Bitter Lemmer: Die Krise und wir

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Zitat lemmer über jetzige Gebührenerhöhung:
Die führt aktuell zu einer echten Kuriosität: Während überall Deflationsängste aufsteigen - die Preise mangels Nachfrage also sinken - , tritt zum Jahreswechsel eine Gebührenerhöhung von mehr als fünf Prozent für Deutschlands Öffis in Kraft. Ausgerechnet jetzt, wenn Geld knapper und wertvoller wird, bekommen die einen Zuschlag.
Da hat er Recht, der gute Lemmer. Die ÖRR sind immer noch ziemlich aufgeblähte, halb ver-be-amtete Institutionen. Notwendig, wichtig, keiner will sie missen - und mit Kulturauftrag versehen. Aber mit Bürokratie und einem Apparat versehen, daß einem schwindlig wird... :rolleyes:
Konsequentes SPAREN wäre eigentlich die richtige Antwort auf die momentane Krise.
 
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Für gutes und abwechslungsreiches Programm bin ich bereit zu zahlen, auch mal mehr wenn es sein müsste.

Aktuell finde ich, dass man mir eigentlich Geld zurück geben müsste. Kann doch nicht so teuer sein, einen mp3-Player laufen zu lassen....
 
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Die Steuererhöhung zur Nutzung von Rundfunkgeräten ist durch und wird sicher auch nicht zurückgenommen. Wozu also aufregen ?
 
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Würde sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk beklagen, wäre das nicht angemessen, sagt Herr Lemmer. Natürlich hat er recht. Genauso richtig ist (bisher) aber auch, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht beklagt. Was habe ich also mit einer "wenn-würde-wäre"-Diskussion anzufangen?

Schwerer wiegt tasächlich die Frage nach der Finanzausstattung der privaten und der öffentlich-rechtlichen Sender. Ob ein Sender wie NRD2 nun ffn oder Antenne NDS plötzlich plattmachen wird? Ob Antenne 1 zugunsten von SWR3 verbluten wird?

Natürlich, die Werbepreise werden sinken, die Einnahmen geringer ausfallen, was nebenbei natürlich auch die ARD-Anstalten treffen wird. Die kleinen Privatsender werden sicherlich schneller bluten und ums Überleben kämpfen. Die aber sind nun weit weniger in einer direkten Konkurrenzsituation mit landesweiten öffentlich-rechtlichen Programmen als ebenfalls (fast) landesweite Private wie FFH, Regenbogen, Antenne 1, Antenne Bayern, ffn, PSR, r.sh oder RPR1.

Die Kleinen wird die Finanzkrise direkt treffen, weniger die gleichzeitig üppigere Finanzausstattung der ARD-Anstalten. Die Großen werden diese finanzielle Ungleichheit stärker zu spüren bekommen. Sie verfügen aber auch über andere Finanzpolster.
 
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Hu Hu HU, da ist dem Bitterlemmer wohl nichts Spannenderes eingefallen, als über die Rundfunkgebühren unter besonderer Berücksichtigung der momentaten Finanz- und Wirtschaftskrise zu parlieren.
Was will er uns denn nun mit diesem Text sagen? Dass die ÖR nicht sparsam genug sind? Das ist kein Geheimnis! Und Gebührenerhöhungen sind immer undpassend und ärgerlich - egal zu welchem Zeitpunkt.

Er wollte wohl mal wieder auf dem ÖR Rundfunksystem rumhacken - bei dem er, leider leider, nicht dabei ist.
Ne ne, die ÖR Sender sollen Geld bekommen, unabhängig von Quote und Gesellschafterinteressen - sonst wären es ja Privatstationen. Das die ör Qualität trotzdem nicht der Brüller ist, steht auf einem anderen Blatt.

Der eigentliche Skandalist doch - und dazu wäre ein Bitter Lemmer eher angebracht - dass die Ör Sender trotz der reichaltigen GEZ Finanzierung immer noch Werbung machen. Die ÖR Oberhäupter begründen das blumenreich, dass man sonst die GEZ Abgabe noch höher machen müsse. Ist natürlich Unsin, mit dem GEZ Geld lässt sich das ör Rundfunksystem bestens finanzieren. Man muss nur endlich mal aufhören, solchen Quatsch wie die täglichen Seifenopern (davon gibt es mehrere!) oder unsinnige Gewinn- und Ratesendungen zu produzieren, einen Informations- und Bildungsauftrag ist da nicht zu erkennen, beim besten Willen nicht.

Deshalb: Werbefreiheit bei den ÖR - weil ja GEZ finanziert, und dafür der Werbekuchen an die Privaten - träum ich mal so :wow:
 
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"Man muss nur endlich mal aufhören, solchen Quatsch wie die täglichen Seifenopern (davon gibt es mehrere!) oder unsinnige Gewinn- und Ratesendungen zu produzieren"

Ist fast richtig. Diese Sendungen sind werbefinanziert, kosten also unterm Strich nicht, sondern bringen etwas. Wer sie abschafft und mit ihnen, wie gefordert, die Werbeeinnahmen kappen will, der muss diese Programmplätze füllen, was Geld kostet - oder wollte hier einer Wiederholungen sehen? - während er gleichtzeitig aufgrund der schwindenden Werbeeinnahmen genau davon ja immer weniger hat.

Ich will keine Beklopptensendungen im ÖR rechtfertigen, aber wer kritisiert, was angesichts des Bildungsauftrags sicherlich grundsätzlich nachvollziehbar ist, muss auch die Auswirkungen auf das gesamte System auf dem Schirm haben, um sich nicht als allzu Bedürftiger von Bildungsfernsehen hingestellt zu sehen.
 
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Zur Behauptung, der ÖRR wäre von der Finanzkrise aufgrund der Gebührenfinanzierung nicht betroffen:
Ist es nicht so, dass der rbb aktuell eine TV-Sendung und einen ganzes Hörfunkprogramm einstellt aufgrund ausbleibender Gebührengelder derer, die ob ihrer finanziellen Situation von eben dieser Gebührenpflicht befreit sind?
 
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debee schrieb:
Genauso richtig ist (bisher) aber auch, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht beklagt.
Also, nach meiner Wahrnehmung tut er genau das unausgesetzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
 
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Im Grundsatz stimme ich Dir zu, Makeitso, allein die Gelegenheit "Finanzkrise" hat er bisher ausgelassen. Um diese Gelegenheit geht es dem bitteren Lemmer ja. Zumindest habe ich noch keine Klagen gehört, die damit begründet wurden. Möge er mich also ggf. eines besseren belehren.
 
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Weil ich so gerne Artikel aus der FAZ abfotografiere, um sie hier reinzustellen, und aus gegebenem Anlass: s. Anhang.
 

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Zitat makeitso:
Also, nach meiner Wahrnehmung tut er genau das unausgesetzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
(der ÖR beklagt sich - war gemeint)

Sicherlich richtig, das habe ich auch so im Ohr. Man kann über die "Privaten" denken wie man will: Aber sie haben (zumindest) vorgemacht, wie man effizient mit weniger manpower arbeiten kann...
 
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Ergänzung, denn diese Meldung kommt gerade zur rechten Zeit:

http://www.welt.de/fernsehen/article2821324/ARD-und-ZDF-sollen-nur-von-Gebuehren-leben.html#

Die ÖRR sollen also nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Medienanstalt den Kulturauftrag bekommen und nicht nach "Quoten" ihr Programm bauen. Allerdings: Wenn die Werbeeinnahmen wegfallen, wird es zunächst einmal ein sehr drastischer Sparkurs - der vielleicht gerade in dem mündet, was wir alle (?) hier so kritisieren? :rolleyes:
 
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:mad:
@radiovictoria

Nein, die Privaten haben nicht vorgemacht, wie ein Programm effizient produziert wird, sondern lediglich gezeigt, wie man einen Geräusch- bzw. Bilderteppich unter Umgehung journalistischer Arbeitsweisen billigst herstellt - unter der Hauptprämisse der stetigen Gewinnmaximierung. Der Antrieb für private Sender, das Programm schneller, mit weniger Aufwand und weniger Personal usw. zu produzieren ist niemals, die Qualität des Programmes zu verbessern, oder dem Hörer/Seher mehr Nutzen/Informationen zu bieten, sondern immer das Bestreben, mehr Gewinn durch die Kostensenkung zu erreichen - der inhaltliche Anspruch muss hinter dem Gewinnstreben zurücktreten - logisch, bei einem privatwirtschaftlichen Unternehmen. Deswegen gehen ja viele Privatisierungen bspw. im Bereich kommunaler Aufgaben (Parkhäuser, Müllabfuhr usw.) auf Dauer immer zu Lasten der Qualität und der Bürger - weil ständig Gewinn abgezweigt werden muss, der als Finanzmittel dann nicht mehr zur Bewältigung der Aufgaben zur Verfügung steht.
Man darf nicht ör Äpfel mit den privaten Birnen vergleichen.
 
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...mit den privaten Birnen ....

sehr schön ! :D..... aber mal ernsthaft - einen Zusammenhang des Themas "ÖR kontra Privater Rundfunk" zur grade auch medial richtig doll "gehypten" (;)) großen Wirtschaftskrise vermag ich nicht ohne Weiteres herzustellen.
Kann sein, dass auch der berühmte "Werbekuchen" etwas kleiner wird, aber von welchem Volumen reden wir denn ? Selbst Autobauer, die ja nach Medienberichten alle quasie "dem Untergang geweiht" zu sein scheinen, haben einen Einbruch von vielleicht 10 oder 20% zu verzeichnen. So unschön das für den einzelnen, betroffenen Arbeiter/Angestellten ist, der im Zweifelsfalll seinen Job verliert, weil weniger Personal benötigt wird bei Überkapazität, das ist immer noch ein normaler Effekt in der freien Wirtschaft. Wieviele ganze Branchen sind im Laufe der Wirtschaftsgeschichte sogar ganz ausgestorben ? Autos werden in 2 Jahren weiter gebraucht und gebaut werden... nur eben mal weniger....
So, und was heißt das für die Werbung ? Die kommt aus allen möglichen Bereichen; wird vielleicht mal weniger, aber sie bleibt - ist womöglich durch ganz andere Tendenzen von Veränderungen betroffen. (Wer nutzt welches Medium`? usw....)
Es ist das Los/der Job jedes privatwirtschaftlich organisierten Medienbetreibers, sich solchen Entwicklungen zu stellen und zu kucken, wo er bleibt - dafür darf er auch persönlich Gewinn einfahren, wenn es gut läuft.
Genau diese Vorgabe ist bei den Öffis eine ganz andere.... und das ist ein Thema für sich, das mit der Krise nix zu tun hat.....
 
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"Die [Privaten] haben (zumindest) vorgemacht, wie man effizient mit weniger manpower arbeiten kann."

Welch ein ausgemachter Blödsinn! Haben sie denn das Ergebnis unverändert gelassen bei geringerer Personenzahl? Dann hätte man eine Vergleichsmöglichkeit.
Oder haben sie die Personenzahl unverändert gelassen und das Ergebnis verbessert? Auch dann wäre ein Vergleich möglich.

Sie haben aber beides getan: Mit geringerem Personal ein anderes Programm erstellt - und tun es noch. Unabhängig von Polemik, persönlichen Befindlichkeiten und Meinungen lässt sich aufgrund dieser Tatsachen ein solcher Vergleich schlicht nicht vornehmen.
Wer dennoch meint, die Privaten würden mit weniger Leuten mehr machen, der liegt insofern richtig, als bei den Privaten größtenteils in Höchsttempo irgendwelche Sachen rausgehauen werden müssen, während mancher ör-Sender seinen Mitarbeitern zumindest gelegentlich noch Zeit lässt, dabei auch zu denken. Und das hört man.
 
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Die öffentlich-rechtlichen Anstalten könnten den Staatsfunk „zerquetschen“? Was für eine schöne Vorstellung! Obwohl ich eher glaube, dass wenn etwas, dann die allgemeine wirtschaftliche Krise einige private Sender zerquetschen könnte, weil diese z.B. weniger Werbeeinnahmen bekommen. Viel schlimmer fänd ich, wenn es andersrum wäre und der „Staatsfunk“ zerquetscht würde, fühle ich mich doch bei den öffentlich-rechtlichen am Besten aufgehoben.
Traurig wäre es nur um die Schicksale der Mitarbeiter der Sender, wie es auch um Mitarbeiter in all den anderen Branchen traurig ist.

Wie machtvoll die öffentlich-rechtlichen Sender ihre derzeitige Position einschätzen, zeigt das Ausbleiben sogar des alltäglichen Normal-Jammerns über die eigene wirtschaftliche Lage.

:wow:
 
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Zitat rausgucker:
Nein, die Privaten haben nicht vorgemacht, wie ein Programm effizient produziert wird, sondern lediglich gezeigt, wie man einen Geräusch- bzw. Bilderteppich unter Umgehung journalistischer Arbeitsweisen billigst herstellt - unter der Hauptprämisse der stetigen Gewinnmaximierung

Ich glaube nicht, daß Du dabei warst... :rolleyes: sie HABEN es getan. Gerade die bayerischen Lokalstationen... und viele regionale Sender in BW. Heute ist die Situation etwas anders.
Und wenn man den Privaten den Vorwurf der Gewinnmaximierung macht, darf man nicht vergessen, daß diese keine GEZ-Gebühren bekommen und darauf angewiesen sind, erfolgreich (gehört) zu werden. Nur die Werbeeinnahmen sichern das Überleben dieser Sender. (Und nebenbei: Auch Arbeitsplätze).
Und ganz ohne info und lokal/regional-news geht es nicht (abgesehen von reinen Musiksendern).
Ich vergleiche in diesem Punkt ganz bewußt Äpfel mit Birnen... Daß ich mir auch den Infogehalt der ÖRR gesichert sehen möchte, ist ein anderes Blatt Papier. Sie haben den Infovorsprung (durch den Grundversorgungsauftrag) und das ist auch ok. Aber mit welchem fast schon bürokratischen Beamtenapparat die ÖR werke(l)n, lässt schon mal über die Höhe der Gebühren nachdenken...
 
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Bleibt den einzelnen ÖR-Sendern überhaupt viel von den Gebühren übrig? Immerhin schöpfen nicht nur die Radiosender aus diesem Topf, sondern auch die vermutlich 10 Mal teureren Fernsehsender. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ÖR-Radiostationen Werbeblöcke verkaufen, weil das ein willkommenes Zubrot ist, sondern weil diese tatsächlich finanziell darauf angewiesen sind.

Bitte klärt mich auf, wenn ich hier in den Punkten falsch liege. Aber den ÖR wird bestimmt viel kritischer auf die Verwendung der Gebühren geschaut, als den Privaten bei Verteilung der Werbeeinnahmen.

Auch wenn die GEZ bei erstem Hinsehen horrende Gelder einflößt; am Ende zählt nur der Betrag, der einer jeweiligen Funkanstalt ankommt und zur Verfügung steht.

Die GEZ-Diskussion kann bis ins Unendliche laufen, wie die Frage, ob Lehrer Beamte sein müssen.
 
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zitat heavyrotation bzgl. Werbung:
sondern weil diese tatsächlich finanziell darauf angewiesen sind.
Da ist was Wahres dran, trotz meiner Kritik hinsichtlich des aufgeblähten Apparates und der (oft, teilweise) ineffizienten Arbeitsweise. Neben TV geht mancher "Groschen" ja auch an DW/DLF/DLR und in die Spartenkanäle und digitale Plattformen.
Sollten die ÖRR auf Werbeeinanhmen verzichten, wäre trotz aller Sparmaßnahmen und Abbau von Bürokratiekröpfen eine (weitere) Erhöhung unumgänglich - m.E. wohl um die 3 Euro...
 
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:wall:
@ radiovictoria

Ich war dabei, richtig lange (mehrere Jahre) und garnicht mal so schlecht (also kein Praktikant usw.), landesweite Station mit deutlich über 100tausend Hörern die Stunde, sowohl privat als auch ör - ich weiß also WIRKLICH, wovon ich spreche, erlaube mir demzufolge auch ein Urteil!

Ist ja löblich, dass Du das Engagement deines privaten Arbeitgebers positiv verkaufen möchtest, aber das Letzte, was die privaten Stationen geleistet haben, ist, als Beispiel für gutes Radio bzw. Fernsehen in Verbindung mit Effizienz zu gelten. Sie sind ein Beispiel für Gewinnmaximierung bei minimalst notwendigem Programminhalt (oft noch unter den Lizenzbedingungen der jweiligen Landesmedienanstalten)- bzw. eher Klangteppich. Ich sage das deswegenso deutlich, weil die Lobbyisten der Privaten (VPRT usw.) selbst postulieren, dass ihr Produkt ein "Nebenbei-Medium" ist - ergo: Klangtapete.

Es ist nämlich genau so, wie es Der Beobachter in seinem Posting dargestellt hat: Effziente Ausnutzung des Personals läßt sich nur behaupten, wenn die privaten Stationen ein ör-vergleichbares Programm in kürzerer Zeit mit weniger Leuten zustande kriegen, oder eben mit dem gleichen Aufwand 50 Prozent mehr echte Programminhalte erstellen. Dann könnte man zurecht behaupten, die Privaten hätten bewiesen, dass man Programm auch effizienter mit weniger "Manpower" produzieren kann.

Da dieser Vergleich, wie schon gesagt, mehr als nur hinkt, sollte man ihn als Branchenkenner auch nicht anstellen ... andererseits gibt es durchaus Leistungen, der Privaten, die erwähnenswert wären, aber das führt jetzt zuweit ins OT ...
 
AW: Bitter Lemmer: Die Krise und wir

schön, daß Du dabei warst.... ich auch. :rolleyes: Und ich nehme für mich auch mal in Anspruch, daß ich weiß, wovon ich rede. Und 100KW kann ich mitbieten :D
Durch Insistieren wird Deine Behauptung nicht richtiger, sorry. Möglicherweise warst Du aber bei den falschen Stationen - die es anfangs auch gab...
Ich rede nicht vom HEUTIGEN Zustand, sondern vom Beginn des Privatfunks.
(Fast)alle Sender, die eine Zeitungsverleger-Gesellschaftstruktur hatten, sind mit hohem finanziellen Aufwand (entsprechende Redakteure) an die Sache drangegangen - wollten sie zum einen nicht Werbegeschäfte verlieren, zum anderen deutlich das Radio der entsprechenden Zeitung sein - und konnten sich gar nicht journalistische Blößen leisten.
Zudem konnte man in der Berichterstattung leicht auf hausinterne (Zeitungs-)-Quellen zurückgreifen.
Allerdings gab es auch andere Beispiele von (landesweiten Lokalradio)-Ketten, die gleich "minimalistisch" herangegangen sind. Und landesweiten Privatstationen... ja.
Wehre mich gegen die Pauschalisierung, weil es auch "gute" Stationen gab. Aus eigener Kenntnis und trotz Formatierung :rolleyes:

Mit manpower meine ich, daß die neu geschulten Mitarbeiter alles konnten (können). Ein Thema finden, Liveinterview ggf. "draussen" oder über Hybrid holen, den Beitrag schneiden, die Anmod schreiben, möglicherweise selbst noch Sendungen fahren... zeige mir mal so ein "As" beim ÖR...?
Bei denen ist bis heute noch überwiegend Selbstfahrerbetrieb ein Fremdwort. (Abgesehen mal vom Kostenfaktor....)

Und als eine Crux habe ich es immer empfunden, daß es bei den Zulassungen damals immer nur Sender mit dem berühmten "Gesamtprogramm" geben durfte. Nichts gegen gute news und Hournalismus - aber nach den deutschen Mediengesetzen hätte/würde radio caroline nie eine Lizenz bekommen. Ich wollte nur gute Musik hören, auflegen, zusammenstellen....:rolleyes:
Das hätte es ruhig auch geben dürfen.
 
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war das Absicht? wenn ja - ziemlich genial, auch wenn's eher in den Thread über "Moderatoren alias Prostituierte" gehörte ... :)

Im Ernst. Hier wurde und wird viel Wahres gesagt. Vor allem, wenn's um die Verteilung der GEZ-Gebühren geht. Natürlich "frisst" das Fernsehen einen Großteil auf. Und Kritiker haben auch recht, wenn sie die Frage stellen, ob die ARD tatsächlich 55 (+) einzelne HF-Wellen betreiben muss.
Werbung wird interessanterweise ja nur in den Programmen des ÖR betrieben, wo noch Hörer sind. Ausgegeben wird das Werbegeld dann allerdings in den Minderheitenprogrammem, die zum Auftrag gehören, aber sündhaft teuer sind (Klassikwellen, Feature etc.)
Reine Info- oder Servicewellen könnten vermutlich mit Werbeeinnahmen auch im ÖR als Profitcenter (d.h. ohne Gebühren) existieren, aber das geht natürlich nicht: kameralistisches Prinzip.

Viel schlimmer ist daher, die unnötige Konvergenz ÖR-Radio zu Privaten. Dafür besteht überhaupt kein Anlass.
Wenn die "Währung" der MA endlich wegfiele, könnten die ÖR sich auf alte, journalistisch gut gemachte Profile besinnen, Stammhörer halten, Menschen mit Hirn zurückgewinnen, ohne tagtäglich und die Wette zu kochen oder raten und Menschen sonstwie durch die Gegend zu jagen.

Inhaltlich, formal und ich ich glaube auch musikalisch (obwohl ich das am wenigsten beurteilen kann), stecken die meisten ÖR-Programme die Privaten nach wie vor in den Sack - wenn sie sich denn journalistisch trauten ....

Oder zweifelt jemand ernsthaft die These an, dass sobald es um schnelle, seriöse Berichterstattung in ernsten Situationen (9/11, Erdbeben o.ä.) geht, ALLE Privatstationen einpacken können und das ÖR eine Quote von annähernd 100 % erreicht?

fragt sich Wireguy
 
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radiosieg03, Du kämpfst einen merkwürdigen Kampf. Es hat ja niemand behauptet, dass die Privaten nicht irgendwann mal auch journalistisch etwas Brauchbares abgeliefert hätten. In der Frage der Effizienz geht es aber darum, was die Privaten in der Zeit "danach" gemacht haben. Als sie nämlich anfingen, sich personell zu minimieren, hielten sie nicht die journalistische Quälität, sie entleibten sich vielmehr journalistisch. Deshalb lässt sich schwerlich die Behauptung halten, die Privaten würden den Öffentlich-Rechtlichen zeigen, wie man effizient mit weniger "manpower" arbeiten kann. Es wäre interessant zu hören, was herauskäme, würden die Öffentlich-Rechtlichen mit der Personalstärke antreten, über die die Privaten verfügen (mir geht es ausschließlich um Radio, auch wenn hier immer wieder das Fernsehen mitbedacht wird.)
 
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