Schon gemerkt? An die "Volksmusik" traut sich keiner ran. In Bayern sind Zither, Hackbrett und jodelnde "Schwoagerinnen" ein politisch aufgeladenes Kulturgut. Würde man da die Axt anlegen oder die Sendung schlicht zu B2 oder B-Plus auslagern, würden die politisch gut vernetzten Heimatpfleger samt Trachtenverbänden beim Rundfunkrat intervenieren und auf die zwecks Kulturidentität unabdingbare "Mindestquote" pochen. Somit bleibt das "Schnaderhüpfel" auch weiterhin ein kurioser Fremdkörper im B1-Hit- und Oldiemix.
Meine Vermutungen, die ich schon einmal
hier gepostet habe, haben sich also doch bewahrheitet. Bayern 1 möchte noch formatierter (und damit gelangweilter) klingen.
Ich bin mir sicher, dass es in einigen Jahren auf Bayern 1 die Volksmusik (getrennte Ausstrahlung für Nord- und Südbayern), die Blasmusik, das Rucksackradio oder das Zwölfuhrläuten nicht mehr geben wird, wenn sich das neue Digitalradio DAB+ endgültig behauptet hat. Die Verschiebung (u.a. die "Showbühne", siehe
hier) oder vielleicht auch die komplette Auflösung von Spezialsendungen (wie z.B. der "Operetten-Boulevard", siehe
hier) erfolgt nur schrittweise. Und ausgerechnet bei der bayerischen und fränkischen Volksmusik traut man sich aus den bisher genannten Gründen noch nicht heran. Das würde sonst zu einem großen Aufschrei in Bayern führen.
Gerade fand ich noch ab dem 21.1. bei vielen Nachrichten tagsüber die Angabe
Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr, wie auch immer das genau vonstatten gehen soll...
Werden nun auch die regionalen Nachrichten um halb nun auf die volle Stunde nach den Weltnachrichten verschoben (wie bei Antenne Bayern!) und damit noch weiter gekürzt? Oder folgt ein kurzes Splitting in die Regionen, um auf die Themen der Regionalnachrichten um halb hinzuweisen?
Insgesamt ist festzustellen, dass große Änderungen im Programm von Bayern 1 auf die Hörer zukommen (inklusive neues Jingle-Paket?). Ich bin gespannt wie diese von ihnen angenommen werden ...