Computersprecher statt Nachrichtensprecher - wann?

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Bist Du Dir, sicher, daß Du den richtigen Take gehört hast, Ammerländer?
 
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Bist Du Dir, sicher, daß Du den richtigen Take gehört hast, Ammerländer?

Ich hörte mir beide Takes an. - Und wenn es etwas flüssiger gesprochen wird, kann es garantiert mit einigen Moderatorinnen, die ich (da keine Radiohoheit) zu hören gezwungen wurde, mithalten.
 
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ich fände es lustig... Menschen würden verstärkt diese Nachrichten hören die so komisch daher kommen, würden sich im Büro und abends beim Bier über den Sender unterhalten, wären von den langen Musikstrecken begeistert, die nach den lustigen Nachrichten kommen und würden - wenn sie angerufen werden und gefragt werden, welchen Sender sie gestern gehört haben - sagen, ich höre den Sender xxx... (sie werden ja nicht gefragt, warum...)

Wann lernt ihr endlich, dass, solange in der MA nur Erinnerungswerte abgefragt werden, Qualität vergebene Liebesmüh ist... so tickt halt der Durchschnittsmensch...

Katastrophen und menschliches Elend, Polemik und Neid sind gefragt und erinnerungswürdig - positive und gute Nachrichten (egal ob thematisch oder qualitativ in der Produktion) will niemand (ausser die Journalistenlobby mit ihren Freunden von Vorgestern)

Das Einsparen von Gehältern ist erst mal sekundär und nicht das Thema... natürlich musst du jemanden hinsetzen, der die Nachrichten dann so klingen lässt wie sie klingen - unverwechselbar, einprägsam, merkwürdig, innovativ, skuril. Und wenn du als Sender eh keine News-Kompetenz hast (was auf 90 % der Privatradios zutreffen dürfte) - ja... her damit!! Jetzt!!!
 
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Wer seine Radioseele an den Dauermusikstreckensatan verkauft, möge sich der Software bedienen. Wer in der Lage ist, das Potenzial "Mensch" beim Radio zu entdecken und zu nutzen, der muss diese Software nutzen. Denn der Mensch will unterhalten werden und da ist solch eine Comedy-Sprach-Software ein lustiges On-Air-Spielzeug. Aber manche Sender wollen sich komplett zerlegen. Da sollen sie doch das Programm als Werkzeug, nicht als Spielzeug an die Hand bekommen.
 
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@dc: Verblüffend. Ehrlich! Ich hätte nicht gedacht, dass Sprachprogramme mittlerweile so weit sind. Gute Phonetik (mal vom Problem der Anbindung der Einzelwörter im Satzfluss abgesehen), angenehme, weibliche Altstimme. Sehr schön. Ganz weit weg von "Kawlchen" der 70er. Beim oberflächlichen Hören - beeindruckend! Aber wehe, wehe, wenn es an den Inhalt geht...
Die volltönende Computer-Kollegin macht so ziemlich alles falsch, was man in der Leselehre nur falsch machen kann. Die Crux ist eben - und wird es lange Jahre bleiben - die intellektuelle Durchdringung und dementsprechende Aufbereitung des Textes.

Die Stimme betont nach dem Aschenputtelprinzip: "Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen". Die Stimme "spielt" einen deutschen Satz und dessen mögliche Betonungsmuster nach und - sitzt haarscharf daneben. Im Leadsatz z.B. setzt sie einen Betonungsschwerpunkt auf "dazu". Warum tut sie das? Die Hauptbetonung liegt auf "Mutter" und "Haftbefehl", eine Sekundärbetonung auf "gezwungen". Nach dem Komma müsste unbedingt das "tatsächlichen" mit einer Hauptbetonung versehen werden, eine Sekundärbetonung auf "Vater". Sie entscheidet sich genau andersherum. Den zum Verständnis notwendigen Spannungsbogen zwischen "Karlsruhe" und "Jena" setzt sie völlig in den Sand, obwohl dies der Aussagekern ist. Das Wort "nicht-ehelich" kennt sie nicht und plumpst völlig sinnwidrig auf „geborenen“. Dass das Kind geboren ist, sollte man bei diesem Sachverhalt voraussetzen....
Die Stimme neigt zur Verbbetonung am Satzende. Das klingt nach brav vorgelesenem und irrwitzig falsch betontem Schüleraufsatz --- usw. usw.

Wenn es nicht völlig andere Mechanismen gäbe, die gegen eine goldene Zukunft des Berufssprechertums arbeiten - diese nette Dame aus virtuellen Welten wird in seriösen Infoprogrammen zumindest beim Nachrichtensprechen den Kollegen aus Fleisch und Blut nicht am Beinchen sägen.
 
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Des brauchisch, des Teilsche - wo duhd's 'n des gebbe, saachema? Kall mei Droppe, wasse Gerääd... :wow::wow::wow:
 
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Die müßte es ganz normal im Fachhandel geben, aber vorsicht: das ist die kleine Cherry mit Gummitasten unter den Kappen. Die greift sich etwas wabbelig (mir nicht unangenehm), wird aber bei längerer Benutzung zunehmend härter und irgendwann will bei manchen Exemplaren z.B. die Backspace-Taste nicht mehr rauskommen.

Anschluß: USB.

Gibt es für Hessen, Berliner und Oberpfälzer.

Mal im Fachhandel schauen oder halt bestellen. Das ist aber mehr ein Gag, als eine hochwertige Tastatur.
 
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Danke für die Info, Waver, dann bleib ich doch lieber bei meinem eigenen Logitech-Funk-Teilchen. Das ist nicht wabbelisch, sondern griffisch, schniddisch und gesundheitsbeige.
 
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Im Original ...Betonung...ganz anders.
Und das ist ja der Witz der Geschichte: Der erfahrene Radioschaffende kann durch schräge Interpunktion oder Buchstabenzauberei sicher die Computerstimme zum akzeptablen Nachrichtensprecher(innen)ersatz aufbauen. Aber warum, zumal das eigentliche Nachrichtensprechen schon lange erledigt wäre, während dem Surrogat noch fleissig beim Entholpern geholfen werden muss.
So, auf gehts:
 

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Jetzt wird's aber langsam beängstigend...
Ich fürchte um meinen Job...

Nur: Derjenige, der die Software editiert und Betonungsstrichlein einsetzt, verdient gewiss mehr als ein Sprecher aus Fleisch und Blut. So darf ich also hoffen, als "geringerer Kostenfaktor" noch ein paar Jahre mein Gnadenbrot zu er-sprechen.
 
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Bei aller Liebe für Innovationen: So etwas möchte ich im Rundfunk bitte nicht hören.
Für mich ist das ein echter Abschaltfaktor. :wall:

Ganz abgesehen davon: Wer sich in den Radiopannen schon mal umgehört hat, wie sich da eine Cartwall selbständig machte und dem Moderator oder Redakteur / Sprecher ganz mächtig in die Parade fuhr .... (Radiowaves hilf, du hast den link doch sicher irgendwo griffbereit) - wenn so ein Vorlesesystem erst mal abgeht, na dann gute Nacht.

Im übrigen kann eine Lesesoftware mal nicht schnell ins andere Studio flitzen oder Pannen gekonnt überspielen. Wer soll denn dann noch was retten?

Gruß, Uli
 
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Uli, ich kann Dir nur zustimmen. Aber immer, wenn Innovationen kamen, hieß es seitens der Bosse: Kinderkrankheiten werden einkalkuliert, Havariekonzepte werden erstellt, Doppelte Sicherungsnetze sind nicht vorgesehen... Also heißt der Wahlspruch für das Jahr 2020: Ohren zu und durch :D
 
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's Onkel'che is' heut' ja widder senssationelll......:D:wow:
 
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Wer sich in den Radiopannen schon mal umgehört hat, wie sich da eine Cartwall selbständig machte und dem Moderator oder Redakteur / Sprecher ganz mächtig in die Parade fuhr .... (Radiowaves hilf, du hast den link doch sicher irgendwo griffbereit)

Ich heiße zwar nicht Radiowaves, aber ich denke, ich weiß, was Du meinst - bestimmt entweder Jan Bastick von Radio Hamburg oder die vermackelte Werbung von Radio Fritz, oder?

LG

McCavity
 
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Nein, beide meinte ich nicht, im übrigen würde der hier m.E. besser passen.
Aber es geht so in die Richtung, ja. Und solchen Systemen wollen wir vertrauen?

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Grüße, Uli
 
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[...]
Aber es geht so in die Richtung, ja. Und solchen Systemen wollen wir vertrauen?
[...]

Ach Uli, wurde das nicht auch schon zu Zeiten der DVDs, CDs, Computer, Dreipunktgurten, Flugzeugen, Hubschraubern, etc. gefragt?
Und was wurde heute, einige Jahre spaeter, daraus?

Alles steckte einstmals in den Kinderschuhen. ;)
 
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Ja, Inselkobi, so ist es. Aber hier geht es doch vor allem um eine ureigene, menschliche Leistung - das sinnfassende Lesen. Und letztlich geht es um die alles beherrschende Frage "Können Computer irgendwann denken wie ein Mensch?" Und an diesem, unserem Thread-Beispiel wird es manifest, wohin die Reise auf seiten der Software gehen muss, damit das System funktioniert. Deine genannten Beispiele sind - letztlich geniale - aber doch "nur" mechanische Konstruktionen.
 
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Und diese "mechanischen Konstruktionen" sind eben (zum Glück) noch nicht ausgereift.
Die automatische Dame vom BR-Verkehr hat heute nur sehr einfach Texte. Es gab allerdings auch schon Tage, an denen sich Schreibfehler im Text befanden, die die Dame dann auch rücksichtslos bis zur Unverständlichkeit vortrug.

Beim Runterrasseln der Staus auf den Autobahnen ist sie ziemlich gut, sobald es jedoch an Fließtext geht bekommt sie Schwierigkeiten.
 

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