Benötigen wir öffentlich rechtliche Sender?

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AW: Benötigen wir öffentlich rechtliche Sender?

Tut mir ja leid, Rösselmann,
aber es ist nunmal so, dass dein angeführtes Milch-Beispiel zwar vom Grundsatz her richtig, aber inhaltlich 1 zu 1 aufs Radio übertragen dennoch falsch ist. Ich kann nämlich nunmal keinen einzigen Privatsender entdecken, der ein Premiumangebot darstellen soll. Landauf, landab dudelt der Privatfunk vor sich hin. Da ist kein einziger dabei, der auch nur ansatzweise versucht sich von seinen privaten Mitbewerbern durch Qualität abzuheben. Kleinere private Funzeln, wie beispielsweise WILANTIS sind lobenswert, aber denen fehlt nunmal die terrestrische Reichweite.

Und was den Rest angeht:
Ich hatte nicht vor mit dir hier über M/L zu diskutieren. Ich wollte dich lediglich darauf hinweisen, dass deine Gleichsetzung der Linkspartei mit der SED reichlicher Schmarn ist und nur davon zeugt, dass du dich wenig bis gar nicht mit der Materie auseinander gesetzt hast und lediglich nach Vergleichen suchst, um zu punkten. Lies ein Programm der SED und dann das der Linkspartei, du wirst erhebliche Unterschiede finden.
Die MLDP gibt es tatsächlich und oh staune, sie wird am 18. auf dem Wahlzettel stehen, zumindest tut sie das hier in Brandenburg, und deren Vorstellungen sind das, was ich einen extremen linken Rand nennen würde...nur mal so zur Info.
 
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radiobayern schrieb:
nein! aber die öffentlich rechtlichen sender benötigen uns....bzw. unser geld! :D


Fazit: Das "Duale System" funktioniert nicht. Sollen Bund und Länder ihre Öffis doch verkaufen wie Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften, Wälder, Schlösser und Autobahnen.

Auf in die vollends "private " Zukunft...
 
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Tja, warum gibt es keine privaten Premiumangebote? Weil die öffentlich-rechtlichen den Premiumsektor (noch) für sich beanspruchen. Die können mit ihrem 8-Milliarden-Budget und ihrem prallen Register der besten UKW-Frequenzen jeden zaghaften Versuch eines niveauvollen Radioprogramms plattmachen. Nichtmal eine Landesmedienanstalt müssen sie dazu fragen - alles ist ja Grundversorgung.
 
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Grenzwelle schrieb:
Nichtmal eine Landesmedienanstalt müssen sie dazu fragen.

Nö - die nennen sich auch Landesmedienanstalt für den privaten Rundfunk. Also: Nicht zuständig!

Bekanntlich gibt es politisch ähnlich gewichtete "Rundfunkräte".
 
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Bekanntlich gibt es politisch ähnlich gewichtete "Rundfunkräte".

Ja, ich erinnere mich an deren laute und verzweifelt mahnende Stimmen, als übelste Dudelkanäle wie das neuere Sputnik, Jump und you.fm eingerichtet wurden und als das journalistisch anspruchsvolle hr1 plattgemacht wurde.
 
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@Rösselmann : "Sauer verdientes Geld" mit dem Wort "Neiddiskussion" zu verbinden, könnte sich dadurch erklären, daß man unterstellen könnte, Du hieltest alle Beteiligten am ÖR-Rundfunk für Menschen, die ihre Kohle im Gegensatz zu Dir zu Unrecht bekämen - und vor allen Dingen zuviel davon, während Du als normales Mitglied der Bevölkerung im Schweiße Deines..... naja usw usw - es muß ja nicht stimmen, aber so KANN man da auch denken.

War ja auch mit einem ;) versehen......

Viel spannender finde ich die Gesellschaftsbilder hinter den einzelnen Positionen : Müssen wir davon ausgehen, daß ein Großteil der Bevölkerung einfach zu doof ist, um "anspruchsvolle" Programme auch zu hören, wenn sie NICHT quasie von-Staats-wegen aufgezwungen würden ?
Gäbe es ohne ÖR auch höherwertige private Programme, weil die dann genug Leute schauen/hören ?
Ich persönlich bin jedenfalls von der meisten Werbung und Claimerei bei Privaten nur ange....**zensiert**, weil ich´s schlicht für zu doof halte. Und nochmal - deswegen muß es noch lange nicht nur Hochkultur sein !
 
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Grenzwelle schrieb:
Ja, ich erinnere mich an deren laute und verzweifelt mahnende Stimmen, als übelste Dudelkanäle wie das neuere Sputnik, Jump und you.fm eingerichtet wurden und als das journalistisch anspruchsvolle hr1 plattgemacht wurde.

Da kann ich Dir nur zustimmen ! Diese ö-r Dudelkanäle sorgten nicht unbedingt für ein höheres Programmniveau in den betroffenen Anstalten.
Letztendlich findet journalistisch anspruchsvollere Information bei diesen Anstalten fast nur noch auf den Inforadios statt. Ob das die bessere Lösung ist mag ich aber zu bezweifeln.

Ich denke im Falle HR wäre ein HR 1 nach WDR 2 Vorbild und ein junges HR 3 die bessere Lösung gewesen, als das was man heute in Hessen geboten bekommt.
Beim MDR hätte es sicher auch andere Lösungen zur Programmgestaltung der einzelnen Wellen gegeben, als das heutige Konzept.
 
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Hallo Funkgeist!
Ich mag zwar ein Schuft sein, aber so Schlechtes mußt Du wirklich nicht von mir denken...
In erster Linie geht es mir tatsächlich um das bestehende System der Zwangsgebührenfinanzierung.
Das bedeutet nicht, daß es bei ARD & ZDF keine talentierten, hochmotivierten, erfahrenen, professionellen und fließigen Mitarbeiter gäbe, die jeden Cent ihres Honorars wert sind! Diese würden m.E. auch jederzeit anderweitig Beschäftigung finden, würde es ARD & ZDF nicht mehr geben und das entstehende Vakuum könnte durch Programme privater- oder spendenfinanzierter Anbieter gefüllt werden.
Ich hege auch keinen Neid gegen Menschen mit Geld und Erfolg, bin aber dennoch einigermaßen sicher, daß es auch Dir nicht sonderlich gefallen würde, wenn Du ab 2006 monatlich einen Rösselmann-Euro bezahlen müßtest, weil ich beruflich so schöne Dinge betreibe, die für das Wohl unserer Gesellschaft unerläßlich sind.
Es ist doch durch die Erfahrungen aus der Geschichte zu belegen, daß Organisationen, deren finanzielle Ausstattung, incl. entsrechender "Anpassungen" (die selbstverständlich immer nach oben vorgenommen werden) dazu neigen, immer anspruchsvoller und dekadenter zu werden. In diesem Zusammhang fallen mir da noch gewisse Berufsgenossenschaften ein, aber das ist ein anderes Thema...

Zu Deiner Überlegung, ob man die Menschen, von mir etwas platt ausgedrückt, zu ihrem intellektuellen Glück zwingen muß, oder kann: Dies ist, zumindest medienpolitisch, mittlerweile obsolet. Zumindest in einer einigermaßen freizügigen Gesellschaft. Das ist aber ein riesiger Diskussionskomplex: ich habe in letzter Zeit schon häufig von ehemals sehr liberalen Zeitgenossen vernommen, daß, angesichts der Zustände im Iran, in einigen afrikanischen Staaten und der Vorkommnisse in Ex-Yugoslavien die Demokratie vielleicht doch nicht immer die ideale Staatsform sei und vielleicht eher eine Art Präsidialrepublik anzustreben wäre. Auf gut Deutsch: Die Leute seien oft zu blöd, als daß man sie machen lassen könnte, was sie wollen. Das führt aber meiner Meinung nach zwangsläufig zu totalitären Systemen, zu Unterdrückung und gesellschaftlicher Verödung.
Um es wieder auf die Mediendiskussion zurückzuführen: Waren die Massen schon immer so doof, oder sind sie durch die Medien verblödet worden, oder hatten sie früher eben nur nicht die freie Auswahl an entsprechender "Kost"? Oder haben wir, die wir uns so elitär dünken (was keinesfalls angebracht erscheint, wenn man sich dieses Forum einmal ansieht), einfach nur den Eindruck anhand der Quantität der Angebote, es sei alles nur noch Schrott? Ich persönlich kann mich via I-Net und Satellit bestens mit Radio & TV versorgen. Deutsches Radio hat mich eh nie interssiert. Ich erhebe meine eigenen Präferenzen aber nicht zum Gesetz, nach dem sich alle zu richten haben. Und genau diesen Eindruck habe ich aber bei so einigen geschätzten Forenteilnehmern.
 
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Rösselmann schrieb:
Ich erhebe meine eigenen Präferenzen aber nicht zum Gesetz, nach dem sich alle zu richten haben. Und genau diesen Eindruck habe ich aber bei so einigen geschätzten Forenteilnehmern.


das ist genau das problem, welches nicht nur hier im forum herrscht......ich kenn da leute, die genau ihre vorstellungen zum gesetz erheben und einfach nicht kapieren, daß ihr meinung im allgemeinen keinen pfifferling wert ist.....
ausser, sie sind chef und verantworten das auch.
 
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Oh YES...... Zwangsbeglückung im Dienste einer einzigen wahren Meinung is höchst gefährlich.Die Kriterien, an denen "gut" oder "schlecht" gemessen werden sollen, sind ja nur allzuschnell unangemessen und gefährlich. Wir hatten das mal, als bestimmte "Rassen" plötzlich nicht mehr akzeptiert wurden.... mit nem Kollegen hatten wir mal das Wort vom "Intelligenz-Faschismus" geprägt (gibt´s das irgendwo offiziell ??) und wollten uns damit an ein Zitat anschließen, das ungefähr so geht: "Die Arroganz der Intelligenten ist schlimmer als die der Reichen." Ein quasie-Verbot von billigem Dudelfunk wäre also keineswegs anzustreben.
Ebenfalls stimme ich zu, daß die ungeheure Vielfalt der Angebote, wie zB auch auf dem Musikmarkt wohl zwangsläufig viele Billigheimer hervorbringen muß, dann muß man halt suchen - und findet auch Anderes.....
Naja, und FFFIIILLLZZZ in diversen Großanstalten ist durchaus ein berechtigstes Thema dann und wann. Dennoch habe ich mit den Gebühren keine Probleme, weil ich für die Existenz von Medien eintrete, die nicht dem Volk nach dem Maul reden müssen aus finanziellen Gründen. Ob das dann immer so ist...... naja.... :rolleyes:
 
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Funkgeist schrieb:
"Die Arroganz der Intelligenten ist schlimmer als die der Reichen."

es gibt sogar arroganz unter leuten, die nur glauben, daß sie intelligent bzw mit intellekt gezeichnet sind...... :p

ich denke, das ist das grössere problem...ein wissender weiß um seine eigene unzulänglichkeit!
 
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"Ich weiß,dass ich nichts weiß! Und so weiß ich immer noch mehr als die Menschen, die nicht wissen,dass sie nichts wissen."War das nicht Aristoteles? Ich weiß es nicht genau
 
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