Bundesweiter DABplus-Multiplex steht in bisheriger Form (vielleicht) vor dem Aus

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Auch wieder wahr, Internetradiofan, das hatte ich nicht bedacht. Bleibt aber immerhin noch das Angebot in englischer Sprache. Also ich persönlich würde gern WRN englisch via DAB plus hören können. Massentauglich? Sicher nicht. Aber ist DAB Plus nicht ein geeignetes Versuchsgebiet für Spartenkanäle?
 
Werft mal einen Blick auf Facebook. Die Reaktionen dort einiger (vor allem im Bezug auf das Hören via mobilem Internet) sagen alles und ich hoffe, so geht es in den nächsten Tagen weiter!

https://www.facebook.com/988KISSFM

Persönlich ist dieser Beitrag mein Favorit, da er die Wahrheit genau so darstellt, wie sie ist:

Diese Worte hätte ich nicht besser formulieren können und ich bin sehr dankbar, das der Zeitgenosse dies auf Facebook so und nicht anders verfasst hat. Wenn ich bedenke wie innovativ, vielfältig und vor allem cool KISS FM in den Anfangsjahren (vor allem seit dem Sendestart bis zum Sommer 1998) war...seitdem habe ich den Sender vielleicht insgesamt für 1 Stunde gehört (und das will was heißen wenn man bedenkt, das fast 16 Jahre seit der kompletten Umgestaltung zum langjährigen YO-Sender vergangen sind).

Und meiner Meinung nach ist das gut so, denn seitdem bekomme ich allein vom zuhören eine miese Laune. Versteht mich nicht falsch, ich habe KISS FM seit den "Kabelradio-Ghetto" Zeiten auf der 98,45 MHz gehört und selbst das Testprogramm welches im Dezember 1992, kurz vor dem offiziellen Sendestart eigentlich per Zufall mitbekommen hatte, mit vollem Genuß zugehört...denn es machte richtig Spaß, dort rein zu lauschen. Ein Glück, das Captain Funk diese Posse, welches heutzutage mit seiner Kreation gespielt wird, nicht mehr miterleben muß...
 
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Aber ist DAB Plus nicht ein geeignetes Versuchsgebiet für Spartenkanäle?
Schon, aber es muss halt auch refinanzierbar bleiben.
Genau deshalb finde ich den schweizerischen Ansatz der lokalen DAB-Multiplexe einfach genial.

Und meiner Meinung nach ist das gut so, denn seitdem bekomme ich allein vom zuhören eine miese Laune. Versteht mich nicht falsch, ich habe KISS FM seit den "Kabelradio-Ghetto" Zeiten auf der 98,45 MHz gehört und selbst das Testprogramm welches im Dezember 1992, kurz vor dem offiziellen Sendestart eigentlich per Zufall mitbekommen hatte, mit vollem Genuß zugehört...denn es machte richtig Spaß, dort rein zu lauschen. Ein Glück, das Captain Funk diese Posse, welches heutzutage mit seiner Kreation gespielt wird, nicht mehr miterleben muß...
Ach, das kann man von so vielen Programmen sagen, nicht nur von Kiss FM, auch von Jam FM, Radio21, Planet Radio ...
In den Neunzigern gab es halt noch nicht das Malak-Virus, dessen verheerende Wirklung darin liegt, dass sich Radiosender selbst überflüssig machen.
 
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Tolle Zahlen. Sind bestimmt aus der MA und von daher gar nicht diskussionswürdig. Ich bin mir sicher dass mehr als 3000 Leute Kiss über DAB hören. Aber natürlich werden bei der MA diese Sender in den anderen Bundesländern gar nicht abgefragt. Wir wissen doch alle wie die MA funktoniert. Da werden den Leuten die Namen der Sender eingeflüstert und der "Befragte" muss nur noch ja sagen. Im übrigen müsste man dem mal gegenüberstellen wieviele Hörer man über Internet mehr bekommen hat.
Klar, die MA ist ein ganz großer Schwindel. Jetzt stimmen die Zahlen nicht, weil den Befragten die Namen eingeflüstert werden... Wenn so wenige JA sagen, dann können die Zahlen ja wieder nicht stimmen, gell?
Nur dumm das KISS FM mit echtem Geld den Programmplatz bezahlen muss. Aber, dass macht ja nichts, ist ja nicht deins. Ansonsten gehe doch gern mal zu einem Werbekunden und erkläre ihm ein ach so tolles Programm und auf die Gegenfrage wie viele Hörer haben sie denn, haben sie schon MA-Zahlen? Kommt von dir, ein die MA ist nicht diskussionswürdig... Ich glaube dann hast du noch 2 Minuten um dich zu verabschieden. Der Pipi Langstrumpf Effekt funktioniert leider nicht real.
 
Werft mal einen Blick auf Facebook.
Done. Dort beschweren sich 11 (!) von 127.878 Fans, darunter dieselben DAB-Fanboys, die auch hier und im Nachbarforum aktiv sind.
Zur Rentabilität der DAB-Verbreitung hat der geschätzte Chinese bereits alles gesagt.
Im Übrigen: Der Vorwurf, KISS FM habe bei DAB keinen langen Atem gehabt, ist haltlos. Die Kollegen waren fast drei Jahre lang bundesweit via DAB auf Sendung und haben dafür nicht nur tief in die Tasche gegriffen, sondern auch fleissig die Werbetrommel gerührt und eigene Programmelemente für DAB produziert. Stellenweise gab es auch exklusive Programmstrecken via DAB, z.B. während Herr Blomberg auf UKW 98,8 on air war. Wenn trotzdem weit und breit kein Gewinn in Sicht ist, wird gekappt. Das ist in JEDEM marktwirtschaftlich arbeitenden Unternehmen so, nicht nur beim Privatfunk.
 
So, der DAB+-Bundesmux ist nun also in der bisherigen Form - so wie es aussieht - eventuell vor dem Aus.
Na gut, sollen die ganzen Befürworter nicht sagen, man hätte sie nicht versucht mit Argumenten davon zu überzeugen, dass das System so vermutlich nichts werden wird. Aber: Haben sie darauf gehört? Natürlich nicht! Sie wussten alles besser und beschimpften diejenigen, die nicht sofort Feuer und Flamme von DAB+ waren als Verweigerer und Blockierer.
Nicht mal als man ihnen sagte, dass selbst die Nachbarländer Probleme haben DAB+ durchzusetzen (Beispiel: Schweiz) wurde darauf gehört. Dabei gibt es auch in der Schweiz mehr als nur rund zwanzig (incl. der aus Deutschland) Privatsender, die aber nicht auf DAB+, sondern auch weiterhin - oder wieder auf UKW senden.

Aber weshalb konnte das nur scheitern?
Die Gründe sind eigentlich ganz einfach zu finden, sieht man nur ein wenig genauer hin:
1.) Die Subventionen laufen demnächst aus (oder sind gerade am Auslaufen).
2.) Die Konkurrenz ist, wenn das Netz komplett ausgebaut ist, für den Verbraucher ähnlich groß wie im Internet.
3.) Die Kosten für die Verbreitung der Programme im Internet ist günstiger, fällt ohnehin an und ist vor allem zukunftsträchtiger.
Rechnet man allein die drei genannten Punkte, so kommt man als durchschnittlicher Ökonom auf den Gedanken, dass die Verbreitung per DAB+ klarer Unsinn ist.

Hätte man von Anbeginn auf den "Eurochip" gesetzt, wäre die Chance der Annahme von DAB+ vermutlich größer gewesen, da der Endverbraucher sich ein Multigerät gekauft hätte, mit dem er sowohl das Eine als auch das Andere hätte empfangen können. So wäre durchaus die Chance gewesen sich die Zahlen schönzurechnen. Aber zu jetzigen Zeitpunkt besteht keine Chance darauf. Tja, Pech gehabt!

Vielleicht hätten sich die DAB+-Befürworter auch zu Beginn man die Frage stellen sollen, weshalb man plötzlich so einen Druck macht und die Online-Zugriffe mit in die MA aufnehmen möchte. Sind die Daten doch relevant - und vielleicht sogar maßgeblich? Ist das Internet vielleicht sogar doch die Zukunft und nicht die terrestrische Verbreitung?

Es ist wie es ist. Jammern bringt nichts, DAB+ in der Form wie es hier in Deutschland existiert ebenso wenig, wie sich nun deutlich zeigt.
Vielleicht fangen endlich mal einige Damen und Herren an ihr Hirn anzuschalten und stellen dann fest, dass es "mehr" benötigt als ein paar schöne Zahlen und einige warme Worte um das Deutsche Volk von etwas zu überzeugen was es nicht benötigt.
 
Ich bin dann einer von 3000 und kann sagen, Kiss FM war der einzige Grund mir ein DAB Radio zu kaufen. Kiss FM weg...ich finde es beschissen.

Es waren Hörer in der Durchschnittsstunde. Im WHK erreicht KISS FM national 62.000 Hörer. Also, Du bist nicht einer von 3.000 sondern von 62.000. Aber, wie gesagt das ist viel zu wenig für eine Refinanzierung.
 
Es wird doch garnicht dafür gesorgt das wir umstellen sollen, UKW ist flächendeckend mit allen Regionalen Sendern verfügbar, bei DAB+ siehts schlecht aus, sehr viele Gebiete die noch nicht DAB+ versorgt sind. Desweiteren tun die Firmen (Hersteller & Technik Märkte) auch nichts dafür DAB+ bekannter zu machen. Wenn ich in mein Media Markt gehe, stehen da gefühlte 6 Regale mit allen möglichen Radio & Anlagen , von der Micro Anlage bis zum Uhrenwecker, und genau alle haben kein DAB+ Empfang. Da wo die DAB+ Geräte stehen, 1 Reihe mit Geräten die Aussehen wie vor dem Krieg, und Preislich ab 50€ Aufwärts. Bei den Autoradios brauchen wir garnicht erst anfangen, da wollte ich vor ca. nen halben Jahr umsteigen, da sagte mir der Verkäufer, 1. würde ich das nicht machen, da wir zum teil unterversorgt sind. 2. Wir nur 3 DAB+ Autoradios haben, der Rest nur UKW, also das gleiche wie bei den Anlagen & Radiorecordern. Damit war mir die Lust vergangen ein DAB+ Radio zu kaufen, eigentlich will ich mir ja eins Kaufen, aber ich bin mir überhaupt nicht sicher, nacherr habe ich wieder E Schrott zu hauf zuhause. Und solange UKW nicht abgeschalten wird, wird denke ich fast niemand umsteigen auf DAB+
 
@Inselkobi

Jaja, da stellt ihr euch wieder hin und macht einen auf "seht ihr, ich habs doch immer gewusst".

Die Wahrheit ist, ihr habt es nicht gewusst. Denn unter Anführung sehr fragwürdiger Begründungen hat KissFM mal schnell den Schwanz eingezogen.

Es ist auch immer wieder putzig, wie ihr die Vorteile des Internetradios gegenüber DAB+ versucht uns aufzutischen.

In der Tat sieht es da auf Senderseite finanziell deutlich angenehmer aus. Allerdings scheint ihr hier auch mal wieder die andere Hälfte der Wahrheit bewusst zu verschweigen:

Die eigentlichen Mehrkosten (Aufstockung des Volumes) werden auf die Hörer umgelegt. Desweiteren wird von den Sendern nicht bedacht, dass die Konkurrenz im Internet ca. zehmtausendmal so hoch ist. Dort werden früher oder später diejenigen, die nicht ihre UKW-Festungen haben, auf die Nase fallen. Zurecht.

Warum sollte, wo das Radio eh schon keinen hohen Stellenwert mehr hat, die Bereitschaft mehr Datenvolumen zu buchen, zusätzlich den Mobilfunkern Geld in den Rachen zu werfen UND unter Umständen noch kostenpflichtige Streamingdienste zu nutzen ausgerechnet höher liegen als zum Beispiel bei HD+ (das wie Blei im Regal liegen bleibt) ?

Wie gesagt, zehrt noch von diesem Strohfeuer. Die KEF-Entscheidung bzgl. DAB+ steht vor der Tür ;)
 
Bisher konnte mir aber niemand hier erklären, wie man mit einer Internetverbreitung Geld verdienen kann. Die Netze, außer Congstar, wenn man der Werbung glaubt, sind für eine mobile Versorgung nicht ausgelegt und werden es wohl auch nie und unberücksichtigt bleibt ja die Drosselung. Wenn also KISS dauerhaft auf das Internet setzt, warum sollte ich, wenn irgendwann diese Probleme gelöst sind, sind auf andere Anbieter setzen? Für meine Begriffe ist dieser Schritt nicht durchdacht. Ein Scheitern wird nicht kommen, nur sollte die Politik vielleicht überlegen, endlich zu erlauben, dass die ARD-Hörfunkprogramme in ganz Deutschland auf Sendung gehen dürfen.
 
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So, jetzt versetzt euch mal in die Rolle eines Programmanbieters. Ich nehme einen, dessen Chef ich persönlich sehr gut kenne und der auch sein DAB-Engagement in naher Zukunft beendet. Er war mit viel Herzblut bei der Sache dabei und findet die DAB+ Technik auch nach wie vor toll. Gar nicht toll sind aber die Rahmenbedingungen:

1. Es gibt keine Werbekombis, sein Sender musste zuletzt völlig ohne Werbung auskommen.
2. Es gibt keine Fördermittel der Politik.
3. Es gibt keinerlei Anreiz aus der Politik zumindest für die Implementierung eines Eurochips in Geräten oder gar einen UKW-Abschalttermin zu sorgen.
4. Er regt sich auch über die Digitalradio-Betreiber auf. Sie seien gut im Labern und Phrasen wie "wir brauchen, wir müssen, wir sollten, Digitalradio ist die Zukunft". Letztendlich tut sich aber so gut wie nichts, der Bekanntheitsgrad von Digitalradio ist nach wie vor sehr gering.
5. Es gibt viel zu wenig Endgeräte im Markt. In seinem Sendegebiet hat nur jeder 20. ein Digitalradio.
6. Es gibt kaum serienmäßig in Fahrzeuge eingebaute Autoradios mit DAB+. Rund 93 Prozent der Autoneukäufer entscheiden sich für Radios ohne DAB+, damit auch unterwegs kaum Reichweitengewinne.
6. Die Verbreitungskosten reißen ein riesiges Leck in seinen Geldbeutel. Es würde ihn dauerhaft in die Pleite treiben, da nützt auch die Refinanzierungsmöglichkeit durch andere Verbreitungswege nichts. Zumal die Entwicklung derart schleppend verläuft, das auch in den nächsten 10 Jahren nicht mit Gewinnen zu rechnen ist.
7. Er strahlt sein Programm weiter im Internet aus, weiß aber auch, dass das im Endeffekt nichts bringt. Aber es ist wenigstens kostendeckend.

Ich habe die Stellungnahme der Media Broadcast zum Kiss-Ausstieg gelesen. Das hat mir nun den Rest gegeben. Eine solch arrogante Haltung gegenüber seinen Kunden unterstreicht mal wieder die Quasi-Monopolstellung des Ex-Staatskonzerns.

Fazit: DAB+ ist eine tolle, für Privatradio allerdings aktuell nicht finanzierbare Technik. Geld verdienen kann man nur mit UKW, Kostendeckung und sogar kleine Extra-Gewinne kann man mit Internet und Apps generieren. Viele Anbieter sind nicht, wie viele DAB-Hardcore-Befürworter immer unterstellen, gegen die Technik eingestellt. Sie finden die Technik sogar super, abver was nützt es wenn es nicht finanzierbar ist?

Mich erinnert DAB+ an die Technik-Diskussion bei den Videorecordern am Anfang der 80er-Jahre. Video 2000 war eindeutig das beste System in punkto Bildqualität, Aufzeichnungslänge usw. Durchgesetzt hat sich aber das effektivere VHS. So wird in Zukunft auch im Radio die Prämisse lauten: Lokal UKW. darüber hinaus Internet/Apps. Alles andere ist unfinanzierbar.

Übrigens, klasse Aufdröselung von unserem Dr. Fu Man Chu. Und, keine Angst, die nächsten Aussteiger aus DAB+ werden sich in Kürze outen.
 
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Dann liegt es also nun an den ÖR, DAB+ voran zu bringen.

@Radiotor
Handelt es sich bei diesen potenziellen Aussteigern um solche auf BM-Ebene oder darunter?
 
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Werft mal einen Blick auf Facebook. Die Reaktionen dort einiger (vor allem im Bezug auf das Hören via mobilem Internet) sagen alles und ich hoffe, so geht es in den nächsten Tagen weiter!

Ach wie schön, die üblichen 50 (Zitat unseres Doktors) DAB-Talibanen melden sich mal wieder zu Wort ;) Merkt man alleine an der Verwendung von Worten wie "UKW-Funzeln"...
 
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Dann frage ich dich direkt, Radiotor:

Was ist besser: Die "üblichen 50" machen Druck, oder es sagt keiner was?
Auch interessant, wie das Interesse an DAB bei den Privaten in BW wieder völlig wertlos zu sein scheint ;)
 
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Jaja, da stellt ihr euch wieder hin und macht einen auf "seht ihr, ich habs doch immer gewusst".

Die Wahrheit ist, ihr habt es nicht gewusst. Denn unter Anführung sehr fragwürdiger Begründungen hat KissFM mal schnell den Schwanz eingezogen.
Ach Gott, wenn's nur darum ginge, aber nein, das ist es gar nicht.
Dann schau doch endlich mal der Realität in's Gesicht: WARUM hat KissFM "den Schwanz" eingezogen und WARUM werden das - vermutlich - noch mehr Anbieter tun?

Es ist auch immer wieder putzig, wie ihr die Vorteile des Internetradios gegenüber DAB+ versucht uns aufzutischen.
Ach, dasselbe versucht "ihr" nicht mit DAB+?

In der Tat sieht es da auf Senderseite finanziell deutlich angenehmer aus.
Und genau hier verdrängst Du gekonnt die ganze Zeit die Wahrheit.

Allerdings scheint ihr hier auch mal wieder die andere Hälfte der Wahrheit bewusst zu verschweigen:

Die eigentlichen Mehrkosten (Aufstockung des Volumes) werden auf die Hörer umgelegt. Desweiteren wird von den Sendern nicht bedacht, dass die Konkurrenz im Internet ca. zehmtausendmal so hoch ist. Dort werden früher oder später diejenigen, die nicht ihre UKW-Festungen haben, auf die Nase fallen. Zurecht.

Warum sollte, wo das Radio eh schon keinen hohen Stellenwert mehr hat, die Bereitschaft mehr Datenvolumen zu buchen, zusätzlich den Mobilfunkern Geld in den Rachen zu werfen UND unter Umständen noch kostenpflichtige Streamingdienste zu nutzen ausgerechnet höher liegen als zum Beispiel bei HD+ (das wie Blei im Regal liegen bleibt) ?
Streamingdienste liegen höher im Rennen als Radio. Das dürfte Dir bekannt sein. Dafür wird Geld für Trafficpakete ausgegeben.

Die Konkurrenz im Internet ist zwar in der Theorie höher als per DAB+, faktisch aber nicht, denn der Mensch Deutsche ist ein typischer Bauer (Was der Bauer net kennt, frisst er net!). Außerdem bietet jeder Funker seine eigene App an, über die man ausschließlich die EINE Station anhören kann - und der Deutsche läd auch brav genau DIE App runter und hört darüber.
Dann gibt es noch einige, die zwar die eine oder andere, zusätzliche App runterladen, beispielsweise TuneIn, aber dennoch nur ihre Lokaldudler als Favoriten eintragen und hören, weil sie die "ja kennen".

Und das alles geht, wenn "halt schon ein Trafficpaket gebucht" ist.

Wie gesagt, zehrt noch von diesem Strohfeuer. Die KEF-Entscheidung bzgl. DAB+ steht vor der Tür ;)
These: Die KEF wird, trotz aller Unvernunft und des Ausstiegs weiterer Stationen, sich für DAB+ entscheiden. Weshalb denn auch nicht? Deutschland kann sich doch nicht, wenn "alle ringsrum" umstellen, dem entziehen.

Nennen wir es einfach "Mainz 14".
 
So, jetzt versetzt euch mal in die Rolle eines Programmanbieters. Ich nehme einen, dessen Chef ich persönlich sehr gut kenne und der auch sein DAB-Engagement in naher Zukunft beendet. Er war mit viel Herzblut bei der Sache dabei und findet die DAB+ Technik auch nach wie vor toll. Gar nicht toll sind aber die Rahmenbedingungen:

1. Es gibt keine Werbekombis, sein Sender musste zuletzt völlig ohne Werbung auskommen.
2. Es gibt keine Fördermittel der Politik.
3. Es gibt keinerlei Anreiz aus der Politik zumindest für die Implementierung eines Eurochips in Geräten oder gar einen UKW-Abschalttermin zu sorgen.
4. Er regt sich auch über die Digitalradio-Betreiber auf. Sie seien gut im Labern und Phrasen wie "wir brauchen, wir müssen, wir sollten, Digitalradio ist die Zukunft". Letztendlich tut sich aber so gut wie nichts, der Bekanntheitsgrad von Digitalradio ist nach wie vor sehr gering.
5. Es gibt viel zu wenig Endgeräte im Markt. In seinem Sendegebiet hat nur jeder 20. ein Digitalradio.
6. Es gibt kaum serienmäßig in Fahrzeuge eingebaute Autoradios mit DAB+. Rund 93 Prozent der Autoneukäufer entscheiden sich für Radios ohne DAB+, damit auch unterwegs kaum Reichweitengewinne.
6. Die Verbreitungskosten reißen ein riesiges Leck in seinen Geldbeutel. Es würde ihn dauerhaft in die Pleite treiben, da nützt auch die Refinanzierungsmöglichkeit durch andere Verbreitungswege nichts. Zumal die Entwicklung derart schleppend verläuft, das auch in den nächsten 10 Jahren nicht mit Gewinnen zu rechnen ist.
7. Er strahlt sein Programm weiter im Internet aus, weiß aber auch, dass das im Endeffekt nichts bringt. Aber es ist wenigstens kostendeckend.

Ich habe die Stellungnahme der Media Broadcast zum Kiss-Ausstieg gelesen. Das hat mir nun den Rest gegeben. Eine solch arrogante Haltung gegenüber seinen Kunden unterstreicht mal wieder die Quasi-Monopolstellung des Ex-Staatskonzerns.

Fazit: DAB+ ist eine tolle, für Privatradio allerdings aktuell nicht finanzierbare Technik. Geld verdienen kann man nur mit UKW, Kostendeckung und sogar kleine Extra-Gewinne kann man mit Internet und Apps generieren. Viele Anbieter sind nicht, wie viele DAB-Hardcore-Befürworter immer unterstellen, gegen die Technik eingestellt. Sie finden die Technik sogar super, abver was nützt es wenn es nicht finanzierbar ist?

Mich erinnert DAB+ an die Technik-Diskussion bei den Videorecordern am Anfang der 80er-Jahre. Video 2000 war eindeutig das beste System in punkto Bildqualität, Aufzeichnungslänge usw. Durchgesetzt hat sich aber das effektivere VHS. So wird in Zukunft auch im Radio die Prämisse lauten: Lokal UKW. darüber hinaus Internet/Apps. Alles andere ist unfinanzierbar.

Übrigens, klasse Aufdröselung von unserem Dr. Fu Man Chu. Und, keine Angst, die nächsten Aussteiger aus DAB+ werden sich in Kürze outen.

That's the way the cookie crumbles. Ich halte die Schätzung, dass jeder 20ste eine Digitalradio hat für schon ziemlich optimistisch, aber sei es drum.

Mir kommt es so vor, ich gehe in ein Restaurant, lade alle Anwesenden zum Essen und zahlen soll es der Restaurantbesitzer. Weil, der hat ja ne volle Bude und gut gelaunte Gäste. Wenn man DAB+ nicht für eine Handvoll Euros nebenbei betreiben kann, dann stellt sich die Frage nach der Refinanzierung. Es ist schon schwierig genug die Verkaufsziele bei der UKW-Verbreitung zu erreichen. Aber Einnahmen für DAB+ die wachsen auf den Bäumen und man muss nur sanft schütteln und die Werbeaufträge aufsammeln. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für DAB+ stimmen vor und hinten nicht.
 
Oft genug wurde von der DAB Lobby so getan, als ob "alle Länder" auf DAB fliegen, der Durchbruch nur noch eine Sache von kurzer Zeit sei und man "rückständig" sei, wenn man da skeptisch ist. Siehe nur die unsäglichen Auslassungen eines öffentlich-rechtlichen Intendanten.

Umso eher muss jetzt eine UKW Zerobase wieder auf die Tagesordnung, damit überall in Deutschland, auch im Ruhrgebiet, eine Programmvielfalt auf UKW einkehren kann wie in jedem anderen Ballungsraum in Europa. Dazu braucht man KEIN DAB und KEIN Internet! Nur einen A...tritt für die zuständigen Bürokraten!
 
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Ihr könnt die Rückschlüsse ziehen, die ihr wollt. Fakt ist, dass nun vor allem von den ÖR so viel in DAB+ investiert wurde, dass es da kein Weg mehr zurück gibt.

Fakt ist auch, dass nun rund 3 Millionen DAB(+)-Empfänger nach 2 1/2 Jahren DAB+ in den Haushalten stehen (nochmal: 0,5 Millionen nach 10 Jahren DABalt) und damit zumindest für die ÖR ein gewisser Grundstock da ist.

Die KEF wird die weiteren Mittel zum Ausbau freigeben. Es mag vlt. immer wieder Änderungen bei den Privaten geben, auch der Bundesmux in dieser Form kann vlt. in Frage gestellt werden, aber nicht DAB+ als Ganzes. Dafür ist man gemessen an DABalt schon zu weit. Und das ist auch gut so.

Zumal, wie Inselkobi "ringsherum" sagte, selbiges immer mehr in Fahrt kommt. Gibt es den "Eurochip" in allen Geräten, was ich hoffe, lohnt es sich auch für die Privaten immer mehr (vlt. nicht heute oder morgen, aber mittel- langfristig)

Ansonsten kann oder muss man die Beschreibung der aktuellen(!!) Lage der Privaten von Radiotor erst mal so stehen lassen. Dennoch bleibe ich nach wie vor DAB-Unterstützer.
 
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Kiss FM hat jetzt auch reagiert mit einem Statement.

KISS FM ist ab April nicht mehr über #DAB+ zu empfangen.
Wir stellen fest, dass sich DAB+ nicht richtig durchgesetzt hat und weit mehr Menschen unser Programm über Apps und Computer hören. Deswegen setzen wir in Zukunft voll auf diesen Übertragungsweg.

So, damit sollten nun auch alle anderen mit diesem positiven Beispiel voran geht und diesen Übertragungsstandard aus dem letzten Jahrtausend endgültig begraben. Die Zukunft liegt in einem hybriden System aus UKW und Internet (RadioDNS). UKW wird Grundversorgung sein, das Internet die sinnvolle Ergänzung. Parallel startet Vodafone jetzt den Testbetrieb mit LTE-Broadcast, wie ich heute morgen gelesen habe. Das ist die Zukunft, da kann der Herr Steul noch so lange nach dem "Radio der Zukunft" schreien. DAB ist gescheitert, bereits zum zweiten Mal. Die nicht erfüllten Verkaufszahlen haben dem System endgültig das Genick gebrochen. Jetzt gilt es in die Zukunft zu schauen. Eines der Hauptaugenmerke sollte die Frage sein: Wie kann man sich mit Mobilfunk-Netzbetreibern einigen, damit Radio von Datendrosseln etc. ausgeschlossen wird.
 
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Einer der grössten Fehler seit der DAB+ Einführung war, das man immer wieder das Abschaltdatum von UKW verschoben hat. Denn wie bei DVB-T wird der Umstellungszwang von UKW auf DAB+ erfolgreich. Norwegen gilt z.b. in Europa überaus als Musterland, wenn es um DAB+ geht. Nach einem Bericht der Seite WorldDAB.org stieg der Absatz an DAB+ Geräten 2013 gegenüber 2012 um 140 (!) %. Insgesamt wurden 511.000 Geräte verkauft. Noch höher viel der prozentuale Anstieg bei den KFZ-Radiogeräten aus. Hier betrug die Steigerungsrate sogar 200%. Insgesamt gingen von den mobilen Empfängern in 2013 120.000 Stück über die Ladentheke. Damit ist man dem Plan 2017 den Switchover von UKW auf DAB+ durchzuführen einen großen Schritt näher gekommen. Und genau das muss auch Deutschland hin bekommen. Nur so können sich auch Privatsender die Verbreitung auf DAB+ sich leisten. Hier könnte man auch schrittweise es ermöglichen, das man bis Ende 2016 nur noch die Verbreitung von lokalen Sendern auf UKW zu ermöglichen und landesweite Privatsender ausschliesslich nur noch auf DAB+ senden zu dürfen. Wiesbeck von Sunshine Live hat neulich mitgeteilt das man derzeit einen Ausstieg auf DAB+ überlegt, da die meisten Hörer sowieso über UKW und Internet das Programm hören.
 
Ihr könnt die Rückschlüsse ziehen, die ihr wollt. Fakt ist, dass nun vor allem von den ÖR so viel in DAB+ investiert wurde, dass es da kein Weg mehr zurück gibt.

Die ÖR haben auch viel Geld in DVB-T investiert. Auch so ein Rohrkrepierer (kein HD). Auch das war ein Schuss in den Ofen. Sicher ist auch DVB-T nicht von Dauer.
 
@Gegenstromanlage
Nicht persönlich nehmen, aber du laberst gequirlten Mist ;)

Deutschland würde sich damit zur Lachnummer machen. Die Länder um uns herum werden schon zeigen wie es geht.

Nochmal:
Der IST-Zustand ist der, dass KissFm aussteigt. Nicht mehr und nicht weniger.

P.S. wo bleibt der Vollausbau von HSPA+, damit ich unterbrechungsfrei Radio hören kann? Achja, den wird es nie geben ;)
 
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Die Wahrheit ist, ihr habt es nicht gewusst. Denn unter Anführung sehr fragwürdiger Begründungen hat KissFM mal schnell den Schwanz eingezogen.
Doch. Mir war von Anfang an klar, dass man mit so wenigen Programmen heutzutage keinen Start mehr machen kann.

Ich habe die Stellungnahme der Media Broadcast zum Kiss-Ausstieg gelesen. Das hat mir nun den Rest gegeben. Eine solch arrogante Haltung gegenüber seinen Kunden unterstreicht mal wieder die Quasi-Monopolstellung des Ex-Staatskonzerns.
Kann ein Programmveranstalter den Sendenetzbetreiber seit diesem Jahr nicht selber wählen?
Eine landesweite Abdeckung wird ein anderer Betreiber zwar nicht herstellen können, aber die ist ohnehin unökonomisch. Interessant sind lediglich die Ballungsräume.

Wiesbeck von Sunshine Live hat neulich mitgeteilt das man derzeit einen Ausstieg auf DAB+ überlegt, da die meisten Hörer sowieso über UKW und Internet das Programm hören.
Wenn Sunshine Live aussteigt, dann geht das Geschrei in den Foren erst richtig los. Kiss FM ist jetzt erstmal nur der Vorgeschmack.

Ich glaube aber dennoch, dass DAB+ nicht gescheitert ist, lediglich das Konzept eines nationalen Multiplexes mit dem Ziel einer Abdeckung in der Fläche.
So einen Multiplex können sich nur öffentlich-rechtliche Anbieter mit ihren garantierten Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag leisten, die haben bekanntlich Kohle ohne Ende, insbesondere das D-Radio, dem künftig durch die Abschaltung der Mittel- und Langwelle weitere Mittel zur Verfügung stehen; für Private ist dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlichtweg nicht refinanzierbar.
 
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