BBC - TuneIn = Elektroschrott

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Neper

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Die BBC hat es wieder einmal geschafft, zigtausende Hörer zu verprellen, indem sie den Vertrag mit TuneIn gekündigt haben und ihre Rundfunkprogramme dort nicht mehr verbreitet werden.

Die Folge: eine ellenlange Liste von Apps und Geräten, mit denen man kein BBC-Radio mehr hören kann, weil sie über TuneIn als Portal laufen. Dazu gehören Internetradios von Panasonic, Philips, Samsung, Sony und anderen bekannten Herstellern und auch die TuneIn-Apps unter Android und iOS.

Der Grund? Die BBC will Daten, Daten und noch mehr Daten über ihre Hörer. O-Ton BBC:

"Unfortunately, TuneIn doesn't either allow you to sign into your BBC account to do this - or provide us with meaningful data, so we couldn't reach a data sharing agreement with them."

Tja, liebe BBC-Hörer. Pech gehabt. Und jetzt bitte die Geräte nicht alle über den Hausmüll entsorgen, gelle?

Ihr könnt Euch ja alle eine Stasilexa anschaffen, denn mit Amazon sind sie sich unterdessen einig geworden. Da gibt es sicher Daten in Hülle und Fülle. Daran hat auch das GCHQ mehr Freude,

Mehr dazu und die begeisterten Kommentare der Hörergemeinde gibt es hier:

https://www.bbc.co.uk/blogs/aboutthebbc/entries/45fa0731-189c-43eb-8e4f-3071b8384895

und hier:

https://www.bbc.co.uk/blogs/aboutthebbc/entries/ba37d6b5-59fd-470d-9da2-dec1b45b8bd5
 
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Wer sich ein Internet-Radio mit Portalzwang kauft, der hat auch nichts anderes zu erwarten. Auf der anderen Seite sind Radiosender, die keinen allgemein verfügbate Stream-URL besitzen, auch nicht wirklich im 21. Jahrhundert angekommen.

Die BBC gehört schon seit jeher zu den Anbietern, die es ihren Hörern im Internet maximal schwer macht.
 
Ich habe es so verstanden, dass die BBC nur im UK TuneIn verlässt, jedoch in allen anderen Ländern weiterhin über TuneIn hörbar ist. Gut für uns, schlecht für die Briten.
 
Ich habe es so verstanden, dass die BBC nur im UK TuneIn verlässt, jedoch in allen anderen Ländern weiterhin über TuneIn hörbar ist. Gut für uns, schlecht für die Briten.

Ist mir auch erst beim dritten Lesen klar geworden uznd da konnte ich es hier nicht mehr ändern. Wobei sie als nächstes irgendwann, wie schon vor Jahren angekündigt, die MP3-Streams abschalten werden. Dann bleiben nur noch die HLS-AAC-Streams. Das wird erst lustig.

Wer sich ein Internet-Radio mit Portalzwang kauft, der hat auch nichts anderes zu erwarten.

Soso. Wie viele und welche Internet-Radios ohne Portal gibt es denn? Mir fällt spontan nur die Frickellösung von ELV ein.
 
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Dann können sie ja auch UKW und DAB gleich ganz abschalten wenn sie meinen Daten sammeln zu müssen. Denn darüber ist überhaupt in keinster Form Datenkommunikation möglich. Man weiss ja nicht mal wer alles das Signal empfängt.
 
Soso. Wie viele und welche Internet-Radios ohne Portal gibt es denn? Mir fällt spontan nu

Das ist genau Teil des Probleme. Lösung wäre hier de facto ein Smartphone mit einer App wie XiiaLive. Allerdings bleibt dann immer noch das Problem der händischen Pflege der Stream-URLs.

Auf der anderen Seite gibt es jetzt Smart Speaker: "Ok Kunigunde, spiele DasHitradio!"
 
Offenbar ist das Internetradio längst auf dem Weg zum Recyclinghof der Geschichte. Stasilexa ist in. Die Dinger scheinen sich wie die Pest zu vermehren. So schnell hätte ich das nicht erwartet.

Früher hieß es bei BBC Radio 2 zur vollen Stunde: "On 88 to 91 FM, this is BBC Radio 2". Später wurde der Satellit mit angesagt, dann DAB. In den letzten Jahren: "Online, on digital radio, and on 88 to 91 FM, this is BBC Radio 2".

Aktuelle Fassung: "On the BBC Sounds App, on your smart speaker, and on 88 to 91 FM, this is BBC Radio 2".

Smartphone, Stasilexa und UKW. Keine Rede mehr von DAB.
 
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[OT] (und sorry dafür...)

Stasilexa ist in. Die Dinger scheinen sich wie die Pest zu vermehren. So schnell hätte ich das nicht erwartet.

Ich staune auch, wie wenig die Parallele mit Big Brother aus Orwells 1984 gesehen oder diskutiert wird. Irgendwo habe ich den klugen Gedanken gelesen, weiß nur leider nicht mehr, wo, daß sich die Dinger vermutlich weniger wie geschnitten Brot verkaufen würden, hießen sie nicht smart speaker, sondern smart microphone.

Wobei das smart phone zu mindestens demselben in der Lage ist wie Stasilexa und Co. Zitat aus diesem Artikel aus The Economist (leider hinter dem kostenlosen Teaser):
The Economist schrieb:
If eavesdropping is your problem, eschewing smart speakers does not solve it. Smartphones, which people blithely carry around with them, are even worse. Spy agencies are said to be able to activate the microphone in such devices, which have even more sensors than smart speakers, including location-tracking GPS chips and accelerometers that can reveal when and how the phone is moving. And smartphones are, if anything, even more intimate than smart speakers. Few of Alexa’s users, after all, take her into bed with them.

Aus technischer Sicht enttäuscht mich, wie wenig entwickelt die Intelligenz in den Geräten noch ist. Man wirbt damit, die Dinger zu einfachsten Tätigkeiten zu verwenden: Musiktitel finden und abspielen, Licht oder Heizung ein- und ausschalten usw. Dabei fällt mir spontan ein Anwendungsfall ein, bei dem ich sofort so ein Ding kaufen würde: Eine echte Simulation eines kartenlesenden und -kundigen Beifahrers, mit dem man Routen-Alternativen diskutieren kann, der die Alternativen plastisch (!) erklären und ihre Vor- und Nachteile nennen kann. Aber so eine gute Intelligenz-Simulation ist wohl noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hin.

[/OT]
 
...daß sich die Dinger vermutlich weniger wie geschnitten Brot verkaufen würden, hießen sie nicht smart speaker, sondern smart microphone.

Das ist den Leuten offensichtlich piepegal. Das Ding entwickelt sich zum Volksempfänger 2.0 mit Rückkanal und niemand stört es.
 
So autistisch 2.0 bin ich noch nicht, dass ich einen Brüllwürfel auf dem Regal brauche, mit dem ich sprechen kann. Die BBC macht also mal wieder den Brexit aus etablierten Portalen...man ist von denen ja so manchen Sonderweg gewohnt. Da deren zweites Programm sich mit den letzten Programmreformen und musikalischen Charts-Anpassungen für mich immer uninteressanter gestaltet hat, hält sich die Trauer allmählich in Grenzen. Wat war dat noch schön mit Alex Lester zur "best time of the day".

Aber TuneIn: Mei, waren das nicht die, welche keine neuen Sender mehr aufnehmen? Schon auch doof, ich habe denen längst den Rücken gekehrt.
 
Aber TuneIn: Mei, waren das nicht die, welche keine neuen Sender mehr aufnehmen? Schon auch doof, ich habe denen längst den Rücken gekehrt.

Korrekt. Und das ist auch einer der Hauptgründe, warum gerade immer mehr Sender darüber nachdenken, die Hörer möglichst auf eigene Angebote und Infrastrukturen zu ziehen, statt der gallopierenden Willkür eines US-Unternehmens ausgeliefert zu sein. Wenn TuneIn morgen früh sagt "Oh sorry, no sorry, Germany wird jetzt mal entspannt abgeschaltet, da haben wir gerade keinen Bock mehr drauf" stehen alle da wie die begossenen Pudel.
 
Korrekt. Und das ist auch einer der Hauptgründe, warum gerade immer mehr Sender darüber nachdenken, die Hörer möglichst auf eigene Angebote und Infrastrukturen zu ziehen, statt der gallopierenden Willkür eines US-Unternehmens ausgeliefert zu sein.

Um zum konkreten Fall zurückzukehren: die BBC hat TuneIn den Stuhl vor die Tür gesetzt, nicht umgekehrt.

Die Gründe dafür, dass in den Funkhäusern jeder sein eigenes Süppchen kocht, dürften andere sein.

Sie wollen wissen, wer hört, sie wollen Daten sammeln, sie wollen ihre Hörer mit weiteren Angeboten direkt ansprechen oder sie auch gezielt aussperren können (Geofencing) und vor allem wollen sie es den Hörern nicht zu einfach machen, zu zappen. Bei TuneIn kann ich schneller den Sender wechseln, als wenn ich die eine App verlassen und eine andere aufrufen oder mir gar erst noch die passende App besorgen muss.

Das ist natürlich alles nur zu unserem Besten...
 
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