Bayerns Lokale bald unter einheitlicher Dachmarke?

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Der Radiotor

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Unglaubliche Pläne in Bayern: Vor allem die kleinen Lokalen wollen ihren Mitarbeiterstamm weiter bis zur Bedeutungslosigkeit reduzieren. pro Station könnten bald nur noch ein GF, ein PD (wenn überhaupt) und zwei Mitarbeiter sitzen. Statt dessen soll es bald für die Lokalen zentralistische Infos nach dem Voice Tracking-System geben, d.h. ein Mod spricht Regionalmeldungen für die über 30 Lokalstationen ein und verschickt sie zu den einzelnen Stationen. Evtl. gibts für die Lokalen bald auch eine eigene Dachmarke, statt Radio AWN und Radio Chiemgau also z.B. Bavaria FM Traunstein oder Bavaria FM Aschaffenburg. Das alles ist keine Utopie, sondern heute in einschlägigen Branchenblättern nachzulesen.
 
Das entspräche genau dem, was ich vorhin im anderen Thread geschrieben habe:
Dadurch dass alle Formatradios sich immer mehr angleichen und immer mehr wegrationalisieren, werden sie zum Schluss selbst wegrationalisiert.

Und dass in Bayern so eine monopolistische Radiostruktur mit Zentralversorgung möglich ist, halte ich auch gar nicht für so utopisch. Hier haben wir schon die BLR, die sehr sehr viel versorgt, und zum anderen ist nur die BLM eigentlich Veranstalter privaten Rundfunks.

Anders klingen würde es überhaupt nicht, nur die Vielfalt wäre etwas eingeschränkt. Sorry, ich meine nicht Vielfalt, die gibt's ja gar nicht; ich meine, also dass man zwischen dem gleichen aber doch verschiedenen wechseln kann... Ach, ihr wisst schon, was ich meine!
 
Hallo,
eine durchaus interessante, wenn auch durch nichts belegbare Idee. Denn da ist ja nun das Mediengesetz im Freistaat vor. Das sieht Lokalradio mit einer lokalen Kompetenz vor. Die wäre nicht mehr gegeben, wenn auch die Lokalnachrichten aus einer Hand kämen. Es ist ja schon fragwürdig, dass dies bei den Welt- und den Bayernnachrichten der Fall ist. Ich fürchte für Bayern auf relativ kurze Sicht etwas ganz anderes: Werbeflaute wird hier zu einem massiven Verschmelzungsprozess führen. Diverse Sender mit dem gleichen Format werden sich nach einem "Berreichssender" nach dem Vorbild Baden-Württembergs umschauen. Und sie werden dann nur noch ein sehr kleines Lokalprogramm fahren - Ähnlich wie Radio RT1 Nordschwaben, der ja RT1 als Mantelprogramm benutzt. Und ich glaube fest, dass sich durch sinkende Werbeeinnahmen bei vielen Sendern die Frage stellen wird: "Warum leisten wir uns eigentlich die BLR noch?" Wer Lokalnachrichten verlesen kann, der kann auch die dpa-weltnachrichten vorlesen. Der Vorteil: Eine deutlichere Unterscheidbarkeit der Sender an Mehrfrequenzstandorten. Und dass da so manch ein kleiner der großen BLR gerne mal ein Schnippchen schlägt, ist ja allgemein bekannt. So war ich jüngst ziemlich überrascht, als mir ein bekannter verriet, dass ein Sender wie Radio Trausnitz (von dessen Existenz ich bisher kaum Kenntnis nehmen konnte) zur Fußball-WM täglich einen Korrespondenten in Tokio befragen konnte. Die Insider bei der BLR sollen in München gesessen haben. Über Bayern wundert sich
CO
 
@Cheeseonions: Aber die BLR-News bekommst Du billiger als einen Nachrichtenredakteur.

Außer natürlich, Du liest einfach das vor, was aus der dpa tickert. :(
 
Eine durchaus interessante Idee!
@radiosi
Falscher Schluss... Die Sender rationalisieren sich nicht weg, sondern bleiben ja bestehen. Durch das Angleichen der Formate (von der Mehrzahl der Hörer ja gewünscht siehe FAB) bleiben Sender in ihren Sendegebieten ja erfolgreich präsent und lebensfähig. Sender, die aus einem erfolgreichen Format ausscheren, werden verschwinden da eben nicht erfolgreich und kaum vermarktbar. Der (nicht mehr existierende) Hörer wirds verschmerzen oder sich überrascht die Ohren reiben, wenn plötzlich die Rockantenne auf seinem Lieblingssender musiziert...

Das Argument mit der Vielfalt lasse ich nicht gelten, da der Hörer in Aschaffenburg das Programm im Chiemgau ja nicht empfangen kann... für diesen Hörer dürfte sich nicht wirklich etwas ändern. Für ihn bleibt seine gewohnte Vielfalt bestehen.

Desweiteren wird ja genau dieses System mit Radio Galaxy ja schon gelebt. Warum soll dieses System bei den übrigen Sendern nicht auch funktionieren...??
 
@Soseies:
Sorry, aber ich denke immer an Standorte mit mehreren Sendern...

An solch einem Standort wird es dann nur noch einen Sender geben, oder schon verschiedene, aber alle haben halt die gleichen Moderatoren (da ja zentral dann geliefert und vorproduziert wird)?

Ok, ich weiß, es ging hier um die "kleinen Lokalen". Aber ich frage mich doch auch, welche Existenzberechtigung haben noch mehrere Sender einer Großstadt?
 
Jetzt kann man sich ausmalen, was besser ist: Alles bleibt beim alten und die Sender gehen alle pleite. Oder die Sender bleiben bestehen, aber nur mit einem Rumpfteam und der zuerst beschriebenen Dachstrategie. Letzteres wird kommen, da bin ich mir sicher, denn die Lage auf dem Wernenarkt wird nach dem Katastrophenjahr 2001 auch dieses Jahr nicht besser. Also: auf die Jungs von der BLR kommt eine Menge zusätzlicher Arbeit zu: Sie müssen bald auch noch darüber berichten, wie schön es beim Tontaubenschießen in Oberpfaffenhofen war...
 
Kleine Korrektur: Das heisst nicht Bavaria FM,sondern RADIOAKTIV-FM. Häußler plant ja ein Syndication Network.
 
Kleine Korrektur: Das heisst nicht Bavaria FM,sondern RADIOAKTIV-FM. Häußler plant ja ein Syndication Network.
 
@Joey!: Sorry! Aber es nervt langsam aber sicher, schreib mal was anderes, als den Strahlenfunk;)

@Radiosi:
Sehe ich anders. Gutes Beispiel sind Orte wie z.B. Würzburg, oder Regensburg. Die Sender wurden aufgrund der Gesellschafterverhältnisse bereits vor AJhren zu einem Funkhaus zusammengefasst. Die Nachrichten kauft man zentral ein und die lokalen Geschichten sind formatorientiert angepasst. Diese Modelle sind gerade wenn sich schlager und AC treffen sehr lukrativ (vgl. BLM). Gerade hier würde eine weitere Zusammenfassung nur zu Lasten der beschäftigten gehen. Musik kommt zentral - 2 Leute weg - Produktion zentral - 2 Leute weg - usw.
Aber der Sender bleibt. Ich denke eher das weniger efolgreiche Einfrequenzstandorte "dicht" machen. Dort gibt es wie in NRW noch ein 2-4 stündiges Lokalfenster und der rest kommt vom Mantelbetreiber.
Ich glaube fast, das man das NRW Modell zum Vorbild nehmen wird um das in Beyern durchzusetzen. Radio Galaxy macht das - auch wenn sehr differente Zielgruppe - ja auch.
Das Ergenis wäre für die Befürworter endlich ein konkurenzfähiges "lokales" Produkt für ganz Bayern, für die anderen "Einheitsbrei".
Ich sehe da sehr sehr schwarz, da schon wg. der Gesellschafterverhältnisse wohl kaum eine Station um diese nennen wir es Rationalisierung herumkomen wird. die Schwächsten wird es wohl zuerst treffen, schon um diese Sender vorerst am Leben zu erhalten.
Das Ganze nennen wir dann z.B. Oberbayrische Lokalradio Initiative und ... alle außer den Beschäftigten haben angeblich was davon.
Oder was fährt Euer GF???

PotA.

O.K. Das war platt!
 
Ich denke nicht, dass die BLR komplett überflüssig werden wird. Woher sollen die Korrespondentenberichte, vor allem Ausland kommen? Etwa von der DPA???
Außerdem wird bei einer Fusionierung der kleinen Lokalen auch die bayerische Regierung ein Wörtchen mitreden wollen, denn schließlich hat man sich ja dort Anfang der Neunziger sehr für den Lokalfunk eingesetzt. Und so schlecht geht es den meisten Lokalen auch wieder nicht vom finanziellen her.
Was meint Ihr welche Sender betroffen sein könnten von Fusionierungen?
 
@Maniac: die BLR würde vion einer Fusionierung profitieren bzw. in ihr aufgehen. Rufa, DPA o.ä. wären zu teuer. Außerdem ist die Bayernkompetenz (???) da.
Die Regierung ... naja ... das geht alles ... nochmal der Verweis auf die derzeitigen Gesellschafterverhältnisse.
Es lief mit Sicherheit aber auch schon besser. Was man so z.B. aus Nbg. oder R-Burg hört ... ein Radiomensch verliert dort doch zusehends an Wert.
Und ein NRW Modell unter staatlicher Teilkontrolle bzw. mit staatlicher Duldung. Vielleicht nicht das Schlechteste.
Wir werden sehen!

PotA.
 
@MediaManiac:

die Lokalen sollen ja nicht aussterben. Es wird halt nur mittels Voice Tracking und anderen Feinheiten versucht Personal einzusparen. Moderieren derzeit Hans Müller bei Radio Ramasuri und Peter Meyer bei Radio Chiemgau, so wird man bald einen Peter Müller bei beiden Sendern, aber jeweils mit getrennten, lokalen Inhalten (eben mittels Vioce Tracking) hören. Notfalls liefern Praktikanten die nötigen lokalen O-Töne. Schaut mal, wie Mega Radio seine Regionalfenster gestaltet. Ina Pleier moderiert aus Rostock zeitgleich das (freilich vorproduzierte) Sachsen-, Niedersachsen- und Mecklenburg-Fenster, und so soll's nun auch mal in Bayern laufen. Ach ja: es sollen so zwei, drei Voice-Tracking-Mods gesucht werden, die dann Texte und Mods für über 30 Lokale einsprechen. Bis jetzt ist aber noch nicht klar, wo das ganze stattfindet und wer dafür die Leitung übernimmt. BLR ist nur Spekulation.
 
@Radiotor:

Woher nimmst Du eigentlich Deine Informationen? "Branchenblätter" ist ja wohl reichlich allgemein.
Sag' mal ehrlich: Streust Du nur Gerüchte, oder woher kommen die Fakten?
 
@ontario:

Lese in einer Woche ausführlich den Kress-Report, den Kontakter, die Horizont und die epd, dann bist Du über alles umfassend informierst und wunderst Dich, wo diese Blätter ihre Infos hernehmen. Man muss nur in der richtigen Branche arbeiten, dann hat man einfachen Zugriff auf diese Publikationen...lol. Richte also Deine Frage, wer hier Gerüchte streut, eher an die Redaktionen der betroffenen Blätter.

PS: Bislang hat sich zu 99,9 Prozent das bestätigt, was in diesen einschlägigen Branchenblättern steht. Auch wenn's anfangs keiner glauben wollte.
 
Radiotor:

Das sollte kein Angriff sein. Es macht mich nur stutzig, dass sich weder bei kress noch beim kontakter ein Wort über das Thema finden lässt.
Wenn Du's besser weisst: Haste einen Link ö.ä.?
 
@ontario:

Es gibt sowohl bei Kress als auch beim Kontakter neben einer Online- noch eine wesentlich umfangreichere, aber auch kostenopflichtige Print-Ausgabe. Und in dieser stehen die echten Insider-Meldungen drin, während in den kostenfreien Online-Diensten lediglich Pressemitteilungen recycled werden.
 
Die Arroganz von Radiotor finde ich verdächtig. Ich werde das Gefühl nicht los: Hier stimmt was nicht.
Hat denn sonstwer genauere Infos?
 
@Ontario: Wo liest Du denn da Arroganz raus?

Der Radiotor hat vollkommen Recht. Fachblätter lesen täte einigen hier gut. Dann kämen Sie mal ansatzweise auf den Informationsstand, um mal halbwegs zu begreifen, warum Sachen im System so sind wie sie sind.

Hier wird viel zu oft gesagt: "XY macht Z - sind die bekloppt".
rotaeye.gif
Dabei vergißt der Beurteilende einfach nur, dass ihm u.U. die Information fehlt, die die Handlung Z von XY völlig logisch werden läßt.

Fachpresse lesen würde auch verhindern, dass man sich hier (siehe Pirni) so Fragen anhören muss wie "Bitte, welche Privatradios scheffeln Millionen ?"
 
hallo ihr zusammen,

nett, was ihr da spekuliert. soweit ich weiß ist die idee mit den dachmarken nicht so neu. einige zerbrechen sich auch grad dem kopp wie der lokalfunk in bayern für agenturen wieder attraktiver gemacht werden kann und da klingt z. B. radio arabella landshut eben besser wie radio trausnitz.
mehr ist aber nicht geplant. von wegen zentrales voicetracking - das ist wohl der kompletteste blödsinn den ich je gehört habe.
klar ist, dass es versuche gibt und gab kleinere standorte zusammenzuführen (radio lindau/radio rsa oder auch im berchtesgadener land) aber das lokale wort wird immer noch lokal prouziert werden. live ist das allerdings vielfach schon heute nicht mehr, dazu wurde die technik zu günstig, sodass sich diese sogar schon kleine stationen leisten können.
 
hallo ihr zusammen,

nett, was ihr da spekuliert. soweit ich weiß ist die idee mit den dachmarken nicht so neu. einige zerbrechen sich auch grad dem kopp wie der lokalfunk in bayern für agenturen wieder attraktiver gemacht werden kann und da klingt z. B. radio arabella landshut eben besser wie radio trausnitz.
mehr ist aber nicht geplant. von wegen zentrales voicetracking - das ist wohl der kompletteste blödsinn den ich je gehört habe.
klar ist, dass es versuche gibt und gab kleinere standorte zusammenzuführen (radio lindau/radio rsa oder auch im berchtesgadener land) aber das lokale wort wird immer noch lokal prouziert werden. live ist das allerdings vielfach schon heute nicht mehr, dazu wurde die technik zu günstig, sodass sich diese sogar schon kleine stationen leisten können.

der blr wollen einige an den kragen, weil sie angeblich zu teuer ist (bayern kostet das mantelprogramm 4 Mio euro in nrw 20 Mio). dann leistet sich die blr immer mal wieder eigentore: so sollten die sender für die olympia- und wm-berichterstattung extra löhnen - was allerdings nur die wenigsten getan haben.

galaxy ist momentan das vorbild für eine gute dachmarkenstrategie. da ist die marke sogar besser wie das radio selbst. warum soll das nicht für die lokalsender in bayern insgesamt gelten.
 
@marie: Galaxy ... nunja ... muß sagen für einen "landesweiten" Anbieter, der insgesamt 3 Jahre auf dem Markt ist, finde ich die MA Zahlen erschreckend. Aber - das kann sich ja ändern.

Thema Voicetracking:
Nein, ich denke das wird nicht so extrem umgesetzt werden. Sonst hätte Herr Müller im chiemgau evtl. eine Schwäbische Voice onAir, womit er sich weniger identifizieren kann.
Meine Vermutungen gehen dahin, daß es zurück zum Mantel (ob der nun von de BLR oder wem auch immer kommen sollte spielt ja keine Rolle) gehen wird. Es wird 2 oder 3 Mäntel geben und innerhalb dieser Mäntel (wie bei Galaxy) lokale Fenster.
Das spart Personal und trotzdem kann der Werbekunde lokal zufrieden gestellt werden. Im weiteren wird die Musik zentral via WWW zugespielt udn es läuft auch in den Fenstern überall das Geliche. Und wieder wären wir bei Galaxy.
Diese Methode praktizieren einige kleinen lokalen ja immer noch, dass sie die Playlists direkt von der BLR übernehmen (Die etwas besseren leisten sich den "2-Disketten-Mann" ... hihihihi).
arauf wird es wohl hinauslaufen. Dazu kämen dann noch Kooperationen wie ein denkbarer loser Zusammenschluß aller fränkischer Lokalsender zur besseren Abdeckung der Lokal/Regional News.
Eigentlich stelle ich mir das gar nicht so übel vor. Wenn ich mir dann aber den bayrischen Markt anschaue wird das alles graue Theorie. Es soll ja glatt PDs bzw. GFs geben, die sich mit anderen GFs/PDs nicht an einen Tisch trauen....

Wir werden sehen ... aber sowas kommt. Galaxy macht es vor ... Mega will hinterher und ... wer noch???


PotA.

CU ath the Bayrisches Zentralfunkhaus Germering;)))))
 
@Jasemine:
"Arroganz" bezieht sich auf die Art und Weise, wie "Radiotor" versucht, einen als blöd darzustellen. Dass es die besagten Printmedien gibt, war mir auch klar.
Nur eines ist doch Fakt: Bisher konnte er NICHT belegen, wo er die Gerüchte her hat, darum tippe ich ganz einfach auf Stimmungsmache. Vielleicht solltest Du, Jasemine, auch mal ein Augenmerk auf Recherche legen...
 
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