Bayern regionalisiert DAB+

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Der bayernweite Mux auf dem DAB Kanal 10D soll, frühestens im Herbst 2017, ersetzt werden durch 7 regionale Muxe. Für jeden Regierungsbezirk einen. Nutzt ein Anbieter zeitweise, oder ständig, alle 7 Muxe so ist er bayernwweit zu hören.

Für die 3 fränkischen Regierungsbezirke sind diese regionalisierten Muxe sogar schon auf Sendung. Betreiber ist der Bayrische Rundfunk, der sie für seine von UKW gewohnten Regionalsendungen nutzen wird. Der Rest der Muxe soll mit landesweiten Privatradios gefüllt werden, die z. Zt. den 10D nutzen. Weitere regionale, oder landesweite Programm sind willkommen. Evtl. entstehen auch Programmplätze in den lokalen Muxen (München, Nürnberg, Ingolstadt, Augsburg), wenn Programme in den Regionalmux umziehen.

https://www.teltarif.de/dab-plus-neuordnung-digitalradio/news/66646.html
 
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Da haben sie in Bayern eine aus meiner Sicht hochgradig sinnvolle Variante entwickelt, mit der die unsäglichen Mehrfachverbreitungen wegen teils nur kurzer Regionalzeiten ein Ende finden. So etwas wäre auch in Mitteldeutshcland sinnvoll gewesen (je ein Landesmux für die 3 MDR-Länder, in dem auch Private ohne Regionalisierung einen Platz finden und dazu Regionalmuxe für MDR 1 und die regionalisierenden Privaten).
 
Funktioniert die Umschaltung zwischen den Frequenzen dann so wie bei RDS-AF? Wird die PI der Programme während der lokalen Ausstrahlung geändert, damit die automatische Umschaltung nicht erfolgt?
Gibt es überhaupt genügend Frequenzen für solche Spielerein?
 
BR Heimat bleibt doch offenbar auf dem bayernweiten 11D. Wenn nichts an Ensemblekennung und ServiceID geändert wird, sollte der weiterhin über die Taste abrufbar sein.

Wie die Regionalkennung genutzt werden kann, um z.B. Bayern 1 ensembleübergreifend möglichst sinnvoll und nahtlos zu schalten, werden sie hoffentlich vorab ausprobiert haben. Genaue Kenntnisse dazu habe ich nicht, mitteilen kann ich aber aus der DAB-Testküche einer anderen ARD-Anstalt die Kenntnis, daß innerhalb eines Ensembles Verzweigungen ähnlich der dynamischen PMT-Umschaltung auf DVB sehr gut funktionieren. Ist aber hier nicht die gesuchte Antwort.
 
Funktioniert die Umschaltung zwischen den Frequenzen dann so wie bei RDS-AF?

Das kommt aufs Gerät an. Mein Autoradio schaltet automatisch zwischen verschiedenen Muxen hin und her, falls dort das gleiche Programm kommt. Z.B. bei NDR Blue. Mein Taschenradio muss ich manuell umschalten. :(

Gibt es überhaupt genügend Frequenzen für solche Spielerein?

Ja
 
Funktioniert die Umschaltung zwischen den Frequenzen dann so wie bei RDS-AF? Wird die PI der Programme während der lokalen Ausstrahlung geändert, damit die automatische Umschaltung nicht erfolgt?
Bei DAB+ hängt die Logik der Umschaltung nicht mehr zwingend am PI-Code (dort Service-ID). Sprich, eine bis auf die 2.Stelle identische Service-ID bedeutet bei DAB+ nicht wie bei UKW, dass es sich um unterschiedliche Regionalversionen desselben Programms handelt. Man nutzt nur aus Kompatibilität zu UKW (damit auch ein Umschalten DAB->UKW funktioniert) die gleichen PI-Codes/Service IDs.

Bei DAB+ gibt es dafür eine zusätzliche Signalisierung im Datenstrom, die festlegt, auf welche Programme in anderen Ensembles unter welchen Bedingungen umgeschaltet werden darf. Das kann dann sogar für Programme mit völlig unterschiedlichen Service IDs funktionieren. Das bedeutet auch, dass man bei DAB+ nicht mehr die Service ID anpassen muss, abhängig davon, ob gerade regional auseinander geschaltet wird, oder nicht. Man ändert dann vereinfacht gesagt einfach das Umschaltkriterium z.B. von "darf immer umgeschaltet werden" in "darf nur umgeschaltet werden wenn am Radio Reg Off eingestellt ist".

Die Autoradios kommen damit eigentlich mittlerweile gut zurecht. Einziges Manko: hat man nur einen Single-Tuner, kann leider nicht wie bei UKW nahezu unhörbar umgeschaltet werden. Man hört dann je nach Modell einen relativ deutlichen kurzen Aussetzer beim Wechsel des Ensembles. Nicht zuletzt aus diesem Grunde sind die DAB-Tuner meist auch deutlich träger in Sachen Umschalten als UKW-RDS-Tuner. Ein guter RDS-Tuner wechselt ja die Frequenz oft schon, bevor der Empfang überhaupt hörbar schlechter wird. Manche RDS-Tuner wechseln die Frequenz sogar mehrmals in der Sekunde.

Bei DAB ist so etwas an sich aber auch nicht nötig, der Tuner kann auch auf einem deutlich schlechter empfangbaren Ensemble verbleiben, solange der Ton nicht aussetzt. Es reicht, erst dann zu wechseln, wenn der Empfang so schlecht geworden ist, dass es ohne Umschaltung Tonaussetzer gäbe.
 
Genau so ein Problem hab ich mit den beiden SWR MUxxen in BW. Manchmal wechselt das Programm in den für mich nicht zustandigen Mux
 
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Alle privaten UKW Lokalradios:

Wellenspiegel-2014-Lokal-UKW_720.png



-> sollen bis 2018 auch auf den geplanten, 6 oder 7 digitalen Regionalmuxen laufen:

mittelfranken.png
(Grafiken: BLM & BR)

Die bayrische Medienaufsicht BLM möchte, dass bis Ende 2018 alle - oft kaum mehr als "landkreisgroßen" - LokalRadios des Freistaates auch digital in DAB+ senden - in den Regionalmuxen des BR. "Vor allem im Hinblick auf die Qualität der Netze wird der BR eine Leistung anbieten können, die sich private Anbieter in den nächsten Jahren selbst nie hätten leisten können.":
Finanziell wird das Vorhaben gefördert mit Mitteln der BLM und des Freistaates (1,5 Millionen?):
http://www.satnews.de/mlesen.php?id=df2a56f95d021056ead9d6285b5a7e5b
 
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So wie in Bayern macht Digitalradio auch echt Spaß. So ein Angebot wünsche ich den Leuten aus Mecklenburg Vorpommern auch. Bzw Schwerin und Rostock. Dann viel Overspill gen Vorpommern :)
 
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Langsam kommen mir doch einige Bauchschmerzen...

So wie sich das liest, sollen da bis zu bis zu 6 regionale private plus "weitere landesweite private" zusätzlich in die Regionalmuxe. Da Rock Antenne offenbar nicht in den BR-Hauptmux kommt, ist das wohl Kandidat "landesweit" Nr. 1. egoFM könnte ggf. Nr. 2 sein. Dazu maximal 6 Regionale - sind 8 Programme. Dazu noch einmal Bayern 2 und zweimal Bayern 1 - rechnen wir das mal aus.

Der Regional-Mux BR Franken läuft derzeit in EEP 1-A, damit holt man maximale Empfangssicherheit in den Randgebieten. EEP 1-A braucht die doppelte Anzahl an CU je kbps Subchannel-Größe. Ein BR-Programm mit 96 kbps HE-AAC benötigt also 144 CU. 3 BR-Programme sind zusammen 432 CU. Dazu ggf. BR EPG / TPEG / News je 8 kbps - sind 3 x 12 = 36 CU. In Summe also 468 CU. Bleiben 396 CU für die Privaten. Lassen wir die mal in EEP 3-A laufen, dann bleiben bei maximal 8 Privaten je 49,5 CU, also 64 kbps Subchannel Size (48 CU je Service bei EEP 3-A). Das wäre unterirdische Qualität, selbst wenns nur die Privaten sind.

Ginge der BR auf EEP 2-A (zu Lasten der Abdeckung / Empfangssicherheit), wären für 3 BR-Programme je 96 kbps HE-AAC zzgl. der Zusatzdaten 312 CU fällig. Blieben für die Privaten 552 CU. Sind bei 8 Programmen je Programm 69 CU entsprechend 88 kbps Subchannel Size. Ja, so wirds was. Der BR verliert dadurch aber Signalreserve und es besteht keine Möglichkeit, wenigstens Bayern 2 mal auf würdige Bitrate (144 kbps) zu heben.

Mir war nicht bewusst, wieviel Lokalfunk da unterzubringen ist.

Und ein bayernweiter Mux ohne mindestens eine Version von Bayern 2 und Bayern 1 halte ich auch für tragisch. Das ist dann einfach nicht komplett.
 
Zumal viele Radios beim Umschalten auf einen anderen Mux sich echt Zeit lassen. Früher, auf UKW, bin ich gerne durch die Stationstasten gezappt. Gerade Bayern 2 höre ich "stichprobenartig". Ist ja auch ein sendungsbezogenes Einschaltradio. Bei meinem DAB Autoradio mache ich das schon nicht mehr. Mit den Pausen bei DAB macht das keinen Spaß mehr. RÜCKSCHRITT, technischer, elendiger! Kann ich gar nicht leiden. Schon gar nicht beim meinem Lieblingsmedium Radio.

Ich würde gerne wissen wo und wann der Fehler bei DAB(+) gemacht wurde?
Ich stelle mir das so vor, Ende der 80er in einem IRT Büro hat man sich um Umschaltzeiten keinen Kopf gemacht und die Datenraten waren damals State of the art. Dann hat man das ganze System ausentwickelt und irgendwer hat kalkuliert - mit diesen Datenraten. Jetzt kommt man von dieser Kalkulation nicht mehr runter. Eigentlich müsste man die Programmanzahl pro Mux halbieren um auf ordentlichen Klang zu kommen! Ich verlange ja nix überirdisches. Mit der Klangqualität von UKW wäre ich ja schon zufrieden.

Dass der terrestrische Fernsehton (DVB-T2), wie von Radiowaves beschrieben, im Vergleich zum Digitalradio, umterdessen die doppelte und dreifache Datenrate, standardmäßig benutzt, zeigt, auf welch absurd niedrigen technischen (Klang)Niveau der Radioton bei DAB+ verbreitet wird.
 
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Ich stelle mir das so vor, Ende der 80er in einem IRT Büro hat man sich um Umschaltzeiten keinen Kopf gemacht und die Datenraten waren damals State of the art.
"State of the art" war damals MP2 (Musicam) und für DAB waren üblicherweise 192 kbps stereo vorgesehen. Das klingt, wenn der Codec nicht verbugged ist, auch ordentlich, für "unterwegs" sowieso, fürs Wohnzimmer ist es eine Art Untergrenze. Doch fürs Wohnzimmer hatte man ja DSR vorgesehen. Noch heute (so sich nicht in den letzten Monaten was geändert haben sollte) führt Deutschlandradio Kultur seinen UKW-Standorten das Signal via 192 kbps MP2 zu. Stört es jemanden? Fällt es auf? Als ich 2012 mal einen Techniker vom DRadio fragte, warum man die Berliner UKW-Frequenz (damals noch aus Britz) mal via diese 192 kbps von Satellit zuführe und dann auch wieder über eine unreduzierte Zuführung, war er erschrocken, daß ich das gehört hatte. Er bestätigte das, wollte mir aber keinen Grund nennen.

Eigentlich müsste man die Programmanzahl pro Mux halbieren um auf ordentlichen Klang zu kommen!
Willkommen beim ursprünglichen DAB. :D Alle Stereoprogramme in 192 kbps MP2, Bayern 4 Klassik in fetten 256 kbps MP2 (Qualität wie DLF und DKultur auf Astra), reine Infoprogramme gerne in 128 kbps MP2 mono.

Mit der Klangqualität von UKW wäre ich ja schon zufrieden.
Geht mir auch so. Die muß DAB+ bieten, wenn es keinen Rückschritt geben soll. Und die bietet es oft nicht. Künftig ist ähnliches auch auf Satellit zu erwarten.

Ich bin gerade dran an einer Klärung der "offenen Punkte" (für mich offenen), was die Klangqualität von AAC (DAB+ Audiocodec) betrifft. Es ist schon auffällig, daß 96 kbps LC-AAC aus einem Software-Codec auf dem PC (Fraunhofer-Codec sogar) für mich klanglich nicht von 192 kbps MP2 linear stereo aus einem Software-Codec einer "amtlichen" Rundfunk-Software auseinandergehalten werden kann. Bislang getestet mit Klassik (eine sehr räumliche, transparente, schlanke Aufnahme des "Bolero" aus der Dresdner Lukaskirche), normalem Pop, hart komprimiertem und geclipptem Electro-Pop sowie sparsam arrangiertem Singer/Songwriter.

Diese 96 kbps kann man aber nicht mit der den 96 kbps vergleichen, die für bestimmte DAB-Programme angegeben werden, z.B. für die des BR mit ausnahme BR Heimat und BR Klassik.

Bei DAB kommt zusätzlich eine Reed-Solomon-Codierung zum Einsatz, die es ermöglicht, 5 zufällige Fehler-Bytes je empfangenem Datenwort von 120 Byte zu korrigieren. Das ist zusätzlicher Schutz für die Empfangssicherheit, bringt aber 10 Byte Partity zu jeden 110 Byte Audio Super Frame. Also bläst sich alles auf 120/110 auf oder umgekehrt: von den 96 kbps kann ich schonmal gedanklich 8 kbps abziehen und habe nur noch 88 kbps Daten. Davon geht dann noch alles ab, was an Zusatzdaten gesendet wird: Texttafeln als Grafik etc. Wenn das auf 8 kbps begrenzt wird (eine "Briefmarke" von 16 kByte lädt dann schon 16 Sekunden!), haben wir schon nur noch ca. 80 kbps Audio. Und das ist, da wir im Magerbitraten-Bereich hantieren, doch schon spürbar. Der SRF in der Schweiz operiert nun mit so mickrigen Bitraten, daß sie auf Zusatzdaten komplett verzichten, um nicht noch erbärmlicher zu tröten.

Aber selbst ein DAB-Programm mit 120 kbps LC-AAC weist bereits schlechtere Audioparameter auf als das eingangs zitierte 96er LC-AAC aus dem Software-Codec. Und da gibt es für mich Klärungsbedarf. Wäre die DAB-Realität so gut wie der Software-Codec, hätten wir bei 96 kbps LC-AAC eine UKW-vergleichbare Qualität, also bei 112 bis 120 kbps für das jeweilige Programm. Damit gingen in EEP 3-A 9 bis 10 Programme in einen Mux. Kalkuliert wird meist mit 12 bis 17 (!) Programmen - wer das tut, schließt UKW-Qualität von vornherein aus.
 
Also liegt der Fehler nicht bei der ursprünglichen Planung, sondern beim Neustart von DAB 2011. Irgendjemand hat die gesenkten Datenraten in neuer Kompromierung als gleichwertig verkauft.
 
Das Problem liegt möglicherweise bei was ganz anderem: Gier. Da geht noch mehr rein ins Paket, das geht je Programm noch biliger, da kann man noch "optimieren". Mit der Datenrateneinstellung hat man nun endlich einen Hebel, den man so bei UKW nicht hatte. Und man tut es, weil mans kann. Hat man auch schon bei DAB-alt gemacht. Am Ende liefen DLF und DKultur nur noch in 128 kbps - die klangen zwar erstaunlich gut angesichts dieser niedrigen Bitrate, aber eben nicht absolut betrachtet gut. In Großbritannien betreibt man DAB in MP2 mit 128 kbps (öffentlich-rechtlich) bzw. gleich konsequent in mono (!) bei vielen Privaten mit Bitraten um 64-80 kbps. Das ist dann auf einem Level, das unter UKW-mono liegt.

Sowas sagt auch sehr viel aus über den Wert, den Radio heute noch hat. Der "Begleitton" des Fernsehens ist nicht nur in Deutschland oft deutlich sauberer, dynamischer, transparenter und hat höhere Bitrate als der Ton beim Radio - dort ist der Ton aber das einzige, was es gibt. Ist halt bloß Radio...
 
Beim Fernsehen hat man das ja auch gemacht. Man hat in DVB-T lieber mehr Programme ausgestrahlt und dafür die Bildqualität gegenüber dem Vorläufer - analogem PAL - abgesenkt. Dort hat man aber dazu gelernt. DVB-T2 wird eine bessere HD Bildqualität (1080p) bieten als Satellitenfernsehen (720)! Das Argument Gier scheint mir hier irgendwie nicht aufzugehen.
 
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Was ich sinnvoll fände, ist, auf den nächstgelegenen Digital-Sendemasten des Nachbar-Bundeslandes jeweils noch den Mux der öffentlich-rechtlichen Nachbarsender auszustrahlen. Auf UKW ist es gang und gebe, z.B. in Bayern in der Grenzregion zu Hessen und Baden-Württemberg noch die Sender vom hr und SWR zu empfangen. Mit DAB+ wird das fast unmöglich, mag aber auch daran liegen, dass die Abdeckung schon im eigenen Bundesland noch zu dünn ist. Ebenso geht in Frankfurt der BR auf UKW problemlos, mit DAB+ dagegen aufgrund der Hochhäuser nur mit ständigen Aussetzern.
 
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"State of the art" war damals MP2 (Musicam) und für DAB waren üblicherweise 192 kbps stereo vorgesehen. Das klingt, wenn der Codec nicht verbugged ist, auch ordentlich, für "unterwegs" sowieso, fürs Wohnzimmer ist es eine Art Untergrenze. Doch fürs Wohnzimmer hatte man ja DSR vorgesehen. Noch heute (so sich nicht in den letzten Monaten was geändert haben sollte) führt Deutschlandradio Kultur seinen UKW-Standorten das Signal via 192 kbps MP2 zu. Stört es jemanden? Fällt es auf? Als ich 2012 mal einen Techniker vom DRadio fragte, warum man die Berliner UKW-Frequenz (damals noch aus Britz) mal via diese 192 kbps von Satellit zuführe und dann auch wieder über eine unreduzierte Zuführung, war er erschrocken, daß ich das gehört hatte. Er bestätigte das, wollte mir aber keinen Grund nennen.


Willkommen beim ursprünglichen DAB. :D Alle Stereoprogramme in 192 kbps MP2, Bayern 4 Klassik in fetten 256 kbps MP2 (Qualität wie DLF und DKultur auf Astra), reine Infoprogramme gerne in 128 kbps MP2 mono.


Geht mir auch so. Die muß DAB+ bieten, wenn es keinen Rückschritt geben soll. Und die bietet es oft nicht. Künftig ist ähnliches auch auf Satellit zu erwarten.

Ich bin gerade dran an einer Klärung der "offenen Punkte" (für mich offenen), was die Klangqualität von AAC (DAB+ Audiocodec) betrifft. Es ist schon auffällig, daß 96 kbps LC-AAC aus einem Software-Codec auf dem PC (Fraunhofer-Codec sogar) für mich klanglich nicht von 192 kbps MP2 linear stereo aus einem Software-Codec einer "amtlichen" Rundfunk-Software auseinandergehalten werden kann. Bislang getestet mit Klassik (eine sehr räumliche, transparente, schlanke Aufnahme des "Bolero" aus der Dresdner Lukaskirche), normalem Pop, hart komprimiertem und geclipptem Electro-Pop sowie sparsam arrangiertem Singer/Songwriter.

Diese 96 kbps kann man aber nicht mit der den 96 kbps vergleichen, die für bestimmte DAB-Programme angegeben werden, z.B. für die des BR mit ausnahme BR Heimat und BR Klassik.

Bei DAB kommt zusätzlich eine Reed-Solomon-Codierung zum Einsatz, die es ermöglicht, 5 zufällige Fehler-Bytes je empfangenem Datenwort von 120 Byte zu korrigieren. Das ist zusätzlicher Schutz für die Empfangssicherheit, bringt aber 10 Byte Partity zu jeden 110 Byte Audio Super Frame. Also bläst sich alles auf 120/110 auf oder umgekehrt: von den 96 kbps kann ich schonmal gedanklich 8 kbps abziehen und habe nur noch 88 kbps Daten. Davon geht dann noch alles ab, was an Zusatzdaten gesendet wird: Texttafeln als Grafik etc. Wenn das auf 8 kbps begrenzt wird (eine "Briefmarke" von 16 kByte lädt dann schon 16 Sekunden!), haben wir schon nur noch ca. 80 kbps Audio. Und das ist, da wir im Magerbitraten-Bereich hantieren, doch schon spürbar. Der SRF in der Schweiz operiert nun mit so mickrigen Bitraten, daß sie auf Zusatzdaten komplett verzichten, um nicht noch erbärmlicher zu tröten.

Aber selbst ein DAB-Programm mit 120 kbps LC-AAC weist bereits schlechtere Audioparameter auf als das eingangs zitierte 96er LC-AAC aus dem Software-Codec. Und da gibt es für mich Klärungsbedarf. Wäre die DAB-Realität so gut wie der Software-Codec, hätten wir bei 96 kbps LC-AAC eine UKW-vergleichbare Qualität, also bei 112 bis 120 kbps für das jeweilige Programm. Damit gingen in EEP 3-A 9 bis 10 Programme in einen Mux. Kalkuliert wird meist mit 12 bis 17 (!) Programmen - wer das tut, schließt UKW-Qualität von vornherein aus.
Warum macht man nicht einfach VBR
 
Was ich sinnvoll fände, ist, auf den nächstgelegenen Digital-Sendemasten des Nachbar-Bundeslandes jeweils noch den Mux der öffentlich-rechtlichen Nachbarsender auszustrahlen. Auf UKW ist es gang und gebe, z.B. in Bayern in der Grenzregion zu Hessen und Baden-Württemberg noch die Sender vom hr und SWR zu empfangen. Mit DAB+ wird das fast unmöglich, mag aber auch daran liegen, dass die Abdeckung schon im eigenen Bundesland noch zu dünn ist. Ebenso geht in Frankfurt der BR auf UKW problemlos, mit DAB+ dagegen aufgrund der Hochhäuser nur mit ständigen Aussetzern.

Genau das ist das was aufregt sobald man das offizielle Sendegebiet verlässt.
man solte auch bei dab+ zwischen tatsächlichem Empfangsgebiet und offiziellem Sendegebiet unterscheiden können ansonsten RÜCKSCHRITT
 
Nein, die wissen alle gar nix und warten darauf, dass Du kommst und es ihnen erzählst. Sie werden Dich sicher mit offenen Armen aufnehmen. Schick die Bewerbung raus, heute noch. Frohes!
 
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Laut FMscan ist dort aber perfekter UKW Empfang. Die vom BR Spinnen wohl. Die wisden garnicht wie weit UKW tatsächlich reicht.

Du gehts ernsthaft nach dem FMSCAN??? Laut FMSCAN hätte man in Bayern überall schon Top DAB+ Empfang. FMSCAN berücksichtigt nicht die Tropografie!

Ich wohne in der Nördlichen Oberpfalz und kann dir sagen das im Landkreis NEW gerrade in Neustadt/WN selbst der FM Empfang sehr zur wünschen übrig läßt. Da gibt in der Stadt im Autoradio (Blaupunkt, kein schlechtes Gerät) Verzerrungen und Rauscheinbrüche und das richtige Regionalprogramm geht erst recht nicht. Bayern 2 Süd wird gar nicht vom Ochenskopf verbreitet und bei B1 91,2 ist die Leistung gegenüber der Franken 90,7 ausgabe nicht sehr hoch.

Bei DAB+ das selbe, troz Rotbühl/Hirschau (Sender Amberg) in Amberg selbst (Innenstadt) kein Empfang in die Häuser. Das selbe in der Fränkischen Schweiz, Bayerischen Wald und Orte die abschottet legen.

Ich denke die 160 Sender wird die Gesamtzahl sein, es kommen also nicht 160 neue (Füll)sender zu die jetzt schon bestehten hinzu. Also das BR DAB Netzt wird später mal aus insgesamt 160 bestehen und die werden auch nötig sein, damit jeder auch Empfang hat.
 
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