Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

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baloony2000

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Hallo,

mal eine Frage, die mich als meist stillen Mitleser schon länger beschäftigt: Wie läuft die Praxis einer Medienanalyse ab? Ich nehme mal an, man wird von einem Call-Center angerufen und wird mit ein paar Fragen bombardiert, zu denen man nur mit einfachen Antworten kommen darf und das wars. Ich würde lieber mal gezielt zu Sendern und Inhalten diskutieren wollen und auch über die Musik nicht nur mit "gut" oder "schlecht" antworten wollen. Doch ich nehme an, da ist kein Fachpersonal am anderen Ende der Leitung, dem man mal sagen kann, daß das ewige Geclaime des Senders xyz mit anderen Ideen besser zu gestalten wäre. Oder daß Moderator aaa beim Sender bbb lieber mal 2 Titel hintereinander spielen sollte ohne dazwischen etwas so sinnfreies sagt, daß er lieber seinen Mic-Regler nicht angefaßt hätte. Wie kennt Ihr die Praxis der MA?
 
AW: MA???

Die Einzelheiten interessiert die Jungs im Call-Center erstmal wenig und das Auswerten wäre auch wieder ein Ding der Unmöglichkeit.

Wenn die Sender evtl. eigene Telefonumfragen starten, kann man da genauer drauf eingehen. Manche Lokalradios machen das hin und wieder in überschaubaren Sendegebieten. Da käme die Kritik vielleicht auch beim Richtigen an - aber ob dann was geändert wird? Die Antwort kannste dir selbst geben. :)

LG
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

... und der deutsche Privatfunk ist keine qualitative Veranstaltung, sondern eine quantitative.
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

..., inflationäres Mit-dem-Finger-auf-den-Privatfunk-zeigen ebenfalls, ...

Die MA zeichnet nur ein tabellarisches Bild von Bekanntheitsgrad. Den erreicht ein Programm durchaus auch mit Maßnahmen jenseits des guten Geschmacks. Der gescholte Privatfunk liefert hier lediglich mutig immer neue spektakuläre Vorlagen, die ihn zum Vorreiter im Vortrieb der Quanti- versus der Qualität machen. Für einige Anstalten öffentlichen Rechts und einige ihrer Programme scheinen die Ergebnisse allerdings jedesmal wieder neuer Ansporn zu sein, entsprechend nachzuziehen.

Huch, da bin ich abgeschweift und hatte den Bezug zum Threadersteller vergessen.
Ich wollte ich noch fragen, ob er ein Modell hat bzw. entwickeln kann, mit dessen Hilfe sich die Empfindungen von Indiviuen - in dem konkreten Fall von Hörern bezgl. ihrer Gewohnheiten und favorisierten Programme - gerecht und ohne Wertung in Zahlen ausdrücken lassen.
Ich hoffe nicht, denn ein solches bzw. dessen Ergebnisse würde(n) die Polarisation der Fronten noch weiter verschärfen.
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

Ich traf eine Feststellung. Das ist noch keine Wertung! Aber interessant ist die sofortige reflexhafte Apologie, da musst du vielleicht noch etwas gelassener werden, verehrter dea!
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

Ich traf eine Feststellung.
Ja, eine reflexhafte welche. "MA" lesen und auf den Privatfunk zeigen - das ist wirklich ein Reflex.

Das ist noch keine Wertung!
Machte ich irgendwo den Vorwurf einer Wertung?

... reflexhafte Apologie, da musst du vielleicht noch etwas gelassener werden, ...
Die Empfehlung gibt gerade die richtige Person. :)
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

"MA" lesen und auf den Privatfunk zeigen - das ist wirklich ein Reflex.

Jetzt habe ich schon wieder diesen Reflex:

Hätte ohne die methodische Systematik der MA der Privatfunk seine heutige Ausformung? Ich glaube, nein! Die quantitative Abfrage eines puren Bekanntheitsgrades hat meines Erachtens dazu geführt, dass Radio zu dem geworden ist, was es heute ist - nämlich in seiner ganzen programmlichen Ausgestaltung nur noch darauf angelegt, eben diesen maximalen Bekanntheitsgrad zu erreichen.
Wo ich gerne gemeinsam mit Dea verzweifelt den Kopf schüttele, ist die mir unverständliche Tatsache, dass sich der ÖR von diesen Mechanismen hat anstecken lassen. Nun ahmt er (mit aller Gebührenmacht - aber mit wenig Fantasie) eifrig die Privaten nach und übertrifft sie vielfach sogar an Einfalt und plumpen Aktionismus.
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

Das liegt vlt. daran, dass es MA schon vorm Privatfunk gab und einige ÖR jetzt den Nachholbedarf erkennen. ;)
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

Nach den vielen guten Antworten, die mir bestätigten, ich bin mit meiner Meinung nicht allein: Gibt es eine Webseite für Bewertung/Umfrage zu der deutschen Radio/Medien - Landschaft???
 
AW: Befragungs-Methoden der Media-Analyse?

Dir scheint irgendwie entgangen zu sein, dass hier eben keiner so richtig deiner Meinung ist. Im Gegenteil: Es wurde sogar schon sehr klar und deutlich gesagt, dass eine derartig groß angelegte Studie mit einem veworrenen und entsprechend unscharfen Fragengerüst technisch und personell einen Aufwand verursacht, der durch null Nutzen gerechtfertigt wird.

Wenn dich interessiert, wer wann welchen Titel lieber auf dem Klo und einen anderen lieber bei Sex hören mag, wie einer "Popmusik" definiert, warum für einen AC/DC Hardrocker und für den anderen Kuschelmusiker sind... dann entwirf für eine solche Studie ein Modell, starte eine Website, setze das Modell in einen Fragenkatalog und entsprechende Auswertungsmechanismen um und fertig ist der Lack. Du wirst tausende Schnapsnasen finden, die mitmachen und am Ende weder selbst etwas mit den erhobenen Daten anfangen können, noch irgendwen finden, den sie in irgendeiner Weise interessieren.

Statistiken sind "Erpressungen", reine Abstraktion und weil sie in der Regel nie "das große Ganze" betrachten können, hinken sie - wie die MA - prinzipbedingt.

Falls dir eine Idee fehlt, wie du anfangen sollst, dann versuch's doch mal so. :) Ein lustiger Thread, vor allem, wenn man betrachtet, aus was für lächerlichen Fragen da ein "Wissenschaftler" eine Empirie stemmt, die es Wert ist, überhaupt ein Buch zu verfassen und dies auch noch zu einen horrenden Preis einem Klientel anzubieten, das mehrheitlich gerade nicht im Geld schwimmt.
 
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