Cooler Hund: Studio-Brand!

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AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Freak ist das richtige Wort - der Raum ist so klein, daß er sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens eine leichte Rauchvergiftung zugezogen hat... die Luft da drin dürfte äußerst unangenehm gewesen sein (siehe der Huster bei 00:12:38, 24 Sekunden nach Ausbruch des Feuers). Der Einsatz der CO2-Löscher dürfte die Luftqualität nicht dramatisch verbessert haben. Aber zumindest haben sie keine Pulverlöscher verwendet, das hätte 'ne noch größere Sauerei verursacht.

Aber aus diesem Vorfall kann man einige Lehren ziehen:

a) es macht immer Sinn, einen kleinen (CO2)-Löscher am Moderatoren-Platz zu haben. Hätte der Moderator als "Erstbekämpfung" nicht nur den Papierkorb umgestoßen, sonden einen 1,5-Kilo-Mini-Löscher zur Verfügung gehabt, hätte er das Übergreifen auf den Tisch noch effektiv verhindern können
b) ist das ein starkes Argument für Rauchverbot im Studio und paranoide Einstellung der Rauchdetektoren: der Feueralarm (Blinklicht oben links im Bild) geht erst nach fast einer halben Minute los, als das Feuer schon auf den Tisch übergegriffen hat. Der Moderator hat zu diesem Zeitpunkt schon erste Atembeschwerden.
c) eine gewisse Grundausbildung in Brandbekämpfung sollte jeder haben. Der Moderator hätte die Sendung sofort schmeißen müssen. Hier sind Leib und Leben in Gefahr, die Brandbekämpfung hätte hier Priorität haben sollen - man weiß jetzt allerdings nicht, was der Moderator gerade genau verlesen hat, u.U. war das ja noch wichtiger. Aber im Normalen Betrieb sollte man die Sendung unterbrechen, vielleicht noch gerade den Satz beenden, Musik reinhauen und dann zunächst mal den Brand bekämpfen. Am besten hat der erste der Techniker reagiert: Konsequent alle Glutnester mit *kurzen* CO2-Stößen ausgetreten. Er ist von unten nach oben vorgegangen und hat nach jedem Stoß kurz die Löschwirkung überprüft und sein Löschmittel optimal eingesetzt. Ich vermute, daß dieser Techniker eine gewisse Grundausbildung in Brandbekämpfung genossen hat. Der zweite Techniker hat nur noch blinden Aktionismus gezeigt. Der erste Techniker hatte den Brand schon unter Kontrolle, als er mit dem 2. Feuerlöscher dazukam. Das Feuer war nicht so stark, daß man von zwei Seiten hätte angreifen müssen, hier wäre es besser gewesen, den 2. Feuerlöscher zwar vorzubereiten, aber noch nicht zu aktivieren.

Solche Dinge kann man aber nur wissen, wenn man mal eine entsprechende Ausbildung bekommen hat. Dieses Video ist ein schönes Lehrbeispiel und trotz allem: Hut ab vor dem Moderator, daß der so die Nerven bewahrt hat :D

Fazit:
- jeder sollte ein gewisses Grundwissen in Brandbekämpfung erwerben
- geeignete Löschmittel zur Verfügung stellen
- im Brandfall: Ruhe bewahren
- Erstbekämpfungsmaßnahmen sofort einleiten
- Prioritäten richtig setzen - Gesundheit geht immer vor!

LG

McCavity
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Mich würde interessieren was so wichtig war, dass es noch nicht einmal wegen eines kleinen :D Feuers unterbrochen werden durfte. Ist hier ein Dolmetscher anwesend?

Anders gedacht könnte ich mir auch gut vorstellen, dass es sich hier um eine Crossmediale PR Maßnahme handeln könnte. Wette in spätestens 2 Wochen bringen die großen (wahrscheinlich privaten) deutschen Sender eine ähnliche Aktion :wow:
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

a) es macht immer Sinn, einen kleinen (CO2)-Löscher am Moderatoren-Platz zu haben.

In einem geschlossenen Raum würde ich keine CO2 Löscher benutzen. Da kann es sein, dass einem selber plötzlich ohnmächtig wird, da CO2 den Sauerstoff verdrängt.

Die Aussage halte ich für sehr gewagt.

Für solche Fälle sollte man einen Löscher der Klasse A verwenden und keinen der Klasse BC oder ABC.
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Für Kleinstbrände gibt es seit geraumer Zeit Löschmittel in 500g-Sprühflaschen, ungiftig und rückstandsfrei und im Gegensatz zum Feuerlöscher so oft verwendbar bis die Flasche leer ist Brandklassen A+B, elektrische Anlagen bis 1000V. Sollte meiner Ansicht nach in keinem Haushalt fehlen, ersetzt aber keinesfalls einen "richtigen" Feuerlöscher.
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

[OT]

In einem geschlossenen Raum würde ich keine CO2 Löscher benutzen. Da kann es sein, dass einem selber plötzlich ohnmächtig wird, da CO2 den Sauerstoff verdrängt.
Die Aussage ist insoweit zutreffend, als man in dem berühmt-berüchtigten "CO2-See" (da schwerer als Luft) erst bewusstlos werden und dann tödlich verunglücken kann.
Inwiefern das auf geschlossene Räume mit Luftverwirbelungen zutrifft, weiß ich nicht.

Das mit der Verdrängung müsstest du mir mal erklären, da bin ich nicht genug Fachmann. Vielleicht per PN.

[/OT]
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

In einem geschlossenen Raum würde ich keine CO2 Löscher benutzen. Da kann es sein, dass einem selber plötzlich ohnmächtig wird, da CO2 den Sauerstoff verdrängt.

Die Aussage halte ich für sehr gewagt.

Für solche Fälle sollte man einen Löscher der Klasse A verwenden und keinen der Klasse BC oder ABC.

Zusätzlich zu den Ausführungen von thegermanguy gibt es keinen "Löscher der Klasse A" oder ähnliches. Die Brandklasse bestimmt, *was* brennt und da gibt es:

A - Feststoffbrände
B - Flüssigkeitsbrände
C - Gasbrände
D - Metallbrände
F - Flüssigkeitsbrände

Allgemein kann ein Feuer nur auf vier "Säulen" existieren: Sauerstoff, Brennstoff, das richtige Mengenverhältnis aus den beiden und der Zündtemperatur. Brandbekämpfung bedeutet nichts anderes, als eine oder mehrere dieser vier Säulen zu entfernen und damit das Feuer zum Erlöschen zu bringen. Strategien sind hier Kühlung/Senkung der Temperatur unterhalb der notwendigen Zündtemperatur (speziell: Wasser, Wassernebel, aber auch CO2), Entfernung des Brennmaterials ("Auseinanderreißen" des Feuers), Entfernung des Sauerstoffes durch Verdrängung durch sogenannte Inertgase (CO2, Stickstoff, aber auch Branddecken oder Sand (speziell bei Metallbränden)) oder Unterbrechung der Verbrennungskette durch "aktive" Gase (Halone). Dadurch eignen sich diese Löschmittel mehr oder minder gut für verschiedene Brandklassen.

*Richtig* war, daß es sich im vorliegenden Fall um einen Brand der Klasse A gehandelt hat. Normalerweise ist CO2 nach DIN EN3 nicht für diese Brandklasse vorgesehen, weil Feststoffbrände in der Regel mit Glut einhergehen, die durch das CO2 u.U. nur unzureichend gekühlt wird und damit eine Neuentfachung des Brandes erlaubt, oder aber durch den Druck die Glut weggeblasen werden kann, was dann u.U. zu neuen Entstehungsbränden führt. Dies gilt allerdings in erster Linie für Brände mit längeren Vorbrennzeiten, speziell Schwelbrände.

Für die Brandklasse A eignet sich in erster Linie alles, was mit Wasser zu tun hat und das schon genannte ABC-Pulver. In dem vorliegenden Fall hätte das sicherlich zu keinen größeren Schäden geführt, zumindest waren in der Nähe des Feuers keine teuren Geräte zu sehen - wäre der Brand neben dem Arbeitsplatz ausgebrochen, hätte, selbst wenn das Feuer die Geräte nicht beeinträchtigt hätte, das Löschmittel hier u.U. einen großen Schaden anrichten können. Die Rettung von Menschenleben steht immer im Vordergrund, insofern sollte man Brände mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Aber im Vorliegenden Fall hätte der Einsatz von Wasser und ganz besonders Pulver u.U. mehr Schaden angerichtet als genützt.

Ebenfalls richtig ist, daß CO2 ab einer Menge von 5 Volumenprozent im Raum gefährlich wird, da es den Luftsauerstoff verdrängt und zusätzlich als Atemgift wirkt. Dazu müßte man aber so einen Feuerlöscher schon ziemlich intensiv einsetzen und den Raum wirklich verschließen - auf dem Video gut zu sehen, daß die Studiotür offen war und der Brand mit ein paar wenigen Stößen gelöscht war. Insofern hat hier der Nutzen gegenüber der Gefahr überwogen. Selbstverständlich sind im Umgang mit Feuerlöschmitteln auch Sicherheitsvorschriften zu berücksichtigen, die ebenfalls zum Grundwissen über die Brandbekämpfung gehören.

Dennoch ist es so, daß CO2 Löscher, spziell in der Form großer Löschanlagen *gerade* in geschlossenen Räumen am effektivsten wirken, eben *wegen* ihrer Eigenschaft die Luft zu verdrängen. Diese werden aber automatisch oder ferngesteuert ausgelöst und sind immer mit entsprechenden akustischen und optischen Warnungen sowie einer Verzögerungszeit verknüpft, um anwesendem Personal das rechtzeitige Verlassen des Bereiches zu ermöglichen. Ergänzt werden solche Anlagen oft durch Brandschutzhauben, die Personen bis zu einigen Minuten mit frischer Atemluft versorgen können, um eine Flucht aus einem gefluteten Bereich zu ermöglichen. Hierzu muß aber auch das Personal entsprechend geschult werden und Übungen müssen durchgeführt werden, um im Brandfall so viel Schaden wie möglich abzuwenden.

LG

McCavity
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Hallo!

Das sieht mir doch sehr nach Fake aus. Denn innerhalb einer Sekunde entflammt sich praktisch die gesamte Ablagefläche hinter dem Mod. Wie geht denn sowas?

Und selbstverständlich, CO2 kann in geschlossenen Räumen durchaus gefährlich sein. Andereseits werden aus 2kg CO2 nur 1000 Liter Gas. Um die kritische Konzentation von 5% zu erreichen, müßte der Raum weniger als 20m³ Volumen haben.

Dieser Mensch sitzt aber nur hinter einer "Schallschutzwand" (ganz links im Bild), also in einem größeren Raum - da war sicher noch genug Luft zum Atmen.


vg Pyrozwerg
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Na na na, Herr McCavity, das mit den Brandklassen B und F müssen wir noch etwas auseinanderdividieren.
Kurzform: B - industriell (Fette und Öle im maschinellen Bereich); F - gastronomischer Bereich (Zulassung anderer Löschmittel).

Übrigens heißt es korrekt "Flüssige und flüssig werdende Stoffe", d.h. Stoffe, die sich erst verflüssigen und dann entzünden - Fette sind nämlich keine Brandklasse A.
Du hattest ja schon ausgeführt, dass das Merkmal für die Brandklasse A die Glutbildung ist.

Übrigens, die vier Säulen der Feuerentstehung (und -bekämpfung) sind zwar korrekt, aber ein Feuerwehrmann würde noch eine fünfte Säule (woher kennen wir das? :D) hinzufügen, und das ist das katalytische Element.
Das war jetzt vollkommen [OT].

Zum Thema: Der Moderator ist kein Cooler Hund, sondern ein saublöder [Schimpfwort nach Wahl einsetzen].
Oberste Regel bei jeder Rettungsaktion, unabhängig von der rettenden Einheit, ist die Eigensicherung.

Ein verantwortungsbewusster Helfer (vom Ersthelfer bis zum Profi) begibt sich nicht in einen Gefahrenbereich, für den er nicht ausgebildet und ausgerüstet ist.
Ein bewusstloser Moderator im Studio stellt eine zusätzliche Gefahr für die Helfer dar, denn er bindet Personal (Rettungstrupp) und verzögert die Löscharbeiten. Menschenrettung geht vor Sachrettung!

Wer sich im Brandfall nicht umgehend aus dem Gefahrenbereich entfernt, den möge die Evolution dahinraffen. Tut mir (irgendwann nicht mehr) leid. Es ist unverantwortlich, andere zusätzlich zu gefährden.

Und für unsere Tontechniker: Was soll der Verbleib des Moderators im Studio, wenn die Moderation sowieso im Geräusch der Feuerlöscher untergeht?

Fazit: Eine durch und durch unsinnige Aktion, die mit :wall: nur unzureichend beschrieben werden kann.
Auch wenn es nur ein Fake / Bitte lächeln - Video sein sollte: Ganz schlechtes Vorbild; es wird viele geben, die die vermeintliche Coolness in eine Verharmlosung der Gefahr uminterpretieren.

Gruß, Uli
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Ein völliger Idiot.

Aber was soll man vom Moderator eines Internet-Radios schon anderes erwarten?
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!


http://www.denic.de/ schrieb:
Die Domain "feuerlöscherszene.de" ist nicht registriert.

@Uli

Ich habe die Brandklassen hier nur bewußt kurz eingeführt, weil es im vorliegenden Fall "nur" um Brandklasse A ging, genauso bei den Säulen - da habe ich sogar darüber nachgedacht, das Mengenverhältnis wegzulassen, um den Text zu vereinfachen - aber ansonsten selbstverfreilich d'accord, ich bitte, mir zuzugestehen, daß ich bereits seit ca. 18 Jahren nicht mehr dem aktiven Dienst nachgehe und sich da sicherlich diverse Unzulänglichkeiten einschleichen (was mich aber nichtsdestotrotz veranlaßt, mein Wissen mal wieder ein wenig "auf Stand" zu bringen) :)

LG

McCavity
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Was er damit sagen möchte: Wir sind hier in einem Radioforum, nicht in einem Brandschutz-Forum.

Schon richtig. Hier im Forum ging es aber auch schon um den Radioempfang im Ernstfall. Etwas Grundwissen in Sachen Brandschutz - oder wenigstens ein mit dem (Fake)Video vom "Brand bei Internetradio Akropolis" einsetzendes Nachdenken zum Thema Brandschutz - kann jedenfalls nicht schaden. RHH und NRJ Sachsen sind "gebrannte Kinder"...


Wer privat einen Feuerlöscher im Auto hat, sollte schließlich auch wissen wie man ihn bei einem (entstehenden) Brand im Motorraum richtig benutzt. Sonst kann man das Teil auch gleich vergessen, das Auto verlassen und aus 25m Entfernung zugucken. Letztes Beispiel vom Wochenende: Ein Auto brennt in einem Tunnel in der Schweiz. Nix weiter passiert. Tunnel stundenlang gesperrt. Das kam sogar in den Verkehrsmeldungen in DE.


vg Zwerg#8
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Clever, odd!

Es kommt aber noch besser für das "geheimnisvolle Brandgeräusch":

Nach alter Geräuschermacher-Tradition nehme man etwas Papier und ein paar Steichhölzer in die Hände und dann wird das Ganze halt gefühlvoll "zerknüllt". Alter Trick. Klingt echt wie Kaminfeuer...

9Live-like-Quizfrage zum sichtbaren Fernsehbild: Brennt hier was?

Zuschauerantwort (10000 Anrufe): Natürlich brennt nix.

Falsch. Außerhalb des Fernsehbildes brannte eine Kerze auf dem Tisch des Geräuschermachers. Den Schattenwurf seiner Hände auf dem Tisch hätten Sie doch sehen und erkennen müssen... ;)

Abgründe tun sich auf. Dunkel, ganz dunkel...


Vg 9LiveZwerg
 
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Es ist mir auch aufgefallen wie sich die Ablagefläche schlagartig entzündet hat; Die müsste dann wohl recht fettig gewesen sein. Außerdem ist auch der Abfalleimer recht heftig "abgegangen"und hat rein vom optischen Anschein her heißer gebrannt als man es von Papier hätte erwarten mögen.
Also wenn das ein Fake war dann finde ich es eigentlich genauso unverantwortlich so eine Schau abzuziehen wie das Verhalten des Moderators im Falle daß es keine gestellte Szene war.

Ein Brand durch Kurzschluss kann auch in Kleinspannungsgeräten wie z.B. Verstärkern durchaus entstehen. Ich kann nur dazu raten mindestens einen Löscher einsatzbereit zu halten und in JEDEM Falle die Feuerwehr zu verständigen denn selbst ein vermeintlich gelöschter Brand kann durch versteckte Glutnester auch nach Stunden wieder aufflammen, vorzugsweise mitten in der Nacht wenn niemand es merkt.
 
AW: Cooler Hund: Studio-Brand!

Zusätzlich zu den Ausführungen von thegermanguy gibt es keinen "Löscher der Klasse A" oder ähnliches. Die Brandklasse bestimmt, *was* brennt und da gibt es:

A - Feststoffbrände
B - Flüssigkeitsbrände
C - Gasbrände
D - Metallbrände
F - Flüssigkeitsbrände

Allgemein kann ein Feuer nur auf vier "Säulen" existieren: Sauerstoff, Brennstoff, das richtige Mengenverhältnis aus den beiden und der Zündtemperatur. Brandbekämpfung bedeutet nichts anderes, als eine oder mehrere dieser vier Säulen zu entfernen und damit das Feuer zum Erlöschen zu bringen. Strategien sind hier Kühlung/Senkung der Temperatur unterhalb der notwendigen Zündtemperatur (speziell: Wasser, Wassernebel, aber auch CO2), Entfernung des Brennmaterials ("Auseinanderreißen" des Feuers), Entfernung des Sauerstoffes durch Verdrängung durch sogenannte Inertgase (CO2, Stickstoff, aber auch Branddecken oder Sand (speziell bei Metallbränden)) oder Unterbrechung der Verbrennungskette durch "aktive" Gase (Halone). Dadurch eignen sich diese Löschmittel mehr oder minder gut für verschiedene Brandklassen.

*Richtig* war, daß es sich im vorliegenden Fall um einen Brand der Klasse A gehandelt hat. Normalerweise ist CO2 nach DIN EN3 nicht für diese Brandklasse vorgesehen, weil Feststoffbrände in der Regel mit Glut einhergehen, die durch das CO2 u.U. nur unzureichend gekühlt wird und damit eine Neuentfachung des Brandes erlaubt, oder aber durch den Druck die Glut weggeblasen werden kann, was dann u.U. zu neuen Entstehungsbränden führt. Dies gilt allerdings in erster Linie für Brände mit längeren Vorbrennzeiten, speziell Schwelbrände.

Für die Brandklasse A eignet sich in erster Linie alles, was mit Wasser zu tun hat und das schon genannte ABC-Pulver. In dem vorliegenden Fall hätte das sicherlich zu keinen größeren Schäden geführt, zumindest waren in der Nähe des Feuers keine teuren Geräte zu sehen - wäre der Brand neben dem Arbeitsplatz ausgebrochen, hätte, selbst wenn das Feuer die Geräte nicht beeinträchtigt hätte, das Löschmittel hier u.U. einen großen Schaden anrichten können. Die Rettung von Menschenleben steht immer im Vordergrund, insofern sollte man Brände mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Aber im Vorliegenden Fall hätte der Einsatz von Wasser und ganz besonders Pulver u.U. mehr Schaden angerichtet als genützt.

Ebenfalls richtig ist, daß CO2 ab einer Menge von 5 Volumenprozent im Raum gefährlich wird, da es den Luftsauerstoff verdrängt und zusätzlich als Atemgift wirkt. Dazu müßte man aber so einen Feuerlöscher schon ziemlich intensiv einsetzen und den Raum wirklich verschließen - auf dem Video gut zu sehen, daß die Studiotür offen war und der Brand mit ein paar wenigen Stößen gelöscht war. Insofern hat hier der Nutzen gegenüber der Gefahr überwogen. Selbstverständlich sind im Umgang mit Feuerlöschmitteln auch Sicherheitsvorschriften zu berücksichtigen, die ebenfalls zum Grundwissen über die Brandbekämpfung gehören.

Dennoch ist es so, daß CO2 Löscher, spziell in der Form großer Löschanlagen *gerade* in geschlossenen Räumen am effektivsten wirken, eben *wegen* ihrer Eigenschaft die Luft zu verdrängen. Diese werden aber automatisch oder ferngesteuert ausgelöst und sind immer mit entsprechenden akustischen und optischen Warnungen sowie einer Verzögerungszeit verknüpft, um anwesendem Personal das rechtzeitige Verlassen des Bereiches zu ermöglichen. Ergänzt werden solche Anlagen oft durch Brandschutzhauben, die Personen bis zu einigen Minuten mit frischer Atemluft versorgen können, um eine Flucht aus einem gefluteten Bereich zu ermöglichen. Hierzu muß aber auch das Personal entsprechend geschult werden und Übungen müssen durchgeführt werden, um im Brandfall so viel Schaden wie möglich abzuwenden.

LG

McCavity


Mal ne Frage am Rande: Ist dir langweilig, oder warum führst du jetzt auch noch das Brandschutzgesetz hier auf? :D
 
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... wenn mal wieder 'ne Platte oder 'n Player bei heißen Rythmen raucht...
Vielleicht schadet es gar nicht mal, wenn man zum Studiobetrieb den Brandmeister
in der Tasche hat. Jedenfalls kann man sich dann solche Fakes wie dies' Video erlauben.

Kleine Brände verdienen übrigens einen Brandy und nicht die Erstickung in CO2.

Zum Wohl!
 
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