Da fliegt mir doch das Blech weg!

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Zwerg#8

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Hallo, verehrte Internetradiomacher!

Ich habe hier im Forum in der Vergangenheit ja auch schon vereinzelt kurze "Streamchecks" hochgeladen, bei denen ich mir beim Hören "an den Kopf gegriffen habe": Kirmisradio, rein tontechnisch unterirdisch klingende "Modis", die obendrein auch keine Mikrofonstimme haben, legen hauptsächlich irgendwelche Schlager/Ballermannmugge auf und kommentieren das Geschehen im "hauseigenen Chat"... *grrrrrrr*

Wer soll sich das bitteschön anhören?

Heute hat sich ein Kumpel regelrecht aufgeopfert und etwa 20 Sender von irgendeiner "Votingsite" herausgegriffen und zugehört. Bei etwa 10 Sendern lief noch "Programm" und unten sind knapp drei Minuten "Best of" zusammengeschnitten.

Mir fehlen echt die Worte! Solltet Ihr, in eurer Eigenschaft als "Sendeleiter", diese Art Radio veranstalten, oder euch als "Modi" der Moderationsstil bekannt vorkommen,, bitte hört einfach auf und schaltet den Sender ab!

Und jetzt bitte nicht mit dem Totschlagargument "Das ist doch nur ein Hobby!" kommen. Das mag sein, das ist aber trotzdem eine Schande, die ein schlechtes Licht auf die ganze Gilde wirft!

Wer sich angesprochen fühlt, möge sich bitte ein anderes Hobby suchen und nicht das Net mit diesem Mist zumüllen. Danke!

Und jetzt heißt es tapfer sein...
 

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Ausnahmslos grauenhaft. Alles getreu dem Motto "Jeder darf, aber niemand kann.". Kann mich da an den Ex einer geschätzten Ausbildungsbekanntschaft erinnern. Dieser tobte sich auch bei einem solchen Programm aus und hielt sich noch für besonders gewitzt, weil er sdich die Musik für seine Sendungen über den Free YouTube Downloader bezog. Keine Ahnung, ob er dort immer noch ein Unwesen treibt. Möchte es ehrlich gesagt nicht herausfinden.

Bin auch der Meinung, dass solche Veranstaltungen Online-Radios in den Dreck ziehen. Daher auch meine Bitte: Nehmt die Sache ernst, oder lasst es bleiben. Solchen Mist braucht die Welt nicht.
 
Was mich ja immer wieder fasziniert und zugleich erschreckt ist, dass es Menschen gibt, die das freiwillig hören ... - jeder bekommt das Radio was er verdient, möchte man meinen, aber dann hätten wir hier ja fast nichts zu diskutieren.
 
Das habe ich nie infrage gestellt. Wenn diese vom Zwerg herangezogenen Heinis nicht bald ihr Geld lieber in Geschenken anlegen, wird man als "Webradiomacher" überhaupt nicht mehr ernst genommen...
Vielleicht erledigen bald Abmahnanwälte i. S. EU-DSGVO die Beseitigung solcher Logorrhoe - ich bin optimistisch :D
 
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Wer soll sich das bitteschön anhören?

Solche Diskussionen habe ich mehr als genug geführt. Die häufigsten Antworten:

  • Qualität wird völlig überbewertet
  • Jedes Webradio sucht Moderatoren (a.k.a "Modis" oder "DJs"), da muss man nehmen, was man kriegt
  • Webradio ist Hobby, kein Job
  • Webradio soll Spaß machen. Wer Ansprüche hat, hat keinen Spaß - und soll mal den Besenstiel aus dem Kreuz nehmen und wieder LEBEN!
  • Wir senden für unsere Hörer und nicht für Kritiker
  • Radio mit Anspruch ist langweilig und klingt wie die UKW-Sender
  • Wer braucht beim Radiomachen schon Regeln?
  • Bei uns kann jeder so senden, wie er oder sie es will
  • Moderation ist, wenn ich rede. Egal wie. Punkt!
  • Warum ist es wichtig, englische Musiktitel richtig auszusprechen? Kratzt doch keinen.
  • Hauptsache, es wird gelacht. Besserwisser lachen nicht.
 
@chapri: So wie Du es sagst: Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß ich erstmal die Augenbrauen hochziehen oder gar ein schmerzverzerrtes "Knautschgesicht" aufsetzen würde, wenn mir jemand auf die Frage nach seinen Hobbys mit "Ich mache Webradio" antworten würde. So weit ist es mittlerweile schon!

Aber dieses pauschale "in einen Topf werfen" hat nunmal seine Gründe - man höre beispielsweise oben. Ein weiteres Problem ist in der Tat das "nur fürs eigene Team" senden. Die schmoren alle jahrelang "im eigenen Saft" (um bei der Topf-Analogie zu bleiben), finden sich gegenseitig toll und entwickeln sich nicht weiter. Sie sind lernresistent, wie hier mal jemand schrieb. Und sollte es einem "Sendeleiter" wirklich mal gelungen sein, einen neuen Moderator mit Ahnung (!) aufzugabeln, der dann auch mit "Top-Sound" sendet, fühlen sie sich gleich persönlich angegriffen, falls sie den Klangunterschied an ihren Mini-PC-Boxen (!) überhaupt wahrnehmen können. Schnell werden dann Intrigen geschmiedet. Und ein Außenstehender (ich) sollte besser überhaupt keine Kritik im "hauseigenen Chat" ablassen. ;)

Natürlich geht es auch anders. Wenn ich beispielsweise meinen oben angesprochenen Kumpel nehme, dann weiß ich, wieviel Zeit nötig ist, um ein möglichst perfektes Mikrofon-Prozessing hinzubekommen. Vor ein paar Monaten ging das sogar so weit, daß er einen Teststream aufsetzte und ich bei mir mit dem Handy in der Hand in der Küche stand und der Stereoanlage in der Stube lauschte. Hintergedanke: Wenn man die Sprache - auch etwas leiser gesprochen - "über" der unterlegten Musik auch im Nebenraum noch versteht, ist alles gut... ;)

Und noch ein Satz zu mir. Aufgrund meiner durchaus berechtigten Kritik kam schon oft das "Machs doch selbst besser - mach doch mal ne Sendung" - Totschlagargument. Nein, tut mir leid. Ich habe leider keine Zeit für diese Freizeitbeschäftigung. Mir reicht es völlig, wenn ich weiß, daß ich mich bei Bedarf bei meinem Kumpel als "Gastmodi" live in die Sendung einklinken kann. Natürlich nicht über Skype. Über DSL in DE ist die Latenz sogar geringer als über Handy. Sehr nett. Ich habe jedenfalls alles nötige im Auto, um mich in HiFi-Mikrofonqualität selbst aus Italien melden zu können. Ich brauch nur ein einigermaßen schnelles WLAN. Das haben wir aber noch nicht ausprobiert.
 
Nur um zu zeigen, daß ich nicht scherze: Ich bin gerade in Italien und habe beim Einkaufen mal schnell einen Teil des Mobilequipements auf dem Parkplatz ausgelegt. Da die Leute schon etwas komisch geguckt haben, habe ich nur den kleinen Alukoffer (Kondensatormikros, Austauschkapseln, externe Festplatte+Netzteil) rausgeholt. ;) Herzstück ist natürlich der Laptop mit dem externen WLAN-Adapter über ein USB-Kabel (wegen dem hohen HF-Störpegel durch den 12V/230V Inverter und die Schaltnetzteile - das macht den WLAN-Adapter des Laptops "taub"). Einer meiner beiden TASCAM-Recorder übernimmt die Phantomspeisung, der andere dient als Kopfhörerverstärker, denn das Signal vom Laptop ist ziemlich leise.

Und nochmal: Ich könnte auch in Stereo übertragen... Nix mit Skype & Co. Das brauch ich nur, damit ich den Bildschirm meines Kumpels sehen (oder notfalls auch die Sendesoftware bedienen) kann.

Damit sind wir beim nächsten Problem vieler Webradios: Es wird zu wenig zu technischen Dingen gelesen, im Internet recherchiert. Wenns dann noch in Englisch ist, wird es ganz kritisch.
 

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Ich finde das auch zum Fremdschämen, aber auch die Soundqualität ist teilweise so unterirdisch, dass ich selbst wenn Musik und Moderation gut wären da nicht lange zuhören kann. Es Schimpfen zwar immer Alle auf Optimod und Co, aber damit kann ich besser leben, als mit einer Soundsosse die klingt wie 64 kbps MP3s von 1998 und als wäre die Stimme mit einem Diktiergerät aufgenommen worden.

Das betrifft übrigens nicht nur Webradios, sondern bei uns in Kassel zumindest auch das Freie Radio. Da laufen viele Sendungen, die ich inhaltlich nicht uninteressant finde, aber wer da den „Finalizer“ eingestellt hat muss einen totalen Hörschaden haben. Es klingt wie eine schlecht aufgenommene Cassette aus einem Billig Radiorecorder. Die oberen Höhen fehlen gänzlich und die Bässe sind irgendwie auch reduziert, sodass ein mittenlastiger Soundbrei entsteht, der fürchterlich ist. Aber irgendeine stärkere Dynamikkompression ist da auch noch hinter, die es leider unmöglich macht einfach einen Equalizer zu nutzen um das Signal etwas aufzuwerten, ich hör’s nicht mehr an, weil es scheisse klingt und mir den Spaß nimmt.

Das ist auch der Grund warum ich z.B. Radio Marabu nicht hören kann. Die Jingles und Moderationen klingen abartig und sind auch immer zu leise oder zu laut wobei ich von so einem recht professionell aufgezogenen Sender schon erwarten würde, dass man das hinbekommt, denn von de Musik her finde ich das ganz gut, schade.
 
Das wirklich Traurige ist doch, dass diese Menschen niemanden haben, der ihnen freundlich, aber bestimmt sagt: Lass das.
Es muss ja nicht gleich so schlimm kommen. Wenn ich an meinen Kumpel denke, dann hat er sich als "Neuer" immer viel Zeit genommen, um bei den schlecht klingenden Modis mittels Fernwartung zu schauen, was die so alles in ihrer Windowskiste eingestellt haben. Und klar, gegen ein 08-15 Headset ist kein Kraut gewachsen. Es bedarf auch einiger Überzeugungsarbeit, der Sendeleitung klarzumachen, daß ein gleichmäßig guter Klang bei allen DJs absolut notwendig ist. Im Moment ist es in diesem Sender wohl so, daß der Betreiber, der wohl schon das Geld für einen Kleinwagen in sein Radioprojekt gesteckt hat, ordentliche Mikrofone für dje wenigen Kern-DJs anschaffen will und das Soundprocessing vereinheitlicht wird. Das ist doch schonmal ein Wort. Wenn nur alle so ernsthaft ihr Hobby betreiben würden...
 
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Es ist halt in so vielen Webradios auch die Aufmachung Oft schon so abgedroschen, dass ich mich da echt fremd schäme, wenn ich auf der Website surfe. Die Moderatoren sehen dann häufig aus, als seien sie Klischee Langzeitarbeitslose, die zuletzt vor 20 Jahren ein neues Foto gemacht hätten. Man kann ja zumindest mal „vorteilhaftere“ Fotos machen. Das geht heute mit jedem einfachen Smartphone.

Und dann halt auch nicht „DJ“ vor Werner, Hans Dieter oder Enrico setzen, dann klingts auch direkt nicht mehr so billig. Dann stehen da halt „Unsere Moderatoren“ mit vollem Namen, am Besten auch nicht mit so ner Comic Schrift und so einem „Animierten Schriftzug“ wie von Word 98. Da wäre bei mir das erste Gefühl der Scham schonmal weg.

LG Tobi
 
"DJ" ist erst durch Missbrauch "billig" geworden! Wohl dem, der der Abkürzung in Tanzpalästen noch alle Ehre macht!
 
Ja das stimmt,

MP3s in eine Playlist ziehen und dem Auto DJ benutzen kann letztendlich Jeder. Mit DVS Controllern umgehen und richtige Sets machen ist da schon ne andere Nummer, genau so mit 2 Plattenspielern umgehen. Ich würde nicht mal sagen, dass man unbedingt scratchen oder Beats matchen können muss, wenn man alle Genres durcheinander spielt geht das ja auch gar nicht, aber man sollte zumindest ein Gefühl dafür haben wann und wie man den Fader rüberzieht...
 
Schlimmer als "DJ" (in dem Kontext, nicht bei denen, die oben beschriebenes Handwerk beherrschen) ist wohl nur "Modi".
Wer sich so nennt, dem ist auch mit Soundprocessing vom Allerfeinsten nicht mehr zu helfen.
 
Und jetzt heißt es tapfer sein...

Aus einer sehr sarkastischen Sichtweise war das ganze doch teilweise sehr amüsant. Das ist auch was, was mir in vielen Podcasts auffällt die ich in letzter Zeit vermehrt höre. Die Tonqualität selbst bei gefeierten Formaten wie Rasenfunk ist einfach vollkommen furchtbar. Teilweise so schlimm, dass ich einfach nicht zu hören kann. Und kaum einer macht sich dann mal die Mühe, Babygeschrei oder ähnliches im Nachhinein mal raus zu schneiden. Macht dann wohl zu viel Arbeit das ganze zu rendern oder es fehlen schlichtweg das Know How oder die technischen Hilfsmittel.
 
Könnte ein Zeichen dafür sein, dass den Konsumenten Inhalte wichtiger sind als die Form. Eigentlich ein schöner Trend für uns Radiomacher.
 
Tja. Wenn man sich auf YouTube so umschaut, dann könnte man meinen der Content ist inzwischen einfach egal. Dort findet alles seinen Abnehmer inkl. Reichweite. Vielleicht kann man das so auch auf das Radio übertragen. Hauptsache machen, Hauptsache es ist "authentisch".
 
Bevor ich in die Materie tiefer einsteige: Über diese alberne DJ-Bezeichnung würde ich an eurer Stelle gar nicht weiter nachdenken.

Der Begriff ist nicht geschützt, es gibt keine Ausbildung, keine Prüfung, kein nichts. Jeder darf sich so nennen - egal, ob er jetzt im Partykeller, im Vereinsheim, am Webradio oder wirklich auf Veranstaltungen gegen Geld mit welcher Technik auch immer fummelt: Es ist ein DJ, wenn es so genannt werden will. Eine Erwartungshaltung an Können und ein Gefühl für Sets würde ich nicht erwarten - im übrigen auch nicht (mehr) im gewerblichen Bereich.

Das lässt sich dann auch bestens auf Modis, Sendeleiter, ja, sogar: "Intendanten" übertragen. Sie sind es, weil sie es sein wollen, aber das heißt noch lange nicht, dass sie es auch können.
Doch was wollt ihr dagegen tun? Es prüfen? Reglementieren? Vergesst es.

Schlimmer ist nur noch der Wildwuchs der Fantasienamen jenseits der realen Namen. Besonders beliebt sind ja alle Arten von Hexen, Teufeln, Chaos-Queens etc. pp.
Die Leute finden so was halt witzig. Manche zumindest.

Mein persönlicher Favorit sind ja die berühmten "queer Beet"-Sendungen (ja, wirklich, kein Schreibfehler von mir!) - die habe ich besonders gern aufs Korn genommen. Wer das jetzt nicht auf Anhieb versteht: Ach, fragt's halt nach.

Herrjeh, man kann die Leut' halt net davon abhalten, Radio machen zu wollen oder - schlimmer! - ein eigenes gründen zu wollen. Wir haben hier aktuell auch gerade so einen Kandidaten im Board, und wenn ich seine Beiträge im Gesamt-Kontext lese, dann graut's mir jetzt schon. Aber: Was soll's?
Ich werde es nicht sein, der auf die Nase fällt und ich bin auch nicht dafür verantwortlich.

Mein Großvater hat aus dem Vorkriegs-Berlin den Spruch mitgebracht:
"Lass doch das Kind die Bulette wo's schon ranjebissen hat."

Offen gestanden, als ich die ersten Beiträge dieses Fadens gelesen habe, dachte ich zunächst: Hä, ist der Zirkus schon wieder so lange her, dass retro wieder "in" ist oder warum wird der Blödsinn jetzt aufs neue aufgewärmt aka hochgekocht?
Wer lang genug bei radioforen dabei ist, weiß, dass wir aus der Nummer halbwegs gut - von einigen Blessuren mal abgesehen - rausgekommen sind.

Angesichts der heutigen Bandbreiten - inklusive Mobilfunk - kann man von der Netzverschmutzung (ja auch dieser Aspekt kam mal auf) nicht mehr unbedingt sprechen. Zumal mittlerweile jeder Depp Videostreaming-Dienste bis zum abwinken nutzen kann und das offenbar auch tut. Da würde ich mich über so ein paar Pfeifen, die mit Fantasienamen glauben, geile Radio-DJs zu sein, denen man gerne zuhört, keine weitere Beachtung schenken.

Wo genau ist jetzt der Aufreger?
 
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Das Traurige daran ist halt,

Dass man eigentlich nix mehr braucht heute um professionell Radio zu machen.

Wenn man ein gutes Mikro hat und einen anständigen Vorverstärker in der Soundkarte kann man eigentlich mit Spotify und einem Soundprozessor wie Stereo Tool als Stand alone schon recht professionell klingendes Radio machen, eigentlich geht das sogar mit dem Handy oder Tablet mit entsprechender App für 5 Euro, ohne Hardware Mixer und zusätzliche Geräte. Wenn man sich dann noch ein paar Jingles bastelt, eine gute Radiostimme hat und musikversiert ist kann man direkt loslegen.

Ein einigermaßen gutes Mikro bekommt man gebraucht ja schon unter 100 Euro.

Aber so ist das nunmal. Das setzt viele schlummernde Talente frei, aber eben auch noch mehr Mist und ohne das Eine gäbs irgendwie auch das Andere nicht. Wir müssen das ja auch nicht anhören. Man muss selektieren und kann selbst bestimmen. Nur manchmal ist es eben schade, wenn die inhaltliche Qualität stimmt, aber vom Sound her die Ohren bluten.

LG Tobi
 
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