bluradio gibt auf

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ameisenbaer

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bluradio, Deutschlands einziges schwul/lesbisches Privatradio, hat Insolvenz angemeldet. Nach fast 3 1/2 Jahren zieht das Projekt damit die Konsequenzen aus der fehlenden UKW-Vollfrequenz. Die zugewiesenen Sendezeiten freitags bis sonntags von 20.00-02.00 Uhr waren für potentielle Werbekunden nicht interessant. Mangels bisheriger Reichweitenforschung war es auch nicht möglich, mit dem 24-Stunden-Programm auf DVB-T ausreichende Werbeerlösen zu erzielen. Die Szene verliert damit nicht nur ihr bedeutenstes aktuelles Kommunikationsmittel, sondern die Stadt auch das einzige Dance-Music-Programm auf UKW.

kam per Verteiler von sergej medien
 
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Das wird wohl auch in den kommenden 10 Jahren noch so sein: keine UKW-Vollfrequenz = keine Zuhörer = keine Werbekunden= keine Kohle = Pleite. Schade um so viele innovative Projekte, die es schon gab.
 
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Der wichtigste Grund wurde leider nicht angesprochen...Die schwache 100 Watt-"Glühbirne" auf dem Postgiroamtsgebäude am Halleschen Ufer in Berlin-Kreuzberg...Wie wollte Bluradio überhaupt im "Schatten" des übermächtig einstrahlenden "Alex" weit kommen :confused: Schade um den Sender..."Dance Music" lebt trotzdem weiter! ;)

Salute vom Radioinsider
 
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Auch nach der Insolvenz der Deutschen Audio Agentur, der Betreiber-GmbH von BluRadio, geht der Sendebetrieb in Abstimmung mit der Landesmedienanstalt weiter. Zwar sind die Sendezeiten auf 97,2 UKW am Wochenende nicht ausreichend, um eine Werbefinanzierung sicherzustellen, die Medienanstalt und der technische Dienstleistler T-Systems geben einer Fortsetzung von BluRadio jedoch eine Chance und beraten das vorgelegte Konzept im Laufe des Februars. Nachdem sich der Sender von der bisherigen Programmleitung getrennt hat, ist der Weg frei für ein professionelles Management. Damit bleibt der Stadt das einzige Dance-Music-Programm auf UKW und 24-Stunden-Szenesender auf DVB-T erhalten. www.bluradio.de
 
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Inovationen sind halt nicht gefragt.
Damit kann man auch keine Vielfalt herstellen.
In Amerika würde das alles viel unbürokratischer gehen.
Schade um bluradio.
 
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Nachdem sich der Sender von der bisherigen Programmleitung getrennt hat, ist der Weg frei für ein professionelles Management.

Waren also nur Amateure da dran?

Hatte nicht Susanne Matthiesen den Laden mitgegründet - da hätte dann ja mehr draus werden können - aber bei ein paar Stunden Sendung pro Woche wird es schon schwer sein, wirklich ordentliche Leute zu finden?!?!
 
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Schade, das Projekt ist Sympathisch und stellte eine Innovation am Radiomarkt dar (auch wenn man nicht schwul ist).
 
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@Radiolight: Ich würde einen Fortbestand sehr begrüssen, ausser man muss nicht mehr "Nina Queer" hören...(ehrlich gesagt, was hat der/die bei einen Radiosender verloren...Lustig war er/sie nicht...)

@amesienbaer: Ganz zum Sendestart war "Jay Costa aka Jan Lüdtke (ehemals Energy Berlin) zu hören...er war nicht schlecht...danach waren mehr oder weniger "Amateuere" (?) tatsächlich "am Start"...das kann man nicht abstreiten...Matthias Kayales habe ich z.B. nie mit einer eigenen Sendung gehört...

Susanne Mathiessen war die erste Programmdirektorin/-Verantwortliche, ist aber schon nach kurzer Zeit abgesprungen...nachdem der "BluClub" dichtmachte...das war nach ein paar Monaten der Fall...

@MacDee: Finde ich auch...obwohl vielleicht dieses "Gay-getue" (Bitte nicht schlagen! ;) ) nicht unbedingt fördernd war...denn "Dance Music" wird nicht nur von Gays gehört...

Der Sender müsste zu einen richtigen "Dance Sender" für die "urbane Zielgruppe" werden...also sowas wie Kiss FM in den 90ern...dann hätte der Sender eine reale Chance auf Erfolg!

Salute vom Radioinsider :cool:
 
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.. oder das "gay-getue" durch "gay-Inhalte" ersetzen.

Ich denke es ist nicht unbedingt förderlich sich als "Schwulensender" auszugeben, dann aber eigentlich doch "nur" gute Musik zu spielen und so die "Heten" als Zielgruppe zu verprellen, durch einseitige Musik aber nicht einmal ansatzweise die Chance zu haben auch wirklich von "vielen" Gays gehört zu werden. Und vor allem keinen "Gay-Mehrwert" zu bieten.

Das Konzept und die Ziele sind also etwas fraglich in meinen Augen.
 
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Naja die Frage ist, was ist Gay-Mehrwert und gibt es den heute überhaupt noch? Vielleicht auf dem Land - aber in einer Großstadt wie Berlin?

Man will sich ja als Großstadtradio positionieren für Spaß (Party) und Musik - da passt einfach irgendwelches politisches Gekämpfe um Gleichberechtigung nicht rein. Andererseits ist die Community selbst so vielschichtig, daß man sicher 2/3 der potentiellen Hörer einfach nicht bekommt weil man sich "nur" auf das hippe Partyvolk konzentriert - was ja aber die Masse garnicht ist. Also weder fisch noch fleisch auf der ganzen Linie.

Um ein wirkliches schwul-lesbisches Radio zu machen könnte man jeden X beliebigen Sender nehmen, den normalen Umgang mit der Thematik pflegen und anstatt 2 Pflicht-Lokalmeldungen eben 2 Pflicht-Schwul-lesbische Themen einführen.

Also was macht man nun mit der Sendezeit? Schwule Thematik komplett raus weil sie ja eh nur im klischee bedient wird und für wirkliche Behandlung der Thematik in redaktioneller Form weder Zeit, noch Leute da sind und die Sendezeit schon garnicht passt. Und dann eben ein Freitag/Samstag Nacht Party - Dance - Mukke - Club Radio oder so.
 
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@ameisenbaer: Du hast ja recht, man könnte jeden x-beliebigen Sender dafür nehmen. Denn "gay" hat eigentlich ja nichts mit dem Musikgeschmack zu tun. Nur wie bluradio das angepackt hat musste das meiner Meinung nach scheitern.

Man kann sich nicht "gay" schimpfen und dann aber praktisch nichts "spezielles" rüberbringen. Ausser den Jingles und ein paar wenigen (eher schlechten) Beiträgen hab ich da nie was gehört. Die Musikrichtung war zwar gut, aber da muss man sich als Sender nicht "gay" nennen.

Schade jedenfalls. Ich würde mir wünschen, daß es keine "gay" sender geben müsste, sondern daß Schwule und Lesben als Teil unserer Gesellschaft anerkannt sind. Und daß man eben nicht automatisch bei jedem gleich eine heterosexuelle Orientierung unterstellt. Ich kenne Schwule beim Radio und es ist oberpeinlich, wenn sie so tun, als hätten sie eine Freundin. Da muss ich echt kotzen. Hut ab vor Moderatoren, die damit unverkrampft umgehen (Grüße nach Hessen).
 
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Ich denke es ist nicht unbedingt förderlich sich als "Schwulensender" auszugeben, dann aber eigentlich doch "nur" gute Musik zu spielen und so die "Heten" als Zielgruppe zu verprellen, durch einseitige Musik aber nicht einmal ansatzweise die Chance zu haben auch wirklich von "vielen" Gays gehört zu werden. Und vor allem keinen "Gay-Mehrwert" zu bieten.

So ist das! ABER: Inhalt kostet und somit schließt sich der Kreis wieder!
 
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Braucht man Inhalt für ein Radio, daß mit Sender wie RS2 und RTL konkuriert?

Wenn man all den Beratern glaubt braucht man doch eh nur 2 CD's und 3 Jingles?
 
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