Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

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Hallo,

eine Laienfrage: Wenn ich einen Plattenspieler seit über 10 Jahren unverändert betreibe, ist es dann auch erforderlich, den Tonabnehmer zu ersetzen, oder reicht eine neue Abtastnadel? Meiner Vermutung nach verschleißt doch nur die Nadel, oder leidet der Tonabnehmer selbst auch...?

Danke für Erhellendes. :D

Gruß
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Kurz und schmerzlos:

selbstverständlich nur die Nadel.

Allerdings kann man nach so langer Zeit die Verbindung von Tonarm zu Nadel einmal checken, da es dort manchmal zum rosten dieser kleinen Verbindungspunkte kommt....allerdings nur dann notwendig, solltest du nach tauschen der Nadel nur noch ein Mono-Signal bekommen!

Also erstmal Nadel tauschen!

Gruß
Sascha
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Das geht bei Kristal- (eher selten) und Magnetsystemen (sehr häufig), nicht jedoch bei (zumeist höherwertigen) MovingCoil-Systemen.
Prinzip des bewegten Magneten: MM Moving Magnet: ziemlich gut und billig, Nadel austauschbar
Prinzip der bewegten Spule: MC Moving Coil: meist hervorragend und ziemlich teuer, hier geht nur der komplette Tausch des Systems.
Thaddäus
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Hallo Thaddäus!

Dieses System kenne ich garnicht?!
Wurde das oft verbaut? Wird das heute noch benutzt?

Gruß
Sascha
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

MM ist Standard in allen Brot-und-Butter-Spielern. MCs findest Du - auch heute noch! - vor allem im Hochpreisbereich - und bei den Tondosen für Rundfunkplattenspieler. ;)

MM liefert etwa 4 mV Ausgangsspannung, MC liefert wegen der winzigen Spule (darf nicht sehr massenträge sein und hat deshalb nur wenige Windungen Draht) nur etwa 0.4 mV (!). Man muß das also vor dem Anschluß an einen normalen "Phono-Eingang" (der ist stillschweigend MM) um Faktor 10 hochtransformieren oder halt einen hochverstärkenden Phonoeingang für MC-Tonabnehmer verwenden. An dessen Rauschverhalten werden dann allerhöchste Ansprüche gestellt, deshalb finden sich gute MC-Vorstufen in nur wenigen Geräten der unteren und mittleren Preisklassen.

Die nur wenige Windungen zählende Spule der MC-Abtaster hat nicht nur eine (leider) niedrige Ausgangsspannung, sondern auch Vorteile: dank ihrer geringen Impedanz (sowohl der reine ohmsche Widerstand als auch die Induktivität sind aufgrund der geringen Wicklungszahl niedrig) treibt ein MC-Abtaster auch längere oder hochkapazitive Kabel und läßt sich auch von HF-dicht gemachten Phonoeingängen nicht beeindrucken: es gibt im Hörbereich keine Resonanzen wie bei vielen MM-Systemen, die auf hohe Lastkapazitäten trotzig mit Mittenbuckel und derbem Höhenabfall reagieren. MCs sind deshalb deutlich unkritischer im Anschluß.

Ein Beispiel: mein Verstärker Pioneer A-447 hat über 300 pF Lastkapazität am Phono-MM-Eingang, dazu kommt noch die Kapazität des Anschlußkabels am Technics 1210. Ergebnis: mein Tonabnehmer Audio Technica AT-110E hat etwa 6 dB Höhenverlust bei 15 kHz. Beim nächsten Umzug, wenn die Anlage wieder mal abgekabelt ist, wird der Verstärker erstmal um 300 pF erleichtert und die passende Lastkapazität über kurze Y-Kabel und Cinch-Blindstecker mit eingelöteten Kondensatoren eingestellt.
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Hallo Thaddäus!
Dieses System kenne ich garnicht?!
Wurde das oft verbaut? Wird das heute noch benutzt?
Gruß
Sascha
Guten Abend,
Thorens (als es noch Thorens war!!) hat z. B. im legendären TD 126 MkIII Systeme von Dynavector verbaut.
Die gab es als Karat- und Diamant-Ausführung; soll heißen: Diamant auf Rubin-Träger bzw. Diamant(nadel) auf Diamant-Träger. Letzterer kostete etwa DM 900 (nackt, d.h. ohne Tondose usw.).
Heute bekommst Du solche Systeme z. B. bei
http://www.phonophono.de/YA16503-H_5.php3?Kennung=
für €700
Wenn Du einen echten, soll heißen guten alten Thorens hast, bist Du an der richtigen Adresse.
Viel Spaß Damit
Thaddäus
P.S.: An meinem TD 126 MkIII hatte ich damals einen AudioCraft AC-300, den ich zum Spott-Preis von DM 900 geschossen hatte.
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?PHPSESSID=n0n6qd7dbgdkrpscfju39qcrs8n7erng&topic=160.0
 
AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Oh, interessantes Thema. Anbei ein Foto zweier Abtastnadeln, die laut Herstellerbezeichnung (Technics EPS-24 CS) identisch sein sollten, es augenscheinlich aber nicht sind. Sehen wir hier zwei unterschiedliche Bauformen oder zwei verschieden starke Abnutzungsgrade? Und hört jemand einen Unterschied heraus? Ich bin gespannt! Vielen Dank fürs Anschauen und Reinhören.
 

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AW: Bei Verschleiß nur Nadel oder kompletten Tonabnehmer ersetzen?

Also ich denke bei der größeren Nadel deutlich mehr Knacksgeräusche (die so herrlichen typischen Geräusche von Vinyl) zu hören!

Vom Bild her würde ich sagen, dass die Nadeln unterschiedlich abgenutzt sind und einen Größenunterschied....hab so genau net hingesehn ;)
 
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