DAB+: Der zweite Bundesmux

Interessanter Ansatz mit REWE. Du meinst bestimmt das "Handwerkerradio". Würde zumindest zu Toom passen ;). Sollte es stimmen, dann stelle ich mir aber die Frage: WARUM? REWE macht über 60 Mrd. Euro Umsatz p.a.. Die gesamte RMS generiert rund 200 Mio. Euro. Und das teilen sich dann ein paar dutzend Sender. Bei den zu erwartenden Reichweiten ist der Umsatz überschaubar im Verhältnis zu den Summen, die die REWE sonst bewegt. Also warum sollte man sich so etwas antun? Das bindet Personal und kostet Geld, was man für die Optimierung von Prozessen und Ergebnisoptimierung so einsetzen könnte mit wahrscheinlich besseren Effekten. Aber gut, muss man da wissen. Österreich kann man zudem nicht mit Deutschland vergleichen. Österreich ist so groß wie Niedersachsen, rund 1/10 der Einwohner. Wenn es da Sinn macht gut. Aber möglicherweise gibt es ja bei REWE in der Teppichetage auch etwas radioaffines Personal. Sollte man irgendwann mit der RMS zusammenarbeiten, dürfte es bei REWE keine Überraschung geben: Mit genossenschaftlichen Modellen kennt man sich ja da auch aus ;). Bin gespannt, ob das stimmen wird. Ändert aber an meiner grundsätzlichen Aussage relativ wenig.
 
Hinter dem kleinen "Profi Radio" soll laut Gerüchten zufolge die Rewe-Zentralfinanz eG als Gesellschafter und Geldgeber stecken.
Also wird das wahrscheinlich eher was wie das Rewe Radio Jö Live in Österreich? Dieses kommt auch von ReweFind ich gut, das Konzept von denen gefällt mir durchaus gut, auch wenn der Name dort nicht ganz so passt aber ist ja egal.
 
Ich hätte da schon mindestens mit Global und Bauer gerechnet.
Sie müssten in Deutschland fast bei Null anfangen, für ein oder zwei Sendeplätze und eine winzige Reichweite. Das würde mich doch sehr überraschen. In Großbritannien haben sie ihre etablierten UKW/MW-Marken, die sie auf DAB weiter ausschlachten, Das ist schon etwas anderes.
Interessant wird später irgendwann, wer sich als Käufer findet, wenn hier den ersten Kandidaten die Puste ausgeht.
 
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Ich habe erst diese Tage wieder im Aldi-Prospekt ein reines UKW-Radio gesehen. Wie will man diese an sich tolle Technik endlich zum Laufen kriegen, wenn die Politik immer noch keine verpflichtenden Vorgaben macht? Was andere Länder seit 10 Jahren verstanden haben, ist bei uns immer noch nicht usus.
Bevor man sich um weitere Muxe Gedanken macht, sollte man das System an sich erst mal voran bringen und das geht nur, wenn alle an einem Strick ziehen. Der damals groß gefeierte "Big Bang" war ein nicht mal ein "Peng".
Also, sollen sie mal einen 2. Bundesmux machen, an der Gesamtsituation (keine Hörer) ändert das nichts. Es werden in beiden Muxen immer wieder Programme ausscheiden, weil es sich nicht rechnet. Dazu benötigt man keine Glaskugel.
 
Sie müssten in Deutschland fast bei Null anfangen, für ein oder zwei Sendeplätze und eine winzige Reichweite. Das würde mich doch sehr überraschen. In Großbritannien haben sie ihre etablierten UKW/MW-Marken, die sie auf DAB weiter ausschlachten, Das ist schon etwas anderes.
Interessant wird später irgendwann, wer sich als Käufer findet, wenn hier den ersten Kandidaten die Puste ausgeht.

So ist das eben, wenn ich in einen neuen Markt eintreten möchte. Der britische Markt ist weitgehend ausgeschöpft, Wachstum ist hier nicht mehr möglich. Da Wirtschaftsunternehmen auf Wachstum ausgelegt sind (mit Ausnahme behördenähnlicher Unternehmungen, zu denen auch Verlage und mit wenigen Einschränkungen auch deutsche Privatsender gehören), gibt es in der Regel nur eine Expansion in unterentwickelte Märkte mit Potential. Das ist der deutsche Radiomarkt m.E. sicherlich.

Übernahmekandidaten gibt es faktisch nicht, da dies durch Vorkaufsrechte in den Gesellschaftsverträgen blockiert wird. Heißt, dass erst die anderen Mitgesellschafter Anteile übernehmen können und auch dies tun, verabschiedet sich ein Gesellschafter aus dem erlauchten Kreis eines Senders. Sollte man als Externer tatsächlich mal zum Zuge kommen, dann ist man ein Gesellschafter von vielen. Wer soll sich das antun? Da in fast allen Sendern noch expansive Sender(gruppen) oder Gesellschafter sitzen, werden erst diese von ihren Vorkaufsrechten Gebrauch machen. Die Konsolidierung findet da also ohne externe Dritte wie Global oder Bauer statt. Also bleibt nur der Schritt über ein nationales Programm, wenn ich tatsächlich in diesen Markt eintreten will. Da scheint aber das Interesse, wie wir am Ergebnis der großspurig angekündigten "Interessensbekundung" sehen konnten, eher gering gewesen zu sein.

Bauer hat übrigens in Deutschland eine einzige Beteiligung, nämlich eine rund 30% Beteiligung an RHH. Man hätte gerne mehr gemacht, aber die anderen Verlage, denen der Bauer Verlag immer schon suspekt war und der zudem als außerordentlich schwierig galt, ließen Bauer nie rein. Und der Stachel sitzt bei Bauer nach wie vor tief. Es war in den letzten Jahren immer ein Ansinnen der Hamburger, dass sie nicht nur in Skandinavien und GB im Radiogeschäft mitmischen, sondern auch in ihrem Home-Market. So wollten sie RTL Radio Deutschland mal kaufen, der Kaufpreis von Gerts Resterampe war ihnen dann doch zu hoch. Und wie man hört, hätte man den CEO auch mit übernehmen sollen. Auch im ersten Bundesmux waren sie im Gespräch. Eigentlich waren sie immer im Gespräch, zogen im letzten Moment aber immer wieder zurück. Wie gesagt, galten und gelten halt als etwas schwierig. Global kann ich auch nicht so recht einschätzen. Eigentlich ist es ja nur ein Spielzeug eines reichen Sohnemanns. Da reicht vielleicht auch die Insel als Wirkungsstätte aus.
 
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So ist das eben, wenn ich in einen neuen Markt eintreten möchte. ... So wollten sie RTL Radio Deutschland mal kaufen.

Wachsen ist also auch durch Akquirieren möglich, und nicht alle Sender haben mehrere Gesellschafter, die sich einig sein müssen. Gerüchteweise hatte Bauer auch Interesse daran, NRJ zu übernehmen (2017). Dass sie sich in Deutschland je um Frequenzen bemüht haben, um eigene neue Marken aufzubauen, ist mir dagegen nicht bekannt. Wäre für Bauer auch untypisch. Bisher haben sie nur von anderen gekauft. Wobei sie sich da eher auf etablierte, erfolgreiche Sender konzentrieren. Gescheiterte DAB-Projekte würden dann wohl doch nicht in ihrem Einkaufswagen landen. Ich lasse mich mal überraschen.
 
@stereo Eben nicht. Ich habe ja versucht zu erklären, dass es mit dem Zukauf bedingt durch Vorkaufsrechte etwas problematisch ist. RTL und möglicherweise NRJ scheiterten. NRJ ist zudem jetzt kein wirklich relevanter Player (siehe Reichweiten, Erlöse und Ergebnis). In allen relevanten Sendern bestehen Vorkaufsrechte - landauf und landab. Sollte man dennoch Anteile bekommen, so ist man dort halt einer von vielen Gesellschaftern. Das passt in der Tat nicht wirklich zu Bauer.

Von Beginn an hat Bauer versucht im Radiogeschäft in Deutschland mitzuspielen. Die ersten Ketten gingen in der Regel an Landeskinder. Da sah es für Bauer schlecht aus, da sie ihren Sitz in Hamburg haben und eben nur eine Tageszeitung (Magdeburger Volksstimme). In Hamburg kam man zum Zuge, in Sachsen-Anhalt ging man leer aus. Bei den zweiten Ketten wurden in der Regel Anbietergemeinschaften gebildet als Gegengewicht zu den ersten Ketten. In der Regel wurden die im Vorfeld schon abgestimmt. Da war Bauer eben raus, da die klassischen Tageszeitungsverlage Bauer eben als schwierig empfanden. In Sachsen-Anhalt bemühten sie sich übrigens um die zweite Kette mit Lizenzantrag. Und gingen leer aus. Die AVE kam zum Zug. Warum, das ist eine andere Geschichte... Ich kenne auch noch andere Fälle, in denen man kartell- und medienrechtlich Partner brauchte. Dann fiel auch immer wieder der Name Bauer und es wurde gleich von mehreren anderen Partnern abgewunken.

Und wie gesagt, sie waren sowohl beim 1. als auch beim 2. Bundesmux im Gespräch. Am Ende, ähnlich wie bei den o.g. Zukäufen auch, zogen sie zurück. Warum auch immer. Bauer ist halt ein wenig eine Blackbox. Sollten sie allerdings ernsthaft in Erwägung gezogen haben im deutschen Radiomarkt mitspielen zu wollen, wäre der 2. Bundesmux die letzte Gelegenheit gewesen. Mit Zukäufen ist es halt ein wenig schwierig.
 
Der von der Politik festgelegte Rahmen für den Zweitmux: ... nicht mehr als 50 % der Bevölkerung müssen den zweiten Mux zu Hause empfangen können.

Eine Karte des geplanten indoor Empfangs läßt sich aktuell auf Empfangsprognose.de aufrufen. Man startet das Sendernetz angeblich ja bereits im Endausbau.
 

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Die sechs Sender die von der Antenne Deutschland GmbH beigesteuert werden, sollen weiterhin den Markennamen "Absolut" tragen.

Wie das Branchenportal dehnmedia berichtet, soll um doppelte Kosten zu verbeiden vier der bekannten Privatradios ihre regionale bzw. landesweite Multiplexe verlassen, sobald der zweite Bundesmux deren Empfangsgebiete versorgt.

Mit der ersten dieser Abschaltungen ist schon bereits zum 01.Oktober bzw. 01.November 2020 zu rechnen. Nach bisherigem Informationsstand sollen bis zum Jahresende rund 67 Mio. Einwohner bzw. 83 Prozent der Bevölkerung über rund 70 Sendenanlagen versorgt sein. Die frei werdenden Ressourcen können neu belegt werden, wenn die Programmveranstalter ihre Sendelizenzen zurück gegeben haben.

Perspektivisch wäre u.a. auch der Platz von Absolut Hot in Hessen und Bayern neu zu belegen. Absolut Relax soll nach dem Bericht in den neuen Multiplex wechseln, um alle eigenen Programme unter einem wirtschaftlichen Dach zu haben - das Unternehmen ist ja am Plattformbetreiber Antenne Deutschland beteiligt. Für einen der beim Mux2 nicht berücksichtigten Interessenten wäre das eine zweite (und letzte) Chance den angestrebten nationalen Platz - nun im Mux1 - zu ergattern.

Quelle: dehnmedia.de
 
Anmerkungen dem Dehnmedia-Bericht:
Im Bericht steht Absolut Relax könnte in den 2.Bundesmux wechseln. Wie alles in dem Bericht nur Spekulationen und keine Fakten sind. Genau wie noch niemand weiss, ob Absolut Hot in den Bundesmux wechselt.

http://dehnmedia.de/?page=update

Entgegen dem Bericht, hat Antenne Bayern bereits mehrfach auf Nachfrage bestätigt, es erfolgt keine Abschaltung in Bayern. Dazu ist die Abdeckung des 2.Bundesmux gerade in Bayern viel zu schlecht um überall im Bundesmux empfangbar zu sein.

Wie der Chef von National German Radio sagt, bleibt es für die nächsten Jahre auch beim Ausbauzustand wie zum Start:
https://www.medienpolitik.net/2020/07/das-groesste-risiko-ist-regionales-ukw-radio/

"in den Verträgen schon jetzt verbindlich eine Ausbaustufe für in ein paar Jahren geregelt, die kostengünstig nochmals wirtschaftlich sinnvoll und relevant weitere Hörer- und Vermarktungschancen bringt. "

Was bedeutet es wird irgendwann noch einen Ausbau geben, aber nie so eine Abdeckung wie der 1.Bundesmux erreichen. Es wird nur da ausgebaut wo es sich am meissten lohn.
 
Mit der ersten dieser Abschaltungen ist schon bereits zum 01.Oktober bzw. 01.November 2020 zu rechnen.

Zumindest was Antenne Bayern und die Rock-Antenne betrifft sind das ganz klar Fake News. Die bleiben in Bayern auf den bisherigen DAB-Plätzen! Die Netzabdeckung in Bayern wird sich nicht verschlechtern. Es kann jeder da anrufen oder auf Facebook nachfragen, ihr werdet alle die gleiche Info bekommen. Antenne Bayern wird ZUSÄTZLICH bundesweit senden, in Bayern bleibt aber alles wie es ist. Alles andere wäre ja auch unlogisch bei der zu erwartenden schlechten Versorgungs Oberbayerns, Niederbayerns und Südostbayerns mit den neuen bundesweiten Programmen. :thumbsup:
 
Er sprach aber nicht von Bayern. Rock-Antenne ist ja fast überall in diversen Landesmuxen vertreten. Und das man die (ausser im Heimatland Bayern) abschaltet, erscheint durchaus logisch.
 
Dehnmedia spricht auch von Bayern:
Rock Antenne:
Bayern BR regional 6 Muxe Belegung gemäß Landesmedienrecht

Antenne Bayern:
Bayern BR landesw. 11D Belegung gemäß Landesmedienrecht


Es wurde dabei einfach nur alles zusammengetragen was sich ändern könnte, ohne eigene Recherchen anzustellen.
 
Im Bericht steht Absolut Relax könnte in den 2.Bundesmux wechseln.
Wenn das geschähe, würden 54 CU frei. Damit könnte man locker DLF Kultur auf 136 kbps LC-AAC in EEP 2-A heben (+24 CU verglichen zu jetzt) sowie DLF und DLF Nova auf je 128 kbps LC-AAC im EEP 1-B (+4 CU verglichen zu jetzt). In Summe also +32 CU und endlich kein HE-AAC mehr bei den relevanten Programmen im BuMu1.

Aber über diese CU dürfte das Deutshclandradio leider keine Verfügungsgewalt haben. Und bislang ist ja ohnehin alles Spekulatius.
 
Er sprach aber nicht von Bayern.

Wirklich nicht? Die Ursprungsmeldung, auf die sich die Kommentare hier beziehe spricht explizit von Antenne Bayern. Und die sendern bisher nur in Bayern auf DAB! Die Abschaltung wird im oberen Teil des Artikels als Tatsache formuliert ("werden ...verlassen"). Nach einem Telefonat mit der Hotline stellte sich das als "falsche Information" heraus. Auf FB gibt es auch mehrere Anfragen dazu und die wurden ALLE dementiert.
"Könnten" steht nur bei Relax.

Ich denke auch nicht dass man in Hamburg die eigene Version der Rockantenne komplett einstellt und die Bayern&bundesweite Version draufgibt. Das wird die Landesmedienbehörde wohl kaum mitmachen.

ohne eigene Recherchen anzustellen.

Schau mal ganz unten da wird als Quelle gleich als erstes "eigene Recherche" angegeben!

Die Seite ist auch sonst teilweise fehlerhaft, weil Sachen vertauscht sind.
Wo sendet denn der NDR in Niedersachsen auf Kanal 8B und 9D? Andersrum!
 

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Soweit ich das beurteilen kann, gibt es keine explizit für Hamburg oder für Berlin/Brandenburg produzierte Versionen der Rockantenne. Die gibts nur auf dem Papier. Wenn es sie tatsächlich gäbe, gäbe es davon auch Streams. Die habe ich bisher aber noch nirgendwo entdecken können.
Mir persönlich ist es unterm Strich übrigens egal. Ich bevorzuge ein gewisses hessisches bzw. das Rockprogramm aus Sachsen-Anhalt. Die sind inhaltlich nämlich nur halb so altbacken wie die Rockantenne und da wiederholt sich auch nicht alle drei Stunden das Programm.
 
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Soweit ich das beurteilen kann, gibt es keine explizit für Hamburg oder für Berlin/Brandenburg produzierte Versionen der Rockantenne. Die gibts nur auf dem Papier.

Es gibt Rock Antenne Hamburg (ex Alsterradio) mit identischer Playlist wie Rock Antenne in Bayern, nur mit eigenen Moderatoren. Diese Version wird natürlich auch weiterhin in Hamburg über UKW und DAB+ ausgestrahlt werden.
 
Diese Version wird natürlich auch weiterhin in Hamburg über UKW und DAB+ ausgestrahlt werden.

Davon ist auszugehen, denn nachdem der Schwestersender XFM seine UKW-Frequenz 91,7 schon an ByteFM abtreten muss ( https://www.more-marketing.de/blog/vergabe-der-ukw-frequenzen-in-hamburg/ - https://www.radioszene.de/138179/energy-hamburg-ukw-frequenz-fluxfm-mahsh.html ) und künftig nur noch auf DAB zu empfangen sein wird muss man ja irgendwie Geld aus lokaler Werbung reinbekomme. Wenn da auf der 106,8 ein bundesweites Programm mit Bayernwerbung läuft, geht das schlecht.
 
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Schonmal davon gehört dass man sowas beantragen kann? Ist damals mit dem Weggang von Lounge FM auch genau so passiert.
Hat das DRadio nicht schon CU, die es eigentlich nur vorübergehend haben sollte? Oder täuscht mich da die Erinnerung?

Wieviele CU im BuMu 1 den Privaten und wie viele demDRadio gehören, müsste doch eigentlich eine ähnlich politische Thematik sein wie die Aufteilung der UKW-Ketten in den Bundesländern: ARD, DRadio oder Private. Das machten doch die Staatskanzleien. Wie ist das beim BuMu 1?
 
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