Bitter Lemmer MA-Nachlese: "Staat im Staate"

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AW: Bitter Lemmer MA-Nachlese: "Staat im Staate"

lemmer hat sicher recht in der aussage, private anbieter werden gegenüber den ör bei der frequenzvergabe und vielem mehr benachteiligt.

nur ist dies nicht der einzige grund für die umformatierung der grossen privatsender zu flachfunk- stationen.
aby war auch vor vw und ihrer "reform" kein armer sender.
 
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Bitter Lemmer schrieb:
Ich kenne eigentlich niemanden im Privatfunk, der nicht ab und zu davon träumte, mal ohne Rücksicht auf enge Zeit- und Investitionsbudgets was richtig Tolles zu machen. Ein Newsradio, ein Talkradio, eine Rockstation, oder eben eine informationsorientierte Vollservice-Welle mit kantiger Musik.

Meine Rede!!!
 
AW: Bitter Lemmer MA-Nachlese: "Staat im Staate"

Lieber Christoph,
ich schätze Deine journalistischen Fähigkeiten - aber mit diesem Wehklagen über die "bösen" ARD-Anstalten meinst Du es nicht ernst, oder ?
Der Privatfunk will doch gar kein hochwertiges Programm machen. Es gibt ja kaum noch einen PD, der noch von einem wirklichen "Programmauftrag" spricht. Ganz im Gegenteil: Man will Profit machen, ist die Devise.

Meines Wissens werden Lizenzen auch für 10 und nicht für 7 Jahre vergeben - bitte korrigiert mich, wenn es anders ist. Die akustische Anmutung als "handwerklich keine Offenbarung" zu bezeichnen, ist sicherlich Geschmackssache. Vielen ist halt der Inhalt wichtiger als ein paar mißlungene Musik-Blenden. Fritz als "sensationell erfolglose" Jugendwelle zu beschreiben ist schlichtweg falsch.

Die Intention für so eine Meinung kann nur sein, sich Sympathie bei den privaten Stationen für eventuell anstehende Jobs zu verschaffen. Die MA zeigt ja, dass der Privatfunk in Gänze deutlich im Abschwung ist. Die Leute sinds vielleicht endlich auch leid mit dem Billig-Programm.

Schön würde ich finden, wenn man was visionäres zu lesen wäre: Wenn die einzelnen Privatradios kein Geld für vernünftiges Programm haben, warum schliessen sie sich nicht zu einem oder zwei Programmen unterschiedlicher Ausrichtung zusammen ? Und jetzt komm nur nicht mit dem Argument "Vielfalt".

Ich habe es in einem anderen Thread mal erwähnt: Wer keine Kohle hat, soll den Laden dicht machen und nicht senden. Kein Harz IV - Empfänger käme auf die Idee, jeden Mittag in der Nobelschlemmerabteilung des KDW zu essen.
 
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Lemmer hat, wie oft, recht, wenngleich er auch, wie fast ebenso oft, z. B. mit der Bezeichnung "Staat im Staate", deutlich überzieht.

Gleichzeitig ergibt sich aus seinem Beitrag die verdammte Pflicht der Öffentlich-Rechtlichen, aus ihrer "Komfortzone" heraus etwas Vernünftiges zu senden, etwas, das die Privaten auf Grund der vielen Zwänge, unter denen sie stehen, und von deren meisten die Öffis befreit sind, schlicht nicht möglich ist.

Insofern dürfen sich durch den Beitrag all jene bestätigt sehen, denen Programme wie Jump ein Dorn im Auge sind und die die zunehmende Angleichung öffentlich-rechticher Programme (oder wie Lemmer unzutreffenderweise sagen würde, Staatssender) an das Niveau des privaten Flachfunks (Bayern 3, SWR3, hr3, n-joy) mit einiger Verstimmung verfolgen.
 
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Tom2000 schrieb:
lemmer hat sicher recht in der aussage, private anbieter werden gegenüber den ör bei der frequenzvergabe und vielem mehr benachteiligt.

nur ist dies nicht der einzige grund für die umformatierung der grossen privatsender zu flachfunk- stationen.
aby war auch vor vw und ihrer "reform" kein armer sender.

Arm nicht. Aber auf dem absteigenden Ast nach Jahren des Hörerschwunds und fast auf dem Niveau von Bayern 3 (siehe MAs der damaligen Zeit).
 
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Immer wieder erstaunlich, wenn eigentlich gestandene Journalisten von Staatsfunkern und Staatssendern reden. Aber gut, die Polemik sei mal dahin gestellt. Davon abgesehen würde ich dann doch mal in das Radio1-Programm von vor 7 Jahren reinhören und dann das zum Vergleich heranziehen, was da heute so läuft. Da gibt es dann doch einige Unterschiede. Insofern hinkt der Vergleich gewaltig. Ansonsten sollte man vielleicht auch nicht außer Acht lassen, dass abgesehen von ein paar tatsächlichen Spartenprogrammen, der Einheitsbrei im Berliner Äther seit Jahren stetig zunimmt und dank des verkorksten Programmstarts von Motor FM auch keine wirkliche Alternative zu Radio1 vorhanden ist. Ergo ist es nicht sonderlich schwer mit einem Konzept wie dem von Radio1 erfolgreich zu sein.
Das bei den Öfis eine "Komfortzone" vorhanden ist, die ein Privater sich weder leisten noch bieten könnte steht ausser Frage, aber das eher oberflächliche Herumreiten auf Allgemeinplätzen ist auch nicht besser, Herr Lemmer.
 
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Für mich war Lemmers Beitrag wieder einer aus der Kategorie "Ich vom Privatfunk erkläre jetzt mal die Welt, wieso sie so ist, wie sie ist. Und die Öffis sind schuld!"

Und insofern ging der Beitrag über weite Strecken auf ein schmales Seil. Mal vom Begriff "Staatsfunk" nicht zu reden, sei nur ein Beispiel erwähnt:

Da berichtete z.B. im Inforadio des RBB eine Reporterin des Jugendsenders Radio Fritz über die Verleihung der Echos. Sie wurde ausdrücklich im Inforadio als Radio-Fritz-Reporterin präsentiert - was einerseits wohl den Authentizitätsgrad ihres Berichts steigern als auch gleichzeitig eine Promotionmaßnahme für die ansonsten sensationell erfolglose Jugendwelle sein sollte. Wehe, bei den Privaten hätte jemand so etwas gewagt. Die Berliner Privatfunkaufseher, unter ihnen der frühere Staatsfunkintendant Hansjürgen Rosenbauer, wären gewiß fix mit der gelben Karte zur Hand gewesen.

Ich wüßte nicht, weshalb ein Sender, wie der BRF ne gelbe Karte bekommen sollte, wenn sie plötzlich im Programm eine "KISS FM"-Reporterin ankündigen. Oder ist Cross Promotion verboten? Oder hätte der Break als "Dauerwerbung" angekündigt werden müssen? Kann ich mir nicht recht vorstellen.

Und egal ob eine Lizenz 7 oder 10 Jahre besteht: Lemmer will uns nicht ernsthaft weiß machen, dass ein, in unseren Augen, qualitativ hochwertigeres Programm deshalb nicht besteht, weil sich der Gesellschafter keine 7 Jahre Zeit lassen kann.
Klar kann ein Privatsender nicht 7 Jahre warten. Aber vielleicht ein Jahr? Eineinhalb Jahre? So lange dauert es zumindest, bis sich die MA auswirkt. Und da zeigt sich schon wieder die MA-Falle.
Und schließlich haben die meisten Sender schon beweisen können, dass sie es besser können, bis die "Gewinnmaximierung durch Kostenreduktion"-Heinis auf den Plan getreten sind.
Fazit: Dieses "Wir kloppen mal wieder auf die bösen Öffis ein" (in der Art und Weise, wie es hier stattfindet) bin ich ziemlich leid. Und sowas von einem Mann wie Lemmer lesen zu müssen, macht die Sache mindestens nicht besser.
 
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Naja mit dem Staats-Funk hat Herr Lemmer nicht ganz unrecht. Die Ur-Konstruktion des ÖR in Deutschland (NWDR) sah doch anders aus, ohne Rundfunkräte und so. Es glaubt doch keiner mehr, das in Deutschland bei den ÖRs unabhängiges Radio und TV gemacht wird. Man erinnere sich an die Indendanten-Findung beim ZDF letzens, die Parteinähe (ob rot,schwarz oder sonstwas) war ja nicht zu übersehen. Die brit. Besatzungsmacht hatte sich das ja alles anders vorgestellt nach dem Krieg. Nur die Deutschen haben es versemmelt. Selber schuld mag man da sagen.
Herr Lemmer hat vieleicht es vieleicht ein bisschen überzogen dargestellt, aber ein paar Körner Wahrheit sind schon zu finden in dem Artikel.
 
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icke2 schrieb:
Naja mit dem Staats-Funk hat Herr Lemmer nicht ganz unrecht.
Find' ich auch. Endlich mal einer, der das Kind beim Namen nennt. Obwohl... ganz schön mutig. Hab' ich auch mal gesagt und hab' mir prompt 'ne "blutige Nase" dabei geholt. Auch sonst hat Lemmer Recht. Der Punkt ist eben, daß es keine Waffengleichheit gibt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Horizontale/Vertikale/Zirkulare Polarisation der Abstrahlung. Die Behörden entscheiden zwar, aber wer hat seine Finger im Spiel? Eben, der Staatsfunk.
 
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U87 schrieb:
Die Intention für so eine Meinung kann nur sein, sich Sympathie bei den privaten Stationen für eventuell anstehende Jobs zu verschaffen.

Dieser Meinung muss man sich leider anschließen. Genau diesen Eindruck hatte auch ich nach Lektüre des Artikels.

Und wenn Lemmer schreibt: "Private Radios senden jeweils ein einzelnes Programm auf einer einzelnen Frequenz oder Frequenzkette. Die Staatssender besitzen ganze Pakete von Programmen für möglichst alle Zielgruppen. Selbst da, wo - wie in Schleswig-Holstein oder Hessen - landesweite Funkhäuser über zwei oder drei Sender verfügen, sind die dennoch Zwerge im Vergleich zu den Staatsanstalten."

...dann hinkt dieser Vergleich doch gewaltig. Die FFH Senderfamilie ist beileibe kein Zwerg im Vergleich zum HR und hat nachweislich der MA insgesamt über alle Programme mehr Hörer als der Öffentlich-rechtliche HR. Auch muss man dem Privatsender aus Hessen zu gute halten, dass er sich nicht an allen "Niederungen" des Privatfunks beteiligt. Meines Wissens wird für sein neues Gewinnspiel "das versteckte Mikrofon" nicht einmal mehr eine teure Mehrwertdienstnummer angeboten. Offensichtlich hat man in Frankfurt bereits bemerkt - und das ist sehr erfreulich -, dass man durch Abzocke Hörersympathien verspielt.

Im übrigen: Kritik am Radio mit Attributen wie "klammheimlicher Freude" oder als "intellektuell angemalt" in eine notorische Besserwisser-Schublade angeblich Frustrierter zu stecken, tut der Diskussion über die Zukunft des Mediums sicher keinen Gefallen. Mit etwas Demut sollten wir vielmehr die Stärken und Schwächen unserer heutigen Programme analysieren und vorwärts denken!

Gruss

moonlight
 
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Vorwärts denken? Spitzenidee! Hier in diesem Forum heißt es doch ständig "volle Kraft retour". WDR 2 ist die "perfekte Radiostation", andere wünschen sich "Radio Luxemburg" zurück, Modulatoren sollen sich wieder "selbst verwirklichen können", wieder "mehr Beiträge" werden eingefordert und das Programm des Deutschlandfunk gilt als Maß aller Dinge. Die "Hitdudler" sollte man alle abschaffen, hach waren das noch Zeiten, als Günter Krenz ins Mikro nuschelte und Camillo Felgen "Spiel ohne Grenzen" moderierte.

Ganz ehrlich: von diesem Forum erwarte ich alles, nur keine Visionen!
 
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Tja, das resultiert daher, dass vor einiger Zeit alles noch gut war, es früher (also vor der Vereinigung) sowieso besser war, es einem im Moment nicht gerade gut geht und die Vision von der Zukunft bei den demoskopischen und anderen Voraussetzungen nicht die dollste ist.
 
...nur ein paar Kleinigkeiten...

Ehrlich gesagt - in einigen Postings fühle ich mich leicht mißverstanden. Wird sicher nur ein Versehen sein. Darum ein paar Worte zu den häufigsten Mißverständnissen (übrigens auch schon in den Diskussionen früherer Folgen):

- Draufschlagen auf die Öffis, womöglich auf geschätzte Kollegen? Eher nicht, sondern auf die Medienpolitik, die den Rahmen setzt.

- Öffis = Staatsfunker? Klar. Politiker dürfen bei Kerner menscheln (Zuckerbrot), während ihre Lobby und ihre Justitiare sie unter Druck setzen (Peitsche), damit der selbst festgesetzte Finanzbedarf (KEF) möglichst streichfrei in den Landesparlamenten (CDU, SPD und Grüne immer, manchmal auch die FDP) abgenickt wird, womit der Bürger zur Zahlung (GEZ) verpflichtet ist, ob er will oder nicht. Was ist daran staatsfern?

- Einige von Euch unterschätzen die Bedeutung der Lizenzen. Lizenzen sind kein Bestandteil des Sender-Eigenkapitals, sie können darum auch niemals mit dem Rest des Senders mitverkauft werden - was den Unternehmenswert eines Radiosenders gering hält. Keine Lizenz, kein Radio. Das wäre so, als würde man einer Zeitung die Papierzuteilung streichen.

- Stichwort "Einheitsformatfunk": Es handelt sich um die betriebswirtschaftliche Konsequenz aus den beschriebenen politischen Bedingungen. Laßt den Sendern längere Leine und mehr Luft, und es wird andere Programme geben. Talkradio, Newsradio, erst Recht viele verschiedene Musikfarben sind nicht deshalb eine Utopie in Deutschland, weil das keiner will, sondern weil es ordnungspolitisch schlicht nicht geht.

- FFH mag mehr Hörer haben als der HR - aber hat FFH auch mehr Geld, mehr Frequenzen und mehr Programme als der HR? Mir gehts nicht um Gleichheit, sondern - wenn schon - um Chancengleichheit.
 
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- Stichwort "Einheitsformatfunk": Es handelt sich um die betriebswirtschaftliche Konsequenz aus den beschriebenen politischen Bedingungen. Laßt den Sendern längere Leine und mehr Luft, und es wird andere Programme geben. Talkradio, Newsradio, erst Recht viele verschiedene Musikfarben sind nicht deshalb eine Utopie in Deutschland, weil das keiner will, sondern weil es ordnungspolitisch schlicht nicht geht.

Das hätte ich gerne mal konkreter ausgeführt. Welche Politik verhindert denn das Anbieten qualitativ höherwertiger, musikalisch anders ausgerichteter Programme ? Wie gesagt, korrigiere mich wenn ich falsch liege - bei Lizenzausschreibungen/vergabe steht doch vorher nicht konkret die Musikfarbe und der Inhalt fest...

Und selbst wenn: Welche privaten Programme halten sich denn an die ehemals genannten Bedingungen ? Kaum eines.
 
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Makeitso schrieb:
Gleichzeitig ergibt sich aus seinem Beitrag die verdammte Pflicht der Öffentlich-Rechtlichen, aus ihrer "Komfortzone" heraus etwas Vernünftiges zu senden, ...

Warum sollten sie denn das tun, solange sie gar nicht wissen, wohin sie mit den vielen GEZ-Millionen sollen ? :p
 
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Der Text hat eine Grundschwäche: Tatsächlich hat jeder Privatfunker in Deutschland seine Lizenz doch praktisch auf Lebenszeit gepachtet. Ausgenommen einmal BaWü sind bis jetzt noch überall alle Lizenzen immer verlängert worden. Mehr noch: Die Sender können den Aufsichtsanstalten auf der Nase herumtanzen wie ein Flohzirkus, ohne dass auch nur ansatzweise etwas passiert. Formatwechsel vom Schlager zum Jugendformat (RLP)? Kein Problem. Mal eben über rechtliche Winkelzüge ein zweites Programm ohne jegliche Ausschreibung aus dem Boden stampfen (RTL 89.0)? Kein Problem. Der Laden ist seit Jahren notorisch erfolglos und wird mal wieder von neuen Eigentümern übernommen (Hundert,6)? Kein Problem.

Privatfunk war einmal auch als publizistische Alternative gedacht. Diese Funktion erfüllt die heutige Landschaft nicht im Ansatz. In Märkten wie dem angesprochenen Schleswig-Holstein, wo rein zufällig aus drei unabhängigen Lizenzen (auch mal eben so) faktisch ein Sender mit drei Formaten wurde, gäbe es selbst dann gerade einmal ein Duopol aus NDR und Funkhaus Wittland.

Die großen Privatfunklizenzen wurden nirgendwo nach Claim-Angebot und Rotationskleine vergeben. "Publizistische und programmliche Leistungen" - das stand in den meisten Ausschreibungstexten als ausschlaggebender Punkt bei der Auswahl der Anbieter. Dass die Lizenzen trotz der offensichtlichen völligen Verfehlung des Programmauftrags ohne großes Aufheben verlängert werden, unterstreicht die obige These, dass hier eigentlich völlige Narrenfreiheit herrscht.

Für den privaten Rundfunk geht es letztlich nur um Geld, um Hörerzahlen, Werbepreise. Kompromisslos an erster Stelle, danach Ewigkeiten nichts. Das weiß jeder in der Branche und notfalls ließen sich dafür auch Belege in einer Anzahl ausreichend für einen halben Brockhaus finden. Frequenzen sind dabei Mittel zum Zweck. Ähnlich ist es beim Mobilfunk. Auch die arbeiten mit einer allgemeinen Resource, staatlich zugeteilt, auch bei denen steht Profit absolut im Vordergrund. Unterschied zum Radio: Die Mobilfunker müssen für ihren Platz im Äther zahlen und das nicht zu knapp. Der Privatfunk zahlt Lizenzgebühren im Regelfall aus der Portokasse. Was die Gesellschaft für diesen finanziell enormen Vorteil der Privatsender eigentlich bekommen sollte, existiert aber nicht, da: den Profit schmälernd.

Fazit: Ist der Privatfunk nicht in der Lage, ein anspruchsvolles Programm aufzubauen - und das scheint ja, will man Lemmers Text glauben, sollten entsprechende Konsequenzen gezogen werden: Versteigerung der Lizenzen gegen Meistgebot. Profitdenken pur auch bei der Gesellschaft, vertreten durch den Staat, statt praktischer Subventionierung der PR-Eigentümer. Wo man selbst bei Kohlekumpels dafür noch Gründe hätte, sehe ich zumindest beim Volofunk mit den Superhits der Achtneinziger zum Quadrat ehrlich überhaupt nichts irgendwie fördenswertes.
 
AW: ...nur ein paar Kleinigkeiten...

Im Umkehrschluss bedeutet dies:
Laut Lemmer würden private Investoren und Programmmacher sofort ein anspruchsvolles Programm a la Radio Eins machen, wenn es diese gemeinen medialen Rahmenbedingungen nur zuließen.... huaaaaaaaaaa, der war gut.

Ansonsten sei gesagt - wer meint
bitterlemmer schrieb:
- Öffis = Staatsfunker? Klar.
dem sei irgendein X-beliebiger Logik-Trainer empfohlen. Aber dieser Schluss geht natürlich nicht.
 
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