Christina Stürmer – Aussprachefehler?

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AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

Normalerweise sollte man doch Zwei sagen oder?
An dieser Stelle mal ein kurzes [OT]:

Ich weiß zwar nicht, wie es in Sprecherkreisen Usus ist, aber im Behördenfunk (BOS), zu dem ich eingewiesen und berechtigt bin, wird tatsächlich Wert auf "zwo" statt "zwei" gelegt. Das hat was mit der Verständlichkeit und der Abgrenzung gegenüber der "drei" zu tun.

Ich muss jedoch zugeben, dass die Übertragungsqualität beim Rundfunk deutlich besser ist und auch gewisse Nebengeräusche beim Sprecher im Radio gegenüber den Einsatzkräften vor Ort entfallen.

Nota bene: Warum im BOS-Funk offiziell "fünnef" statt fünf" gesagt werden soll, ist mir dort allerdings auch nicht so klar.
"Auf der A fünnef zwischen Viernheimer Dreieck und ...." :rolleyes:
[/OT]
Gruß, Uli
 
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Ich denke die Dame hat einen extremen Sprachfehler. Die Christina vermeidet auch in anderen Songs das harte "ch". Man kann's nicht mehr mit anhören!
Aber :
Die Wörter "Macht und "gelacht" mit weichem "ch" gesprochen existieren im deutschen Sprachgebrauch in keinem DUDEN! Merkt Euch das endlich einmal!
 
AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

Der Sänger von den Sportfreunden Stiller hat in einem Fall auch eine sehr komische Aussprache, was mich immer nervt, wenn ich die Songs von denen im Radio höre. Anstelle des stimmhaften s-Lauts /z/ verwendet er das stimmlose /s/, z.B. bei "sollten" ['sɔltən] statt der korrekten Aussprache ['zɔltən]. Soweit ich weiß, kommt der Laut /s/ in der deutschen Sprache niemals am Anfang eines Wortes vor, außer in Fremdwörten wie "Smog" oder "Smoking".
 
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Besser ein "eicht" von der Christl als ein "Ähhhhhh" vom Edi!
 
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Das hat was mit der Verständlichkeit und der Abgrenzung gegenüber der "drei" zu tun.

Naja, beim Countdown, zwischen "drei" und "eins", hält sich die Verwechslungsgefahr aber doch in Grenzen...

Anstelle des stimmhaften s-Lauts /z/ verwendet er das stimmlose /s/, z.B. bei "sollten" ['sɔltən] statt der korrekten Aussprache ['zɔltən].

Das hört man aber im bajuwarisch-österreichischen Raum vergleichsweise häufig.
 
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Hmmm, so sehr ich probieren...ich schaffe es überhaupt nicht, zwei verschieden ch-Formen zu generieren. Ausser ich strenge mich an, und bringe tatsächlich ein hochalemannisches -ch, also die Schwiizer Variante. (Die Nordholländer können das ja auch gut) Das tut dann aber mit der Zeit im Hals weh ;)

Was gar nicht geht: sch statt ch, das hört sich immer schlimm an... Kirschenchor und so...(obwohl man dann konsequenterweise gleich ...schor sagen müsste...)
 
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Also die Aussage, dass dieses besagte Christl-Stürmer-CH typisch österreichisch sein soll ist ja wohl absoluter Schwachsinn. Es kann aber natürlich schon eine lokale Mundart sein, die man sich eben nur schwer abgewöhnen kann, wenn man mit dieser Sprache aufgewachsen ist.
Ich komme mitten aus Bayern und kann sagen, dass sich die Mundart, der Dialekt (oder wie auch immer) schon nach einem Kilometer bzw. im nächsten Ort sehr unterscheiden kann.

Da ich dieses Christl-CH aber bisher auch nur bei ihr gehört habe, kann es schon eine Art Aussprachefehler sein...

Ich versteh z.B. auch nicht, wie manche zu Pferd Ferd, zu Pfanne Fanne oder zu Pfeffer Feffer sagen können. Das finde ich um einiges nerviger als dieses CH, das macht mich manchmal sogar ziemlich rasend. ;) Ist das auch ein lokales Phänomen oder einfach nur ein Aussprachefehler von Einzelnen???
 
AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

Der Sänger von den Sportfreunden Stiller hat in einem Fall auch eine sehr komische Aussprache, was mich immer nervt, wenn ich die Songs von denen im Radio höre. Anstelle des stimmhaften s-Lauts /z/ verwendet er das stimmlose /s/, z.B. bei "sollten" ['sɔltən] statt der korrekten Aussprache ['zɔltən]. Soweit ich weiß, kommt der Laut /s/ in der deutschen Sprache niemals am Anfang eines Wortes vor, außer in Fremdwörten wie "Smog" oder "Smoking".

Häää... kein s-Laut am Wortanfang? Hab ich ja noch nie gehört! Wie hören sich denn 'z und 's genau an?

Ich schätze, ein stimmloses 's ist das ausströmen von Luft zwischen Zunge und oberer Mundhöhle und ein stimmhaftes 'z ist wie bei 's aber in Verbindung mit einer vibrierenden Zunge und einem Basston im Kehlkopf, das insgesamt einen Summlaut erzeugt.

Mal ehrlich, wer spricht denn alle Wörter mit einem summenden S am Anfang? Wenn ich so überlege, verwende ich dieses Geräusch überhauptnicht im täglichen Sprachgebrauch.
 
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@ powerade:

Das mit dem (P)ferd und dem (P)feffer ist ganz klar ein lokales Phänomen und kein Sprachfehler! Meines Wissens spricht das kaum ein Norddeutscher, besonders aus dem Hannoveraner/Braunschweiger Raum, richtig aus.
 
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Gestattet eine kleine Zwischenbemerkung: Alles das, worüber Ihr hier leidenschaftlich diskutiert (was ich toll finde!), ist seit über hundert Jahren normiert. Sei es das stimmhafte /s/ am Anfang eines deutschen Wortes, wie es powerade vorzüglich beschrieben hat, sei es die Realisierung des /ch/ nach dunklem oder hellem Vokal. In der heutzutage von Berufssprechern geforderten sog. "gemäßigten Standardlautung" gibt es da eindeutige Regeln - festgelegt weiland von einem Gremium alter Herren, die alle so aussahen wie mein Avatar. Der Sprechboss damals war ein Herr Theodor Siebs (siehe auch: http://www.rundfunkwiki.de/Theodor_Siebs und die betreffenden Links). Natürlich sind diese Regeln im Lauf der Jahrzehnte modernisiert worden.
 
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Gut, Onkelchen. "Damals" gab es im Hörfunk auch noch den Beruf des "Sprechers". Dieser hatte keine redaktionelle Arbeit zu leisten, sondern seine Aufgabe war es wirklich, die Inhalte zu präsentieren und eben zu SPRECHEN.
Dieser hat auch die Standardaussprache jahrelang trainiert und kam meist von der Bühne.
Heute ist im besten Fall der sprichwörtliche "Redakteur am Mikrofon", im schlimmsten Fall ist es irgendein dahergelaufener Praktikant, dessen zarte Berührungen mit der Bühnensprache allenfalls vom Zwangstheaterbesuch in der Schule herrühren.
So ist es ihm auch kaum zu verdenken, wenn er noch nie etwas von stimmhaftem oder stimmlosem s gehört hat. Ich habe dies dank Deutsch-LK schon, mache mir im Alltag aber auch keine großen Gedanken darum, wo jetzt eigentlich welches hingehört. Dazu kommt sicher noch eine leicht regionale Sprachfärbung. Und die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, bleibt eigentlich auch selten. Da achte ich lieber darauf, daß die Sprachmelodie so angepasst ist, daß sie dem Transport des Inhalts dient. Das Gegenteil erlebe ich z.B. täglich beim Deutschlandfunk. Da achtet man fast schon übertrieben auf die Aussprache einzelner Vokale und Konsonanten und vergisst dabei den Satz als Ganzes, den man durch unnatürliche Pausen und seltsame Betonungen manchmal fast ad absurdum führt.
 
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Anliegen des Sprechenden am Mikrofon sollte es sein, den Inhalt verlustfrei zum Hörer zu transportieren. Alles, was dabei stört, hat im Radio nichts zu suchen. Weder Überartikulation und Zerhacken des Sinnbogens, weil man sich in seiner ach so korrekten Aussprache suhlt, noch Sprachschludereien oder Sprachfehler, die den Hörer ebenfalls vom Inhalt ablenken. Da sind wir einer Meinung, Radiocat.
 
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Ach, der alte Siebs, der war mir im Studium ganz angehm. Vor dem Siebs muss es auf den Bühnen sehr lustig zugegangen sein. Goethe soll sich über die verschiedenen Dialekte bei den Aufführungen mit Sprechern unterschiedlicher Herkunft sehr beklagt haben.

Eine Frage: Stimmt es eigentlich, dass Rundfunksprecher im Osten und Westen Deutschlands nicht nur eine Mauer getrennt waren, sondern auch durch das -ig am Wortende? Also: Galt im Osten dem "Wörterbuch der deutschen Aussprache" zufolge auch die Auslautverhärtung zu -ick? Z.B. der berühmte König-> Könik, im Westen wie noch heute Könich?
 
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Wie ist es mit sauber, sehen, Sauce, sehr...?

Vorausgesetzt, ich habe /s/ und /z/ oben richtig verstanden und beschrieben, dann verwendet man diesen summenden S-Laut ('z) in meiner nahen und auch weiteren Umgebung überhaupt nicht, weder bei Deinen Beispielen noch bei Sonstigen... (<--beim Wort Sonstigen auch nicht :D)

Ich würde behaupten wollen, dass es im gesamten bayerischen Raum nicht verwendet wird. Es sei denn, man hat ne Sprachausbildung für Berufssprecher hinter sich, die "OnkelOtto" erwähnt hat oder man möchte einfach gestochen hochdeutsch sprechen. Das sollte aber auch nur selten der Fall sein.

Es ist eben auch wieder ne lokale Geschichte. Im Norddeutschen Raum bzw. dort wo meist hochdeutsch gesprochen wird ist das auch passend, im Gegensatz zu süddeutschen Mundarten, da passt ein summendes S einfach nicht dazu. ;)

Da du auch das Wort "Sauce" genannt hast: Ein weiterer lokaler Unterschied liegt beim "e" am Ende von Wörtern. Diese werden in Teilen Deutschlands (meist nörlicheren) nämlich wie gesprochen. Das ist im süddeutschen Raum eigentlich nicht üblich.
 
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Ich war übers Wochenende im Ausland und konnte nur ZDF empfangen. Dort lief (nicht schlagen) die Carmen-Nebel-"Show" mit den Zillertalern. Bei denen gabs im Lied auch viel "Gelaicht"es
 
AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

Vorausgesetzt, ich habe /s/ und /z/ oben richtig verstanden und beschrieben, dann verwendet man diesen summenden S-Laut ('z) in meiner nahen und auch weiteren Umgebung überhaupt nicht, weder bei Deinen Beispielen noch bei Sonstigen... (<--beim Wort Sonstigen auch nicht :D)

Ich würde behaupten wollen, dass es im gesamten bayerischen Raum nicht verwendet wird. Es sei denn, man hat ne Sprachausbildung für Berufssprecher hinter sich, die "OnkelOtto" erwähnt hat oder man möchte einfach gestochen hochdeutsch sprechen. Das sollte aber auch nur selten der Fall sein.

Es ist eben auch wieder ne lokale Geschichte. Im Norddeutschen Raum bzw. dort wo meist hochdeutsch gesprochen wird ist das auch passend, im Gegensatz zu süddeutschen Mundarten, da passt ein summendes S einfach nicht dazu. ;)

Dennoch sollte sich auch ein beim Radio tätiger Bayer an die Ausspracheregeln halten, er hält sich ja auch in der Schrift an die Regeln. Seit ich mal eine 20-Minuten-Reportage aufgrund meiner "s" nachbessern durfte, habe ich's zumindest begriffen.
 
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Es gibt fast nichts nervtötenderes als Sprecher, die zwischen stimmhaftem und stimmlosem S nicht unterscheiden können und aus einer warmen Zonne eine irgendwie fauchende und zischende Sonne machen. Schlimmer sind lediglich die Zeitgenossen, die den Namen Sven "Tsven" aussprechen...
 
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Schonmal jemand mitbekommen, dass der teilweise merkwürdige Klang der S-Laute auch an der teils katastrophalen Komprimierung und der Einstellung diverser Limiter liegt?
 
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Da du auch das Wort "Sauce" genannt hast: Ein weiterer lokaler Unterschied liegt beim "e" am Ende von Wörtern. Diese werden in Teilen Deutschlands (meist nörlicheren) nämlich wie gesprochen. Das ist im süddeutschen Raum eigentlich nicht üblich.

Du meinst aber nicht ö [œ], sondern schwa [ə], nehme ich an. Aber... was soll man denn deiner Meinung nach stattdessen bitte in Süddeutschland sagen?! Mir ist da noch nix aufgefallen.
 
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Der Sänger von den Sportfreunden Stiller hat in einem Fall auch eine sehr komische Aussprache, was mich immer nervt, wenn ich die Songs von denen im Radio höre.
. Was an der Geschichte mit den Sportfreunden traurig ist, ist dass sie singen "... und da stimmen wir allÖÖÖÖ ein". Quasi eine Lokalverschiebung nach Norddeutschland, dabei sind die Jungs aus Germering bei München.
 
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Eine Frage: Stimmt es eigentlich, dass Rundfunksprecher im Osten und Westen Deutschlands nicht nur eine Mauer getrennt waren, sondern auch durch das -ig am Wortende? Also: Galt im Osten dem "Wörterbuch der deutschen Aussprache" zufolge auch die Auslautverhärtung zu -ick? Z.B. der berühmte König-> Könik, im Westen wie noch heute Könich?

Geschockt falle ich aus meinem Frühdienst-Dusel...
WAS soll im WDA stehen??? /-ig/ am Wortende wird statt zu /-ich/ zu /-ik/?
Die mir bekannten Kollegen aus dem Osten, die dort auch ausgebildet wurden, artikulieren jedenfalls kein /-ik/
 
AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

@powerade: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass im süddeutschen Raum kein Mensch ein stimmhaftes /z/ verwendet. Keiner spricht doch wohl z.B. das "s" in Musik (stimmhaft) wie das "s" in lassen (stimmlos).
Es ist eher im Norden der Fall, dass der Laut /z/ nicht existiert, z.B. in allen skandinavischen Sprachen.
 
AW: Christina Stürmer – Aussprachefehler?

Doch das gibt es! Bei uns heisst es wirklich Musssik, oft noch mit Betonung auf der ersten Silbe.
Ich hab an der Uni mal zwei Semester Spanischkurs gemacht...der Lehrer hatte seine liebe Not, aus mir ein zzzzzz rauszuquetschen!
 
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