Bitter Lemmer: Der Beweis

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Ja... schön.
Soviel Gülle habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Was hat den denn nur so frustiriert? Er führt ja auch sehr fadenscheinige Beweise an...
Denkt der denn im Ernst die Privatfunkbutzen sind staatsferner? Hat er nie 100,6 gehört, als Herr Gafron noch das Regiment dort geführt hat?
Ich für meinen Teil bin der Überzeugung, dass die ÖR sehr viel objektiver über das gesellschaftliche Geschehen berichten, als jeder private Sender.
Wenn Herr Pflüger, der ja nun im Rundfunkrat des RBB sitzt nun diesen Antrag stellt, kann er das ja auch machen, aber er muss auch damit rechnen dass der Antrag abgelehnt wird. Ist nur wirklich schade dass sich die Politik so sehr in die Belange der ÖR einzumischen versucht, da kann man aber weiter von staatsferne reden, denn die ÖR-Anstalten sind paritätisch besetzt und jede Gruppe hat des gleiche Gewicht der Stimmen.

MFG
 
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Ist Herr Lemmer jetzt schon Pressesprecher des Verbands Deutscher Privatradio und Fernsehsender ? :confused:
 
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Denkt der denn im Ernst die Privatfunkbutzen sind staatsferner? Hat er nie 100,6 gehört, als Herr Gafron noch das Regiment dort geführt hat?
Ich für meinen Teil bin der Überzeugung, dass die ÖR sehr viel objektiver über das gesellschaftliche Geschehen berichten, als jeder private Sender.
Ich glaube, Du verwechselst hier Staatsferne/Staatsnähe mit politischer Generallinie. Um die Frage der objektiven Berichterstattung eines Senders oder einer Anstalt geht es Lemmer glaube ich hier nicht. Natürlich darf ein Sender eine politische Generallinie haben und diese auch in seinen "Propagandashows" deutlich werden lassen. Und diese Generallinie entspricht eben der jeweiligen Haltung der Regierung oder nicht, je nach dem, wer gerade regiert. Und wäre zu Gafrons Zeiten bei 100,6 Rot-Grün in der Regierung gewesen, wäre 100,6 eben Oppositionssender gewesen.

Wie gesagt, auf die politische Färbung kommt es nicht an. Es kommt darauf an, ob Politiker und Menschen, die (mit)regieren, staatliche bzw. staatlich erzwungene Mechanismen oder Gremien für die eigenen oder regierungsnahen Interessen nutzen oder gar instrumentalisieren. Und wenn das - wie hier bei Pflüger und dem RBB-Rundfunkrat - passiert, dann kann man das schon als Beweis und zumindest aber als Indiz für Staatsnähe sehen. Bei einer solchen Einflußnahme eines Politikers auf den Rundfunk denke auch ich sofort an Staatsfunk.
 
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Den Begriff politische Generallinie habe ich auch noch nie gehört. Hört sich Heereskommando an.
 
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Wenn Herr Pflüger, der ja nun im Rundfunkrat des RBB sitzt nun diesen Antrag stellt, kann er das ja auch machen, aber er muss auch damit rechnen dass der Antrag abgelehnt wird.

So sieht's nun mal aus. Dass Politiker in den Gremien sitzen ist nichts Neues und hat angesichts der restlichen nicht-politischen Mitglieder in den Rundfunkräten auch nichts mit Staatsnähe zu tun. Wenn ein Gewerkschafter als RR-Mitglied das selbe machte, würde man die ÖR dann zum Arbeiterfunk deklarieren?

Herr Lemmer, wenn Sie schon diesen Pfad einschlagen, würde ich mich in ihrer nächsten Kolumne gerne über die Medienbeteiligungen der SPD an den Zeitungen und Privatsendern im Land freuen.
 
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Die Argumentation hinkt schon aus einem Grund: Anne Will wird vom NDR verantwortet. Da kann der Herr Pflüger so viel rumstänkern wie er will, so lange er nicht seine Rundfunkratskollegen im NDR von seiner Meinung überzeugt, besteht für Anne Will wenig Gefahr. Nähe kann doch so weit weg sein...

Und "Hart aber fair" läuft nicht - wie im Bitter Lemmer behauptet - donnerstags, sondern mittwochs.
 
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Wenn ein Gewerkschafter als RR-Mitglied das selbe machte, würde man die ÖR dann zum Arbeiterfunk deklarieren?
Wenn diese Gewerkschaft den RR vorschreiben und erzwingen könnte und dann anschließend darüber Einfluß auf den Rundfunk nehmen würde, ja, dann würde ich ihn als Arbeiterfunk deklarieren.

Coldplay, solche Vergleiche hinken. Der Staat ist der Staat. Er kann mit seinen Gesetzen die Grundlagen, Voraussetzungen und Einrichtungen für den Rundfunk festlegen. Wenn er (oder ein Politiker) dann genau diese Einrichtungen für die eigenen Interessen nutzt, dann ist die Trennung von Rundfunk und "Herrschenden" nicht mehr gegeben.
 
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Ohje, ohje, erinnere blos niemand daran, dass der Lemmer Journalist ist und mal News-Anchor war...
1. Wen interessiert das Geschwafel von Friedbert Pflüger? Selbst Berliner CDU-Mitglieder zucken nur noch entnervt mit den Schultern wenn sie seinen Namen hören.
2. Warum soll es ein Politiker nicht kritisieren dürfen, wenn er den Aufbau einer Polit-Sendung für unglücklich hält?
3. Wen interessiert die heiße Luft betreffs Plasberg, Will und Sendeplatzverschiebung? Will wird vom NDR und Plasberg vom WDR produziert. Folglich interessiert es auch niemanden, wenn jemand vom rbb sich daran stört. Wozu auch? Abgesehen von ein paar Leuten die offenbar ein Pseudo-Skandälchen riechen, nahm man es schlicht zur Kenntnis und ignorierte es des besseren Wissens wegen.
4. Ja mei, is denn jetzt scho Sommerloch?


Ach übrigens, mal so als Denkanstoss: Dieser Staat hier sind wir alle. Und auch Politiker gehören nun mal zum Konstrukt eines Staates. Wie also sollte dann bitte "staatsferner Rundfunk" aussehen? So weltfremd wie jeden Tag die BILD-Zeitung?
 
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Herr Lemmer, was wird denn hier bitteschön bewiesen? Ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk staatsfern ist oder nicht, wird doch nicht dadurch entschieden, ob die Politiker die Absetzung einer Sendung fordern, sondern dadurch, ob sich der Sender nach solchen "Vorschlägen" richtet.

Im übrigen kann ich die epochale Zeitenwende, die Sie durch Ausdrücke wie "zum ersten Mal" oder "die Maske ist gefallen" erkannt haben möchten, nicht nachvollziehen. Haben Sie sich schon einmal mit dem ZDF oder dem Bayerischen Rundfunk in den 70er- und 80er-Jahren beschäftigt? Da durften sich Unions-Politiker ihre Interviewer selbst heraussuchen, da wurde ein Korrespondentenbericht so umgedreht, dass plötzlich ein FJS-Wahlwerbespot mitten in der Tagesschau dabei herauskam. Viele weitere dieser Beispiele kann man finden, wenn man nach ihnen sucht. Ich empfehle Ihnen hierzu zum Beispiel die mittlerweile offenen Archive von Spiegel und Zeit.

Und natürlich ist der Privatrundfunk wie die Privatpresse Ausdruck von Staats- und Parteienferne sondersgleichen. Deswegen durfte Kanzler Kohl in seiner Sat.1-Sendung "Zur Sache, Kanzler" vorgefertigte Antworten auf vorab eingereichte Fragen geben, deshalb nutzten so manche Regionalzeitung ihre Lokalmonopole zu Gunsten der ein oder anderen Seite. (Aktuell ist beispielsweise ein Sachbuch über die "Schwäbische Zeitung" erschienen.) Und die Frequenzvergabe an die regionalen Privatradios hat natürlich überhaupt nichts mit (Parteien-)Politik zu tun.

Es gibt sicherlich viele Dinge, die man am öffentlich-rechtlichen System kritisieren kann und muss. Man kann diese Kritik aber auch ein bisschen inhaltlich fundierter darstellen. Solche Pro-Privatfunk-Propaganda disqualifiziert Sie trotz Ihrer Erfahrung aber eher für die Diskussion.
 
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Punkt 1: Herr Pflüger kann reden, was er will. Und letztendlich leben auch wir Journalisten von dem manchmal wenig überlegten Geplapper der Politiker. Es ist positiv, wenn ein einzelner Politiker auch ohne vorher seinen Parteivorsitzenden fragen zu müssen eine Meinung äußern kann.

Punkt 2: Glücklicherweise kann ein Politiker irgendwas erzählen, und es hat trotzdem keine Folgen, weil es eben nur eine einzelne Meinungsbekundung ist.

Punkt 3: Herr Lemmer macht den Eindruck, daß die GEZ ihn auf dem Kieker hat und er sich bitter (!) an ihr rächen will.
 
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Ich möchte da gerne widersprechen. Der Vorstoß Herrn Pflügers mag nur eingefleischten Verschwörungstheoretikern ein Beweis für eine staatliche Umerziehungsanstalt sein. Klug ist er aber auf keinen Fall. Er beschädigt das Ansehen des Rundfunkrates erheblich. Anderes Beispiel: Einige Bundesverfassungsrichter sind kürzlich ausgeschieden/werden in absehbarer Zeit ausscheiden. Im Gespräch war auch die Justizministerin Zypries, die hätte zum BVerfG wechseln können - dort aber unter Umständen in die Lage geraten wäre, über Gesetze zu entscheiden, die sie selbst (mit)zuverantworten hat. Für das Ansehen dieser Institution, die machtpolitisch ausschließlich davon lebt, dass sie als heerer Ort geballter staatsrechtlicher Fachkompetenz gilt, wäre das fatal gewesen. Das Nominierungsverfahren mag fragwürdig sein. Aber die recht harten Auseinandersetzungen über die richtungsweisenden Urteile werden aus staatsrechtlichen Lagern heraus geführt. Gemeinhin wird dem BVerfG nicht vorgeworfen, einem pateipolitischen Gusto zu folgen. Das soll so bleiben, also ist Zypries doch nicht aufgestellt worden.
Mit dem Rundfunkrat ist es ähnlich. Er hat eine klar definierte Aufgabe, die auf das Primat der sog. "dienenden Freiheit" einerseits und der Praxis des Binnenpluralismus andererseits zurückzuführen ist. Der Rundfunkrat soll Vielfalt sichern (hier ein bisschen komplexer gemeint als das, was wir im Forum unter Vielfalt verstehen), um beide Bedingungen zu vereinen. Dass daher im Rundfunkrat Parteien vertreten sind, ist weder verwunderlich noch gefährlich. Andere gesellschaftliche Akteure sind ja ebenso vertreten. Dass der Rundfunkrat aber von Lagerkämpfen freizuhalten ist, gerade in der Außenwirkung, folgt zwingend aus den funktionslogischen Erwägungen. Der Rundfunkrat muss sich seine Aura der Überparteilichkeit wahren (und das tut er normalerweise auch), wenn er nicht seine Existenzberechtigung verlieren will. Auch die Öffis sind auf den Legitimationsglauben ihrer Rezipienten angewiesen. So hat Herr Pflüger, der hätte ungehemmt als Berliner CDU-Fraktionsvorsitzender Kritik an Anne Will üben können, mit dem Hinweis auf seine Rolle als Rundfunkratsmitglied dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem gewiss keinen Gefallen getan.
 
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Ich finde es ungemein wichtig, dass in ernsthaften Debatten Argumente vorgetragen werden, die einer gewissen Mindest-Recherchetiefe entsprechen. radiohexe hat das grade wunderbar vorgeführt, vielen Dank dafür.
Zum marktschreierischen Lemmer-Intro:
"Die Maske ist gefallen.... Zum ersten Mal hat sich ein Politiker offen als oberster Programmgestalter in Szene gesetzt."
Zum ersten Mal? Da möchte ich dem Autoren nur mal kurz die Stichworte 1986 BR, CSU und Scheibenwischer anbieten. Lange her, aber google hilft gewiss weiter.
Werden, ganz allgemein gesprochen, nicht doch etwas zu häufig wischi-waschi-Behauptungen als tragende Säulen stark polarisierender Beispiele meinungsbetonter Darstellungsformen benutzt?
 
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Ach jaaa, ich weiß auch nicht, was ich von den Ergüssen des Herrn Lemmer halten soll, manchmal wirklich bitter...
 
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Und "Hart aber fair" läuft nicht - wie im Bitter Lemmer behauptet - donnerstags, sondern mittwochs.

Wow, mit Aufdeckung dieses Fakts fällt Lemmers Argumentation natürlich wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Dieser Pflüger ist aber wirklich eine selten unglückliche Gestalt. Warum hat er nicht einfach gefordert, die Sendung wegen ihrer grottigen Schlechtigkeit abzusetzen? Da hätten ihm doch letztlich alle zustimmen müssen, außer gefühlter Dauergast Lafontaine vielleicht. Das wäre ein Argument mit Substanz und parteipolitischer Neutralität gewesen. Aber so ahnt man, was für Flaschen die Parteien da in den Rundfunkräten entsorgen.
 
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Eine Rundfunklandschaft, die maßgeblich von politischen Parteien bestimmt wird (wie unser "Duales System"), kann niemals "staatsfern" sein.

Welcher Anteil der Bevölkerung von D ist in einer politischen Partei organisiert? 1%? 2%? Viel mehr nicht Die Parteien bestimmen maßgeblich die Politik, die eine regiert in Bundesland X (mit), die andere stellt die Bundesregierung.

Von daher müssen unsere elektronischen Medien eher "staatsnah" als "volksnah" sein, ob nun öffentlich rechtlich oder kommerziell.
 
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"Und wenn das - wie hier bei Pflüger und dem RBB-Rundfunkrat - passiert, dann kann man das schon als Beweis... "

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Es ist nicht beim rbb-Rundfunkrat passiert, einzig und allein Herr Pflüger hat es geäußert und auf seinen Einfluss über den Weg rbb-Rundfunkrat hingewiesen. Dass das ein merkwürdiges Selbstverständnis hinsichtlich seiner Rolle als Mitglied dieses Rates ist, ist hier ja schon mehrfach angemerkt worden. Das obige Zitat ist möglicherweise ein Indiz für die Befürchtung, die radiohexe geäußert hat: Pflügers Verhalten schadet dem Ruf des Rundfunkrates enorm, denn, wie es aussieht, differenziert das Publikum nicht unbedingt zwischen Herrn Pflüger als Rundfunkrat und dem Rundfunkrat.

Was die journalistische Arbeit hinter manchem Anne-Will-Bericht angeht, liegt Pflüger übrigens nicht so daneben. So sehr ich auch um die Notwendigkeit von Zuspitzungen weiß, sollten sie doch immer den Kern der Sache treffen. Hier möge sich die Redaktion mit etwas mehr Zielwasser versorgen.
 
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Nun, wie man auf den ARD-Fluren hört, dürfte der Wunsch des Herrn P. nach derzeitigem Stand der Dinge mit dem Auslaufen des Vertrages von Frau W. im Jahr 2010 in Erfüllung gehen.
 
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debee schrieb:
Wegen der von Pflüger geäußerten Kritik?
Nein, so wichtig ist der nun auch nicht. Tatsächlich wird, so jedenfalls funkt es auf den Öffi-Fluren, Anne Wills Vertrag mit der ARD nach jetzigem Stand nicht verlängert werden, weil die Gremien mit der Sendung ähnlich unzufrieden sind wie Friedbert P. - wenngleich aus anderen Gründen.
 
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Je flacher, dümmer, unseriöser die Beiträge der privaten Fernsehsender werden, desto mehr weiß man die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu schätzen (ich spreche weniger von ZDF und ARD, die sich leider allzuoft dem vermeintlichen Mainstream anschliessen, sondern von Arte, den Dritten etc.).
Jedoch: Christoph Lemmer hat recht. Nicht erst Pflügers unüberlegter und eigentlich nicht ernstzunehmender Angriff auf Anne Will läßt an der Staatsferne der öRas zweifeln. Was, bitteschön, haben Parteipolitiker in den Rundfunkräten zu suchen? Noch niemand konnte mir das einleuchtend begründen.
 
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Was, bitteschön, haben Parteipolitiker in den Rundfunkräten zu suchen? Noch niemand konnte mir das einleuchtend begründen.
Ein CSUler hat mir mal erzählt, dass gerade die "gewählten" Parteipolitiker in den Gremien Ausdruck der demokratischen Ordnung seien. Welch legitimistische Rechtfertigung! Das Problem ist, dass die Parteienvertreter (und auch die de facto parteiabhängien "unabhängien" Vertreter in den Gremien eben nicht Allgemeininteressen vertreten, sondern die ihrer jeweiligen Gruppierung. Und, dass die wirklich unabhängigen Vertreter so unabhängig sind, dass sie gar keine Ahnung von der Materie haben. (Ich glaube, dass es da sogar eine Studie dazu gibt.) Politiker haben bereits durch die Gesetzgebung und die Rundfunkstaatsverträge die Oberhoheit über die Rundfunkordnung. Aus den Rundfunkräten sollten sie raus! Alle!

Ach ja, um noch ein konstruktives Element in die Diskussion zu bringen: Ich bin für das Schweizer Modell.
 
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Da in Deutschland so ziemlich jedes öffentliche Amt politisch besetzt wird, kann von einer Politikferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks keine Rede sein.

Für mich ist das auch ein Grund dafür, warum sich die Programminhalte der Öffis immer mehr an die der Privaten angleichen und die Trennung zwischen Trash und Qualität bei den Öffis immer offenkundiger wird.

Denn hier geht es nicht nur um die Werbeeinnahmen, sondern um die Relevanz, welche ein e öffentlich-rechtliche Sendeanstalt aufbringen kann. Das bestimmt ihren Wert in den Augen der Politik.

So sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender selbstverständlich Teil des Systems "Politik-Staat-Macht", aber das sind die privaten Sender auf der anderen Seite genau so! Schließlich ist es der Staat mit seinen politisierten Gremien, nämlich den Landesmedienanstalten, welcher die Entscheidung über Lizenzen und Frequenzen fällt.

So ist Lemmer sicher Recht zu geben, wenn er den Einfluss der Politik auf die Medien kritisiert. Nicht richtig ist hingegen, lediglich die öffentlich-rechtlichen Medien in Betracht zu ziehen. Die privaten Medien sind ebenso potenzielle und tatsächliche Machtmittel wie die Öffis.
 
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