Bürgerfunk - Profis oder Möchtegerne

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AW: Bürgerfunk - Profis oder Möchtegerne

Also von wegen Kohle für Radiokurse!
Da kann ich nur grinsen! Für die wenigen Kröten die Wir bekamen macht man sowas nur als Leidenschaft!
Wir organisierten u.a. öffentl. Talkshows.Auf unseren Gästelisten fanden sich viele der prof. Radio- und Fersehleute. Es war keiner dabei der nicht wiedergekommen währe. uch ohne Geld.
Es kann also nicht ALLES Müll sein was der Bürgerfunk macht.
Jedoch bin ich der Meinung das die Lokalsender auf die tech. Qualität achtewn sollten.
 
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primetimer schrieb:
Bis vor einem Jahr hatte die Bürgerfunker auch die Möglichkeit bei der DHA in Dortmund Kurse zu besuchen (sogar auf Kosten der LfM-NRW). Bei der DHA lernen die Lokalfunker auch Ihr "Handwerk".

Astrein: so ein subventioniertes Hobby. Tom und Konsorten: Fass!!!
 
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KIHEI schrieb:
Also von wegen Kohle für Radiokurse!
Da kann ich nur grinsen! Für die wenigen Kröten die Wir bekamen macht man sowas nur als Leidenschaft!
Wir organisierten u.a. öffentl. Talkshows.Auf unseren Gästelisten fanden sich viele der prof. Radio- und Fersehleute. Es war keiner dabei der nicht wiedergekommen währe. uch ohne Geld.
Es kann also nicht ALLES Müll sein was der Bürgerfunk macht.
Jedoch bin ich der Meinung das die Lokalsender auf die tech. Qualität achtewn sollten.
Das hier im Forum Demonstrierte fügt sich recht gut in das mit qualitativen Mangel- und Ausfallerscheinungen durchsetzte Bild vom nordrheinwestfälischen Bürgerfunk ein, wie ich finde.
 
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und wenn ich meinen senf dazugeben darf...auch ungefragt.....
es ist keine empfehlung für einen bürgerfunker, das als argument in seine bewerbung zu schreiben, um dann die steile medienleiter hochzuklettern.
aus eigener erfahrung guckt man sich VIELLEICHT die leute an und lässt sie nach einem praktikum wieder auf die strasse.
es gibt ausnahmen, aber die sind selten.......sehr selten.
ich kenne genau zwei....

solche möchtegernradiomacher lassen sich viel schwieriger dahin formen, wo man sie hinhaben will......und sie glauben viel eher als andere, das die radiolandschaft nur auf sie gewartet hat.....davon kenne ich dutzende!
 
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Trotzdem, michanrw hat recht, wenn er schreibt bei einigen gehts nur um die Kohle. Für eine Bürgerfunksendung gibt es ordentlich Kohle. Wenn man mehr als zehn Slots im Monat hat bei seinem Local, dann kann sich die jeweilige "Radiowerkstatt" der AGS oder VHS richtig freuen. Es gibt in NRW sogar große Städte, bei denen der Chef der Radiowerkstatt ein gutes Zubrot verdient. Es geht leider beim Bürgerfunk zu sehr um Kohle als um Ausbildung oder dem Ausleben einer Leidenschaft, die einem der Radiomarkt nicht ermöglicht. Und nur zur Info, es gibt durchaus Leute vom Lokalradio die von Zeit zu Zeit mal ein Seminar für die Bürgerfunker halten, weil sie nicht vergessen haben wo sie her kommen. Denn es gibt wahrscheinlich viele, die vorher mal ein bisschen gebürgefunkt haben in NRW. Habs ja selber auch gemacht. Achja, bevor Ihr nach Namen fragt, wer solche Seminare hält, das halte ich lieber für mich. Denn wie oben bereits gesagt, ich will ja keinen outen :)
 
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@ Lt.Cmdr.Lee:

viel schwieriger dahin formen, wo man sie hinhaben will......und sie glauben viel eher als andere, das die radiolandschaft nur auf sie gewartet hat.....davon kenne ich dutzende!

Ok. Wieviele Praktikanten habt Ihr so in Eurem Sender (ich geh mal davon aus, daß Du in einem solchen hin und wieder Dich aufhältst ;) ) ??
Wieviele davon bekommen ein Volo?
Und was haben die davor gemacht?
Und jetzt erklär mir bitte mal jemand den Unterschied zwischen einem völlig unerfahrenen Uni-Abgänger, einem selbstverliebten Mobile-Wald-und-Wiesen-Disko-DJ und einem von sich überzeugten Bürgerfunker!
Letzterer hat zumindest schon mal einen O-Ton geschnitten. Und mit Verlaub - es gibt EINIGE Karrieren, die dort gestartet sind. Ich weiß es definitiv, ich kenne weit mehr als nur 2 Personen. Und einige davon sind jetzt nicht nur in Leitungsposten landesweiter Privatsender. So manche sind inzwischen auch beim ÖR untergekommen, was heutzutage (auch wenn manch einer das anders sieht) alles andere als einfach ist - und in vielfacher Hinsicht Qualität voraussetzt.
Und - nein - auch ich werde keine Namen nennen, auch wenn ich es könnte. Denn Fakt ist eins: Viele der Bürgerfunker machen 'ihr Ding' als Hobby. Nicht mehr und nicht weniger. Die wollen auch gar nicht mehr. Punkt.
Und das mit den Lokalradios als Abschaltfaktor halt ich jetzt mal für eine reine Geschmacksfrage. Wie beschrieben - bei über einer Million Hörern in der Durchschnittsstunde (laut letzter MA - oder waren es eineinhalb? bin mir jetzt nicht sicher) braucht man sich über Qualität nicht zu unterhalten. Offenbar reichts für Landesweit knapp 30 % Einschaltquote, in vielen Gebieten sogar deutlich mehr. Ob das Abschalten bei Bürgerfunksendungen jetzt lediglich an deren Qualität hängt, oder doch an der aktuellen 'heute'-Ausgabe im ZDF, das ist auch nicht immer so klar. Radio NRW (und davon reden wir hier!) ist in NRW eine Macht. Punkt. Wer das nicht mag, kann den WDR genießen - oder Deutschlandradio.
Was das Geld angeht, ist das NRW-Modell noch das günstigste. Denn im Normalfall gibts nur einige Cent für die Sendeminute. Insgesamt macht das weniger aus als beispielsweise in den Regionen, wo ganze Stationen mit eigener Frequenz und eigenem Personal vorgehalten werden müssen.
Die 'Radiowerkstätten'-Mitarbeiter tun ihren Job nämlich zumeist ehrenamtlich. Und sein wir mal ehrlich: Welcher vom täglichen Brot sowieso schon gestreßte Medienfachmann würde sich für Lau abends in eine schlecht geheizte VHS stellen und sich das Geseiher von langjährigen Vereinsmeiern anhören?
Eben!
Das Konstrukt ist eine nette Idee, geeigneten Nachwuchs zu rekrutieren (über den in anderen Bundesländern übrigens extrem geschätzten) NRW-Lokalfunk.
Und das passiert netterweise auch. Nicht mehr - und nicht weniger.
Und jetzt dürfen all die diplomierten und habilitierten ex-Praktikanten über mich herfallen, denen das Business nicht nur zu stressig, sondern auch zu flach ist, weil verschachtelte Nebensätze im Massenmedium nichts zu suchen haben, Geschichten aber erst mit steigender Verwirrung richtig intellektuell klingen und überhaupt alle Macher doof sind, weil sie auf kurze und prägnante Inhalte Wert legen, das 50-Minuten-Interview zur Rolle der Verhütung in gleichgeschlechtlichen Beziehungen ganzer Kerle in Relation zur psychosozialen Frage unkastrierter Hauskatzen nicht ungeschnitten senden wollen, einen nicht als Chefredakteur eingestellt und stattdessen lieber einem etwas mehr erfahreneren HiWi ein Volontariat gegeben haben, der sich mit freier Mitarbeit (ihhh baaa!) vorher bewiesen hat ...

So long ...
 
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"Die Sendungen klingen manchmal wie das 'Hauptprogramm' (was ja nicht unbedingt schlecht sein muß)"

In manchen Fällen klingt das Hauptprogramm schlechter als die Bürgerfunksendungen...alles schon erlebt (z.B. bei einem Lokalradio im Ruhrpott)
 
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jaaaaa, da hat man einmal ein paradebeispiel zur hand und verwendet es bis zum bitteren ende.
was ich bis jetzt von solchen bürgerradios gehört habe, ist meistens nur erheiternd.
sehr selten durchdacht.....vor allem dann dilletantisch, wenn man versucht, wie ein richtiges radio zu klingen......und versucht, zu kopieren, was die grossen im umkreis machen.....
highlights kann ich an einer hand abzählen......
mag sein, das in anderen regionen durchaus ernstzunehmendes in den äther geht....das habe ich dann aber nicht gehört und gebe meine durchaus subjektive meinung wieder......

ich hatte auch schon die ehre, so ein programm zu supporten......aber kein enthusiasmus kann inkompetenz aufwiegen, die dann auch nicht belehrbar ist.
 
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was ich bis jetzt von solchen bürgerradios gehört habe, ist meistens nur erheiternd.
sehr selten durchdacht.....vor allem dann dilletantisch, wenn man versucht, wie ein richtiges radio zu klingen.

Es gibt aber auch (angeblich professionelle) Sender, die weder erheiternd klingen, sondern nur ermüdend bis nervig, durchdacht vielleicht (nur mit welchem Hirn bitte), und der Versuch, wie richtiges Radio zu klingen findet durchdachterweise nicht mal statt.
Beispiel gefällig:
Shitradio Latrine 1 in "Schduegärt"
 
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so lange die einen haufen hörer haben, kannst du deine meinung äussern, ohne das was passiert.....
 
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Ich beziehe mich hier mal aufs StadtRadio Göttingen. Den schlechtesten NKL-Sender von hier bis zum Mars. Es gibt bzw. gab so einige, die sich dort im Bürgerfunk, aber auch im Red-Programm probiert haben. Am meisten zählte dort jedoch, wie stark man das Medienrecht oder ander Leute verletzt hat und weniger, was man drauf hat. Und genau deswegen sind nur die Idioten weiter gekommen und die wirklichen Talente untergebuttert und vor die Tür gesetzt.

Einige Redakteure haben es bereits zu Radio 21 nach Hannover geschafft. Aber da machen sie ja genau so ein schlechtes Programm.
 
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Hi an alle,
die Diskussion hier ist zwar schon recht weit fortgeschritten, ich möchte aber noch mal kurz zur Ausgangsfrage zurückgehen.

Als jemand, der selbst auf einem offenen Kanal sendet (in Berlin) würde ich es nach meinen Erfahrungen dort mit radiowaves (Posting #3) halten: Alles ist möglich. Es gibt auf dem OKB Sachen, die einem echt die Schuhe ausziehen, aber auch Sendungen von Leuten, die früher professionell im Rundfunk gearbeitet haben, dies aus unterschiedlichen Gründen (z.B. altersbedingt beziehungsweise weil sie ihre Jobs verloren haben) nicht mehr tun, denen man aber ihre professionelle Erfahrung anmerkt. Und natürlich gibt es einiges dazwischen, nicht wirklich schlecht, aber eben auch ein ganzes Stück davon entfernt, sich mit dem messen zu können, was im professionellen Rundfunk passiert.

Ex-Profis gibt es im OKB, und das wird bei anderen OKs gewiss nicht anders sein, nur wenige; besteht der große Rest aber nun nur aus Möchtegerns? Man kann es so sehen, denn aus Sicht eines professionellen Moderators wollen Leute, die auf dem OKB senden, etwas sein, was sie nicht sind, nämlich Rundfunk-Moderatoren. Bestenfalls sind sie Freizeit-Moderatoren (im Übrigen, nur damit mich keiner missversteht, gilt das nicht nur für »die anderen«, sondern auch für mich). Zu einem richtigen Möchtegern gehört für mich aber auch ein großes Maß an Selbstüberschätzung, Lern- und Kritikunfähigkeit, so nach dem Motto »Ich weiß, dass ich es kann, und wenn das alle anderen nicht verstehen wollen, dann sind sie eben nur zu blöd«. Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen und nicht für alle anderen, die auf dem OKB senden, für mich nehme ich aber in Anspruch, dass diese Definition eines Möchtergerns nicht zutrifft.
Ich bin beim OKB »gelandet«, nachdem diverse Versuche, als Quereinsteiger (bin seit 15 Jahren schreibender Journalist) bei Rundfunksendern eine Chance zu bekommen, erfolglos waren (nicht wirklich überraschend, aber dennoch enttäuschend), und nutze die Möglichkeit, dort zu senden, auch als Übungsgelände (natürlich biete ich den OKB-Hörern inhaltlich auch etwas an, das es im kommerziellen Rundfunk sonst nicht zu hören gibt, nämlich Musik - Pop, Rock, R&B etc. - aus Japan, und das ist die primäre Motivation).

Das (Üben) im relativ Verborgenen eines Oks zu tun, hat auch seine Vorteile. Ich zum Beispiel habe am Anfang nämlich so ziemlich alles falsch gemacht, was man beim Moderieren falsch machen kann. Eine kurze Einführung in die Studio-Technik durch einen OKB-Mitarbeiter und das Lesen eines Moderationshandbuchs machen einen - welch Überraschung - eben noch längst nicht zum Moderator. Inzwischen bin ich immerhin soweit, dass weniger die Regler und Knöpfe mich beherrschen als umgekehrt. Ich merke aber auch, dass mich dieses autodidaktische Herumfummeln auf Dauer nicht weiterbringt. Wenn man in dem Bereich arbeiten will, dann kann man sich, denke ich, nur in einem professionellen Umfeld mit der Hilfe, Kritik und dem Vorbild von Leuten, die das seit Längerem erfolgreich tun, weiter entwickeln (allerdings kann man dabei natürlich auch herausfinden, dass das doch nicht dein »Ding« ist, aber das ist eine andere Frage).

So, nun ist mein Beitrag zum Thema doch länger geworden, als ich anfangs dachte, und er hat auch nichts mit dem zum größten Teil hier diskutierten Bürgerfunk in NRW zu tun, aber vielleicht ist er ja doch nicht uninteressant.

Beste Grüße an alle
aleta
 
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aleta schrieb:
Ich bin beim OKB »gelandet«, nachdem diverse Versuche, als Quereinsteiger (bin seit 15 Jahren schreibender Journalist) bei Rundfunksendern eine Chance zu bekommen, erfolglos waren (nicht wirklich überraschend, aber dennoch enttäuschend), und nutze die Möglichkeit, dort zu senden, auch als Übungsgelände (natürlich biete ich den OKB-Hörern inhaltlich auch etwas an, das es im kommerziellen Rundfunk sonst nicht zu hören gibt, nämlich Musik - Pop, Rock, R&B etc. - aus Japan, und das ist die primäre Motivation).
Hallo Aleta, mir ging es Anfang der 90ziger Jahre nicht anders. Nach einigen vergeblichen Versuchen als Quereinsteiger, bin auch ich beim Bürgerfunk in NRW gelandet. Das Ganze war anfänglich nicht unbedingt mein Ding und auch die Vorstellungen das Radiomachens waren bei den Bürgerfunkern andere als bei mir. Ich habe das ganze 4 Jahre lang gemacht und mich dann vom Radiomachen verabschiedet, weil ich keine Lust mehr daran hatte .
Mein Ziel war es auch eher in der Musikredaktion eines Senders unterzukommen, als zu moderieren.

Ach ja, der Bürgerfunk in NRW ist nicht generell als schlecht anzusehen. Es ist nunmal ein Sparten und Zielgruppenprogramm. Es gibt professionelle wie auch miserable Sendungen. Einige Bürgerfunker funken auch an Ihrer Zielgruppe vorbei. Sicher, wer z.B. kein Techno mag empfindet die Technosendung aus dem Bürgerfunk schneller als grauenhaft , als jemand der die Musik gut findet, egal ob das Programm gut oder schlecht gemacht ist.

Auch sind nicht in jedem Verbreitungsgebiet des Bürgerfunks in NRW alle Bürgerfunker gleich gut. Da muss man schon einige Sender bzw. Sendungen gehört haben um sich ein Urteil über die Qualität der Programme bilden zu können.

Die OK´s in Schleswig Holstein machen auch kein so schlechtes Programm, einige Sendungen kann man durchaus hören.
 
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kk schrieb:
@ Lt.Cmdr.Lee:
Wie beschrieben - bei über einer Million Hörern in der Durchschnittsstunde (laut letzter MA - oder waren es eineinhalb? bin mir jetzt nicht sicher) braucht man sich über Qualität nicht zu unterhalten.
Warum nicht - bzw. - seit wann bürgt Quote für Qualität? Eingedenk der akuten Wahlergebnisse aus den USA kommen mir doch hinsichtlich der notorischen Gleichsetzung "Quantität=Qualität" erhebliche Zweifel...Und eingedenk des "Hit auf Hit-Mulms", den der Quotenolymp absondert, ohnehin.

kapi
 
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Hi Funkbude,
Du hast noch einen interessanten Aspekt bezüglich der Diskussion weiter oben über die Qualität der Sendungen eingebracht. Sicherlich wird vieles, was auf OKs läuft, von den Profis als Zumutung empfunden, die (wenn auch zugegebenermaßen eher wenigen) Hörer sind da aber wesentlich toleranter, und zwar aus dem Grund, den Du mit dem Beispiel Techno genannt hast. Ich fand mich in den ersten Sendungen ziemlich grottig, aber alle, die mir per e-mail Rückmeldung gegeben haben, haben das gar nicht so gesehen und fanden die Sendung trotzdem gut. Ich denke, das lag daran, dass sie natürlich in erster Linie an der präsentierten Musik interessiert waren (und bis heute sind) und nicht daran, wie gut oder weniger gut der Moderator ist (es sei denn, der wäre nun völlig katastrophal).

Ärgerlicher ist in der Tat, das hast Du ja auch angeschnitten, dass man den Eindruck hat, dass viele, die auf OKs senden, dies primär für sich und an den Hörern vorbei tun. Zwar ist es legitim, auch seine persönlichen Ziele mit einer Sendung zu verfolgen, habe ich ja auch zugegeben (Stichwort Üben und Verbessern im Live-Einsatz im Studio), aber primär will ich mit meiner Sendung Hörer auf den Geschmack an japanischer Musik bringen. Meinen persönlichen Spaß an dieser Musik kann ich mir schließlich jeden Tag zu Hause holen. Dafür müsste ich nicht Sendeplätze belegen, und das auch noch finanziert von den Rundfunkgebührenzahlern.

Beste Grüße
aleta
 
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aleta schrieb:
Ich fand mich in den ersten Sendungen ziemlich grottig, aber alle, die mir per e-mail Rückmeldung gegeben haben, haben das gar nicht so gesehen und fanden die Sendung trotzdem gut.

Ärgerlicher ist in der Tat, das hast Du ja auch angeschnitten, dass man den Eindruck hat, dass viele, die auf OKs senden, dies primär für sich und an den Hörern vorbei tun. Zwar ist es legitim, auch seine persönlichen Ziele mit einer Sendung zu verfolgen, habe ich ja auch zugegeben (Stichwort Üben und Verbessern im Live-Einsatz im Studio),

Hallo Aleta, meine ersten Sendungen waren in der Tat auch grottig ! Aber auch ich habe mich von Sendung zu Sendung verbessert. Die OK´s , die Studentenradios,wie auch der Bürgerfunk sind eben halt auch eine Spielwiese zum üben und ausprobieren von Programmformaten. Sicher man sollte über das "üben" schon hinauskommen, ansonsten ist es vielleicht (so hart wie es auch klingen mag) besser sich anderen Dingen zu widmen.

Die Sendungen von Dir würde ich mir gerne mal anhören, japanische Musik im deutschen Radio hat Seltenheitswert.
 
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Guten Abend!

In den Bundesländern, in denen ich bisher gelebt habe, gab es keinen Bürgerfunk wie in NRW, wohl aber offene Radiokanäle. Dort habe ich als pickeliger Schüler selbst mal gesendet, weil es mein sehnlichster Wunsch war, irgendwann mal beim Radio zu arbeiten. Nun gut, das hat geklappt - ich bin mir aber nicht sicher, ob meine Zeit beim OK dafür wirklich eine Grundlage war (nicht nur, weil zwischen Hobbyfunken und Profiradio fünf Jahre lagen). Aus folgenden Gründen:
1.) Die Arbeitsbedingungen sind vollkommen anders. Beim OK gibt es nun mal keine echte Redaktion, deren Mitglieder journalistische Erfahrung haben.
2.) Das Betreuungsangebot durch Medienpädagogen (die genau Bezeichnung ist mir im Moment entfallen) empfand ich als stiefmütterlich. Mein Eindruck war, dass die Medienpädagogen ihr Wissen übers Radiomachen hauptsächlich aus dicken Büchern und eben ihre Arbeit beim OK selbst erlangt haben. Nachrichten schreiben, Moderationstexte erstellen, Sendung fahren - das wurde nicht ernsthaft vermittelt, sondern auf einem Niveau und mit einem Anspruch, bei dem ich mich als blutiger Anfänger tatsächlich unterfordert fühlte.

Nun will ich nicht nur meckern. Immerhin habe ich beim OK gelernt, was es heißt Lampenfieber zu haben, mit Pannen umzugehen - immerhin konnte man da Live senden. Ein Experimentierfeld also. Meine Sendungen und Nachrichtenpräsentationen fand ich selbst nicht gut - nur witzig. Und ich wusste, dass irgendwo in der Stadt meine Kumpels sitzen und über jeden Insider laut und stimmbrüchig lachen. Alle anderen haben warscheinlich den Tuning-Knopf gedrückt.

Bei meinem Einstieg ins bezahlte Radioreporter-Dasein haben mir meine OK-Erfahrungen jedenfalls kaum geholfen. Ich zumindest wurde beim OK nicht von Profis betreut - worauf man keinen Anspruch haben darf, klar - aber genau das ist der Grund, warum viele Offenen Kanäle für formatverwöhnte Ohren kaum genießbar sind.

Weiter oben war von Sendungs-Perlen die Rede, die es zweifellos bei den OKs geben wird. Weite Teile des Programms sind aber nur mit einer Mischung aus Neugier und gutem Willen zu ertragen. Und somit komme ich zu einem - angesichts der obigen Zeilen vielleicht erstaunlichen - Fazit:

Die OKs sind zuweilen eine Bereicherung im Äther.
*Manchmal* höre ich fasziniert zu, was dort alles gesendet wird (manchmal erinnern mich gackernde Schüler am Mikro auch an meine eigene OK-Zeit).
*Manchmal* finde ich den Themen- und Gestaltungsmix, was die Senudngsformen angeht, sehr spannend.
*Manchmal* staune ich über die Routine, mit der einige ihre Sendungen präsentieren, davor habe ich Respekt.
Aber oft bin ich entsetzt, wie Sendungsverantwortliche zum Beispiel Artikel 5 GG missverstehen und Beleidigungen und Unwahrheiten rauspusten. Außerdem vermisse ich oft die Fähigkeit, Fakten einzuordnen und angemessen zu präsentieren (zum Beispiel wenn Pressemeldungen oder Zeitungsartikel ungeprüft übernommen worden zu sein scheinen)

(Hm, tja, manchmal kann man das auch den professionellen Stationen vorwerfen, ich weiß....)

Das sind meine Gedanken, etwas unsortiert, wie ich finde, aber hoffentlich verständlich.

Beste Grüße,
FC
 
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Hallo Format C:, ich gebe Dir in vielen Punkten recht was das Programm aber auch das Arbeiten in solch einem OK angeht. Moderatonstexte erstellen, Sendungen fahren usw. waren Dinge die ich z.B. mir selber angeeignet habe. Wobei meine Mod.-Texte ausschliesslich Stichworte für Fragen bei einem Interview waren. Es soll aber auch Leute gegeben haben die Ihre komplette Sendung vom "Blatt" abgelesen haben. Bei einigen klang das sogar professionell.

Was mir aber den Machern im OK oder Bürgerfunk manchmal auffällt ist einfach die Tatsache, daß viele das machen was Sie für richtighalten und dabei sich nicht reinreden lassen. Gutgemeinte Ratschläge sind selbst wenn sie von "Medienpädagogen" kommen sinnlos. Aber auch im OK oder Bürgerfunk sollte es so etwas wie eine Orientierung am Geschmack des Hörers oder am "großen Radio" geben. Wobei die Vorbilder des "großen Radios" heute besser im Ausland gesucht werden sollen.
 
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Ich mache bei einem Veranstaltungsradio mit, seit fünf Jahren (www.radio-b46.de) wir senden zwar nur 10 Tage im Jahr aber wir werden von Jahr zu Jahr besser, obwohl immer neue Leute hinzukommen. Ich strebe auch ein Volontariat auch als Amateur.
Am Jugendkirchentag war ich bei dem dortigen Veranstaltungsradio. Die wurden von einem Offenen Kanal o.ä. unterstützt, ich sag nur die waren schlechter als wir. Es gibt solche, die es können und solche die es nicht können. Ich finde jedenfalls, auch wenn die Sendung schlecht ist, dass die Infos dieser Sendungen aus der Region die spannenderen sind.
 
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Hi Funkbude,
ich bin zum Beispiel heute wieder dran, von 21 bis 22 Uhr.
Für Dich in NRW zu empfangen per Livestream über die Internet-Seite des OKB ( www.okb.de ). Auf der Startseite rechts oben auf »Radio« klicken; auf der Radio-Startseite siehst Du gleich den Link zum Livestream.
Beste Grüße
aleta
 
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