Chronisch reformunfähig?

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Und welche(r) Titel schafft/schaffen es bis in das Jahr 2026?
Weshalb stellst du diese Frage erneut auf meine Antwort auf ebendiese Frage? Diese zehn Titel haben das Potential dazu. Welche(r) davon in fünf Jahren tatsächlich noch bei den bekannten Hitschleudern zum Einsatz kommt - nun… hellsehen kann ich leider nicht.

Ihn hat dasselbe Schicksal ereilt, wie das einer anderen Moderatorenlegende passiert ist. Einer von SWF3, wenn ich mich richtig erinnere ...
In beiden Fällen hat niemanden ein Schicksal ereilt. Beide haben mit Fleiß an dem Ast gesägt, auf dem sie - sehr bequem - saßen. In beiden Fällen haben rbb bzw. SWF konsequent und korrekt agiert.
 
Beide haben mit Fleiß an dem Ast gesägt, auf dem sie - sehr bequem - saßen. In beiden Fällen haben rbb bzw. SWF konsequent und korrekt agiert.
Zeigt, dass beide es sich - die Betonung liegt auf SEHR BEQUEM - ebenso hätten einrichten können, aber nicht getan haben. Beide suchten für sich eher den dornigen Weg. Mir selbst hat auch vieles von den ganzen - sagen wir es so - "ver-unfallten" Sprüchen und Aktonen der beiden Herren sicher nicht gefallen. Aber.....in den USA hätte sich über keinen einzigen Sager der beiden oder keine einzige Aktion der beiden irgendein Mensch aufgeregt. Das ist der Unterschied.

Ich lebe ja in Österreich, bin also mit Ö3 groß geworden. Da gab es vor vielen, vielen Jahren, noch bevor Ö3 zum langweiligen Formatradio weichgespült wurde, in den Sommermonaten täglich die sogenannte Mat Schuh-Show, welche wirklich für genialen Brachial-Humor stand, und dass am helllichten Tag, ich glaube um 14 Uhr. Diese Sendung wurde innerhalb kürzester Zeit zum Kult. Rein theoretisch hätte auch Mat Schuh nach jeder seiner Sendungen gehen müssen, für sein Schandmaul, für viele Sager ziemlich an der Grenze oder unter der Gürtellinie. Aber.... es ist nicht passiert.

Falls es jemanden interessiert, hier der Link zu Mat Schuh höchstpersönlich:

 
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Ist es die Phantasielosigkeit und Unfähigkeit der Verantwortlichen, die das Radio innerlich verwahrlosen lassen? Oder sind es die in ihrer Mehrheit "doofen" Hörer, die alles mit sich machen lassen? Oder sind es geldgeile Eigentümer, die die Kuh "Radio" nur hemmungslos melken wollen?

Alle drei Gründe zu gleichen Teilen. Man nennt es den "Besten Mix aus drei Jahrzehnten"!
 
So gut wie jeder Privatsender und auch die meisten Ö-R pushen ihre Morningshow und damit die von dir angesprochene Personality.
Nur weil eine Sendung am Morgen läuft und diese am Tag Tausendmal beworben wird, ist es noch keine „Show“. Und nur weil es eine „Show“ darstellen soll, sind die Mods keine Personalities in meinen Augen.
Dafür fehlt den meisten der gewisse „Kazäng“ ;)) Ausserdem werden die Mods zu oft ausgewechselt. Ich weis zur Zeit nicht, wie die Mods in Frankfurt heissen.
 
Bei allen.
Mir fallen nach langem Nachdenken nur Tobi K. und Leni ein.
Leni habe ich mir gemerkt, da ich sonst niemanden kenne, der/die so heisst.
 
Ist es die Phantasielosigkeit und Unfähigkeit der Verantwortlichen, die das Radio innerlich verwahrlosen lassen? Oder sind es die in ihrer Mehrheit "doofen" Hörer, die alles mit sich machen lassen? Oder sind es geldgeile Eigentümer, die die Kuh "Radio" nur hemmungslos melken wollen?
Alles zusammen.

Man hat dem Hörer 30 Jahre lang eingetrichtert, dass Wortbeitrage etwas verwerfliches sind (Stichwort "Gelaber") und diese gefälligst nur Gossip-Themen behandeln dürfen. Man hat ihnen außerdem eingetrichert, dass bei der Musik nur die Quantität zählt (Stichwort "meiste Musik" mit Folgen wie gekürzte Songs, Pitching usw.), und ganz generell hat man den Hörern beigebracht, maximale Scheuklappen aufzusetzen, um bloß nicht dem eingestellten Sender untreu zu werden, weil ja nur dieser Sender "den besten Mix" und "das beste der 80, 90er und von heute" bringt, und kein anderer Sender.

Wann ist der Zenit überschritten? Ist der Quotensturz bei Antenne Bayern ein erstes hoffnungsvollen Zeichen dafür, daß die Schraube der Infantilisierung überdreht worden ist?

Wo sind die Hebel, um den Zug aufzuhalten und umzulenken? Wer könnte dem Spuk ein Ende bereiten? Die Gremien der Sender?
Der Zug ist abgefahren, die große Masse hat es akzeptiert. Jede FA/MA zeigt das aufs neue.
Die paar "Verrückten", so wie wir, gerne auch man unbekannte Titel hören wollen, oder Fach-Informationen zum gespielten Titel, die läßt man gerne abwandern, denn die verursachen nur Aufwand und Kosten.

Warum trifft diese extreme Niveaulosigkeit deutsche Sender nach amerikanischen Radiostationen am härtesten? Wie haben es Niederländer, Belgier und Italiener geschafft, diesen programmlichen Absturz weitestgehend zu vermeiden?
Die Italiener sind doch längst auf Dudelfunk-Niveau angekommen.
 
Ich weis zur Zeit nicht, wie die Mods in Frankfurt heissen.
Mir fallen nach langem Nachdenken nur Tobi K. und Leni ein.
Damit kennst du schonmal die MoShow-Mods von hr3 und planet. ;) Und dann wären da an Personalitys noch Thomas Koschwitz (hr1) und Daniel Fischer (FFH). Da hat sich in den letzten Jahren auch nicht viel geändert, abgesehen von Fischers kurzem Intermezzo bei hr3.
 
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Interessant. Viktor Worms hat dieselben Kritikpunkte wie ich:

"Vieles sei zu austauschbar geworden, die Musik größtenteils die Gleiche...>>Und nicht nur der Sound ist inzwischen oftmals eintönig. Ich muss Behauptungen einiger Programmchefs, wonach Inhalt Hörer töte, klar widersprechen. Wir brauchen Sender, die über Journalismus, Spaß und Spiel Substanz und Uniqueness liefern. Nur dann heben wir uns ab<<...Und der Musikgeschmack gerade der jungen Generation sei bei weitem nicht so eindimensional, wie viele Programmacher glauben. Und auch die allgemeine Floskel, dass zu viel Wort die Hörer vergraule, sei so nicht richtig. Es sei immer dann eben schlecht gemachtes Wort, das letztlich zum Abschaltfaktor wird."

Kommt halt von Radio Luxemburg. Gelernt ist gelernt. :)

 
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Na ja... Du willst uns sagen, dass deutsches Radio schlecht ist und dass der deutsche Hörer dumm ist.
Z. K. genommen.
Ja dass deutsche Radio ist schlecht. Und ja der deutsche Hörer ist dumm. Dumm gemacht von diesen Radiosender so dumm gemacht dass er von den Radiosender auch nichts mehr anderes erwartet. Und ich zähle mich auch dazu.
Ich erwarte keine Kreativität mehr. Ich erwarte nur noch dummes Gelaber und die 100 selben Lieder die sich jeden Tag wiederholen. Und ich tue mir jeden Tag dass an. Warum? Weil diese Radiosender mein Gehirn gewaschen haben und ich intelligentes nicht mehr haben will. Ich brauche diesen Sondermüll der mir auf alle Empfangswegen geliefert wird.

Alles klar?
 
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Nein.

Soweit ich weiß, gibt es z. B. Programme des Deutschlandradios. Per DAB+ auch eine Art Popwelle dazu. N ja, nicht ganz,
Ansonsten gibt es noch im Regelfall so einen Ein/Ausschalter.
 
Falls es jemanden interessiert:

Hier die ganzen sogenannten Webtalks mit Viktor Worms. Ich habe bisher die beiden jüngsten, #11 mit Jochen Rausch vom WDR und #12, unter anderem mit Helmut Markwort, angehört. Beide sehr hörenswert. Ja, von den anderen werde ich mir sicher auch noch den einen oder anderen ebenso anhören.

 
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Ist es nicht so, dass man mit der Zeit auch einfach abstumpft und resigniert? Zumindest geht mir das so. Ende der 90er, als ich angefangen hatte, Radio zu machen, war ich mit vollem Herzblut dabei, habe alles in mich aufgesogen, Nächte in Studios verbracht, mir Sender aus der ganzen Welt angehört und überlegt, was ich - auch über den Rahmen des Erlaubten hinaus - in meine eigene Sendung übernehmen kann. Ergebnis: Mehr als einmal habe ich dafür sowohl von Kollegen als auch von Chefs bösen Ärger bekommen. Wer lässt sich schon gerne von einem Anfang 20jährigen Radio-Enthusiasten eine lange Nase machen? Und weil man als kleiner Moderator ja irgendwie sein Studium oder sein restliches Leben finanzieren muss, schaltet man irgendwann um auf "Dienst nach Vorschrift": Nichts hinterfragen, nichts doof finden, nichts kritisieren. Einfach machen und Hirn abschalten. Und Herzblut auch, denn sonst krepiert man innerlich, wenn man sich vergegenwärtigt, was für einen geistigen Dünnschiss man da eigentlich abspulen soll.

Der Versuch, es besser zu machen, ist ebenfalls gescheitert. Ein wahrer Dialog:
Wortchef: "Wieso bringst du in der 5-Uhr-Stunde Inhalte?"
Ich: "Weil ich das für wichtig halte."
Wortchef: "Lass das. Ab sofort gibt's in der 5-Uhr-Stunde nur noch Musikmoderationen!"
Ich: "Aber morgens um 5 interessiert doch keinen, ob Taylor Swift Fußpilz hat. Da will man andere Sachen wissen. Musikmoderationen sind doch eher was für den Vormittag oder für Magazinsendungen am Abend."
Ich brauche nicht auszuführen, wer von uns beiden diesen Fight gewonnen hat und was daraufhin passiert ist.
Anderes Beispiel. Ich erinnere mich an ein Vorstellungsgespräch, das ich etwa 2014/15 mit dem GF eines angeschlagenen Privatsenders in Baden-Württemberg hatte, bei dem ich mich als PD beworben hatte und hoffte, dadurch etwas verändern zu können. Der GF hat das offenbar gemerkt und gesagt: "Damit eins klar ist: Wir wollen hier keine Experimente. Das muss alles so bleiben, wie es ist." Das Gespräch war dann recht schnell beendet, und ich bin heute froh, dass ich diesen Job nicht bekommen habe.

Nun, rund 25 Jahre nach meiner jugendlichen Euphorie und Begeisterung für das Radio gebe ich zu, dass ich fast vollständig aufgegeben habe. Ich arbeite schon lange nicht mehr beim Radio, dafür in einer Firma, die mir eine unbefristete Festanstellung mit jährlicher Gehaltserhöhung bietet und in der meine Fähigkeiten als Moderator gut gebraucht werden. Natürlich hatte ich immer wieder überlegt, mich doch nochmal bei dem ein oder anderen Sender zu bewerben, aber da geht's schon mit der Frage los: Wo? Bei welchem Sender würde ich mich wohlfühlen? Ich muss offen gestehen: Bei keinem. Höchstens bei Kulturprogrammen, aber dafür fehlt mir die klassisch-musikalische Expertise. Mir graut die Vorstellung, in einem Sender zu arbeiten, in dem sich die Hot Rotation alle zwei Stunden wiederholt, in dem die inhaltsleere und oft unfassbar peinliche "Morning-Show" der einzige Inhalt des Programms zu sein scheint und in dem Leute arbeiten, die offensichtlich mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss geschafft haben. Was man denen noch nicht einmal mehr vorwerfen kann, weil Leute aus dem Holze eines Patrick Lynen, Matthias Holtmann oder Frank Seidel heute einfach nicht mehr gebraucht und gewollt sind und die sich entweder über ihre (anstehende) Rente freuen oder, wie Lynen und auch ich, der Branche den Rücken zugekehrt haben.

Das Radio schafft sich selbst ab.
Einerseits argumentieren die PDs, man habe ja kaum noch Hörer und müsse deshalb plattes Programm mit enger Hot Rotation fahren. Und außerdem würden die Hörer es doch wollen, wie man an der MA ja wohl sähe. Klar: Wenn ich beim Rewe nur Holland-Tomaten kriege und aber dringend welche brauche, dann kaufe ich die eben. Dass Rewe dann sagt: "Die Leute kaufen sie doch! Also wollen sie sie ja auch!", ist natürlich völliger Irrsinn, denn wenn es gar nichts anderes mehr gibt, dann MUSS man nehmen, was man kriegen kann.
Andererseits hätten zahlreiche PDs (insbeonsdere die von ÖR-AC-Wellen) die Macht und die Möglichkeiten, es eben NICHT so zu machen wie tausend andere Sender, sondern sich wieder auf das zurückzubesinnen, was Radio ausmacht. Es bräuchte einen Mutigen, der sich nach vorne traut und sich von dem löst, über das wir uns hier mehrheitlich ärgern. Ich bin derjenige nicht. Es sei denn, jemand käme mit einem guten Angebot auf mich zu, aber dafür müsste mehr drin sein als eine auf zwei oder drei Jahre befristete Freie Mitarbeit.

Solange es diese(n) Mutige(n) nicht gibt, wird sich das Radio in der Form, wie wir es heute kennen und hassen, selbst abschaffen. Dann will ich aber bitte seitens der Progrmmverantwortichen auch kein Geschrei mehr hören von wegen "Die Leute hören nur noch Spotify", "Nachrichten zieht man sich über Twitter", "Wetter und Verkehr kriegt man ja auch über Apps" - mit anderen Worten: "Wozu sollen wir uns Mühe geben? Reicht doch, was wir machen."

Wenn einem das, was man da tagtäglich vom Stapel lässt, reicht, bitteschön. Die Konsequenz wird sein, dass das Radio samt seiner Macher noch weiter in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Noch ist es nicht zu spät, das Ruder herumzureißen.
 
Endlich sagt mal ein Betroffener, wie die Verhältnisse in den Sendern und wer die Schuldigen sind. Es deckt sich mit meinen Gesprächen mit WDR-Mitarbeitern anlässlich der Einführung des newsrooms vor wenigen Jahren. Tiefe Ablehnung derjenigen, die das umsetzen sollten, griff seinerzeit umsich. Die gleiche Situation wie bei Dir: Friss oder stirb. Da haben Buhrow und Weber im Zweifelsfall die Brechstange rausgeholt.

Ich sehe nach wie vor eklatantes Führungsversagen. Selten waren Radiomitarbeiter und -vorgesetzte so entkoppelt wie heutzutage.
 
Wenn einem das, was man da tagtäglich vom Stapel lässt, reicht, bitteschön. Die Konsequenz wird sein, dass das Radio samt seiner Macher noch weiter in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Noch ist es nicht zu spät, das Ruder herumzureißen.
Sehr gut geschriebener "Brandbrief", alle Achtung @Moderator.

Bisher bester Eintrag in diesem Forum bis auf die Einträge von @Topfgucker-SFX, die mir aus der Seele sprechen.

Eine wahre Wohltat im Vergleich zu dem Hitradio-Fanboy/girl-Gewäsch,was man hier sonst ständig lesen muss.
 
Nein.

Soweit ich weiß, gibt es z. B. Programme des Deutschlandradios. Per DAB+ auch eine Art Popwelle dazu. N ja, nicht ganz,
Ansonsten gibt es noch im Regelfall so einen Ein/Ausschalter.
Weil man auch, wenn man von diesem üblen Dudelfunk die Schnauze voll hat, immer gleich ins andere Extrem springen möchte. Irgendwas dazwischen, die Brücke zwischen Mainstream und Indie, das pushen neuer unbekannter Musik und wirklich frische Titel bekannter Interpreten vor allen anderen spielen: das alles was hierzulande nur Fritz und vor langer Zeit mal Radio Top40. Alles andere ging dann immer gleich einseitig in irgendeine Sparte, sei es besonders lahm, besonders einfältig oder besonders langweilig.

Mit PULS kann ich mich da, von ÖR-Seite, noch am ehesten anfreunden obwohl eigentlich weit ausserhalb der Zielgruppe und meines Empfindens nach völlig zu unrecht im unbekannten Digital-Nirvana, sowie um Welten besser als die Pseudo-Intellektuellen-Schnarchnasen von egoFM mit ihren angeblichen +245 % in der Hörerschaft.
 
Sehr gut geschriebener "Brandbrief", alle Achtung @Moderator.

Bisher bester Eintrag in diesem Forum bis auf die Einträge von @Topfgucker-SFX, die mir aus der Seele sprechen.
Da nicht für.
Es ist leider die Wahrheit. Ich wünschte, es wäre anders, aber so habe ich es selbst viele Jahre sowohl bei Öffentlich-Rechtlichen als auch bei Privaten erlebt.

Von Mobbing-Instrumenten wie sog. "Airchecks" will ich gar nicht erst im Detail anfangen. Wer will mir denn einen Aircheck geben? Wer will sich anmaßen, mir zu erklären, wie ich meinen Job zu machen habe? Das kann nur jemand, der um Klassen besser ist als ich und den ich selbst als Vorbild und Lehrer anerkennen und mir selbst aussuchen kann. Jemand, der selbst keine Ahnung hat und vom PD nur mit dem Zweck installiert wurde, die Mods schön klein zu halten, ist das sicherlich nicht. Mit Anfang/Mitte 20 hatte ich noch nicht das diplomatische Geschick, dieses oft hinterfotzige Gedisse in Form von Aircheck-Protokollen gebührend abzufedern. Die Folge waren teils eklatante Auseinandersetzungen zwischen Airchecker, PD und mir, und wieder ist klar, wer den Kürzeren gezogen haben: In erster Instanz natürlich ich, weil ich als Freier auch keinerlei Rechte hatte (Zitat Personalrat: "Sorry, da können wir nichts machen. Wir sind nur für die Festen da. Als Freier haben Sie gegen den da oben nichts in der Hand.") In zweiter Instanz: Die! Weil sie mich, einen begeisterten und ich kann wohl behaupten, auch recht begabten Mitarbeiter verloren zu haben.

Habe ich früher noch zwischen Schule-aus und Ins-Bett-gehen ununterbrochen Radio gehört (meist SWF3), bin ich inzwischen heilfroh, wenn zu Hause die Plärre aus ist. Daran wird sich so lange nichts ändern, wie wir Intendanten und Hörfunkdirektoren haben, die Programmverantwortliche, wie wir sie seit vielen Jahren erleben, dulden oder sogar fördern.
 
Weil man auch, wenn man von diesem üblen Dudelfunk die Schnauze voll hat, immer gleich ins andere Extrem springen möchte. Irgendwas dazwischen, die Brücke zwischen Mainstream und Indie, das pushen neuer unbekannter Musik und wirklich frische Titel bekannter Interpreten vor allen anderen spielen.
Genau hier liegt die große programmliche Lücke, die es endlich zu schließen gilt!!
 
Und diese Lücke sollte eigentlich von den ÖRs aufgefüllt werden, denn die sind auch ein wenig mitschuld, dass es diese Lücke gibt. Im Ausland bekommt man das gebacken, nur hierzulande nicht. Die ARD sollte ihre Programme wirklich mehr differenzieren, das alleine würde schon viel bewirken. Man vergleiche mal unsere Programme mit dem gesamten Angebot vom SRF in der Schweiz zum Beispiel, der hat nicht 3 Wellen die alle irgendwie dasselbe dudeln, sondern hat diese klar abgegrenzt in verschiedene Sparten die auch nicht zu kurz kommen. Hier in Deutschland kommen daran vielleicht eher noch die Spartensender vom BR und auch paar wenige Programme vom rbb, sowie NDR Blue. Das war es aber leider auch schon. Beim Rest ist NICHTS in der Richtung zu erkennen.
 
Du hast absolut recht. Die ARD-Radios erfüllen ihre Bringschuld nicht.

Das muss ich von den Privaten trennen. Denen sind Vorhaltungen erst an zweiter Stelle zu machen.

Andererseits ist es kein Naturgesetz, daß die Kommerziellen so sind, wie sie (bei uns) sind. Ich erspare uns eine Aufzählung kommerzieller europäischer Sender, die sogar sämtliche ARD-Dudelwellen haushoch schlagen.

Ich verweise exemplarisch auf Radio Capital aus Italien, eine Art landesweiter Classic Hits-Sender, der zu verschiedenen Tageszeiten mehrstündige Magazine mit tagesaktueller Information anbietet. Die Beiträge sind mehrere Minuten lang, die Musik tritt dann spürbar in den Hintergrund. Abends gibt es genrespezifische Sendungen, wie eine wochentägliche R&B-Schiene.

 
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"Das Radio schafft sich selbst ab."

Ja, da ist was dran. Was fehlt sind nach meiner Meinung Innovationen. Können wir ja an all den Gadgets um uns herum beobachten. Aber wie kann Radio sich neu erfinden. Zumindest im kleinen Stil? Einige Punkte waren hier zu lesen und auch Victor hat es ja auf den Punkt gebracht. Das ist aber immer nur Auflisten des Defacto Standards. Wie wäre der Blick nach vorne?

- Freiheitsgrade und Entwicklung von Moderatoren mit Persönlichkeit, PD / CvD mit Mut?
- Mut zur Lücke sprich Sparte. Nein, nicht Gospel und Country, aber das was bei Spotify und Co. viele Leute hören, Nische ist gefragt?
- Nahtloser Übergang von Handy/Mobil per App zu DAB im Auto zu Streaming im Webradio
- Small Scale DAB als kostengünstiger Einstig für Programmanbeiter (< 1000€ pro Monat) mit Ballungsraumbedeckung?
- DAB mit Bild und Ton als kombiniertes audiovisuelles Hörererlebnis?

Ich habe leider auch kein Rezept. Radio wird nur ein Weg zum Ohr des Hörers sein. Und dieser solle attraktiv gehalten werden.
 
Noch ist es nicht zu spät, das Ruder herumzureißen.
Mit Deiner Brandrede oder Abrechnung oder wie man es auch nennen möchte, hast Du alles auf den Punkt gebracht. Eigentlich sollte sich jeder Sender-Verantwortlicher Deinen Beitrag ausdrucken und gleich einmal auf die Pinwand im Büro hängen. Und Du.....solltest vielleicht doch noch einmal darüber nachdenken, Dich bei einem Sender, der Dich doch irgendwie reizt, und einen solchen wird es ja sicher geben, für eine leitende Funktion zu bewerben.;)
 
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