Bürgerradio in Hannover soll besetzt werden

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Künstler fordert Besetzung

Mitarbeiter kritisieren Hannovers Bürgersender „LeineHertz“
Dem Protest gegen die musikalische Neuausrichtung des Bürgersenders „LeineHertz“ schließen sich immer mehr Kulturinstitutionen an. Nun fordern auch die Freien Theater, der Jazz Club und der Initiator des „Hören“-Wettbewerbs, Irving Wolther, einen runden Tisch.

Dieser sollte schon am Montag im Kulturzentrum Faust stattfinden, doch die „LeineHertz“-Betreiber zogen persönliche Gespräche mit Kritikern wie Gerd Kespohl vom Pavillon und Heiko Heybey vom Spandau-Projekt vor. Im Ergebnis wird es nun Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit geben. Jeweils vier Vertreter des Senders und der Kritikerinitiative wollen am kommenden Dienstag an einem Kompromiss und einer langfristigen Perspektive arbeiten.

Diese Einigung hielt am Montag bei einer öffentlichen Debatte über den Sender im Kulturzentrum Faust aber nur wenige Mitarbeiter von „LeineHertz“ davon ab, ihrem Ärger Luft zu machen. Für die ehrenamtlichen Produzenten von Beiträgen und Musiksendungen ist „LeineHertz“ kein Bürgerradio mehr. Es gebe vorgeschriebene Wort- und Musikanteile, zu strenge Vorschriften zum Einsatz von Jingles, den Erkennungsmelodien des Senders. Entscheidungen seien intransparent, die Musikauswahl sei von 3500 auf 1200 Titel zusammengestrichen worden, der Ton im Sender sei „diktatorisch“. „Wir fühlen uns wie Fremdkörper im Sender“, sagte Kulturredakteur Stephan Rykena. „Ich habe die Petition gegen ,LeineHertz’ nicht unterschrieben, weil ich Angst um meinen Sendeplatz habe“, sagte Produzent Oliver Müller.

Rapper Spax sah nach den Ausführungen der Mitarbeiter Handlungsbedarf. „Wieso sollen wir mit dem Sender überhaupt verhandeln? Besetzen!“, sagte der Musiker und bekam Applaus. Andere Kritiker wollen Unterschriften sammeln und setzen auf den runden Tisch. „Einen Versuch ist es wert“, sagte Landtagspolitiker Enno Hagenah (Grüne).

Die für die Vergabe der Sendelizenz verantwortliche Niedersächsische Landesmedienanstalt wollte die Vorwürfe nicht kommentieren. Es seien interne Probleme des Senders, hieß es. „LeineHertz“-Chef Markus Mayer wies die Vorwürfe zurück, gestand aber Fehler ein. So gebe es feste Ansprechpartner für Kritik, nur habe er das offenbar ungenügend kommuniziert. Die Präsenz des Senders in der Öffentlichkeit werde ausgebaut. Und die Jingles seien nötig, um den jungen Sender bekannter zu machen. „Das sich Mitarbeiter als Fremdkörper bei uns fühlen, nehme ich mir zu Herzen. Das zeigt, dass wir nicht alle erreichen und woran wir arbeiten müssen“, sagte er.

Über die nächsten Schritte der Kritiker können sich Interessierte künftig auf der neuen Internetseite www.wasistbuergerradio.de informieren.

Quelle: www.haz.de
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Merkwürdig... Ich bin Mitarbeiter bei LeineHertz 106einhalb und kann hiermit klar und deutlich sagen: Ich arbeite gerne dort. Konstruktive Kritik wird angenommen und auch umgesetzt. Von Angst und Mobbing keine Spur. Wenn sich nun Personen aufregen, die bereits einen großen Anteil daran hatten, dass Radio Flora den Bach runtergeht, dann gute Nacht. Das ist keine Diskussionsgrundlage!
 
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ebenfalls merkwürdig, dass man von den aktuellen Problemen anscheinend nichts mitbekommt, wenn man Mitarbeiter ist. Merkwürdig ist auch, dass die "künstlerisch angehauchte intelektuelle dünnhäutige 'Oberschicht' Hannovers, ein Programm will, dass ansonsten niemand hören will. Sicher ist eine Rotation von 3000 Titeln besser als von 1500. Aber welches andere in Hannover empfangbare Programm bietet eingebettet von lokaler Information 1500 Titel? Radio 21 spielt jedenfalls seit kurzem auch nicht mehr "was wir wollen" sondern propagieren es nur noch in ihren Jingles - die Rotation ist massiv verkleinert worden.
So wie LeineHertz heute klingt, hätte es beim Sendestart klingen müssen. Wer jetzt im Radiodisplay beim durchzappen im Autoradio LeineHz sieht, denkt doch: flora 2.0 - Hippifunk - schnell weiter zappen, bevor mir Dreadlocks wachsen. Leider, im Moment verdient der Sender dieses Image Gott sei Dank nicht.
 
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Weiß ja nicht, so aus der Distanz, wie das Programm klingt (ja, ich höre Radio ganz klassisch nur über UKW...) , aber ein Gedanke kommt mir zu diesem Thema spontan:

Scheinbar ist es schwer, irgendeine "Mitte" zwischen linksalternativem "Hippiefunk" und aalglatter Kommerzlangeweile zu finden. Schade! Gibt es nur diese zwei Weltanschauungen?
 
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@robertvogt: Ich habe Radio Flora lange gehört und auch Leineherz seit den ersten Sendetagen.
Radio Flora war für mich um Klassen besser. Das der Sender unseren Privatrundfunk nicht kopiert hat spricht für den Sender.

Radio Flora hatte zuletzt im Schnitt 5000 Hörer (die Zahl ist aus einem Zeitungsartikel HAZ oder NP). Das war wohl zu wenig.

Wieviel Hörerinnen und Hörer Leineherz hat weiß ich nicht.

Hört euch mal einen Aircheck eurer Morningshow an. Die ist doch grausam. In meinem Bekanntenkreis haben die ehemaligen Radio Flora Hörer abgeschaltet. Was intern abläuft interressiert die Zuhörer nicht.

Ich finde ein Bürgerradio sollte sich deutlich von den kommerziellen Sendern abheben. Dazu gehört auch Musik die man sonst nicht im Radio hört.
 
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Ich finde ein Bürgerradio sollte sich deutlich von den kommerziellen Sendern abheben. Dazu gehört auch Musik die man sonst nicht im Radio hört.

Die Diskussion um Bürgermedien, bzw. Radios (bei den Fernseh OKs ist es kaum anders) läuft immer wieder um einen bekannten Kern: Wie nah soll ein solcher Sender bzw. dessen Output an den Standards der gewohnten Medien orientiert sein und wie hoch soll die Akzeptanz in der Hörerschaft sein?
Ein Bürgersender hat schließlich mit derselben Gesamtbevölkerung zu tun, die das Programm mehr oder weniger akzeptiert. Wieviel Abweichung vom "Mittelwert des Gewohnten" ist da drin? Wieviele Menschen sind so drauf, dass sie Ungewöhnliches suchen, und - sind die Wenigen (?!) es Wert, für sie ein eigenes Programm öffentlich zu subventionieren?
Wenn es eine Mitte zwischen den Positionen geben kann, dann scheint es mir tatsächlich ein wenig so zu sein, wie an einigen anderen Stellen grade in Niedersachsen. Ich habe mal im Urlaub Radio ZuSa, die Ems-Vechte Welle oder Radio Ostfriesland gehört. Im Grunde, von außen besehen, so etwas wie öffentlich-rechtliche Lokalradios mit Fenstern, in denen zum Abend die Tür ganz für Nischen geöffnet wird, im Tagesprogramm aber eine Anpassung an mehrheitsfähige Hörgewohnheiten (Musikfarbe, Formate, Anmutung) stattgefunden hat.
Wenn es denn wenigstens da nicht ganz so nach "supi-gut-drauf-Hitradio" der Kommerzberater klingt, sondern etwas ruhiger, wie vielleicht bei uns hier in NRW beim WDR 2, wäre das doch eine ganz passabele Lösung.

Der Pressetext der neuen Macher von Leinehertz (habe ich hier im Link gelesen) klingt allerdings dann doch so, als wenn man gleich ins Gegenteil dieser "Happy-Station-Seuche" rübergeschwenkt hätte... wenn dem so ist, schade!
 
AW: Bürgerradio in Hannover soll besetzt werden

Leider ist es doch so, dass sich vor allem äußerst linke und teils linksextremistische gruppierungen in den bürgerfunksendern tummeln wie antifa, attac & co, den tatsächlichen querschnitt der bevölkerung bilden sie nicht. und eigentlich kann man froh sein, dass die rechtsextremisten so dämlich sind den "bürgerfunk" noch nicht für sich entdeckt zu haben. denn die müsste man genauso auf sendung lassen, so lange es keine verbotene vereinigung ist.

bürgerfunk in seiner jetzigen form ist in 99 prozent aller fälle überflüssig wie ein kropf.
 
AW: Bürgerradio in Hannover soll besetzt werden

[...] und eigentlich kann man froh sein, dass die rechtsextremisten so dämlich sind den "bürgerfunk" noch nicht für sich entdeckt zu haben. denn die müsste man genauso auf sendung lassen, so lange es keine verbotene vereinigung ist.
Die Reaktionen des linken Spektrums darauf würden mich ja schon interessieren - aber lasst uns lieber keine schlafenden Hunde wecken, denn wenn die erst einmal entdeckt haben, welches Werkzeug sie damit in der Hand hätten . . . Gott sei Dank sind sie zu dämlich - noch!
 
AW: Bürgerradio in Hannover soll besetzt werden

M. E. sind das die gleichen Querulanten, die auch Radio Flora zum Scheitern gebracht haben!
 
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