Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

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mr51127

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Erfurt (dpa) Bei einer Sitzung am Dienstag in Erfurt hatten die Direktoren der Landesmedienanstalten (DLM) klar gestellt, dass sie für eine Übertragung der Bundesliga und Webradiosender über die Telefonnetze (DSL und Mobilfunk) eine Rundfunklizenz für erforderlich halten. "Breitenwirkung", "Suggestivkraft" und "Aktualität" machten den Rundfunkbegriff aus dies gelte aufgrund des technischen Fortschritts mittlerweile auch für eine Übertragung über Telefonnetze. Mindestanforderungen sind daher eine Offenlegung der Konditionen und eine klare Trennung von Rundfunk- und Telekommunikations-Aktivitäten, um einen diskriminierungsfreien Zugang zu gewährleisten. Aufgrund der zunehmenden Konvergenz im Rundfunkbereich werden die Landesmedienanstalten den Dialog mit der Bundesnetzagentur und dem Bundeskartellamt vertiefen. Der Vorsitzende der DLM, Reinhold Albert, sprach sich dafür aus, das Zusammenwachsen von Netzbetreibern und Inhalteanbietern medienrechtlich neu zu beurteilen: „Das Kartellrecht darf nicht die einzige Ordnungsfunktion bei der Erhaltung unserer Medienvielfalt einnehmen“. Ein Beschluss wird bis Sommer erwartet, danach ist es Webradio-Stationen ohne medienrechtliche Zulassung mit einer Streamingleistung von mehr als 24 kbps nicht mehr gestattet das Programm zu verbreiten.

Quelle: www.dpa.de
 
AW: Betreiben von Webradio bedarf zukünftig einer Rundfunklizenz

Hast du zu der News einen konkreten Link in dem das veröffentlicht wurde? Quelle dpa ist ansich toll, aber ich würd gerne selber sehen wo das so steht. ich habe dazu auf den Seiten der DLm nur folgendes gefunden:

Mittwoch 01. Februar 2006 | ALM/DLM
Pressemitteilung 03/2006: Lizenzpflicht für Fußballübertragungen



Die Direktoren der Landesmedienanstalten (DLM) haben sich am 31. Januar 2006 / Erfurt mit den medienrechtlichen Fragestellungen in Bezug auf die kürzlich erfolgte Vergabe von Bundesliga-Übertragungsrechten an Kabelnetzbetreiber und Deutsche Telekom AG (bzw. deren Tochtergesellschaften) befasst. Für die Übertragung der Bundesliga über Telefonnetze (DSL und Mobilfunk) ist nach Ansicht der DLM eine Rundfunklizenz erforderlich. „Breitenwirkung“, „Suggestivkraft“ und „Aktualität“ machen den Rundfunkbegriff aus; dies gelte aufgrund des technischen Fortschritts mittlerweile auch für eine Übertragung über Telefonnetze. Ein lizenzpflichtiges Angebot der Deutschen Telekom oder einer ihrer Töchter wirft wegen der Bundesbeteiligung in Höhe von ca. 37 % zudem die Frage der Zulässigkeitsfähigkeit auf.



Sollten die Netzbetreiber das Bundesliga-Angebot mit anderen Inhalten und Telekommunikationsdienstleistungen verbinden, muss aus Sicht der Landesmedienanstalten ein Zugang zur jeweiligen Plattform für andere Veranstalter möglich sein. Mindestanforderungen sind daher eine Offenlegung der Konditionen und eine klare Trennung von Rundfunk- und Telekommunikations-Aktivitäten, um einen diskriminierungsfreien Zugang zu gewährleisten.



Aufgrund der zunehmenden Konvergenz im Rundfunkbereich werden die Landesmedienanstalten den Dialog mit der Bundesnetzagentur und dem Bundeskartellamt vertiefen. Der Vorsitzende der DLM, Reinhold Albert, sprach sich dafür aus, das Zusammenwachsen von Netzbetreibern und Inhalteanbietern medienrechtlich neu zu beurteilen: „Das Kartellrecht darf nicht die einzige Ordnungsfunktion bei der Erhaltung unserer Medienvielfalt einnehmen“.

http://www.alm.de/index.php?id=34&backPid=1&tt_news=331&cHash=ff7d19674a

Von Lizenzen für Internetradios so wie es in deiner meldung steht sehe ich da nichts.
 
AW: Betreiben von Webradio bedarf zukünftig einer Rundfunklizenz

Hallo Lalle,

das Thema wird derzeit auch in den Foren des DIRV diskutiert.

Die Meldung kam über den dpa-Ticker. Wann genau kann ich Dir leider nicht mehr sagen, glaube es war vorletzte Woche.

Der Megachannel hatte die Meldung hier auch veröffentlich.

Die Meldung, die Du gepostet hast, befasst sich ja vordergründig mit den Bundesliga-Übertragungsrechten. Wie in meiner geposteten Meldung steht, ist es ja derzeit nur eine Forderung der Direktoren der Landesmedienanstalten. Die Lizenzpflicht für Webradios wird aber mit Sicherheit im Sommer kommen.

Einige Landesmedienanstalten wie z.B. die LmK (Rheinland-Pfalz) bieten die rundfunkrechtliche Lizenz für Webradios schon jetzt auf freiwilliger Basis an. Sie kostet je nach Aufwand und wirtschaftlicher Bedeutung zw. 255 und 1.535 Euro für einen Zeitraum von 5 Jahren. Wie die LmK auf der Homepage schreibt, ist Webradio derzeit zulassungsfrei. Aufgrund dieses Untertons war mir das schon länger klar, dass das irgendwann kommen muss.
 
AW: Betreiben von Webradio bedarf zukünftig einer Rundfunklizenz

Na, bei dem Link, Mr51127, den du gepostet hast, wundert mich die Kreativität der Meldungsausschmückung nicht, auch wenn ich eine Lizenzierung grundsätzlich befürworte.
 
AW: Betreiben von Webradio bedarf zukünftig einer Rundfunklizenz

Hallo Hinztriller,

welchen Link meinst Du denn? Megachannel oder DIRV?

Ein Beschluss wird bis Sommer erwartet, danach ist es Webradio-Stationen ohne medienrechtliche Zulassung mit einer Streamingleistung von mehr als 24 kbps nicht mehr gestattet das Programm zu verbreiten.

Hier siehst Du doch, dass hier nichts ausgeschmückt ist, sondern klar geschrieben steht.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Was hat der DIRV mit der dpa-Ticker Meldung zu tun... die wurde bei uns gleichlautend wie hier gepostet...????

Und nachfolgend entsprechend diskutiert... wie hier ja auch...

Die Meldung selber ist schon teilweise irreführend, wenn man sich den Bezugstext dazu mal anschaut, weil hier wieder einmal der gesamte Komplex Mediendienste, Telekommunikation etc. verwurschtelt wird.

Die eigentliche Intention der Landesmedienanstalten zielte ursprünglich in eine andere Richtung (nichts desto trotz kann und wird das Auswirkungen aufs Webcasting insgesamt haben, die ja schon seit Jahren zu erwarten stehen)...

Letztlich bin ich auch der Meinung, daß eine solche Regelung eher zu begrüßen ist, da sie zum einen endlich mal die klaren rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, zum anderen dadurch auch viele Fragen wie z.B. Einordnung vergütungstechnischer Natur sich sicherlich einfacher klären lassen.

Gruß,
Croydon
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung und eine Angelegenheit die schon seit langem fällig ist.

Ja ich bin für eine Lizensierung oder einen sogenannten Medienführerschein. Die Frage nach dem weshalb erübrigt sich spätestens dann wenn man hier einmal die Beiträge der letzten Monate liest.

Tatsache ist das einige den Unterschied zwischen CB Funk und Radio noch nicht einmal verstehen und das es für viele einfach so sein muss das man eben ein Radio einfach betreiben kann. Es sei doch mal klargestellt das auch Hobbyradios eine Pflicht haben die unabdingbar an die gültigen Mediengesetze geknüpft sind. Von diese Mediengesetzen haben leider viele noch nicht einmal das Wort selber gehört, bzw. kennen ein paar Bestandteile davon.

Ich befürworte daher nach wie vor das hier ein entsprechendes Gesetz her muß und das man nur noch mit einer Lizensierug dann Internetradio betreiben kann.

Auch haben die sich bei den 24 kbps etwas gedacht, da dies eine Einstufung ist ähnlich wie bei CB- und Amateurfunk. Also ist dem Unsinnigen "die machen unser Hobby kaputt" hier schon ein Riegel vorgeschoben wer Hobby machen will ohne größere Anstrenugung soll 24 kbps nutzen. wer mehr möchte muss mehr bringen.

Wie gesagt die Marschrichtung dahingehend ist völlig richtig und meiner Meinung nach seit langem nötig. Dies habe ich aber schon damals befürwortet als es um den sogenannten Medienführerschein ging und auch in Zukunft werde ich auf diesem Standpunkt bleiben.

Nachtrag noch zu diesem Aufmacher bei diesem Webradio. Das ist genau ein Beispiel da werden Orginaltexte interpretiert mit anderer Überschrift versehen. Genau so soll es eben nicht sein. Das ist Meinungsbildung die von den Betreibern vorgegeben wird. Radio ist neutral und hat eine seriöse umfassende Berichterstattung abzuliefern. Redaktionen zeichnen sich durch gute Recherchen aus, die aber im Gesamtkontex neutral bleiben und eben keine vorgefertigte Meinung in die Hitzeile legen.

Gruß

Steve Wilson
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Zumal es dann auch hierfür Möglichkeiten wie "offener Kanal" etc. gibt und auch die "Anbindung" an terrestrischen (z.B. falls es endlich mal "Flächendeckung geben könnte im Bereich des NKL) oder Kabel-Rundfunk wesentlich erleichtert würde.

Ich denke, es ist eine Chance...

Gruß,
Croydon
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

@croydon_de

da sind wir wohl mal einer Meinung, freut mich.

Out of Toppic:
Übrigens endlich wieder ein wirkliches Thema hier, nach alle dem SAM3 geht nicht ich kann den Support leider nicht Nutzen Beiträgen. Es ist eben doch noch potential hier.

Gruß

Steve Wilson
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Wenn ein Webradio auf dem Niveau (technisch und programmäßig) eines UKW-Senders senden will, soll es sich meiner Meinung nach auch dem Rundfunkregime mit einer rundfunkrechtlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung unterwerfen.

Will aber jemand einfach nur seinem Hobby nachgehen und mit seinem Team einen "Bekanntenkreis" ausschließlich mit Musiksendungen unterhalten, halte ich es für überzogen, so etwas zu verlangen und einen tiefen Einschnitt in die Vielfalt und die Möglichkeiten im Internet.

Auch wenn viele Webradios auf unterstem Niveau ihr Dasein fristen, wieso sollte man sie durch solche Maßnahmen entfernen, wenn es ihnen und ihren Zuhörern doch Spaß macht? Sie zahlen doch Gema&GVL und da sie keine Nachrichten oder Beiträge senden, wieso sollte man diese dann zum Rundfunk zählen? Man sieht doch sowohl auf UKW und auch im Fernsehen, was eine Lizenz bringt. Den "Müll" hat es bisher nicht verhindert.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Wenn ein Webradio auf dem Niveau (technisch und programmäßig) eines UKW-Senders senden will, soll es sich meiner Meinung nach auch dem Rundfunkregime mit einer rundfunkrechtlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung unterwerfen.

Unterwerfen, was hat das damit zutun?

Will aber jemand einfach nur seinem Hobby nachgehen und mit seinem Team einen "Bekanntenkreis" ausschließlich mit Musiksendungen unterhalten, halte ich es für überzogen, so etwas zu verlangen und einen tiefen Einschnitt in die Vielfalt und die Möglichkeiten im Internet.

Man sollte LESEN! Schon da ist angedacht eben ein solches Podium zu bieten. Allerdings mit 24kbps. Der Hintergrund ist klar, man möchte verhindern das wieder mit irgendwelchen Tricks versucht wird doch das volle Volumen zu nuten und eben doch genauso zu senden wie Lizensierte.

Auch wenn viele Webradios auf unterstem Niveau ihr Dasein fristen, wieso sollte man sie durch solche Maßnahmen entfernen, wenn es ihnen und ihren Zuhörern doch Spaß macht? Sie zahlen doch Gema&GVL und da sie keine Nachrichten oder Beiträge senden, wieso sollte man diese dann zum Rundfunk zählen? Man sieht doch sowohl auf UKW und auch im Fernsehen, was eine Lizenz bringt. Den "Müll" hat es bisher nicht verhindert.

Rundfunk mein guter ist nicht abhängig ob ich nun Nachrichten, oder Wortbeiträge sende. Sonst wären Programm wie Skyradio (auch wenn diese inzwischen wieder umgeschwenkt haben) nicht als musikalisches Vollprogramm gestartet.

Auch Deine Aussage ist falsch was GEMA 6 GVL betrifft, hier zahlst Du lediglich für die Urheberrechte der Musik die Du veröffentlichst.

Übrigens mache das Radio dicht, als geschlossener Benutzerkreis und gebe das Passwort per Mail Deinen Freunden und schon ist Dein Problem vom Tisch.

Vielleicht ist es auch nötig ersteinmal zu klären was damit gemeint ist und das eben Lizens nichts mit der GVL oder der GEMA am Hut hat. Viele die mitreden kennen weder Hintergründe noch sonstiges, alles wird in einen Topf geworfen und dann wir gejammert.

Letztendlich geht es hier nicht um Gled, das ist ja das größte Problem bei allen, es geht hier um Dinge die Croy schon hat anklingen lassen und wer sich wirklich mal mit der Thematik auseinendersetzt wird sich wundern was damit noch alles verbunden ist. Deshalb auch nicht immer nur das negative sehen sondern nach den mittel- und langfristigen Vorteilen schauen.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Wie ich schon geschrieben habe, wird es mit Sicherheit, da dieses gesetzlich sogar vorgeschrieben ist, auch weiterhin eine Möglichkeit geben, im Hobby-/Amateurbereich senden zu können.

Das ist nicht das Thema einer Lizenz, die im übrigen nichts damit zu tun hat, ob ich Geld verdienen möchte, oder Nachrichten etc. präsentieren möchte.

Hier geht es darum, daß man in diesem Moment Verantwortung über das, was man tut, übernehmen muß - Auch normale Moderation kann eine meinungsbildende Funktion haben, da brauchts auch keine Musik dazu...

Gruß,
Croydon
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Steve Wilson schrieb:
Unterwerfen, was hat das damit zutun?

Du unterwirfst Dich, da Du Dich mit einer Zulassung an das Landesmediengesetz bindest.

Steve Wilson schrieb:
Man sollte LESEN! Schon da ist angedacht eben ein solches Podium zu bieten. Allerdings mit 24kbps.

Eine reine Musiksendung mit 24kbps? Wer hört sich die denn dann noch an? Solch eine Qualität ist gerade so ausreichend, um Sprache zu übertragen.

Steve Wilson schrieb:
Auch Deine Aussage ist falsch was GEMA 6 GVL betrifft, hier zahlst Du lediglich für die Urheberrechte der Musik die Du veröffentlichst.

Höh? Ich glaube jetzt bringst Du einiges durcheinander? Wieso ist denn meine Aussage falsch? Ein Sender, der reine Musiksendungen ausstrahlt, macht doch nicht mehr als Musik und dafür zahlt er GEMA&GVL. Wieso sollte man sowas dann zum Rundfunk zählen? Klar bei den "UKWlern" muss logischerweise jedes Programm als Rundfunk lizenziert werden. Aber wieso muss dies dann auch im Internet so sein, wo doch Streaming im eigentlichen Sinne gar kein Rundfunk ist!

Steve Wilson schrieb:
Vielleicht ist es auch nötig ersteinmal zu klären was damit gemeint ist und das eben Lizens nichts mit der GVL oder der GEMA am Hut hat. Viele die mitreden kennen weder Hintergründe noch sonstiges, alles wird in einen Topf geworfen und dann wir gejammert.

Habe ich gesagt, dass eine Lizenz was mit Gema&GVL zu tun hat. :wow:

@croydon
Muss man diese Verantwortung nicht schon ohne Lizenz übernehmen?
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Wer sich das anhört ist doch nicht das Thema willste mehr musste mehr tun. Tatsache ist aber das Rundfunk eben diese Bereiche abdeckt, auch wenn es sich nur um Musikvollprogramme handelt.

Jede Moderation ist Wortbeitrag und in jeder Moderation ist somit auch die Möglichkeit gegeben wie Croy es sagte.

Ich denke es bringt auch nichts und geht Of Toppic wenn man sich hier nun in einzelheiten verzettelt.

Es geht um die durchaus berechtigte Forderung nach einem Medienführerschein oder einer sogenannten Lizenz.

Es geht auch darum das man sich einmal Vor- und Nachteile vor augen hält und es geht darum wie kann man schon im Vorfeld dort mit eingreifen, denn es ist durchaus Sinnvoll das man sich aktiv im Vorfeld schon in das ganze einmischt um somit zumindest gehört zu werden.

Das denke ich sind die Themen um die es gehen sollte, ansonsten bringt alles andere nichts. Man muss erkennen was soll kommen und wie kann man dort in irgendeiner Form aktiv sich beteiligen.

Ich halte es absolut für Unsinn wenn jetzt rumgejammert wird, wenn sich einzelne damit wieder verstricken das sie ja eigentlich nur Radio für Freunde machen oder das es ja eigentlich nur Streamen ist und nicht Radio. alles Quark sobald öffentlich zugänglich ist es Radio ob es gefällt oder nicht. Die genau Deffinition von Radio kann man zu genüge nachlesen. Also lassen wir das ganze Thema und widmen wir uns lieber dem eigentlichen Kern.

Ich von meiner Seite werde dies nun auf alle Fälle tun und nur noch auf die Kerndiskussion eingehen.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Steve Wilson schrieb:
Es geht auch darum das man sich einmal Vor- und Nachteile vor augen hält und es geht darum wie kann man schon im Vorfeld dort mit eingreifen, denn es ist durchaus Sinnvoll das man sich aktiv im Vorfeld schon in das ganze einmischt um somit zumindest gehört zu werden.

Gerade aus diesem Grund ist es erforderlich Einzelheiten zu klären. Oder möchtest Du eine oberflächliche Diskussion und ein oberflächliches Gesetz?

Des Weiteren jammere ich nicht. Ich diskutiere darüber, da man auch solche Dinge berücksichtigen muss. Wenn ich ein Thema anspreche muss das noch lange nicht heißen, dass ich davon betroffen bin.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

@mr - irgendwie ist Dein Beitrag ein wenig "inkonsequent" - einerseits schreibst Du, Du müsstest Dich unterwerfen, da Du dich an das Landesmediengesetz binden würdest, andererseits schreibst Du
"Muss man diese Verantwortung nicht schon ohne Lizenz übernehmen?"

Stimmt - also was macht es für einen Unterschied? Außer daß ich im ersten Falle eben auch den amtlichen Nachweis darüber habe, daß ich es tue.

Eine reine Musiksendung mit 24kbps? Wer hört sich die denn dann noch an? Solch eine Qualität ist gerade so ausreichend, um Sprache zu übertragen.

Sorry, aber vor noch nicht allzulanger Zeit galt das schon als revolutionäre Bandbreite, ich kann mich noch an Versuche mit 8kbps erinnern :) (was im übrigen die Bandbreite für Sprachübertragungen in Telefonqualität ist!)

Nur weil es jetzt technisch möglich ist mit 192kbps zu streamen, heisst das noch lange nicht, daß geringere Übertragungsraten automatisch schlechter sind... hehe manch 56kbps Stream mit nem anständigen Codec hört sich besser an als ein 128 kbps Stream...

Klar bei den "UKWlern" muss logischerweise jedes Programm als Rundfunk lizenziert werden. Aber wieso muss dies dann auch im Internet so sein, wo doch Streaming im eigentlichen Sinne gar kein Rundfunk ist!

Warum sollte Streaming im eigentlichen Sinne kein Rundfunk sein?
Und was ist es dann - da kommen wir nämlich jetzt gerade mal an das Kernproblem, worum sich das Ganze hier dreht.

Wie definiert sich Rundfunk denn "Broadcasting" = Senden für die "breite Masse" - was ist denn eine entsprechende Öffentlichkeit in diesem Sinne, sind das 3 oder 3000 Hörer - wenn ich die 3 Hörer nicht kenne, sind die doch genauso "öffentlich", oder ?
Ob ich meine Meinung nun unter ein paar Leute streue oder unter 10.000 ist doch unerheblich, "auch die größte Sekte hat mit nur einem Guru angefangen".

Genau diese "Grauzonen"-Definition (nichts ganzes nichts halbes, kein richtiger Mediendienst, kein Rundfunk) ist es doch, die immer wieder Raum für einerseits total überzogenes Verhalten bietet, andererseits immer wieder ein ungutes Gefühl hinterlässt, ob man denn nu alles richtig macht oder nicht.

Und genau das liegt dann nicht mehr in unserer Hand - Lizenz ist da, also darf man, oder Lizenz ist nicht da, also darf man nicht. Und die Verantwortung liegt dann bei den Landesmedienanstalten - ist doch ein einfacher und bequemer Weg für unsereiner....

Mit welchem Recht verlangt man denn von den Amateurfunkern eine Lizenz???
Ganz einfach, weil man in diesem Medium ohne entsprechende Sachkenntnisse viel "anstellen" kann...
Und genauso sehe ich das hier auch.

Gruß,
Croydon
 
Wo lassen Sie denken?

Das Internet funktioniert über einen Paketdienst. Ein Client fordert bei einem Server Informationen an die der Server dann auch zur Verfügung stellt, somit findet kein terrestische Ausstrahlung wie beim Rundfunk und beim Fernsehen statt.

Wer einen Rundfunkführerschein für Webradios will, kann sich auch gleich für den Verlagsführerschein für Homepages einsetzen. Denn die ähnlichkeit von Hompages gegenber den Printmedien ist schon verblüffend.

Stellvertretend kann man sich auch für einen Musikerführerschein einsetzen, dann können nur Personen mit Musikinstrumentenbesitzkarte Musikinstrumente kaufen und unter kontrollierten Bedingungen einsetzen (alleine im Keller musizierend, damit Niemand ihre Musik hören kann, oder in diversen speziell ausgestatteten Musikervereinen).

Stellvertretend dürfen nur eingetragene Autoren die vorher einen Autorenführerschein gemacht haben Einkaufszettel schreiben. Es könnte ja sein das durch einen zurückgelassenen Einkaufszettel Jemand diese Texte lesen könnte, worauf sich seine Meinung zu diversen Markenprodukten ändern könnte.

Wer schon ein bischen länger auf dieser Welt lebt, reibt sich ber diverse Qualitätsansprche und gezielter Meinungsmache der professionellen Medien die Augen. Da ist nichts mehr von Journalistenethik und Qualitätsansprüchen übrig geblieben. Der Traum ist ausgeträumt.

Aber mit dem deutschen Regulierungswahn lätß sich hervorragend Zensur betreiben ...

... wer bestimmt eigentlich was gut und was schlecht ist? Der König Kunde bei Kaisers wohl schon lange nicht mehr.

Moderatorenführerschein bei diversen Privatradiostationen, oder völlig Verstaatlicht?

Vor allem was geht das Privatpersonen an?


Wo lassen Sie denken?
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

croydon_de schrieb:
Stimmt - also was macht es für einen Unterschied? Außer daß ich im ersten Falle eben auch den amtlichen Nachweis darüber habe, daß ich es tue.

Der Unterschied besteht darin, dass dieser Vorgang wieder einigen hundert Webradios den Kopf kosten wird, die sich evtl. solch eine Lizenz nicht leisten können. Außerdem darf man sich ja auch überraschen lassen, an welche Bedingungen eine solche Zulassung geknüpft ist, d.h. welche Anforderungen an den Webcaster gestellt werden (organisatorische, sowie finanzielle Vorkehrungen für einen zuverlässigen Betrieb).

Vielleicht wird es evtl. wie bei den UKW-Stationen eine Sendepflicht geben, z.B. das täglich mindestens 5 Stunden live gesendet werden muss. Ein Horror für jeden Sender, der temporär Moderatorenmangel hat. Solche Forderungen kann nicht jeder Webcaster erfüllen. Meiner Meinung nach kann man dann auch gleich einen richtigen Radiosender gründen, wenn man dann sowieso die selben Pflichten wie ein richtiger Radiosender zu erfüllen hat.

croydon_de schrieb:
Nur weil es jetzt technisch möglich ist mit 192kbps zu streamen, heisst das noch lange nicht, daß geringere Übertragungsraten automatisch schlechter sind... hehe manch 56kbps Stream mit nem anständigen Codec hört sich besser an als ein 128 kbps Stream...

Im Prinzip hast Du ja recht. Jedoch ist MP3pro unter den Hörern noch nicht flächendeckend verbreitet und viele rümpfen bei einem herkömmlichen 96kbps-Stream ja schon die Nase. Wie Steve sagte, besteht ja auch die Möglichkeit, den Sender in Form einer geschlossenen Benutzergruppe zu betreiben. Das führt aber auch wieder dazu, das die Zugangsdaten "um die halbe Welt wandern" und schließlich sowieso jeder zuhört oder hören kann.

croydon_de schrieb:
Warum sollte Streaming im eigentlichen Sinne kein Rundfunk sein? Und was ist es dann - da kommen wir nämlich jetzt gerade mal an das Kernproblem, worum sich das Ganze hier dreht.

Rundfunk ist für jeden und überall verfügbar, ein Internetstream nicht. Dieser ist der Regel nur an einem Computer oder einem anderen Gerät mit Internetanschluss verfügbar. Deshalb kann man meiner Meinung nach einen Internetstream nicht als eine herkömmliche Rundfunkstation einstufen.

Außerdem kann ein Radiosender von unendlich vielen Geräten abgehört werden, ein Internetstream ist auf die Serverkapazität begrenzt. Eine Erweiterung dieser Kapazität auf eine Zahl, die vielleicht annähernd dem Rundfunk entspricht bringt immer unverhältnismäßig hohe Kosten mit sich.

croydon_de schrieb:
Genau diese "Grauzonen"-Definition (nichts ganzes nichts halbes, kein richtiger Mediendienst, kein Rundfunk) ist es doch, die immer wieder Raum für einerseits total überzogenes Verhalten bietet, andererseits immer wieder ein ungutes Gefühl hinterlässt, ob man denn nu alles richtig macht oder nicht.

Wieso siehst Du es als Grauzone? Bisher haben die Landesmedienanstalten gesagt, dass ein Internetradio aufgrund all seiner Eigenschaften nicht als Rundfunk anzusehen ist und deshalb auch zulassungsfrei betrieben werden darf. Also hat man doch den Segen der Anstalten. Wieso sollte dies jetzt aufgrund der Ansicht einiger Direktoren geändert werden?

Das man sich an Gesetze halten muss, dürfte jedem schon ohne Lizenz klar sein. Man darf seine Meinung nur verbreiten, sofern die darin enthaltenen Informationen der Wahrheit entsprechen und man damit nicht die Würde eines Menschen verletzt.

croydon_de schrieb:
Mit welchem Recht verlangt man denn von den Amateurfunkern eine Lizenz??? Ganz einfach, weil man in diesem Medium ohne entsprechende Sachkenntnisse viel "anstellen" kann... Und genauso sehe ich das hier auch.

Weil Amatuerfunk kein ungefährliches Hobby ist. Hier wird an Geräten herumgelötet, mit hohen Spannungen und teilweise mit sehr hohen Sendeleistungen umgegangen, wobei Menschenleben in Gefahr sein können. Das kann man denke ich mit Internetradio nicht vergleichen.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Es wird genau das umkommen wie bei GEMA und GVL. Einige werden es zahlen, andere haben weiterhin von nichts ne Ahnung und kümmern sich nicht drum. Das Thema ist also mal wieder was für die, denen wirklich was am Weiterkommen von Internetradios geht und ich persönlich halte es auch für den richtigen Weg, da damit endlich mal klare Regelungen für das Medium geschaffen werden.
Internetradio ist mittlerweile nicht mehr nur über den PC verfügbar sondern auch schon durch eigene geräte, die man zu Hause anschließt oder auch durch die neue Handytechnik. Es muss reagiert werden

Seltsamerweise hat die ganze GVL-Erhöhung auch nicht alle Internetradios den Kopf gekostet, sondern im Grunde zu einem großen Teil auch die Qualität der Radios gefördert. Bevor über sowas geredet wird, sollte man erstmal abwarten, was die Lizenz, wenn sie denn kommt, wirklich kostet.
Wenn der TÜV z. B. die Sicherheitsbestimmungen erhöht kann sich auch nicht mehr jeder ein Auto leisten.

Die ganze Disukssion lässt sich noch sehr vielmehr ausweiten. Warum sollen ab 1.1.2007 GEZ-gebühren für Pcs gezahlt werden, wenn die Internetradios nichts von abbekommen. Herrlich, endlich wieder was los hier.
 
AW: Wo lassen Sie denken?

Machiko schrieb:
Aber mit dem deutschen Regulierungswahn lätß sich hervorragend Zensur betreiben ...

Genauso sehe ich das auch - auch für den übrigen Post volle Zustimmung. Auch dieses Lager wird jetzt wie woanders in eine Zweiklassengesellschaft gespalten. Das Ausland wird wieder einmal mehr mit dem Finger auf uns zeigen und uns aufgrund des besagten Regulierungswahns auslachen und mit dem Kopf schütteln.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Ich seeh bei dieser Aktion parallelen zur ElektroG (vielleicht hat jemand das Thema verfolgt).
Das ist eine typische Sache für Deutschland. Der Sinn und Zweck ist durchaus nachvollziebar und auch sinnvoll, die Umsetzung erschlägt den Nutzer mit Bürokratie, was die Kosten unnötig in die Höhe treibt.

An sich war es aber schon lange fällig, das auch Webradios eine Lizenz brauchen. Und bei den genannten Preisen würde es die laufenden Kosten um ca. 10-30€ pro Monat (im Schnitt) erhöhen.
Insgesammt also eine Summe, die durchaus finanzierbar ist und bei den Gesammtkosten sicher nicht den Löwenanteil ausmacht.

Ich denke, die Sache hat zwei seiten, und wie es sich entwickelt, werden wir sehen.

@Machiko
Selbst wenn im Internet nur Datenpakete verschickt werden, wo ist der Unterschied? Glaubst du, bei HDTV werden keine Datenpakete verschickt? Oder bei DAB? JEDE digitale Übertragung, die eine Fehlerkorrektur hat, arbeitet mit Paketdaten, das ist für die Fehlerkorrektur nunmal erforderlich. Willst du verlangen, das alle diese Dienste Lizenzfrei werden?
Und was den Verlagsführerschein für Webseiten angeht. Der ist schon lange fällig. Denn die Flut von Privatpages, die nichts enthalten ausser "Das bin ich und mein Hamster" belasten die Infrastruktur unnötig. Ebenso werden Suchmaschinen mit Indexen gefüllt, die Suchergebnisse verfälschen, weil die Seitenbetreiber nicht in der Lage sind, sich an einfache regeln zu halten.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Pegasus schrieb:
Selbst wenn im Internet nur Datenpakete verschickt werden, wo ist der Unterschied? Glaubst du, bei HDTV werden keine Datenpakete verschickt? Oder bei DAB?

Ja, was hat das denn mit einem Internetstream zu tun? Das ist doch schon wieder was ganz anderes. Beim Webradio wird für jeden Zuhörer ein separater Datenstrom gesendet, während bei DAB- und DVB-Diensten nur ein Signal gesendet und unendlich viele empfangen können.

Pegasus schrieb:
Und was den Verlagsführerschein für Webseiten angeht. Der ist schon lange fällig.

Es ist schon erschreckend was alles befürwortet wird. Warum nicht gleich die Demokratie abschaffen und wieder Kommunismus oder Diktatur einführen?
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Pegasus schrieb:
Und was den Verlagsführerschein für Webseiten angeht. Der ist schon lange fällig. Denn die Flut von Privatpages, die nichts enthalten ausser "Das bin ich und mein Hamster" belasten die Infrastruktur unnötig.

Jetzt schießt Du aber weit übers Ziel hinaus. Homepages sollen also nur noch nach Abnicken durch staatliche Behörden ins Netz? Die Infrastruktur belasten solche Pages nicht, es sei denn Millionen Menschen möchten sich genau solche Hamsterseiten ansehen und verursachen dadurch Traffic.
 
AW: Bedarf das Betreiben von Webradio zukünftig einer Rundfunklizenz?

Es geht darum, das jeder, der eine Hompage betreibt, zumindest die einfachsten Regeln kennen und einhalten soll. Weisst du eigentlich, das über unsauber programmiertes PHP, JavaScript u.ä. genausoviele Rechner mit Viren infiziert werden, als mit EMails?

Und die Infrastruktur wird nicht nur durch Traffic belastet, da gibts noch ne ganze Menge anderer Faktoren. Kenntnis der Materie ist bei solchen Aussagen durchaus von Nutzen.

Aber da vollkommen OT hier, für dieses Thema hier EOT für mich.
 
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