BLM-Workshop: Telefongewinnspiele - Erfolgsstrategie oder Imagekiller?

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AW: BLM-Workshop: Telefongewinnspiele - Erfolgsstrategie oder Imagekiller?

Dann dienen sie eben der Entspannung VOR dem stressigen Arbeitstag. Oder alles dreht sich um eine verflixt späte Entspannung... ;)

Mal Ernst beiseite: Warum die Spielchen morgens besonders intensiv stattfinden, muss ich jetzt aber nicht auch noch deutlich machen, oder?
 
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Radiocat schrieb:
"Jeder Radio-Novize lernt zuallererst, dass man "die Hörer" in ihrer Gesamtheit tatsächlich als Vollidioten zu betrachten hat"

Der größte Fehler, den man machen kann! Welcher hirnlose Volltrottel lehrt sowas? Frau Weber, die schlechteste Programmdirektorin aller Zeiten? Man sollte sie den Abstellraum putzen schicken, da kann sie nicht so viel falsch machen.
Vielleicht sollte ich zu Antenne Bayern gehen und da mal neuen Wind reinbringen, bzw. das Programm dorthin führen, wo es mal war: In den Privatfunk-Olymp, mit Inhalten, mit Charme, mit zufriedenen Hörern und guter Musik!

In den zugegebenermaßen <glorreichen> Aby Zeiten sei angemerkt, dass man seinerzeit ca. mehr als ein Drittel weniger Stammpublikum hatte als heute...
That's what counts. Believe it - or get your ass kicked...
 
Marktforschung

@chefkoch: mir ist durchaus klar, wie soetwas abgefragt werden kann. Ich wollte wissen, ob sie es _getan_ hat. Ihr Statement klang eher nicht danach, deshalb meine Frage.

Auch klar ist mir, daß Spiele sehr wichtig sind, ist alles richtig, was du genannt hast. Die Frage ist aber: kann man ernsthaft _dieses_ Radiospiel als eine Möglichkeit ansehen, zu sich selbst zu finden (mit Entspannung hat das auch wieder eher weniger zu tun).

Im Übrigen beweifele ich, ob man z.B. das geheimnisvolle Geräusch überhaupt als "Spiel" im eigentlichen Sinne bezeichnen sollte und wenn ja, spielen die Leute mit, um sich nach einem harten Tag zu entspannen? Oder ist der Anreiz eher das ausgelobte Preisgeld? Dabei ist es strenggenommen noch nichtmal ein Glücksspiel.
 
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3. Wie kann man überhaupt die Wirkung eines Spiels ("die Leute draußen raten mit") erfassen? Reines Gefühl?

Nein, Marktforschung. Man ruft bei der GfK in Nürnberg an oder bei einem beliebigen anderen Marktforschungsinstitut und sagt denen sinngemäß "Ich faxe mal eben ein paar Fragen durch, bis Donnerstag brauche ich da Ergebnisse.

ABY hat ein wöchentliches Tracking fest abonniert, um die Wirkung von solchen Aktionen schneller erkennen zu können.
Sagte Frau Weber in o.a. Panel.

LG
RW
 
AW: Dumme Hörer?

chefkoch schrieb:
Um noch mal auf ein Statement von Tom2000 zu reagieren: Nein, verehrter Tom, Privatradio hat keinerlei Bildungsauftrag. Keine Pflicht zur Information. Wenn überhaupt, dann ist sie selbstauferlegt und damit eben nicht Pflicht sondern bestenfalls Kür. Für Bildung und Information sind die ÖR-Sender verpflichtet. Wir Privatfunker jedoch nicht. Und wem das nicht passt, der muss halt umschalten, nur noch ausländische Sender hören oder sein Radio im schönen Rhein versenken.
Hier irrt der Chefkoch. Das mag für das Rheinland gelten, ist aber unzutreffend, was Bayern betrifft, abgesehen davon, daß der Rhein etwas weit weg ist, um das Radio drin zu versenken. Die Bayern haben vor Jahren in einem meines Wissens noch gültigen Volksentscheid gegen die Einführung des Privatfunkes gestimmt. Darauf hin wurde die neu gegründete Medien-Aufsichtsbehörde mit weiterreichenden Befugnissen, als in anderen Bundesländern ausgestattet, sozusagen als quasi öffentlich-rechtliche Aufsichtsbehörde für das, was anderswo zu recht Privatfunk genannt wird, in Bayern formal eigentlich keiner ist / sein dürfte.
In der Praxis scheint das kaum zu bemerken, aber der Informationsauftrag ist auch für den Privatfunk in Bayern eben keine selbstauferlegte Kür sondern Pflicht die recht detailliert in Lizenzauflagen geregelt ist.
 
AW: BLM-Workshop: Telefongewinnspiele - Erfolgsstrategie oder Imagekiller?

m'kay, das wusste ich so nicht. Trotzdem kann man ja auch in Bayern von Privatfunk sprechen, auch wenn er rechtlich, oder wie Du sagtest "formal", keiner ist. Und von daher kann man imho sehr wohl von einer Informations-Kür sprechen, wenn wir es mal so ausdrücken wollen. Das ändert natürlich nichts an Deinem durchaus berechtigten "Jaha, es müsste aber..." - stimmt: Es müsste rein formal/rechtlich gesehen auch für den bayerischen Privatfunk eine Informationspflicht geben, weil er rein formal/rechtlich eben keiner ist. Aber müsste es dann für den bayerischen Privatfunk dann nicht auch was aus dem GEZ-Töpfchen geben?

P.S.: Die Geschichte mit dem Rhein bezog sich tutti kompletti auf den Wohnort von Tom2000 und hat dementsprechend wenig mit Radio an sich oder gar mit Bayern zu tun. ;)
 
AW: Marktforschung

musicology schrieb:
Auch klar ist mir, daß Spiele sehr wichtig sind, ist alles richtig, was du genannt hast. Die Frage ist aber: kann man ernsthaft _dieses_ Radiospiel als eine Möglichkeit ansehen, zu sich selbst zu finden (mit Entspannung hat das auch wieder eher weniger zu tun).
Die Frage nach der Selbstfindung halte ich grundsätzlich für überspitzt. Ich denke nämlich, dass sich Frau Weber da nur etwas unklar ausgedrückt hat.

musicology schrieb:
Im Übrigen beweifele ich, ob man z.B. das geheimnisvolle Geräusch überhaupt als "Spiel" im eigentlichen Sinne bezeichnen sollte und wenn ja, spielen die Leute mit, um sich nach einem harten Tag zu entspannen? Oder ist der Anreiz eher das ausgelobte Preisgeld? Dabei ist es strenggenommen noch nichtmal ein Glücksspiel.
Natürlich geht es denen, die aktiv mitspielen in erster Linie um das Geld. Trotzdem lebt ein Spiel wie das geheimnisvolle Geräusch nicht allein von dem Geräusch oder dem Preisgeld. Nein, es lebt von der Spannung, oder wie Frau Weber es ausdrückte, von der Magie. Man sitzt vor dem Radio und grübelt so angestrengt darüber nach was das jetzt wohl für ein Geräusch war, dass einem die Alltagsprobleme zumindest für den Moment entfallen. Soviel zu denen, die aktiv mitspielen. Die passiv konsumierenden sitzen vor dem Radio und denken sowas ähnliches wie "Hui, wenn der jetzt Recht hat gewinnt der 100.000 € - da bin ich aber mal gespannt." und unterbrechen möglicherweise alles andere (bügeln, Kind wickeln, Arbeit usw) um mitzubekommen, ob und wenn ja wie sich da gleich jemand über verflixt viel Geld freut. Auch dabei stehen die alltäglichen Sorgen erstmal hinten an, weil man ja zeitweise anderweitig beschäftigt ist. Und danach kann man sich prima mit ein bisschen Träumerei ablenken. ("Was würde ich mit dem ganzen Geld machen?") So gesehen muss man nicht zwingend aktiv mitspielen um sich zu entspannen. Das hat aber auch niemand behauptet. Außer Dir. ;)
 
AW: BLM-Workshop: Telefongewinnspiele - Erfolgsstrategie oder Imagekiller?

@hm: Genial! Das erinnert mich so verdammt an LaLo von 106!8: "Sie müssen einfach denken, nicht so kompliziert."
 
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chefkoch schrieb:
..."Jaha, es müsste aber..." - stimmt: Es müsste rein formal/rechtlich gesehen auch für den bayerischen Privatfunk eine Informationspflicht geben, weil er rein formal/rechtlich eben keiner ist. Aber müsste es dann für den bayerischen Privatfunk dann nicht auch was aus dem GEZ-Töpfchen geben?
Gibt es ja auch (indirekt):
Die BLM wird ja wie alle Landesmedienanstalten aus Gebühren (mit)finanziert.
Und die BLM fördert inhalts-/sachbezogen Sendungen, Beiträge u.ä. und veranstaltet z.B. solche Workshops, wie den hier diskutierten. Und hier schließt sich der Kreis: Es wird reine Wirtschaftsförderung durchgeführt und für meinen Geschmack der medienpolitische Flurschaden vergrößert.
 
AW: BLM-Workshop: Telefongewinnspiele - Erfolgsstrategie oder Imagekiller?

Zu dieser Thematik gab es im Medienmagazin von B5aktuell am Sonntag einen Beitrag. Zwar aus BR-Sicht, aber mit ABY-O-Tönen.
Nachzuhören im Medienmagazin-Podcast vom 16.07.2006. Der Podcast beinhaltet die ganze Sendung, besagter Beitrag läuft ab 17min55sek.
 
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