Boykottieren Radiosender Sarah Connor?

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Es muss sogar nicht alles richtig sein, was die Bild schreibt. Genauso muss es nicht richtig sein, was Frau Tenz blubbert. Aber ich wollte dennoch so freundlich sein, die zugegebenermaßen unwichtige Frage, woher das Thema kommt, zu beantworten.
 
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Jeder, der hier schreibt, Sara Connor hätte einen "bewussten Skandal" provoziert oder "absichtlich polarisiert" übernimmt ja die Argumentation von Frau Tenz, dass dies keine normal Wortwahl sei.

Das ist aber Blödsinn: "Einen hochkriegen" oder "keinen hochkriegen": so sprechen Menschen. Und wer behauptet, dem sei nicht so, kann sich ja einfach fragen, woher er diese Formulierung kennt.

Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass manche Personen auch tausend andere Gründe gefunden hätten, den Song nicht zu spielen, wenn es "Vincent fühlt keine Erektion, wenn er an Mädchen denkt" gehießen hätte.

Denn all' die Fack' ju Götes, die hier auf einmal die zartbesaitete Jugend und die Sprachverrohung anführen, sind ja ansonsten nicht so zimperlich, wenn schwarz wieder zu blau wird oder Bobby Browns balls in a vice sind, nicht wahr?!

Nein, Ihr könnt alle schön die Jungfräulichkeit Eurer 25jährigen Söhne anführen und die rosa Ponywelt, die sie auf den Handys haben. Ich glaube davon kein Wort.

Hier geht es beinhart um Homophobie, es nervt Euch, dass SC darüber singt, es nervt Euch, dass es im Radio läuft, es wird genervt gefragt, was denn der Thread solle oder wen das interessiere (aber Ihr lest es natürlich trotzdem).
Es nervt Euch einfach, dass "die Homos" da thematisiert werden. Dass man die nicht mehr diskrimieren soll. War doch früher so lustig mit den Witzen, und jetzt auf einmal kommen die Sender mit ihren Diversity-Richtlinien, oh wie das nervt. Und dass es bei Frau Tenz ebenso ist, belegt ja dieser hübsche Artikel um die schwäbischen Schals (https://www.nollendorfblog.de/?p=10552).

Ich finde das ziemlich peinlich und vielleicht kann man sich ja auch bei Gelegenheit im stillen Kämmerlein mal fragen, warum man es so braucht, auf irgendjemand herabsehen zu wollen?!

Schön aber, dass es außer mir auch viele andere Eltern gibt (hier und auf der Antenne-Fb-Seite), die sich explizit für den Song aussprechen. Das lässt mich hoffen, dass wir Generationen heranziehen, die weniger kleinkariert sind.
 
Ganz schön viel Schaum vorm Mund, was?

Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie man mit diesem Thema so undifferenziert umgehen kann. Mein Sohn ist 10 Jahre alt und hat schon vor drei oder vier Jahren gelernt, dass Liebe zwischen zwei Männern oder Liebe zwischen Frauen genauso normal ist wie die Liebe zwischen einem heterosexuellen Paar. Weil er zwei Männer gesehen hat, die Händchen hielten und sich küssten. Ich habe den ansonsten übrigens schon mit ihm vor Wochen gehört, als er raus kam. Ich hätte jetzt auch kein Problem damit ihm zu erklären, was es bedeutet, einen hoch zu kriegen. Ich sehe allerdings auch keine Notwendigkeit, ihn mit der Nase darauf zu stoßen. Er hat übrigens gar nicht gefragt, vielleicht weil er schon weiß, was das heißt, ich kann es nicht sagen. „Fack ju Göthe“ erlaube ich ihm nicht zu sehen, weil ich den Film gesehen habe und nicht nur einfach grottig fand (das darf er im Prinzip selbst entscheiden), sondern mir wirklich völlig unverständlich ist, wie dieser Film eine Freigabe unter 16 Jahren kriegen konnte.

Trotzdem: Als Vater kann ich die Argumentation von Ina Tenz nachvollziehen und respektieren. Man könnte das auch anders entscheiden, so wie ich das getan habe. Bei einem 10-jährigem würde ich vielleicht noch sagen, den Begriff kann er vermutlich verkraften. Aber was ist mit einem 6- oder 7-jährigen? Ich habe das im privaten, familiären Rahmen entschieden. Möchte ich, dass ein Radiosender mir diese Entscheidung in jedem Fall abnimmt? Möglicherweise nicht.

Andererseits finde ich den Song absolut super. Ich finde es großartig, dass Sarah Connor dieses Thema anpackt, obwohl ich sonst wirklich nichts mit ihr anfangen kann. Es ist ein tolles Statement gerade in Zeiten, wo bei Schülern Musik von oft homophonen Rappern dominiert.

Deshalb finde ich es umso bedauerlicher, dass man versucht, diesen Titel mit einem inszenierten Skandal (das ist meine Einschätzung) zu pushen. Das hätte er meiner Meinung nach gar nicht nötig gehabt.

Und wie hier Leute als homophob niedergebrüllt werden, finde ich auch nur schwer zu akzeptieren. Man kann es gut finden, dass jemand die Geschichte eines homosexuellen Jungen erzählt und gleichzeitig die Erwähnung eines Ständers als überflüssig erachten.

Wenn ich richtig informiert bin, geht es ja auch um zwei verschiedene Dinge: Es geht um den Begriff „einen hoch kriegen“ und um die Frage, ob man Homosexualität boykottiert. Letzteres ist ja nicht passiert, sondern es wurde aus Jugendschutzgründen ein sexuell konnotierter Begriff gekürzt.

P.S..: bitte nicht noch mehr Whataboutism mit Frank Zappa und der Bloodhound Gang. Das ist nun wirklich völlig Banane
 
Ganz schön viel Schaum vorm Mund, was?
ganz schön viel Wahrheit, was?

Mein Sohn ist 10 Jahre alt und hat schon vor drei oder vier Jahren gelernt, dass Liebe zwischen zwei Männern oder Liebe zwischen Frauen genauso normal ist wie die Liebe zwischen einem heterosexuellen Paar. Weil er zwei Männer gesehen hat, die Händchen hielten und sich küssten. „Fack ju Göthe“ erlaube ich ihm nicht zu sehen, weil ich den Film gesehen habe und nicht nur einfach grottig fand (das darf er im Prinzip selbst entscheiden), sondern mir wirklich völlig unverständlich ist, wie dieser Film eine Freigabe unter 16 Jahren kriegen konnte.
was hat dieser Film mit Connors Song zu tun? Ist der auch erst ab 16 erlaubt? Es ist ja schön, wenn dein Sohn weiß, was es bedeutet, wenn sich zwei Männer lieben. Dennoch ist Homosexualität immer noch ein Tabuthema im Jahr 2019. Connor spricht das nun an. Und wer es seinen kleinen Kindern besser erklären kann, was die erste Strophe zu bedeuten hat, kann es ja gerne machen. Trotzdem kein Grund, den Song zu kürzen bzw. zu boykottieren. Jugendschutz, das ich nicht lache...

Und wie hier Leute als homophob niedergebrüllt werden, finde ich auch nur schwer zu akzeptieren.
es ist genauso schwer zu akzeptieren, die meisten Rapper als homophob zu bezeichnen.

PS..: bitte nicht noch mehr Whataboutism mit Frank Zappa und der Bloodhound Gang. Das ist nun wirklich völlig Banane
nö, wer wegen einer vergleichsweisen harmlosen Zeile sich so erregt (Achtung: Jugendschutz), muss sich über Whataboutism nicht beschweren.
 
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Das hat jetzt nicht direkt etwas mit dem Thema zu tun, aber indirekt schon. So kann man nämlich auch mit der Thematik "anders sein" umgehen, auch wenns in dem Fall nicht um Sexualität geht. Das Video sollte man sich vor allem in Bayern mal bis zum Ende anschauen. Und danach ist dann hoffentlich auch klar, wie verklemmt man dort eigentlich ist und in welchem Mittelalter man dort zumindest in Sachen Radio zu leben scheint.

 
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Hab den Thread erst jetzt entdeckt und mir erspart alle Kommentare komplett durchzulesen. Was sich hier im Forum wiederspiegelt ist genau das, wie die heutige Welt oder Deutschland denkt. Wir sind eine massiv gespaltene Gesellschaft. - Zumindes medial betrachtet und deutlich verstärkt durch die Anonymität im Internet.

Hier gits mal wieder Streit, weil Minderheiten angeblich unterdrückt werden. Es wird wegen eines nicht rauf und runter gespielten Songs, dessen Inhalt eine spezielle sexuelle Neigung ist, gleich wieder Intoleranz und Boykott unterstellt.

Liebe Anders-Denkenden: Ich habe im wirklichen Leben nichts gegen Euch, macht was Ihr wollt, aber ich finde Eure mediale Präsenz in den letzten Jahren erschreckend ansteigend und unrealistisch häufig vertreten. Jede aktuelle TV-Serie und jedes Medium muss Menschen mit anderen sexuellen Neigungen nicht nur zeigen, sondern deutlich in den Vordergrund stellen. Letztes großes Medien-Theater und eine dem entsprechende Diskussion gab es hier über den ESC. Und wenn Ihr mal irgendwo gewollt oder unabsichtlich "zu kurz kommt" dann gibts gleich wieder einen Aufstand, der einem Kindergarten gleicht.

Danke an dieser Stelle über den Beitrag des coolen Jungen im Rollstuhl. Regen sich denn Menschen mit Behinderung derart penetrant auf, dass sie nicht ständig, immer und überall in den Medien auftauchen? Hatte vor einigen Tagen zum ersten Mal bewusst eine Moderatorin im Rollstuhl gesehen, ich fand das ganz toll und erfrischend "anders"... Und warum? Weils das viel zu selten gibt! Meiner Meinung nach gibt es mehr Menschen mit Behinderung, als Menschen mit anderer sexueller Ausrichtung... Dem entsprechend müsste ebenso in jeder Serie, Show, auf Plakaten, Werbung etc. mindestens eine Person mit Behinderung auftauchen. Ist das der Fall? NEIN!

Es gibt so viele andere Problemfälle, Minderheiten und Ausnahmen unter den Menschen, dass ich mich fragen muss: "ist denn die Sexualität wirklich das Hauptproblem in der heutigen Gesellschaft?" Kann nicht einfach jeder sein (intimes, privates) Leben leben, ohne es den Anderen unter die Nase zu reiben? Mich stört nicht, dass es das gibt; mich stört die aufdringliche, zickige Art und Weise, wie man sich in den Vordergrund stellt!
 
...aber ich finde Eure mediale Präsenz in den letzten Jahren erschreckend ansteigend und unrealistisch häufig vertreten.

Dann bete, dass es nie dazu kommt, dass LGBT+ in den Medien irgendwann entsprechend ihrem tatsächlichen Anteil an der Bevölkerung vertreten sein werden. Dann wird es für Dich nämlich furchtbar ungemütlich.
 
Jede aktuelle TV-Serie und jedes Medium muss Menschen mit anderen sexuellen Neigungen nicht nur zeigen, sondern deutlich in den Vordergrund stellen.
Warum sollte man? Es genügt völlig, wenn man sie nicht totschweigt. Auf Quoten-Epileptiker und -Sexsüchtige lege ich keinen gesteigerten Wert, aber ich bin auch kein besonders großer Freund davon, in Empörungs- oder Verzückungsschreie auszubrechen, wenn doch mal einer auf diesem Weg meine Pfade kreuzt.

Regen sich denn Menschen mit Behinderung derart penetrant auf, dass sie nicht ständig, immer und überall in den Medien auftauchen?
Meiner Erfahrung nach: nein. Aber sie können sich sehr deutlich darüber aufregen, wenn ihre Behinderung in den Medien klischeehaft oder schlichtweg falsch dargestellt wird. Wenn ihre Behinderung schon in den Medien in irgendeinem Zusammenhang thematisiert wird, dann wollen sie auch, daß Aufklärungsarbeit geleistet und/oder das eine oder andere Stigma beseitigt wird. Hatte mich vor einigen Jahren mal mit einem Stotterer unterhalten, der voll des Lobes war für die Darstellung eines Stotterers durch Michael Palin in "Ein Fisch namens Wanda"; IMDB war damals so freundlich, uns darüber aufzuklären, daß der Vater von Michael Palin ein Stotterer war, insofern konnte Palin aus seinen Erfahrungen schöpfen. Andere Darstellungen von Stotterern fanden oft nicht so seine Zustimmung, insbesondere dann nicht, wenn es zu irgendwelchen Spontan-Heilungen kam, weil plötzlich der Stotterer sein Liebesgeständnis über die Lippen gewuchtet hatte oder ähnlicher Blödsinn ...
Die Sache mit der Darstellung ist in sexueller Hinsicht meiner Auffassung übrigens nach nicht anders. Ich glaube, Schwule haben nix dagegen, wenn im Fernsehen oder in Hörspielen Schwule auftauchen, auch wenn sie sie nicht unbedingt herbeisehnen. Es sollte halt eben nicht die oft bemühte Klischee-Tucke sein oder davon ausgegangen werden, daß Schwule automatisch gerne Frauen wären, wie man es früher so gerne hingestellt hat.

Es gibt so viele andere Problemfälle, Minderheiten und Ausnahmen unter den Menschen, dass ich mich fragen muss: "ist denn die Sexualität wirklich das Hauptproblem in der heutigen Gesellschaft?" Kann nicht einfach jeder sein (intimes, privates) Leben leben, ohne es den Anderen unter die Nase zu reiben? Mich stört nicht, dass es das gibt; mich stört die aufdringliche, zickige Art und Weise, wie man sich in den Vordergrund stellt!
Och, ist doch in Ordnung. Nachdem man in den vergangenen zwanzig Jahren wirklich jede schmutzige Unterhose und jede sexuelle Perversion jenseits der live dargebrachten Sodomie durch die zur besten Schulkinder-nach-Hause-komm-Zeit-Talkshows geprügelt hat und gefühlt auf Schulhöfen frauenverachtende und gewaltverherrlichende Lieder und Videos mittels Tastendruck geteilt werden wie Briefmarken zu ihren besten Zeiten, halte ich die aktuelle Entwicklung eher für halb so wuchtig. Man wird auch wieder andere Säue und Säuinnen finden, die man bei nächster Gelegenheit über die Dörfer treiben kann.

Gruß
Skywise
 
@KingFM
Im Großen und Ganzen bin ich durchaus deiner Meiung. Aber darum geht es letztlich nicht, denn der hier diskutierte Inhalt der besagten Textzeile ist letztlich nur Vorwand. Ich bleibe dabei, hätten die Bayern den Song gelassen wie er ist, wäre überhaupt nichts passiert. Wie heißt es so schön? Das versendet sich.
Der hier diskutierte Titel wurde letztlich von Antenne Bayern missbraucht, um sich mal wieder bundesweit ins Gespräch zu bringen. Nebeneffekt: Das Ganze lief zugunsten der Künstlerin, denn sie war der Aufhänger. Ein von vorn bis hinten abgekartetes Spiel. Und damit sind wir beim eigentlichen Punkt. Wenn wir Musik als Kunst begreifen, ist das schlicht deren Zerstörung.
Dieser Tage soll bei einer Kunstausstellung in Basel ein 3-jähriges Kind eine Plastikskulptur im Wert von mehreren Tausend Euro zerstört haben. Alle Medien stürzen sich wie die Aasgeier auf die Story und berichten in breiter Ausführlichkeit über, ja worüber eigentlich? Dass die Aussteller nur Stunden später dementieren, fällt fast hinten runter, weils kaum einer zur Kenntnis nimmt. Das es sich schlußendlich offenbar nur um eine schnöde Nachbildung einer Fliege handelte, die im Biologieunterricht wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen wäre als in jener Kunstausstellung - geschenkt. Da wird aber ein Riesenfass aufgemacht. Wenn vom Radio ungefragt Titel verstümmelt und damit ebenfalls Kunstwerke durchaus zerstört werden, interessiert das auf deutsch gesagt niemanden. Der besagte Song steht weder auf dem Index, noch ist er in die Nähe irgendwelcher Gewaltverherrlichung oder ähnliches zu stellen. Warum also darf man sich in Bayern ungefragt und ohne jede Not als Bundesprüfstelle aufspielen und alle anderen machen das Spiel auch noch mit, in dem sie über das Lied selbst diskutieren, anstatt mal darüber zu diskutieren, was da wirklich passiert. Das Werk an sich ist inhaltlich belegbar entstellt worden. Warum nehmen wir das eigentlich einfach so hin? Welche Legitimation hat man in Bayern für solche Scherenschnitte? Und komme mir jetzt keiner mit den Sprüchen "weil sie es können" und "Wo kein Kläger da kein Richter".... Das es bei dem Titel inhaltlich um schwule Kids geht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Hier gehts ums Prinzip.
 
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Ich find es lustig, wie sich ein verblassendes Pop-Sternchen und ein auch nicht mehr ganz frisches Medium seit Wochen... ja was eigentlich? Pushen? Runterziehen?
 
Liebe Anders-Denkenden: Ich habe im wirklichen Leben nichts gegen Euch, macht was Ihr wollt, aber ich finde Eure mediale Präsenz in den letzten Jahren erschreckend ansteigend und unrealistisch häufig vertreten. Jede aktuelle TV-Serie und jedes Medium muss Menschen mit anderen sexuellen Neigungen nicht nur zeigen, sondern deutlich in den Vordergrund stellen.
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Kann nicht einfach jeder sein (intimes, privates) Leben leben, ohne es den Anderen unter die Nase zu reiben? Mich stört nicht, dass es das gibt; mich stört die aufdringliche, zickige Art und Weise, wie man sich in den Vordergrund stellt!


'Homophobe Einstellungen werden häufig subtil geäußert
Wenn soziale Normen die offene Äußerung von Vorurteilen unterbinden, bahnen sich gelernte Vorurteile häufig trotzdem ihren Weg. Entsprechend werden homophobe Einstellungen heutzutage eher auf eine subtile, indirektere Art und Weise geäußert. Beispielsweise wird Homosexuellen unterstellt, absichtlich zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wobei eben die Selbstverständlichkeit von Heterosexualität übersehen wird, die jede Erwähnung von Homosexualität zur Auffälligkeit macht. 26 Prozent der Befragten der ADS-Studie sind der Ansicht, das Thema Homosexualität nähme in den Medien zu viel Raum ein. 40 Prozent der Befragten meinen "Homosexuelle sollen aufhören so einen Wirbel um ihre Sexualität zu machen". '
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
 
Tut mir leid, Radiokult, aber du bringst nun wirklich das Problem dieser ganzen Debatte auf den Punkt.

Du schreibst ernsthaft:

Der hier diskutierte Titel wurde letztlich von Antenne Bayern missbraucht, um sich mal wieder bundesweit ins Gespräch zu bringen.

Jetzt mal ernsthaft: Antenne Bayern ist wahrlich kein Sender, der es verdient hat, wegen dümmlicher PR-Aktionen verteidigt zu werden. Aber jetzt machst du den Bock zum Gärtner.

Der Ursprung der ganzen Nummer war, dass Sarah Connor selbst die Geschichte in die Welt gesetzt hat. Interview in der BILD, Frau Connor behauptet, dass ihr Song boykottiert wird und die Blöd fängt an, Radiosender zu fragen, warum sie das Lied boykottiert. Selbst die, die es spielen. Offensichtlicher geht es wirklich nicht.
 
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Dann bete, dass es nie dazu kommt, dass LGBT+ in den Medien irgendwann entsprechend ihrem tatsächlichen Anteil an der Bevölkerung vertreten sein werden.
Je nun, der Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt unter dem jetzigen FDP-
Niveau, um die fünf Prozent, eher weniger. Also Angst bekomme ich
deshalb vor niemand.
 
Der Ursprung der ganzen Nummer war, dass Sarah Connor selbst die Geschichte in die Welt gesetzt hat. Interview in der BILD, Frau Connor behauptet, dass ihr Song boykottiert wird und die Blöd fängt an, Radiosender zu fragen, warum sie das Lied boykottiert. Selbst die, die es spielen. Offensichtlicher geht es wirklich nicht.

Ich finde schon, dass man da zwei Sachen trennen sollte.

1. Die Bezeichnung "Boykott" finde ich auch unpassend, das habe ich ja hier schon geschrieben. Und natürlich ist zu vermuten, dass Sarah Connors PR da einen Einfluss hatte, um das überhaupt zu thematisieren.

2. Das ändert aber nichts daran, dass manche Sender, die sich da geäußert haben und begründen, warum sie den Song gar nicht oder nicht ganz spielen, teils Doppelmoral zeigen und unterschwellig homophobe Begründungen dafür anführen.

Das sind bestimmte Muster, immer dann, wenn Homosexualität auf irgendeine Art und Weise sichtbar wird, rumzukrakeelen, dass es alles zu viel ist, Kinder von dem Thema nichts erfahren sollen und man selbst auch nicht damit belästigt werden will. Demnach ist Homosexualität nur dann akzeptabel (man hat ja nichts gegen diese Leute), wenn sie versteckt wird.
 
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Auch hier gibt es wieder zwei Ebenen, und an der Stelle ist die Diskussion so krude:

Sender XY spielt den Song, kürzt aber den Begriff „einen hoch kriegen“, was in meinen Augen nichts vom eigentlichen Thema ausblendet. Trotzdem wird behauptet und skandalisiert, dass Sender das Thema Homosexualität verschweigen würden.

Die Frage, ob jetzt jeder Sender eine geschickte Begründung gewählt hat, steht auf einem anderen Blatt. Dieses „wir wollen Jungs, die Vincent heißen, schützen“ fand ich, freundlich ausgedrückt, sehr hilflos.

Nochmal: Ich finde den Song toll, ich finde es super, dass Sarah Connor das umgesetzt hat, ich hätte mich an der Zeile persönlich nicht gestört.

Mein Eindruck ist und bleibt aber, dass man versucht hat, mit der Behauptung vom Boykott, den es in meinen Augen gar nicht gab, weil der Song sein Airplay hatte, auf Biegen und Brechen alles aus der Nummer rauszupressen, was geht.

Für mich bleibt deshalb der fade Beigeschmack, dass ein wichtiges Thema zugunsten einer billigen Promo-Nunmer missbraucht wurde.
 
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Jetzt mal ernsthaft: Antenne Bayern ist wahrlich kein Sender, der es verdient hat, wegen dümmlicher PR-Aktionen verteidigt zu werden. Aber jetzt machst du den Bock zum Gärtner.
Ja und Nein. Der Punkt ist, dass sich letztlich kein anderer Sender so "verkorkst" zu der Thematik geäußert hat wie Antenne Bayern. Ob das nun berechnende Absicht war oder nicht, lasse ich mal dahin gestellt. Es ist aber schwer zu vermuten, wenn man sich den ganzen Quatsch mal in Gänze anschaut. Bei Antenne Bayern ist man schon länger in PR erheblich besser als in Inhalt.
 
Welche Relevanz hat es für das Thema, ob nun 5% oder 10% der Bevölkerung homosexuell orientiert sind? Richtig, keine!
 
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