Bitter Lemmer: Der Beweis

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Genau das.

Wie Lemmer treffend sagt, keiner will es hören, schon gar nicht in den Anstalten, aber es ist so.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

CDU-Lemmer weiss offenkundig am Ende seines Artikels schon den Anfang nicht mehr. Erschreckend dieses Gefasel.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Alles kommt wieder! Früher hieß es Schmidteinander, heute ist es belemmert: Das ist der Beweis! Das Sprichwort stimmt! Doof bleibt doof! Ich kann mich nur nicht entscheiden, wen ich in dieser Rubrik besser finde, Pflüger oder Lemmer...
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Denn hier geht es nicht nur um die Werbeeinnahmen, sondern um die Relevanz, welche ein e öffentlich-rechtliche Sendeanstalt aufbringen kann. Das bestimmt ihren Wert in den Augen der Politik.

Das ist völlig richtig! Die Werbeeinnahmen sind im Vergleich zum Gebührenaufkommen ohnehin marginal. Die Angst der öRas, sich vom Mainstream abzusetzen und von den Privaten abgehängt zu werden, bezieht sich wohl in erster Linie darauf, dass sie dann ihre Relevanz verlieren könnten und damit auch ihren Einfluss und die Unterstützung der Politik.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Vielleicht sollten wir für den Verlauf der Diskussion mal ein paar Begriffe von einander unterscheiden.

1. Staat und Politik sind mitnichten deckungsgleich. Im Gegenteil: Der Staat bezeichnet "lediglich" ein Gebilde, die Triade aus Staatsgewalt-Staatsvolk-Staatsgebiet. Politik geht viel, viel weiter. Politik betreibt jeder, der Einfluss darauf nimmt, dass allgemein verbindliche Regeln und Anweisungen entstehen, verändert werden, verschwinden. In dem Sinne betreiben Vereine Politik, wenn sie auch bloß außerhalb des Gemeinderates anprangern, dass ihr Sportplatz verrottet, versuchen, das Problem in den Köpfen möglichst vieler Menschen zu verankern, auf dass der Gemeinderat es ernst nimmt und entsprechend entscheidet. Politik betreiben selbstverständlich auch wir Journalisten. Wir benennen Probleme und setzen so politischen Inhalt auf die Tagesordnung, übersetzen und transportieren für unsere Rezipienten Entscheidungen, oft genug kommentieren wir sie. Wir schauen nach Reformen bei den Menschen, wie diese Reformen angekommen sind - und liefern damit den politischen Entscheidungsträgern Input. Zu fordern, Medien sollten politikfern sein, ist derart lächerlich, dass ich mich ein weiteres Mal darin bestärkt fühle, meine Kinder auf eine Privatschule zu geben.

2. Daraus folgt: Parteien gehören zur Politik, sie sind aber weder "DER STAAT" noch als "DIE PARTEIEN" ein monolithischer Block. Der letzte dieser Art verschwand vor nunmehr 18 Jahren aus dem heutigen Gebiet der BRD. Könnte sich langsam mal herumgesprochen haben. Homogen sind sie weder vertikal (die Basis ist oft weit entfernt von den maßgeblichen Entscheidern in der Bundespolitik), noch horizontal (die CDU und die Linken weisen wirklich wenige Schnittstellen auf).

3. Was genau stellt ihr euch denn unter "Allgemeinwohl" vor? Die Vorstellung, dass irgendwo außerhalb der Sphäre ein allgemeines Handeln zu entdecken wäre, das eingehalten allen 82 Millionen Deutschen zum Wohle gereichte, ist exakt die Grundlage für totalitäre Regierungssysteme. Wir gehen heute lieber davon aus, dass es Probleme gibt und Lösungsvorschläge, die je nach Menschenbild, Weltsicht und Interessenslage höchst unterschiedlich ausfallen können - was als ausgeprochen legitim gilt. Also bedarf es eines Diskurses, aus welchem in periodischen Abständen durch Wahlen ein Sieger hervorgeht, der dann für eine Weile die Gestaltungsmacht bekommt, um seinen Lösungsvorschlag - mit mehr oder weniger Erfolg - umzusetzen. Parteien sind gemeinhin Interessensgruppen, die aufgrund ihres Menschenbildes, ihrer Weltsicht und ihrer Interessenslage mehr oder minder kohärente Programme entwerfen, die Lösungsvorschläge beinhalten. Sie umzusetzen setzt voraus, dass die Parteien "an die Macht kommen." Ihnen das Streben danach vorzuwerfen, ist also einigermaßen naiv. Was bitte sollen Parteien denn sonst tun?! Dass eine CDU, eine SPD, die Grünen und alle anderen meinen, dass sie, und nur sie, mit ihrem jeweiligen Programm das Allgemeinwohl vertreten, ist mit einem mittleren Intellekt ohne weiteres einzusehen. Der Witz ist nur: Keiner von ihnen kann objektiv für sich beanspruchen, dass ihre Gemeinwohlvorstellung tatsächlich das ultimative Gemeinwohl ist. Normalerweise nehmen sie das auch so hin. Das, meine Damen und Herren, ist das Prinzip der Demokratie.

4. Daraus folgt, dass Macht in jedem System zur Akkumulation neigt - auch in Demokratien. Wer viel Macht hat, kann viel durchsetzen. Also programmieren wir über unsere Verfassung möglichst viele Interessen als legitim nebeneinander, auf dass ein halbwegs anständiger Diskurs in die Gänge kommt. Im Diskurs ist kommunikative Macht von großer Bedeutung. Zum Beispiel für Deutungen: In der Diskussion um § 218 StGB machte es doch einen himmelweiten Unterscheid, ob man von Abtreibungen, Schwangerschaftsunterbrechungen (was impliziert, sie könnten später fortgesetzt werden) oder dem Mord an ungeborenem Leben sprach. Also ist es für alle höchst interessant, kommunikative Macht zu vereinnahmen. Die Träger dieser Macht, die Programmveranstalter, müssen demnach irgendwie kontrolliert werden. Das wirklich gefährliche sind dabei die informellen Rituale. Die Rundfunkräte, die wegen des Binnenpluralismus eingerichtet wurden, haben überhaupt nicht die Aufgabe Programme festzulegen, sondern sie sollen das Gremium sein, in dem sich Interessen gegenseitig in Schach halten. Daher macht es überhaupt keinen Sinn, zwei Dutzend Einzelpersonen dahin zu entsenden, sondern es müssen Vertreter von Interessensgruppen sein. Parteien sind Interessensgruppen, wie Kirchen oder Gewerkschaften. Normalerweise funktioniert das auch alles sehr gut, wenn nicht eine Flachpfeife wie Pflüger das Ansehen des Rundfunkrates schädigt, weil er die unbedarfte Masse in ihren Klischees bestätigt.

Aber, Freunde, die Frage muss anders herum gestellt werden: Wie würde der Öffi-Funk denn aussehen, wenn es den Rundfunkrat nicht gebe und informell der jeweilige MP des Landes direkt und ohne Antizipation möglichen Ärgers bei Bekanntwerden beim Intendanten vorsprechen würden?

Vielleicht können wir uns unter Berücksichtigung dieser vier Punkte mal den Tatsachen am Beispiel des RBB zuwenden. Im dortigen Rundfunkrat sitzen 30 Mann. Sieben davon entfallen auf politische Parteien, den Rest stellen Kirchen, die jüdische Gemeinde, der Landesfrauenrat, der Landesjugendring, Wirtschaftsvertreter, Gewerkschaften etc. Informelle Einflussnahme lässt sich niemals ausschließen. Aber ist nicht anzunehmen, dass irgendwer dieser arg heterogenen Gruppe heftig protestieren würde, bekäme diese Einflussnahme einen außerordentlichen Charakter??? Warum man aus diesem Prozess ausgerechnet die politischen Parteien ausklammern sollte, erschließt sich mir nicht. Vielmehr neigen gerade sie, jede für sich, dazu, kommunikative Macht zu akkumulieren. Gerade deshalb ist es doch höchst sinnvoll, eine Linkspartei ins gleiche Gremium zu entsenden wie eine CDU. Die belauern sich gegenseitig nämlich so argwöhnisch, wie niemand anderes sonst.

Soweit die formalen Strukturen. Informelle Politik unter Umgehung selbiger - und das ist der Witz daran - wird darüber hinaus gerade durch jene möglich, die dumpf diffuse Abwehr einnehmen und alles nur blöde finden. Diese "Politikverdrossenen", die auf ihre Dummheit in Bezug auf die Funktionslogik unseres politischen Systems nicht selten auch noch stolz sind, entziehen sich nämlich der Öffentlichkeit - die herzustellen allein in der Antizipation die wirkungsvollste Kontrolle der genannten Interessengruppen darstellt.

Insofern neige ich mitunter dazu, diesen "Politikverdrossenen" einen Teil der BRD zuzusprechen, um den sie nach Belieben eine Mauer bauen und darin sie anständig in der Autokratie ihr Glück suchen können. Dort dürfte Alki meinethalben sogar Kultusminister sein.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Politikverdrossenen"

Warum bitte soll man von einem politischen System, welches weltweit immer weniger Reichen noch mehr Millionen Euro, Franken, Pfund oder Dollar zuschustert und die Gruppe der "Unterschicht" zuungunsten der "Mittelschicht" immer mehr vergrößert, nicht verdrossen sein? :confused:
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Warum bitte soll man von einem politischen System, welches weltweit immer weniger Reichen noch mehr Millionen Euro, Franken, Pfund oder Dollar zuschustert und die Gruppe der "Unterschicht" zuungunsten der "Mittelschicht" immer mehr vergrößert, nicht verdrossen sein? :confused:
Hier musst Du aber unterscheiden. Das System ist nicht verkehrt, es ist nur nicht richtig feinjustiert.
Und von politischen Fehlern durchsetzt. So wie heute. Deutschland schafft es erfolgreich in der EU, eine Zerschlagung der Energiekonzerne zu verhinden. Folge: Sie dürfen weiter hemmungslos abkassieren.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Und warum?

Weil "die Politik" in den Konzernvorständen genauso mit am Tisch sitzt wie in den Rundfunkräten.

Ich kenne auch kein besseres bzw. anderes politisches System, aber dass in diesem hier viele verdrossen sind wundert mich nicht.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Mich auch nicht - schließlich sind simple Weltbilder wie dasjenige, welches Du anscheinend pflegst, ohne Nachdenken leicht zu übernehmen. Sieht man ja auch am Erstarken der Linkspartei...
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Im Diskurs ist kommunikative Macht von großer Bedeutung. Zum Beispiel für Deutungen: In der Diskussion um § 218 StGB machte es doch einen himmelweiten Unterscheid, ob man von Abtreibungen, Schwangerschaftsunterbrechungen (was impliziert, sie könnten später fortgesetzt werden) oder dem Mord an ungeborenem Leben sprach. Also ist es für alle höchst interessant, kommunikative Macht zu vereinnahmen.

So funktioniert Semantik

Die Träger dieser Macht, die Programmveranstalter, müssen demnach irgendwie kontrolliert werden. Das wirklich gefährliche sind dabei die informellen Rituale.

Wer kontrolliert die Kontrolleure und ihre informellen Kommunikationswege?
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

simple Weltbilder


Das ist kein "Weltbild", das ist die Realität.

Und es ist nicht nur das Recht eines Herrn Lafontaine, darauf hinzuweisen, es ist seine verdammte demokratische Pflicht. Auch wenn er keine wirklichen Lösungsansätze hat. Die darf er auch nicht haben, weil er sich dann außerhalb des GG bewegen würde, wie es einige seiner Mitstreiterinnen nach Verfassungsschutzauffassung seit Jahren tun.

Selbst die der Linkspartei wenig nahestende Kanzlerin hat die Problematik angesprochen, welche nachhaltig den sozialen Frieden gefähren kann.

Die Ohnmacht des einzelnen Kreuzchenverteilers, irgendwas gegen diesen Fakt auszurichten, ist doch der Grund für seine Verdrossenheit.

Sorry für's OT.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Makeitso schrieb:
schließlich sind simple Weltbilder wie dasjenige, ... ohne Nachdenken leicht zu übernehmen. Sieht man ja auch am Erstarken der Linkspartei...
Machst du es dir da nicht ein wenig zu einfach?

Wuffi schrieb:
Und es ist nicht nur das Recht eines Herrn Lafontaine, darauf hinzuweisen, es ist seine verdammte demokratische Pflicht.
Stimmt schon, aber billige Demagogie gehört keineswegs zu seiner Pflicht. Der Mann hat die Linkspartei in den alten Ländern zwar "salonfähig" gemacht, aber er wird ihr auch noch sehr viel Schaden zufügen, vor allem in Sachen Glaubwürdigkeit. Meine Meinung!
 
Danke, Herr Pflüger

Anne Will wird ihre ARD-Talkshow am morgigen Sonntag um 21 Uhr 45 mit einer Richtigstellung beginnen. Diese wird die Sendung vom vergangenen Sonntag mit dem Thema „Alles auf Rot – warum nicht mit den Linken?“ betreffen, insbesondere den „Einspieler“, in dem es um den Schuldenstand Berlins am Ende der Großen Koalition ging. Im „Einspieler“ war der Schuldenstand mit 60 Milliarden Euro angegeben worden, den die rot-rote Regierung unter Klaus Wowereit (SPD) 2001 übernommen hatte. Tatsächlich, und das soll Anne Will in ihrer Klarstellung bekanntgeben, sind die Schulden der Hauptstadt erst unter der rot-roten Koalition von rund 38,5 Milliarden auf circa 60 Milliarden Euro angestiegen.
http://www.tagesspiegel.de/medien-news/;art15532,2546028

Unter diesen Umständen sind die Anmerkungen eines Herrn Pflüger nicht nur verständlich, sondern auch überaus wünschenswert.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Die Ohnmacht des einzelnen Kreuzchenverteilers, irgendwas gegen diesen Fakt auszurichten, ist doch der Grund für seine Verdrossenheit.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich in diesem Land jenseits des Kreuzchenverteilens zu engagieren. Sei es die Mitarbeit in der Ortsgruppe einer beliebigen Partei oder auch außerhalb der etablierten Parteien. Das ewige Jammern über die angebliche individuelle Ohnmacht ist nur der Rechtfertigungs-Soundtrack für die fehlende eigene Intiative.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

@Towa
Sicher, aber man hörte Pflüger nie seinen Ehrenwort-Kanzler kritisieren. Genauso wenig hörte man Pflüger nie diverse CDU'ler, die vom NPD-Blättchen "Junge Freiheit" hofiert werden, anzählen. Man hörte auch nie Sätze zu Globke, Filbinger, Kiesinger oder gar zu Gehlen. Von irgendwelchen narzistischen Entgleisungen seiner jungen CDU-Kollegen in Hamburg fange ich gar nicht erst an. Aber schließlich ist es ja einfacher, plakativ und medienwirksam auf eine Sendung bzw. dessen Moderatorin einzuschlagen, die davon ab ohnehin niemand so richtig für voll nimmt. Ganz große Leistung. :wall:
Vielleicht sollten alle erstmal anfangen vor der eigenen Haustür zu kehren. Das würde vor allem den sogenannten großen Volksparteien mehr als gut tun!
 
AW: Danke, Herr Pflüger

Unter diesen Umständen sind die Anmerkungen eines Herrn Pflüger nicht nur verständlich, sondern auch überaus wünschenswert.
Quark, denn auch dieser Betrag entstand als Folge des Bankenskandals und der großen Koalition. Also durchaus richtig, was Frau Will hier gezeigt hat...

@Radiokult: Ganz meine Meinung!
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Das mit dem Bankenskandal kann Frau Will ja dann ganz genau in der Richtigstellung erklären…
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich in diesem Land jenseits des Kreuzchenverteilens zu engagieren. Sei es die Mitarbeit in der Ortsgruppe einer beliebigen Partei oder auch außerhalb der etablierten Parteien. Das ewige Jammern über die angebliche individuelle Ohnmacht ist nur der Rechtfertigungs-Soundtrack für die fehlende eigene Intiative.

DANKE!!!!!


Lieber Wuffi,

die Zustände schlimm zu finden, ist überhaupt nicht das Problem. Ich persönlich empfinde sie als nicht so drückend wie Du, ich vermute, das hängt damit zusammen, dass mir klar ist, wo und wie Partizipation möglich ist. Dass mein Kreuz auf dem Wahlzettel tatsächlich nichts ändert, aber für die Mehrheitsaussage wichtig ist - das ist so selbstverständlich, dass ich darüber nicht diskutieren muss. Darüber hinaus lege ich meinen Fokus auf Chancengleichheit, unter der Berücksichtigung, das Menschen ihre Chancen auch nicht zwingend gleich nutzen können/müssen. Verteilungsgleichheit ist in meinem politischen Weltbild eine Katastrophe. Darüber könnten wir trefflich streiten. Ich kann meine Meinung begründen - dass sie aber kein objektiv richtiges Gemeinwohlkonzept darzustellen vermag, ist mir bewusst. Ich mag den Pluralismusgedanken nämlich sehr gern.
Nein, das Problem ist, dass Du keine Ahnung von Wirkungszusammenhängen hast und deshalb pauschal verdrossen wirst. Verteilungspolitik ist in der Tat schwieriger geworden. Das hat aber mit der "Politik" in den Konzerngremien nichts zu tun (Konzerngremien sind doch per se politisch), sondern mit der transnationalen Wirtschaft, die Verteilungspolitik im Innern gleichzeitig zur Standortpolitik nach außen machen - Zwänge, die die nationalstaatliche Handlungsautonomie stark einschränken. Deswegen ist eine Weltöffentlichkeit ja gerade wichtig, aber Leute wie Du ziehen sich aus der Öffentlichkeit zurück - und überlassen damit den Konzernen gerade das Feld. Und warum? Weil Du Dir doch tief im Inneren wünschst, dass der Eine kommt, der alles gut macht. Und dabei übersiehst, dass es diesen Jemand, der allen wohl tut, niemals geben kann. Im Sozialismus bleiben nämlich die potenziellen Leistungsträger auf der Strecke, weil sich alles am schwächsten Glied der Gesellschaft orientiet. Du siehst: Irgendeiner leidet immer. Nur schöpfen jene, die heute benachteiligt sind, ihre Möglichkeiten oft nicht im Ansatz aus. Im Sozialismus hingegen sind jene, welche leiden, ihrer Möglichkeiten beraubt. Das ist ein großer Unterschied.
Beste Grüße
Die Hexe
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Wer kontrolliert die Kontrolleure und ihre informellen Kommunikationswege?

Das ist eine gute Frage. Dass diese Kontrollgremien zur Kollusion neigen, ist wissenschaftlich belegt und das wird sich niemals vollständig verhindern lassen, da Macht eben zur Akkumulation neigt. Aber darauf sind die Gremien durch ihren internen Pluralismus eigentlich gut vorbereitet. Such mal nach Trittbrettfahrereffekt, wenn Du mehr wissen möchtest. Aber im Prinzip bin ich grundsätzlich dann bereit, mich an Regeln zu halten, wenn durch diese Regeln auch sichergestellt ist, dass mein Gegner in Schach gehalten wird.
Das funktioniert in der Regel recht gut. So gut, dass in Sachsen vor zehn Jahren die SLM komplett umgebaut werden musste, weil die Medienversammlung, die damals noch entscheidenden Charakter hatte, sich durch vielfältige Streitereien außer Stande gesetzt hat, auch nur simple Entscheidungen zu treffen. Das räumen selbst die Leute in der Medienversammlung ein. Und so funktioniert diese Kontrolle. Jeder ist gegen jeden und stets bereit, Fehlverhalten des anderen anzuprangern. Nicht vergessen: Öffentlichkeit zählt. Natürlich ist es so, dass diese Öffentlichkeit schwerer herzustellen ist, wenn die Plattformen, nämlich die Medien, Teil dieser Mechanismen sind. Aber grundsätzlich funktioniert das Prinzip der gegenseitigen Kontrolle, wer dafür einen Blick hat, kann es sehr oft beobachten. Und das hat auch einen umgekehrten Effekt: Ich bin deutlich diszipliniert, wenn ich bei meinem Fehlverhalten einkalkulieren muss, dass mein Gegner dahinter steigt und es zu meinem Schaden öffentlich anprangern wird. Über Antizipation läuft sehr viel in unserem System. Daher sage ich: Du musst Dir die Frage umgekehrt stellen. Wie wäre es, gebe es diese Kontrollgremien nicht?
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

@Makeitso
Jaja, die JF versucht seit geraumer Zeit ihrr braunes Image loszuwerden. Das ändert am Grundsatz aber erstmal wenig. :p
Davon ab bin ich mit Grenzwelle absolut einer Meinung und auch der Hexe stimme ich in weiten Teilen ohne weiteres zu.
 
AW: Bitter Lemmer: Der Beweis

Radiokult schrieb:
Jaja, die JF versucht seit geraumer Zeit ihrr braunes Image loszuwerden. Das ändert am Grundsatz aber erstmal wenig.
Es ist hierzulande ziemlich leicht, ein braunes Image verpaßt zu bekommen. Dafür muß man leider nicht mal ansatzweise braunes Gedankengut vertreten...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben