Behörde entzieht ORF vier Frequenzen

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Mehr als ein Dutzend Bewerber balgen sich gerade um eine kleine Linzer Lokalradiofrequenz. Geht es nach der Medienbehörde KommAustria, sind in absehbarer Zeit vier weitere Sendeplätze an diesem Standort frei.

Der Bescheid der Komm- Austria trägt die Geschäftszahl KOA 1.800/04-14 und erging vor einer Woche per Einschreiben an den ORF. Die Ziffer 1 vorne passt gut: Erstmals entzieht die Medienbehörde der öffentlich-rechtlichen Anstalt in dieser Form Frequenzen, um sie Privaten zur Verfügung zu stellen. Experten vermuten weitere Anlassfälle.

Der ORF versorgt Linz großflächig vom Standort Lichtenberg mit Ö1, Ö3, FM4 und Radio Oberösterreich. Dasselbe tut er vom Freinberg aus noch einmal auf weiteren vier UKW-Frequenzen. Begründung: Qualitätsmängel beim Empfang am Hang des Pöstlingberges und im Stadtteil Urfahr für rund 3000 Einwohner. Schon das sind nicht einmal zwei Prozent der 160.000 vom Freinberg erreichten Hörer, schreibt die Behörde, womit 98 Prozent von ihnen doppelt versorgt würden. Im Verfahren präzisierte der ORF auf Nachfrage, wo er konkret Probleme hört. Das ist laut Gutachten "kaum besiedeltes Gebiet", also "100 Prozent Doppelversorgung".

ORF-Argumente wie die Versorgung des Pendlerverkehrs wiegen für die Behörde doppelte Belegung rarer Frequenzen nicht auf.

Der ORF kann dagegen den Bundeskommunikationssenat anrufen und prüft dies derzeit. Bestätigt der Senat den Entzug, kann die Anstalt die Höchstgerichte bemühen. Erst danach dürfen Private auf die Linzer Frequenzen 88,8, 95,2, 97,5 und 104,0 hoffen.

Schon Mitte Juli indes soll die bisher freie Linzer Frequenz 96,7 vergeben sein. Als Favoriten gehandelt wurden Arabella und Lounge FM. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe 24.6.2004)
 
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endlich traut sich die kommaustria gegen den orf rechtliche schritte einzuleiten. es wurde auch zeit.

schön langsam geht es dem orf oö an den kragen. in absehbarer zukunft bekommen sie einen starken mitbewerber und frequenzen werden ihnen auch noch entzogen.

dann sind sie ja bald nicht mehr "voll dabei"!
 
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So gegen 2006/7 könnte es damit neue Privatradios in Linz geben - so lange wird´s wohl dauern, wenn der ORF den Rechtsweg komplett ausschöpft.

Was sind die weiteren Kandidaten? Die zweiten ORF Innsbruck Frequenzen, was ist mit Graz und - last but not least - mit Wien-Himmelhof (zumindest was Radio Niederösterreich betrifft)?
 
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Applaus! Ich müsste jetzt nachschauen, aber sind das nicht die Linz-Lichtenberg-Frequenzen

> 88,8, 95,2, 97,5 und 104,0

während wohl die anderen 4 gemeint sind? Wohnt jemand in Linz und kann was drüber sagen, ob der Füllsender wirklich nötig ist?

In Wien könnte man ja bekanntlich 106,9 Radio NÖ (!) Himmelhof sofort abdrehen, hat aber dzt. nur 300 Watt und wäre damit technisch nicht viel besser als Orange 94.0. Der lustige 30-Watt-Sender Neuwaldegg wird ja auch oft kritisiert, aber ohne größere Umkoordinierung wäre der jetzt auch kaum brauchbar.

Echt gut wäre ja 94.7 Kahlenberg, aber bevor die dem ORF entzogen wird, friert die Hölle zu ;) Dazu noch die angeblich koordinierte Frequenz 107,8 MHz (1 kW), die aber nicht einmal ausgeschrieben wird.
 
AW: Behörde entzieht ORF vier Frequenzen

107,8 ist doch bereits belegt durch radio bartok (keine ahnung, inwieweit der sender bis nach wien reicht).
 
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Endlich einmal eine gute Nachricht!

@ madmax

Da geht es nicht um die Frequenzen vom Sender Lichtenberg sondern um den Freinbergsender. Auf welcher Frequenz dort gesendet wird weiß ich auswendig nicht. Ich wette, 99% der Linzer wissen nicht einmal, dass es diese Frequenzen überhaupt gibt.
Entlang der B127 zwischen Puchenau und Linz-Urfahr dürfte es aber wirklich ein Funkloch geben. Ob das den Füllsender rechtfertigt? Ich glaube nicht.
 
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