"Baustelle" Radiodeutschland

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Einzigartig schlecht oder einzigartig gut? Meiner Meinung nach haben sie sich musikalisch in eine exotische Ecke "verrannt". Sie sollten sich im Mainstream der letzten 40 Jahre verorten - mit dem Schwerpunkt auf den letzten 20 Jahre und einem spürbaren Anteil (30 Prozent) aktueller "erwachsener" Musik. Ferner sollten alle spielbaren Titel der bekanntesten Künster laufen, gepaart mit Neuentdeckungen, wie sie jetzt auf Radio Eins zu hören sind, nur wesentlich dosierter eingesetzt. Gleichzeitig kann das Bild mit dem Besten aus Adult Alternative sowie italienischer, französischer, spanischer und lateinamerikanischer Musik abgerundet werden.
Weil DU das so willst? Das wäre dann ein echtes Minderheitenprogramm.
 
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Weil DU das so willst? Das wäre dann ein echtes Minderheitenprogramm.

Glaub ich garnicht. Ich tu mich etwas schwer, mir darunter etwas vorzustellen, aber ich verstehe das so, dass XXLFunk gerne sowas wie radioeins, aber mit einer weniger progressiven Musikauswahl hätte. Das müsste doch ziemlich erfolgreich sein.

BTW: Welches Programm ist kein Minderheitenprogramm?
 
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aber ich verstehe das so, dass XXLFunk gerne sowas wie radioeins, aber mit einer weniger progressiven Musikauswahl hätte.
Siehe da, wir sind fast einer Meinung...(samt der von xxl-funk, falls er dieses meinte) Die Brüche im Tagesprogramm sind mir zu hart und der "Überraschungen" zuviel. Im übrigen hat radioeins trotz alledem noch recht beeindruckende Zahlen.
(ahem: Mir wiederholt aufgefallen: gar nicht = 2 Worte. So wie gar kein...)
Nur mal so.
Klugscheissermodus aus.
 
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Sehr interresante Diskussion. Ja seit der Wende ist das Angebot an Radiostationen sehr angestiegen alleine schon durch die PR-Stationen in "OST"-Deutschland. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Vielleicht sollte es in Zukunft so gemacht werden wie zu DDR- Zeiten. Wir hatten abgesehen vom "Westrundfunk" - nicht verwechseln mit dem WDR -nur 4 oder 5 Sender zur Auswahl. Erwähnt seien da Radio DDR, Stimme der DDR, Berliner Rundfunk und DT 64.
Wenn man jetzt den Öffis diese Aufteilung mit 5 Programmen auferlegt und die dann das gleiche Programmschema fahren nur eben mit den unterschiedlichen Dialekten aber regionalen Nachrichten könntet Ihr Euch damit anfreunden?
Aber was machen mit den Privaten? Schlußfolgern würde ich sagen die erledigen sich von allein weil sie dann keiner mehr hören möchte oder nur eine geringe Anzahl.
Denkt doch mal drüber nach mfg ein Radiofreund aus Sachsen-Anhalt :)
 
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Privatfunk bundesweit und mit max 5-10 KW Sendern oberhalb von 100 oder 104 MHz! ÖR dann halt wie bisher, flächendeckend auf 20-50 Sendern unterhalb, eine komplette Zerobase und diese dann komplett werbefrei und ohne Quotendruck!
 
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In Berlin kann man an die 30 unterschiedliche Sender hören, Paris zum Vergleich hat 50.
Die Hälfte davon senden national - Berlin hat also ungefähr das Angebot eines französischen Kuhkaffs.
Während die dortigen Formatsender (Skyrock, Fun, FG) tatsächlich auch die passende Musik spielen neigen in Berlin auch Kiss oder Jamfm zu Gedudel á la 'Billionaire' oder irgendwas gepitchtes von 'Wonderful life'.
 
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Absolut richtig, auch wenn man dort z.B. mit dem ÖR als Deutscher nicht viel anfangen kann, gibts dort bis auf das rocklastige Jugendprogramm LeMouv' und die seichte Verkehrswelle FIP dort nicht viel Musikalisches, Radio findet, so wie wir es kennen und uns wünschen würden bei den Privaten statt, in Paris kann man Rund um die Uhr seine bevorzugte Musikrichtung hören, mit viel Drive und etlichen Überraschungen, trotz oder gerade auch wegen der frankophonen Quote einzigartig.
 
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Richtig.... ist ein richtiges Erlebnis, mit einem portable radio in Paris mal über die Skala zu drehen...
oder: Schon mal in den nineties in London geweesen (auch heute noch so...)?
 
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Also wenn das grauenvolle 104.6 RTL Deutschlands bestes Hitradio ist, müssen die anderen Hitradios in unserem Lande ja alle in einem verheerenden Zustand sein! :D

Die anderen Hitradios sind ja auch in einem verheerenden Zustand. Mir würde jedenfalls kein anderer privater Hot AC-Sender einfallen, der an RTL rankommt.

Nun ja, dann fehlt zumindest noch ein Classic Rock-Sender. Aber wenn ich mir die Quoten von Star FM anschaue, die erstaunlich klein sind, fahren die Berliner anscheinend nicht all zu sehr auf Rockmusik ab.

Ich dachte, Star FM deckt auch Classic Rock ab, oder nicht? Und hat Spreeradio nicht auch einige Classic Rock-Titel in der Rotation, um sich damit vom BRF abzuheben?

Dafür fehlt ein Uniradio wie Kölncampus völlig.

Gibt es doch täglich von 16-17 Uhr auf der 88,4 bzw. 90,7 UKW. Warum Studenten einen eigenen Sender brauchen, ist mir schleierhaft. Reichen da nicht radioeins, Funkhaus Europa und Motor FM? :wow:

Einzigartig schlecht oder einzigartig gut? Meiner Meinung nach haben sie sich [radioeins, Anm. d. Zitierenden] musikalisch in eine exotische Ecke "verrannt". Sie sollten sich im Mainstream der letzten 40 Jahre verorten - mit dem Schwerpunkt auf den letzten 20 Jahre und einem spürbaren Anteil (30 Prozent) aktueller "erwachsener" Musik. Ferner sollten alle spielbaren Titel der bekanntesten Künster laufen, gepaart mit Neuentdeckungen, wie sie jetzt auf Radio Eins zu hören sind, nur wesentlich dosierter eingesetzt.

Was ich doch schon die ganze Zeit sage... In etwa das, was BBC Radio 2 jetzt macht. :)
 
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Das sicherlich.... aber wieviele Frequenzen gehen in NRW dabei drauf? 14.... und das dann verglichen mit den wenigen eigenproduzierten Sendungen, die wirklich zu hören sind, gibt zu denken.
 
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Wie dem auch sei, das Schlimme ist ja, dass die musikalische Vielfalt nicht unbedingt "besser" werden muss, wenn jedes Bundesland einen Radiomarkt wie Berlin hätte. Gerade unter den Privatfunkern gibt es ja diese "Blockade-Haltung", die gerade aus der großen Konkurrenz entsteht. Da wird erst einmal geschaut was die anderen spielen. Und wenn die anderen es spielen schließt man daraus, dass das wohl einen guten Grund haben wird - und schon läuft überall die gleiche Soße. Von der Warte her wären weniger Sender, die aber jeweils andere Nischen bedienen, in der Tat wesentlich sinnvoller.
Mit anderen Worten: das Problem muss tatsächlich von weiter oben gelöst werden, zentralistisch und dann für alle Bundesländer geltend. Anders kommen wir aus dem Sumpf kaum heraus.
 
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Die scheinen so gut wie keine Ahnung von Betriebswirtschaft zu haben (von Musik natürlich noch viel weniger). In der Marktwirtschaft ist es doch üblich, dass sich Unternehmer auf die Suche nach Marktlücken begeben und dem bereits bestehenden Überfluss nicht noch mehr vom gleichen hinzuzufügen. Wie das klappen soll weiß der Geier, aber ich kenne deren Zahlen ja nicht.
 
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Meine Erfahrung ist, dass die Ahnung von BWL erschreckend groß ist, so groß, dass es so, wie es derzeit läuft, noch immer am meisten Sinn macht. Das ist ja das Problem: es rechnet sich ja immer noch mehr als jedes andere abenteuerliche Konzept. Musikalisch ist die Kenntnis im Übrigen auch weitaus größer als es herauszuhören ist. Mir ist zumindest selten ein Musikredakteur begegnet, der sich nicht selbst gefreut hätte, wenn er/sie endlich mal "was wagen" dürfte. Aber es ist wie in einem schlechten Kartenspiel: BWL schlägt musikalisch-journalistische Ideale. Geschäftsführer schlägt Programmdirektor. Verkaufsabteilung schlägt Redakteure. Eben weil es in erster Linie wirtschaftlich operierende Unternehmen sind, allenfalls in zweiter Linie journalistische Unternehmen.
Und dass es sich rechnet sieht man ja: es gibt noch immer viel zu viele Sender dieser Art.Dass Umdenken wird in dem Moment stattfinden, wo es sich nicht mehr rechnet. Und dann wird es vermutlich sogar sehr schnell gehen mit dem, was sich viele hier wünschen. Dieser Zeitpunkt ist nur bisher ein schöner Traum, mehr nicht.
 
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Des Kaisers neue Kleider!
Irgendwann wird ein Unschuldskind kommen und sagen: "Das ist ja überhaupt nicht die volle Vielfalt", "das ist ja gar nicht von hier und nah dran", "das ist ja gar nicht witzig".
Und dann werden die Scharlatane vom Hof gejagt und es wird wieder großes, echtes, authentisches, emotionales und berührendes Radio geben.

Ein Märchen...
 
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Ich habe wie immer etwas überspitzt formuliert. Im Prinzip stimme ich dir zu, auch wenn die großen Privatsender heute aussehen wie aktuelle Werpeprospekte der Plattenindustrie (das gilt auch für Bayern 3, SWR3, WDR2 etc) und von einem Umdenken weit und breit nichts zu sehen ist. Die Musikredaktion dient dort nur noch als Feigenblatt und besteht aus einer handvoll Hilfskräften, die die Jukebox mit vorgegebenen Promo-Singles füttern. Schon allein an der Musikprogrammierung kann man ablesen, dass die Geschäfte schlechter laufen denn je und die Werbeeinnahmen zurückggegangen sind. Ich sagte es schon mal: Die Betreiber sind völlig verunsichert und orientierungslos und haben sich längst in Rückzugsgefechte verwickelt, deren Ende absehbar ist. Irgendwann endet die einst heilbringende Verjüngungsstrategie im Vorschulalter und die heute noch so heiß umworbenen Teens und Twens schenken dem Radio kaum noch Beachtung. Je mehr man die 30-Jährigen mit Lady Gaga und Kesha (völlig AC-untauglich!!!) foltert, umso mehr vergrätzt man auch die letzte halbwegs loyale Hörerschar im angestrebten Zielgruppensegment.

Korrekterweise müsste man regelmäßig einen Sponsorenhinweis aufsagen: Diese Sendestunde widmeten Ihnen Sony, EMI, Warner und UMG.
 
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Na, mit der Antwort kann ich ja gleich viel besser umgehen;) Also zum Teil gebe ich Dir Recht, zum Teil ist mein Eindruck aber ein anderer. Die Privatsender beispielsweise haben in der Wirtschaftskrise ihren Umsatz sogar gesteigert. Das ist kein Geheimwissen, sondern für jeden nachzulesen. Rückzugskämpfe sehe ich da leider noch immer nicht, schön wäre es. Allenfalls auf wirtschaftlicher Basis stellt sich für viele Sender inzwischen die Frage: wieviele Leute kann man noch entlassen - bis man genaugenommen gar keinen Sender mehr hat.
Auch das mit den Hilfskräften kann ich nicht direkt bestätigen. Also je nachdem was Du mit Hilfskräften nun meinst. Klar, einen erfahren 50jährigen Musikchef, den sparen sich die meisten inzwischen lieber. Aber um ehrlich zu sein: braucht den irgendein Privatsender? Kostet viel Geld und wächst aus der Kernzielgruppe raus. Dann lieber einen 30jährigen, der nicht diese "horrenden" Gehaltszahlen aus den 80ern im Kopf hat.Und der dann doch noch besser an Lady GaGa herankommt.
Und was die Sache mit den Plattenlabels angeht: weder aus meiner Erfahrung bei ÖR noch bei Privaten ist mir das je begegnet, obwohl sich das Gerücht hartnäckig hält. Im Gegenteil: ich kenn nur das verzweifelte Gejammer der Musikindustrie, dass die Radiosender sie nicht genug unterstützen. Gibt es tatsächlich Sender, die sich von den Majorlabels fremdsteuern lassen?
 
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Die Privatsender beispielsweise haben in der Wirtschaftskrise ihren Umsatz sogar gesteigert

Womit - etwa mit Gewinnspielen? Sender, die auf derart aggressive Geldbeschaffungsmaßnahmen angewiesen sind müssen ziemlich in der Bredouille stecken. Die Werbekrise mag im Fernsehen ausgestanden sein, beim Radio läuft das Geschäft weiterhin zäh.

Gibt es tatsächlich Sender, die sich von den Majorlabels fremdsteuern lassen?

Freiwillig zugeben wird das in Deutschland niemand. Die meisten Privatsender spielen überwiegend "Current Hits" und All-Time-Favorites, die jeder auswendig kennt und das Kaufverhalten maßgeblich bestimmen - obwohl sich die meisten Menschen eine größere Rotation und mehr musikalische Abwechslung wünschen. Die PR-Abteilungen der Sender behaupten natürlich das Gegenteil, verweisen auf obskure Studien und Umfragen, die niemand verifizieren kann.
 
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Wie sie mehr Gewinn erzielt haben? Ganz einfach: am Personal gespart.
Natürlich wünschen sich die meisten Hörer eine größere Rotation und mehr Abwechslung. Das Problem ist aber ja, dass diese gewünschte "musikalische Abwechslung" nur nach außen hin wie ein gemeinsames Anliegen wirkt. Unter der Lupe betrachtet ist es aber eben kein gemeinsames Anliegen, sondern eines, dass sich gegenseitig Pflöcke zwischen die Beine wirft und für einen Mainstream-Sender nicht unter einen Hut zu kriegen ist. Was der eine Hörer gerne mehr hätte, findet der andere Hörer zum Abschalten. Das ist das wahre musikalische Dilemma eines Mainstreamsenders. Man hat sich in die Position gebracht möglichst viele Leute gleichzeitig zufrieden machen zu müssen. Nicht glücklich, aber zufrieden.Alles was polarisiert muss daher außen vor bleiben. Sonst bricht einem ein beträchtlicher Teil der Hörer weg. Nämlich genau die, die nur die eigenen Extra-Wünsche tolerieren, nicht aber die der anderen. Leider ein sehr menschliches Verhalten, das auf die Mehrzahl der Hörer zutrifft. Stell Dir einfach ein Musikgenre vor, dass Du selbst gar nicht erträgst und stell Dir dann vor Dein persönlicher Lieblingssender würde nun ausgerechnet dieses blöde Genre mitbedienen. Dann fändest Du diese musikalische Vielfalt vermutlich ziemlich daneben. Genau darum bleibt ein Mainstream-Sender auf den immer gleichen Songs hocken, weil alles, was zu viele Stammhörer erzürnen würde nicht rein darf. Phil Collins hat mehr als die immer gleichen 4,5 Lieder? Klar hat er die! Nur wollen die Stammhörer, die Phil Collins so schon doof finden, die bitte nicht auch noch im Programm haben.
 
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neulichamsee, bist du berater oder sowas? Ich denke nämlich auch, dass dieser Grund ein sehr gewichtiger ist. Anderseits frag ich mich wieso das Radio in den 80'ern so viel besser war? Es waren viel mehr wortanteile, viel mehr regionaler bezug, nicht nur "wetter und verkehr vom harz bis ans meer". Die Musikrotation war bombastisch und abwechslungsreich. Niemand hatte weg gezappt. Warum? Die Hörer haben sich mit dem Sender identifizieren können. Denn ich als hörer bleibe bei dem Sender der mir regionale infos gepart mit abwechslungsreicher musik und einem netten Moderatoren team, der mich nicht zum dranbleiben animiert. Denn ich bleibe mit sicherheit, bei dem Sender der mir gibt was ich brauch, dran. Da brauch ich keinen Animateur zu.
Wenn ich so die Moshows höre, da frag ich mich wieso die überhaupt die Moshows machen? Wieso werden heute die "verrückten telefone" geschnitten? Wieso senden die sowas geschnittenes, wo man die pointe nichtmal mehr erkennt? Damals wurden die ungeschnitten gesendet und gingen desöfteren an die 2-3 minuten. Heute unvorstellbar? Warum? Was mich dann noch ankotzt ist dieses gebrabbel von wegen: als beispiel: "ein prominenter mensch ist heute nacht verstorben. Wer es ist verraten wir in 20 minuten." !!!Hallo, Horst ich muss arbeiten und kann nicht 20 Minuten warten!!! Was soll der scheiß? Ich will jetzt wissen wer dran glauben musste und nicht wenn ich unterwegs zur Arbeit bin.
Irgendwie machen die ganzen Sender das alles mit Absicht, nur um sich nicht gegenseitig in die quere zu kommen. Ich liste mal auf.

+ Top infos mit anspruchsvollen Gags ----> Radio eins - zu schwer verdauliche Musik (sender fällt somit raus)
+ Gute aktuelle Musik, super Jinglepaket, personality am Mikro ---> 104.6RTL - kaum Infos mit regionalen Bezug (fällt aus)
+ Super regionale Infos ---> 88*Acht - schlechtere Mods und nicht aktuelle Musik (fällt aus)


Wieso gibt es nicht den einen Sender der alles das vereint? Musik von 50% 104.6RTL und 40% 88*Acht und 10% radio eins gepart mit dem infogehalt von Radio eins und den regionalbezug von 88*Acht mit dem Drive von 104.6RTL. Moderatoren bei dem Sender könnten dann folgende sein.
Am Morgen Arno mit Koschwitz
Ab 10 regionale schwerpunktssendung presentiert von den besten 88*Acht Moderatoren
Ab 14 die beiden radio eins mods "wiprecht & skupin" mit Ihrer Sendung
Ab 18 Tommy Wosch und Katrin Thüring
Ab 20 spezialsendungen in Tagen aufgeteilt. (Montags Country, Dienstags Schlager, Mittwochs elektro und so weiter).

Wie siehts aus? Würde diesen Sender jemand hören wollen? Also ich würde den sender definitiv hören wollen.

Fragt mich aber nicht wieso sowas nicht funktionieren soll? Weil das die "Berater" sagen? Hatten die Sender in den 80ern keine Berater?
 
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Wie sie mehr Gewinn erzielt haben? Ganz einfach: am Personal gespart

Personal abbauen bedeutet Tafelsilber verscherbeln. Irgendwann hat man einen Sockel erreicht, an dem Einsparungen unmöglich sind, ohne das Programm zugrundezurichten.

Unter der Lupe betrachtet ist es aber eben kein gemeinsames Anliegen, sondern eines, dass sich gegenseitig Pflöcke zwischen die Beine wirft und für einen Mainstream-Sender nicht unter einen Hut zu kriegen ist. Was der eine Hörer gerne mehr hätte, findet der andere Hörer zum Abschalten.

Diese Fehleinschätzung entspringt der falschen Erkenntnis, dass jeder Sender nach Möglichkeit alle "Werberelevanten" gleichermaßen erreichen muss. Diese Haltung ist schuld am grauenvollen Durcheinander, das dem bemitleidenswerten Hörer bei dutzenden Hitdudlern aufgetischt wird. Statt sich auf konkrete Zielgruppen und Geschmacksrichtungen zu konzentrieren, versucht man es jedem recht zu machen, anstatt sich vernachlässigten Hörerschichten zuzuwenden (bei dem unsäglichen Hitmix, den die meisten Sender heute zusammenrühren, sind mindestens 70% aller Hörer vernachlässigte Gruppen), will man immer alle haben und erreicht doch niemanden wirklich. Eine stärkere Diversifizierung des Marktes würde die Hörerbindung generell erhöhen und die Werbetreibenden könnten die Treffsicherheit ihrer Spots nach demographischen Gesichtspunkten erheblich steigern. Das gilt nicht für Großdampfer wie Antenne Bayern, die werden weiterhin den abgestumpften Mainstream bedienen, auch wenn der im Falle stringenter ausgerichteter Konkurrenzangebote gewaltig zusammenschrumpfen würde.

Ein zentraler Webfehler liegt auch im System begründet - die sich überschneidenden Sendegebiete der vielen öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten und der Drang, große Privatsender inhaltlich zu kopieren führen fast überall zu Mehrfachversorgung und Frequenzknappheit. Dazu kommt noch die zentralistische Vergabepraxis und der Klüngel in den Landesmedienanstalten.
 
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Generell finde ich den Namen des Fadens etwas irreführend, denn ich würde mir wünschen, dass sich in Deutschland wirklich eine Radio-Baustelle auftun würde!

Was zurzeit durch den Äther beim Empfänger ankommt ist größtenteils Ohrenvergewaltigung und das Fürdummhalten breiter Teile der Hörerschaft. Wo findet intelligentes Privatradio statt? Wo gibt es gut gemachtes Serviceradio im ÖR-Bereich in der Breite? Ich behaupte frech, dass der Markt durchaus ein solches Px vertragen könnte. Doch der Mut dazu fehlt den Radiomachern, die stattdessen lieber noch ein zwölftes oder dreizehntes Hitradio starten.

Vielleicht wird ein intelligent ausgerichtetes Programm nicht Marktführer werden, aber er würde weit mehr als eine große Nische ausfüllen!
 
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@carpe: nein, kein Berater. Von Beratern halte ich fast das gleiche wie die meisten hier. Ich habe lediglich das Glück oder auch Pech gehabt auf allen benannten Seiten schon gestanden zu haben, wodurch der Blick zwangsläufig ein anderer wird.

@ricochet:ich lasse Dir natürlich deine Meinung, dass es eine Fehleinschätzung von mir ist. Ich kann allerdings sagen, dass die Realität in der Zeit, in der ich selbst auf Masse gehen mußte eine grausam andere war. Ist ja nicht so, dass Dudelsender nicht ab und an versuchen würden was zu wagen. Ich rede jetzt nicht von einem Riesensatz, in dem die Rotation von 500 auf 5000 Titel vergrößert wird. Aber alle Anstrengungen den Hörern mal mehr zu bieten als immer nur die gleichen Songs, gingen nach hinten los. Gut möglich, dass ein paar Stammhörer glücklicher wurden, weil auch mal B-Songs von Phil Collins vorkamen. Leider hat der Großteil der Hörer diesen Schritt aber nicht mehr mitgemacht und ist abgehauen. Wir überschneiden uns da mit dem Thread über das musikalische Jammertal, da ist das von anderen schon richtig geschrieben worden: wenn ein Sender die Wahl hat zwischen "sehr viele zufrieden machen" und "wenige richtig glücklich und begeistert" gewinnt immer erstere Option. Zumindest wenn es ein Privatsender ist. Denn der ist leider immer von der MA abhängig und die MA fragt nicht danach, welche Form von Glück ein Hörer empfindet, geht also nicht nach Qualität. Die MA geht nach stumpfer Quantität. Hundert frustrierte Hörer bringen mehr als zehn begeisterte Hörer. Das ist unser großes Problem in diesem Land.
Und das mit dem Personalabbau: das war von mir auch nicht als Lob gemeint, sondern als Erklärung, dass die BWLer im Land nach wie vor Wege finden viel Geld zu machen mit dem Mainstream. Ich entnehme deinen Worten aber: wenn "dein" Radiosender regelmäßig Musik spielt, die du gar nicht erträgst, du würdest dranbleiben, ja? Finde ich - ohne Ironie - toll. Dürfte aber die Ausnahme sein.

@dns: "Mut" ist immer so ein nettes Wort. Wenn ich Geld investiere möchte ich, dass da auch wieder was rauskommt und am besten sogar mehr als vorher. "Mutiges" Radio zahlt sich leider nicht aus, eher im Gegenteil. Wir haben ja "mutige" Privatradios. Nimm Motor oder die Damen und Herren aus Garbsen. Aber wie es finanziell um diese Sender bestellt ist, brauche ich nicht auszuführen.Ich bewundere den Idealismus und hoffe diese Sender bleiben uns erhalten. Knallharte Geschäftemacher sehen aber: mit Musiksauce lässt sich noch immer mehr Geld verdienen.
 
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