Berichterstattung über Mügeln

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AW: Berichterstattung über Mügeln

Interessante Gedanken, makeitso.
Jedoch ist die Gefahr, die von Linksextremisten drohen, weniger hoch. Sie wollen kein 3. Reich, sie vermöbeln keine Ausländer und sie drohen dank ihrer Strukturen auch nicht, in Parlamente einzuziehen.
und nach noch mehr offensichtlich sinnlosen Aktionsprogrammen und Bündnissen zu rufen
Was ist "sinnlos" und was nicht? Sinnlos ist ein Programm vor allem dann, wenn es dank fehlender Finanzierung nicht nachhaltig sein kann. Sinnlos ist es dann, wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
 
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Die Berichterstattung über Mügeln ist identisch mit der Berichterstattung aus jedem Ort in Deutschland, in dem etwas überregional Interessantes geschieht.

Eine Horde von Kamera-Teams lungert um den Ort des Geschehens herum, Ü-Wägen positionieren sich (RTL mit dem großen Auto; N24 mit dem Kasten-Wagen), dann tun ein paar Reporter ganz aufgeregt vor der Kamera.

Sowas erlebt man doch immer mal wieder, und es ist irgendwie belustigend.

Es werden dann die Pressekonferenzen abgefilmt, dazu noch ein wenig "Voxpop" von der Strasse - fertig ist der Bericht.

Im Radio derselbe Käse. Leute, die sich in der Gegend nicht auskennen, berichten über lokale Ereignisse. Ganz toll!

Was wirklich in Mügeln passiert ist - und warum - wird irgendwann mal eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft ergeben. Die Zeugen befragt hat. Bei dem Spuren ausgewertet wurden.

Aber bis dahin ist die ganze Presse-Meute schon wieder zur nächsten Sensation weitergereist.
 
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SR2 schrieb:
Jedoch ist die Gefahr, die von Linksextremisten drohen, weniger hoch. Sie wollen kein 3. Reich, sie vermöbeln keine Ausländer und sie drohen dank ihrer Strukturen auch nicht, in Parlamente einzuziehen.
Na gut, Linksextremisten wollen kein Drittes Reich, dafür aber eines ihrer Prägung, denn mit unserem Gesellschafts- und Politiksystem haben sie auch nichts am Hut. Sie vermöbeln vielleicht keine Ausländer (wobei einer der Chefs der tollen neuen Linkspartei, der gute Herr Lafontaine, zumindest für Anti-Ausländersprüche, Stichwort "Fremdarbeiter", durchaus zu haben ist), dafür aber Menschen mit Polizeiuniform oder einem Porsche Cayenne. Und die "Linkspartei" ist doch, wenn ich mich nicht sehr täusche, bereits in diversen Parlamenten vetreten?
 
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Hallo Sachsenradio,

spezialisiere Dich doch auf das Thema. Ich sehe keine Hemmungen seitens der Medien generell darüber zu berichten - eher die Tatsache, dass sich kaum jemand wirklich gut auskennt. Es stimmt: Es ist alltäglich, geht deshalb insbesondere in der Lokalpresse unter. Weil es so einfach zu übersehen ist.
Beste Grüße
Die Hexe

@ makeitso

Dann nehme ich an, Du hast das Spiegel-Interview mit seiner Dame ebenso aufmerksam gelesen, wie ich.... :D Manche Parallelen sind einfach.....nun ja.....erstaunlich.
 
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Na gut, Linksextremisten wollen kein Drittes Reich, dafür aber eines ihrer Prägung, denn mit unserem Gesellschafts- und Politiksystem haben sie auch nichts am Hut.
Völlig korrekt.
Links-Extremisten faseln von einem Arbeiter- und Bauern-Staat, der allein schon deshalb völliger Nonsens ist, weil es kaum noch Arbeiter und Bauern gibt.
 
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Sie vermöbeln...dafür aber Menschen...mit...einem Porsche Cayenne.
Habe ich wohl in den Nachrichten verpasst. :confused:

wobei einer der Chefs der tollen neuen Linkspartei, der gute Herr Lafontaine, zumindest für Anti-Ausländersprüche, Stichwort "Fremdarbeiter", durchaus zu haben ist
Das Ding wird nicht "richtiger" wenn man es immer wiederholt: Der Begriff ist garantiert nicht meiner, wurde aber bis zum "Aufschrei der Medien" auch von der SPD und anderen gebraucht. Nur bei Lafo zeugt das angeblich von dessen heimlich rechten Geist, bei anderen ist das ok. :wall:
 
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Selbst in den indischen Medien übrigens, so berichtete es heute morgen im Deutschlandradio der (indischstämmige) migrationspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, der gerade von dort zurückgekommen ist, wurde die Geschichte (die ich keinesfalls verniedlichen will) nicht sonderlich hoch gehängt.

Das wundert mich nicht im Geringsten. In einem Land, in dem sich religiöse und politische Spinner mit schöner Regelmäßigkeit gleich dutzendweise gegenseitig abmurksen, wird eine Meldung über eine Prügelei mit neun Leichtverletzten nicht wirklich zur Kenntnis genommen. Die haben da schlicht andere Sorgen.

Zu der Berichterstattung: mich erinnert diese Mügelngeschichte an die Fälle Sebnitz und Ermyas M. - Sachlage noch völlig ungeklärt, aber erstmal großes Getöse. Im Fall Joseph die Riesen-BILD-Nummer, wochenlange Sommerlochdiskussionen über ein NPD-Verbot, bis sich herausstellte: es war ein Badeunfall. Auch in Sachen Ermyas M. machte sich keiner die Mühe, erstmal die Ergebnisse von Polizei und Staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen abzuwarten - nein, alle posaunten gleich erstmal alle ins selbe Horn und versuchten, sich an politisch korrekter Empörung zu überbieten - Medien wie Politik schaukelten sich gleichermaßen hoch. Wenn erstmal ein Parteivorsitzender dazu was sagt, fühlen sich sämtliche Hinterbänkler bemüßigt nachzuziehen - und alle Medien natürlich ebenfalls, denn es ist ja "das" Top-Thema.

Interessant übrigens, dass alle drei Vorkommnisse in die nachrichtenarme Zeit fielen: Sebnitz und Mügeln in den Sommer, Ermyas M. über Ostern. Da stehen viele Ü-Wagen müßig rum.
 
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Wenn man in solche Orte in der Provinz fährt und sich umhört, dann trifft man auf Menschen, die halt gern die Böhsen Onkelz hören, und nicht nur ihre neuesten „Werke“, sondern auch die „Jugendsünden“ wie sie Makeitso mal so schön verharmlosend nannte. Das Ergebnis von diesem und anderen Einflüssen ist dann Mügeln. Man muss nur mit offenen Augen und Ohren durch die Straßen gehen, da hat der Bürgermeister schon recht (er kann einem auch fast Leid tun). Dann merkt man mal, wie latent ausländerfeindlich große Teile der Bevölkerung sind. Fakt ist nun mal, dass keiner der Umstehenden die Polizei rief. Das, liebes Sachsenradio2, ist keine Schwarzweißmalerei.
 
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radiohexe schrieb:
Dann nehme ich an, Du hast das Spiegel-Interview mit seiner Dame ebenso aufmerksam gelesen, wie ich....
In der Tat. Für einen Moment habe ich sogar daran gedacht, Frau Müller mit meiner Stimme zu belohnen. Dann fiel mir zum Glück ein, daß ich im Saarland nicht wahlberechtigt bin.

LeoBerlin schrieb:
Me schrieb:
wobei einer der Chefs der tollen neuen Linkspartei, der gute Herr Lafontaine, zumindest für Anti-Ausländersprüche, Stichwort "Fremdarbeiter", durchaus zu haben ist
Das Ding wird nicht "richtiger" wenn man es immer wiederholt:
Aber auch nicht falscher. Hat er's gesagt oder hat er nicht?

Der Begriff (...) wurde aber bis zum "Aufschrei der Medien" auch von der SPD und anderen gebraucht.
Für den Gebrauch in der SPD hätte ich gern einen Belg. Von den "anderen" fallen mir nur REP, NPD und Konsorten ein. QED.
Nur bei Lafo zeugt das angeblich von dessen heimlich rechten Geist, bei anderen ist das ok.
Bei Lafo zeugt es zunächst mal davon, daß zwischen Links- und Rechtsaußen ein wesentlich geringerer Unterschied ist, als uns die Linke und deren mediale Sympathisanten gern weismachen wollen. Daß solche Äußerungen bei anderen o.k. sein sollen, habe ich noch nirgends gehört. Auch hier wäre ein Beleg schön.
 
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Hätte diese Hetzjagd in einem Nachbarsdorf stattgefunden; gut möglich, dass das Gros der Umstehenden genauso teilnahmslos zugeschaut hätte.
Bitte nicht falsch auffassen (!), aber was würdest du konkret du? Ebenfalls betreten wegschauen oder riskieren selbst eins in die Fresse zu bekommen, um sich unter Umständen anschließend monatelang mit irgendwelchen Juristereien herumzuschlagen? Von wildgewordenen Journalisten, die dir ausserdem hinterher tagelang auf die Nerven gehen ganz zu schweigen. Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten.
Das eigentliche Problem, sowohl von Rechts als auch von Links, liegt sehr viel tiefer. Aber das kann man nunmal nicht ins 1,30 min aufzeigen, schon gar nicht, wenn man Großaufnahmen von vernarbten Indern senden muss...
 
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Cocorita schrieb:
Zu der Berichterstattung: mich erinnert diese Mügelngeschichte an die Fälle Sebnitz und Ermyas M. - Sachlage noch völlig ungeklärt, aber erstmal großes Getöse. Im Fall Joseph die Riesen-BILD-Nummer, wochenlange Sommerlochdiskussionen über ein NPD-Verbot, bis sich herausstellte: es war ein Badeunfall. Auch in Sachen Ermyas M. machte sich keiner die Mühe, erstmal die Ergebnisse von Polizei und Staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen abzuwarten - nein, alle posaunten gleich erstmal alle ins selbe Horn und versuchten, sich an politisch korrekter Empörung zu überbieten - Medien wie Politik schaukelten sich gleichermaßen hoch.
Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang auch der Anschlag auf die Synagoge in Düsseldorf, angesichts dessen der lupenreine Gasgerd im Vollbesitz der Wahrheit einen "Aufstand der Anständigen" gegen den Rechtsextremismus einforderte. Als dann die polizeilichen Ermittlungen zweifelsfrei ergaben, daß es sich um islamistische Attentäter handelte, wurde der Aufstand ganz schnell wieder abgesagt, weil - gegen Islamisten sein, das hat ja schon wieder was von Ausländerfeindlichkeit, das lassen wir mal lieber... :wall::mad::wall:


raspingradio schrieb:
Man muss nur mit offenen Augen und Ohren durch die Straßen gehen, (...). Dann merkt man mal, wie latent ausländerfeindlich große Teile der Bevölkerung sind.
Das gilt aber bei weitem nicht nur für die östlichen Bundesländer.

Im übrigen möchte ich doch darum bitten, vollständig zitiert zu werden, auch wenn es Dir möglicherweise Deinen schönen Seitenhieb vermiest. Ich schrieb damals
(...) sind die Onkelz keine Nazi-Dödel, sondern waren als Teenager mal Anhänger rechtsextremistischer Ideen und haben entsprechend ein paar passende Songs auf eine Musicassette aufgenommen. Mittlerweile sind sie über 30 und haben sich seit gefühlten 15 Jahren von diesen Jugendsünden, die zudem nicht mal offiziell erschienen sind, glaubhaft distanziert. Doch so ist das in diesem Land: RAF-Mörder werden mit Job- und Geldangeboten überhäuft, wenn sie aus dem Knast kommen, aber wer als Halbstarker mal "Heil Hitler" gerufen hat, bleibt sein Leben lang ein verachtenswertes Subjekt, das zwar für einen Untermenschen gehalten, vorsichtshalber aber denn doch nicht so genannt wird.
und habe davon auch nichts zurückzunehmen.

Differenzierte Betrachtung, lieber rr, sollte zum journalistischen Handwerk gehören. Tut sie aber offenbar leider nicht, womit wir wieder beim Thema dieses Fadens wären.
 
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Aber auch nicht falscher. Hat er's gesagt oder hat er nicht?
Ja, hat er. Und ich bin nicht glücklich darüber. Aber man schlachtet es doch sehr aus.
Für den Gebrauch in der SPD hätte ich gern einen Belg. Von den "anderen" fallen mir nur REP, NPD und Konsorten ein. QED.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,361297,00.html

Bei Lafo zeugt es zunächst mal davon, daß zwischen Links- und Rechtsaußen ein wesentlich geringerer Unterschied ist, als uns die Linke und deren mediale Sympathisanten gern weismachen wollen. Daß solche Äußerungen bei anderen o.k. sein sollen, habe ich noch nirgends gehört. Auch hier wäre ein Beleg schön.
Das ist "Totschlaglogik". Was alles schon von "rassischer Durchmischung" (Stoiber), "Boot ist voll" (Schily) etc. gesprochen wurde. Wo man schon "gegen Ausländer unterschreiben" konnte. Diese Herren, bei denen man das findet, sind natürlich "lupenreine Demokraten".
 
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@ Makeitso
Du sollst das Wort nicht zurücknehmen. Lass es nur so stehen!

@ Radiokult
Auch die im Nachbardorf sollten sich selbst in Sicherheit bringen, klar. Aber auch die Polizei rufen.
 
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Nun, wenn der Herr Lafontaine das nicht mehr ausgeschlachtet haben möchte, hätte er es ja mal mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen können. Hat er aber meines Wissens nicht - anders als die Herrschaften von der SPD, die wenigstens eingesehen haben, daß sie sich vergaloppiert haben.

Die von Dir zitierten Äußerungen der Herren Stoiber und Schily haben ein entsprechend negatives Echo in Medien und Politik gefunden. Insofern widerlegen diese Beispiele Deine Behauptung, bei anderen als Lafo sei so etwas ok.

"Gegen Ausländer unterschreiben" konnte man bislang nur in der Phantasie mancher Journalisten, die gern ein wenig vereinfachen, nicht aber bei demokratischen Parteien. Gegen doppelte Staatsbürgerschaften zu sein oder zu finden, daß ein noch höherer Ausländeranteil Deutschland nicht unbedingt gut tun würde (vulgo: Das Boot ist voll), hat noch lange nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun.

Und die ideologische Nähe zwischen den politischen Extremisten beider Pole ist nun wirklich keine "Totschlaglogik", sondern ein mehrfach erwiesenes Faktum. Das kann man ignorieren und bestreiten. Sollte man aber nicht.
 
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Jetzt warten wir nur noch darauf, dass alle diese Herren auch noch "vollständig zitiert" werden. :D
 
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Bitte nicht falsch auffassen (!), aber was würdest du konkret du? Ebenfalls betreten wegschauen oder riskieren selbst eins in die Fresse zu bekommen, um sich unter Umständen anschließend monatelang mit irgendwelchen Juristereien herumzuschlagen? Von wildgewordenen Journalisten, die dir ausserdem hinterher tagelang auf die Nerven gehen ganz zu schweigen. Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten.
Nach Möglichkeit, will heißen: genügend Gleichgesinnte anwesend, würde ich versuchen einzugreifen. Ich darf doch annehmen, dass sich auf diesem Stadtfest mehr als fünfzig Menschen befanden, die weder Täter noch Opfer waren, sondern - Entschuldigung, wenn ich irre - rumstanden wie Falschgeld. Das lässt für mich imgrunde nur zwei Schlüsse zu: Entweder hatten die alle keinen Arsch in der Hose oder die meisten hat's tatsächlich nicht gejuckt. Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass es dieses Problem nur im Osten und bei rechter Gewalt gäbe. Vielmehr ist mangelnde Zivilcourage im allgemeinen zu beklagen. Ich weiß ja, dass es für den einzelnen unmöglich ist, etwas zu unternehmen, und für eine Gruppe immerhin schwierig, sich auf die Schnelle zu organisieren, aber erstens sollte das oben nicht primär Kritik an den Umstehenden sein, sondern nur so viel bedeuten wie: Ist doch nix Besonders, wär überall anders genauso gewesen; zweitens hätte man sich, wie raspingradio sehr richtig sagt, schnell in Sicherheit begeben und die Polizei rufen können.
 
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Nun, wenn der Herr Lafontaine das nicht mehr ausgeschlachtet haben möchte, hätte er es ja mal mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen können. Hat er aber meines Wissens nicht - anders als die Herrschaften von der SPD, die wenigstens eingesehen haben, daß sie sich vergaloppiert haben.
Er hats in den richtigen Kontext gestellt, interessiert aber keinen.
Die von Dir zitierten Äußerungen der Herren Stoiber und Schily haben ein entsprechend negatives Echo in Medien und Politik gefunden. Insofern widerlegen diese Beispiele Deine Behauptung, bei anderen als Lafo sei so etwas ok.
Nee, bei den Herren sagt man "Das macht man doch nicht...". Lafo wird gleich mit den Nazis in eine Ecke gestellt...
"Gegen Ausländer unterschreiben" konnte man bislang nur in der Phantasie mancher Journalisten, die gern ein wenig vereinfachen, nicht aber bei demokratischen Parteien. Gegen doppelte Staatsbürgerschaften zu sein oder zu finden, daß ein noch höherer Ausländeranteil Deutschland nicht unbedingt gut tun würde (vulgo: Das Boot ist voll), hat noch lange nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun.
NEIN, gar nicht! Die CDU, die sonst immer gegen Volksentscheide zu Felde zieht, befragt das Volk auch mal, aber nur dann, wenn sie Resaintiments schüren und ausnutzen kann. Wie bei der doppelten Staatsbürgerschaft. Und hier in Berlin gab es eine von der CDU initiierte Bürgerbefragung gegen die Rudi-Dutschke-Straße. Als die Mehrheit der Bürger für den Namen Dutschke war, zog man vor Gericht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Und die ideologische Nähe zwischen den politischen Extremisten beider Pole ist nun wirklich keine "Totschlaglogik", sondern ein mehrfach erwiesenes Faktum. Das kann man ignorieren und bestreiten. Sollte man aber nicht.
Versteh mich nicht falsch. Steine werfende Idioten haben alles andere als meine Sympathie. Wer aber eine ideologische Nähe zwischen z. B. Linkspartei und NPD ausmacht, der hat wohl was nicht begriffen. "Gemeinsam" gegen Hartz IV zu sein (man entblödet sich nicht, das Gesetz immer noch nach einem Kriminellen zu benennen!) heißt noch lange nicht, dass man die gleichen Ziele verfolgt. Im Programm der Linken findet sich nichts, was nicht durch das Grundgesetz geschützt wäre. Und ganz im Gegenteil, wer stellt sich momentan denn schützend vors GG? FDP und Línke, während die Schilys, Becksteins und besonders der Herr Schäuble fast täglich Angriffe darauf und auf die Bürgerrechte starten.
 
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Zu der Berichterstattung: mich erinnert diese Mügelngeschichte an die Fälle Sebnitz und Ermyas M. - Sachlage noch völlig ungeklärt, aber erstmal großes Getöse. ... alle posaunten gleich erstmal alle ins selbe Horn und versuchten, sich an politisch korrekter Empörung zu überbieten - Medien wie Politik schaukelten sich gleichermaßen hoch.

Da möchte ich auch einen Zusammenhang damit herstellen:

Man muss nur mit offenen Augen und Ohren durch die Straßen gehen, da hat der Bürgermeister schon recht (er kann einem auch fast Leid tun). Dann merkt man mal, wie latent ausländerfeindlich große Teile der Bevölkerung sind.

Deshalb befürchte ich, das Getöse dieser Machart, bei der auf dem Universal-Distanzierungsformular „mit Wut und Trauer“ anzukreuzen wäre, kann etwas verhängnisvolles bewirken: Diese großen Teile der Bevölkerung überhaupt nicht mehr zu erreichen. Dafür zu sorgen, daß das, was die bringen, auf keine Akzeptanz mehr stößt. Die lügen doch alle!

Ich fürchte, manche Journalisten werden nicht einmal ahnen, welche Abgründe zwischen ihnen und beträchtlichen Teilen des (potentiellen) Publikums klaffen. Falls sie der Zonenpöbel überhaupt interessiert.


der lupenreine Gasgerd

Dessen erster Regierungssprecher mit seinen selbstgerechten Sprüchen natürlich nicht beim Mügelner Halali fehlen darf.


Ist eigentlich das Thema Mücka wenigstens ein wenig bekannt? Falls nein, wäre das ein gutes Beispiel dafür, wie oberflächlich es ist, das Thema an Mügeln festzumachen. Einfach mal Google danach befragen, was in diesem beschaulichen Ort hinter Hoyerswerda so abgeht. Übrigens, etwas kritischere Einheimische malen auch nicht unbedingt ein idyllisches Bild von Hoywoy.
 
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K6 schrieb:
Ich fürchte, manche Journalisten werden nicht einmal ahnen, welche Abgründe zwischen ihnen und beträchtlichen Teilen des (potentiellen) Publikums klaffen. Falls sie der Zonenpöbel überhaupt interessiert.

Ja, das fürchte ich auch. Wobei Desinteresse und Gleichgültigkeit noch harmlos sein dürften. Das fängt schon bei gewissen verbreiteten Begriffen wie „Fidschis“ an, und geht beim Verharmlosen von Nazitexten als Jugendsünden weiter. Plötzlich merkt man, dass man ein Outsider unter diesen Leuten ist; mir ist dann immer so unwohl dabei.
 
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LeoBerlin schrieb:
Er hats in den richtigen Kontext gestellt, interessiert aber keinen.
Interessant. Wenn man fremdenfeindliche Äußerungen in den richtigen Kontext stellt, sind sie nicht mehr fremdenfeindlich? Oder wenigstens weniger schlimm? Da würden mir aber ein paar Bemerkungen einfallen, die ich sehr wohl in den richtigen Kontext zu stellen wüßte, und die Dir deutlich machen dürften, was für einen Unfug Du hier verzapfst.

hier in Berlin gab es eine von der CDU initiierte Bürgerbefragung gegen die Rudi-Dutschke-Straße. Als die Mehrheit der Bürger für den Namen Dutschke war, zog man vor Gericht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Manchmal tut es einer Diskussion ganz gut, wenn man bei den Fakten bleibt - wenngleich es der eigenen Argumentation oder, noch schlimmer, dem eigenen Weltbild schaden mag: Nicht die CDU ist vor Gericht gezogen, sondern Anwohner der Straße. Und das ist nunmal deren gutes Recht. Daß hier, mit begeisterter Unterstützung der Linksextremisten eine Straße in der Deutschen Hauptstadt nach jemandem benannt worden ist, der das politische System dieses Landes mit durchaus nicht nur friedlichen Mitteln zu beseitigen trachtete, ist ein weiteres Ding aus dem Tollhaus, das Dank der unterschiedlichen Bewertung von linkem und rechtem Extremismus in den letzten Jahrzehnten erbaut wurde.

Wer aber eine ideologische Nähe zwischen z. B. Linkspartei und NPD ausmacht, der hat wohl was nicht begriffen.
Ablehnung des marktwirtschaftlichen und in weiten Teilen auch des politischen Systems, Anmaßung eines Rechtes auf Widerstand gegen demokratische Institutionen und Entscheidungen, die Neigung, gegen unliebsame Geschehnisse, Entscheidungen, Institutionen und Personen mit Gewalt vorzugehen, Amerikahaß, nationalistische Abgrenzungsbestrebungen gegen "die Globalisierung" - also ich sehe da eine Menge Parallelen und frage mich, wer hier nicht begreifen will - und warum.
 
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raspingradio schrieb:
Das fängt schon bei gewissen verbreiteten Begriffen wie „Fidschis“ an, und geht beim Verharmlosen von Nazitexten als Jugendsünden weiter
Allmählich schwillt mir aber wirklich der Kamm...

Wie würdest Du es denn bezeichnen, wenn 15jährige so etwas verzapfen? Ist Dir bekannt, daß man in diesem Alter nicht ohne Grund als minderjährig gilt? Warum dürfen die Onkelz nicht für sich reklamieren, was sogar für RAF-Mörder gilt - das Recht auf Umdenken und Reue? Warum werden Mörder in der Regel nach 15 Jahren aus der Haft entlassen und dürfen wieder als vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft gelten, aber den Onkelz wird ihr Kram auch nach 20 Jahren noch aufs Brot geschmiert?

Ich weiß nicht, was ich widerlicher finde - Deine unerträgliche Selbstgerechtigkeit, die sogar dann zum Kotzen wäre, wenn Du für Dich in Anspruch nehmen könntest, in Deinem Leben niemals Mist gebaut zu haben, den Du heute lieber ungeschehen machen würdest (was ich stark bezweifle), oder die Art und Weise, wie Du von Deinem hohen Roß aus mit dezenten Konnotationen jemanden, der für eine differenzierte Betrachtungsweise plädiert, in eine Sympathisantenecke zu stellen versuchst.


@ DS: Das ist keine Satire, das ist schlicht dämlich, platt und unwitzig. Und die Imitatoren haben ihre Bezeichnung nicht verdient. :rolleyes::wall:
 
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Im Programm der Linken findet sich nichts, was nicht durch das Grundgesetz geschützt wäre.
Sie sind immerhin clever genug, es nicht reinzuschreiben. Aber nach Hochzeit der Linken wird unverhohlen gesagt, was Ziel der Linken ist. Und das wäre u.U. durchaus nicht mit dem Grundgesetz vereinbar...

Aber mal davon ab: Mir wäre es ganz recht, wir würden wieder zurück dazu finden, was unsererseits passieren muss, damit nicht die Karawane genauso schnell in epischer Breite, berichtet um ebenso schnell auch wieder nicht mehr zu berichten...
 
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