Bremen 4 noch mit Tonband?

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Gar nix. Das Teil steht da als Backup. Wird sicher nicht oft verwendet, aber wenn, ist man froh, wenn man noch was hat, auf das man ausweichen kann.
 
also beim ORF werden sehr wohl noch Tonbänder verwendet. Oft gibts etwa Klassik-Konzerte - ältere Aufnahmen, die eben noch auf den Tonbändern drauf sind - die ins Digas zu spielen lohnt wohl nicht, wenn sie grad mal alle 2 od 3 Jahre ausgestrahlt werden...
 
Sowas wirst du bei einigen Sendern, auch (gerade?) in der ARD finden. Die Kisten stehen da einfach noch, wenngleich etliche mit Einführung digitaler Sendeabwicklungen weichen mußten. Gefahren wird von dort kaum noch etwas. Die passenden Bänder liegen wohl nur noch im Archiv.
 
Bei uns steht auch noch ne BM im Studio. Und die Kulturprogramme machen noch sehr viel mit Bändern, nicht nur beim ORF. Das hat zwei Gründe:

1. Wenn die Kulturprogramme ihre vorproduzierten Beiträge und Sendungen (Dauer zwischen 10 und 120 Minuten) ins digitale System (DigAs o.ä,) stellen würden, wären die Systeme bald voll.

2. In den Produktionen fürs Kulturprogramm laufen oft Sachen, die monatelang vorher erarbeitet wurden. Wenn da während der Sendung die Kiste abstürzt, isses aus. Und so hat man's analog auf dem Band, und was raus ist, ist raus.
 
@ Gelb

Die Systeme wären nicht nur bald voll, es wäre auch hochgradiger Unsinn, eine Produktion, die in einem Konzertsaal oder einem Hörspielstudio erstellt wurde, extra für die meist einmalige Ausstrahlung ins System zu überspielen. In der gleichen Zeit kann man sie dann auch von dem Tonträger senden, auf dem sie vorliegt. Und das dürfte jedenfalls kaum ein File in MPEG II sein, sondern eher DAT oder CD-R (letzteres halt auf kürzere Produktionen begrenzt, ersteres bei mangelnder Pflege auch nicht gerade unanfällig für Pannen).
Stimmt, es ist äußerst unangenehm, wenn eine Produktion eines Kulturprogramms abschmiert, weil das System abstürzt. Passiert ist das auch schon - dem Vernehmen nach sogar mit einem ARD-Nachtkonzert, das man unbedingt aus dem System fahren wollte.
Aber bei Popwellen, die zumeist ohnehin Fremdproduktionen spielen und diese auch immer wieder einsetzen, lohnt sich das System dann halt doch - ebenso wie für redaktionell erstellte tagesaktuelle Beiträge, die seit der Digitalisierung endlich nicht mehr durchs Haus getragen werden müssen.

Im RBB-Radiohaus in Potsdam stehen noch 2 Bandmaschinen im Reservestudio, in den Studios von Fritz und Radio EINS findet man so etwas nicht mehr. Und bei der deutschen Welle in Köln wurden noch bis zuletzt (Umzug nach Bonn im August) fleißig Programmteile auf Schnürsenkel mitgeloggt - immer im Wechsel auf 2 Bändern. Das dürfte jetzt auch Geschichte sein.
 
Wir können ruhig den apokalyptischen Reiter beim Namen nennen: Das war das künftige MDR-Frisör, das sich auf die geschilderte Weise ARD-weit blamiert hatte (mindestens zweimal angesetzt usw., es muß ziemlich peinlich gewesen sein).

Ansonsten ein Beispiel zur Handhabung per Leitung zugespielter Konzerte: Ein Scherge (kann auch eine Schergin sein...) darf sie auf DAT mitschneiden, und gelegentlich wird ausgemistet, indem Kassetten mit Aufnahmen, deren Senderechte abgelaufen sind, gelöscht und recycelt werden.

Im übrigen verkündete unlängst Radio Nederland Wereldomroep, man habe die Bandmaschinen feierlich aus den Sendestudios entfernt.
 
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