DAB+/DRM+: EBU will UKW-Hörfunk auslaufen lassen

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Allen Internetradio-Verliebten empfehle ich folgenden Artikel : http://www.welt.de/wirtschaft/webwe...e-halten-Datenlast-bald-nicht-mehr-stand.html
Von wegen Rundfunk ist tot, er ist notwendiger denn je und sichert erst die Radiozukunft! Und ist darüber hinaus auch noch kostenlos. Um Radio übers Mobilfunknetz einigermassen hören zu können, sind Kosten jenseits der 50 Euro mtl. notwendig und das dies noch lange so bleiben wird, beweist o.g. Artikel. Das ist die Realität! Ein Traum wird die Vielfalt im Internet bleiben, selbst wenn es mal eine technische Lösung dafür gibt!
 
Allen Internetradio-Verliebten empfehle ich folgenden Artikel : http://www.welt.de/wirtschaft/webwe...e-halten-Datenlast-bald-nicht-mehr-stand.html
Von wegen Rundfunk ist tot, er ist notwendiger denn je und sichert erst die Radiozukunft! Und ist darüber hinaus auch noch kostenlos. Um Radio übers Mobilfunknetz einigermassen hören zu können, sind Kosten jenseits der 50 Euro mtl. notwendig und das dies noch lange so bleiben wird, beweist o.g. Artikel. Das ist die Realität! Ein Traum wird die Vielfalt im Internet bleiben, selbst wenn es mal eine technische Lösung dafür gibt!
50 Euro? Ich zahle 2 Euro im Monat und es klappt super. Und diese Stories bzgl. Netzbreakdown sind Panikmache, die gabs schon vor zehn Jahren. Und: Wie oft gab es schon den beschworenen Breakdown?
 
Mit zwei Euro kann man genau so gut störungsfrei Radio über eine halbe Stunde genießen wie ich DAB+ in unversorgten Gebieten...
 
Ich will mich (zunächst) gar nicht für oder wider DAB+ bzw. UKW aussprechen. Was mich am Vorstoß der EBU stört, ist der Zwang. Warum können wir nicht die Wahl haben? Die Abschaltung des analogen Fernsehens konnte ich ansatzweise noch verstehen, denn der Betrieb der Sendeanlagen war teuer. Natürlich ist klar, warum wir nicht die Wahl haben sollen. Dieses scheiß UKW macht denjenigen, die mit DAB+ Geld verdienen wollen, doch glatt das Geschäft kaputt. Also verbieten! Genauso beim Verbot der Glühlampen, das ja angeblich unsere Umwelt schützen soll. Was für ein Quatsch! Ich will DAB+ , aber zusätzlich. Möge das bessere System sich dann durchsetzen.

Irgendjemand sagte einmal zum Thema UKW-Abschaltung und DAB+: "Das ist, wie wenn man einem gesunden Menschen beide Beine amputiert mit dem Hinweis, man habe tolle Prothesen entwickelt"
Wenn es ethisch nicht so verwerflich wäre, würden die Prothesenhersteller auch das in Betracht ziehen.

Tonband schrieb:
Das würde gleichzeitig bedeuten, dass wir weiter über alle Kanäle mit diesem teils grausamen FM-Soundprocessing leben müssten
Ja, eine ärgerliche Unsitte, aber im Vergleich mit der komprimierten mp3- oder DAB+ -Matsche immer noch eine Wohltat für meine Ohren.

Internetradiofan schrieb:
Wenn wir eine größere Programmvielfalt wollen, führt an der Digitalisierung des Rundfunks kein Weg vorbei.
Ich würde nicht zu sehr darauf bauen. Die restriktiven Wege der Medienbehörden sind unergründlich. Guck' Dir doch mal die Bouquets an!

Max Power schrieb:
[...]eine Pro-und Contra-Diskussion zu starten welche wir doch alle schon lang nicht mehr nötig haben!
Wer sagt das?

djtechno schrieb:
Wie soll ein System erfolgreich werden, daß außerhalb von Großstätten nicht mal vernünftig empfangbar ist?!
Irgendwie habe ich zuerst gedacht, Du sprichst von Kneipen. :)
 
Mit zwei Euro kann man genau so gut störungsfrei Radio über eine halbe Stunde genießen wie ich DAB+ in unversorgten Gebieten...

Offenbar nutzt du kein mobiles Webradio: ich habe eine Datenflat mit 200 MB und zahle dafür wie erwähnt zwei Euro monatlich. Klar gibt es nach Aufbrauch die Drosselung der Geschwindigkeit, aber dennoch funktionieren dann noch alle Streams bis ca. 48 kbit (manchmal bis 64 kbit) problemlos. Ich habe auch ein DAB+ Pocket. Aber wo kann ich da südamerikanische Latina-Stationen (eine meiner großen Leidenschaften) hören? Oder US Alternative Radios? Man kann es aber auch so sagen: Es wäre wichtig, dass DAB+ sich durchsetzt, damit wir weiter diese wunderbare Radiovielfalt im Web genießen können, bevor den Sendern es zu teuer wird. Ich könnte durchdrehen, wenn ich in der Hochbahn sitze und sehe wie jemand per App Radio Hamburg hört. Obwohl das auch locker auf UKW ginge.
 
Ok, klar, wenn man mit bescheidener Klangqualität leben kann,geht das. Klar, mit 48Kbit/sec aac+-streams oder 64 kbit/sec ogg vorbis kann man sich schon auch arrangieren, im Endeffekt ist das aber eben noch einen Tick schlechter, als die 72 kbit/sec aac+ von dab+ , was ja durchaus ganz brauchbar ist, aber eben bestenfalls an UKW rankommt. Es gibt zwar Sender,die auf DAB+ besser klingen als auf UKW, liegt dann aber daran,daß diese dann auf DAB+ ein moderateres Soundprozessing fahren, auf UKW aber dann "volle Kanne" plattbügeln...

Wenn man jetzt in ordentlichen 128-192 kbit/sec mp3 oder 128 kbit/sec standard-aac oder ogg vorbis Webradio hören will, ist eben anch 5 gb schluß.

pro7 web und tv verlangt 19,99€ für 30 tage 3 GB, nach 30 tagen wird das web auf die Pro7 Website beschränkt.
Simyo verlangt für 3gb 30 tage nur 15€,dafür verlängert sich die flat jeden Monat automatisch, außer man killt die automatische Aufladung. Dann pausiert sie, evtl. vorhandenes Restguthaben wird dann mit 9cent/mb verbraten. Wenn man Lastschrifteinzug killt und per Überweisugn auflädt, kann man aber individuelle "paßgenaue" aufladungen machen, dann gibts keinen Rest, dann wird WIRKLICH nach den 30 tagen gekappt ohne Folgekosten
Der Sat1-Tarif verlangt für 30 tage gar 29,90€/Monat aber glaube mit 5 gb.
ist jetzt wieder Geschmackssache, was man will.

Dann gibts natürlich ncoh Flast mit Vertrag (BASE u.ä.) mit 15€/Monat für 5 gb, da muß man dann aber jeden Monat zahlen,wenn man nicht Kündigt,auch,wenn man mal 3 wochen im Ausland ist und es gar nicht nutzen kann.
 
Dann gibts natürlich ncoh Flast mit Vertrag (BASE u.ä.) mit 15€/Monat für 5 gb, da muß man dann aber jeden Monat zahlen,wenn man nicht Kündigt,auch,wenn man mal 3 wochen im Ausland ist und es gar nicht nutzen kann.
Schon wieder falsch.
Flat kündigen pünktlich zum Urlaubsantritt - je nach Grundtarif - 0 € Grundgebühr und lediglich die Gebühren für Telefonate und/oder (Urlaubs-)Flats kommen obenauf.
 
Dann gibts natürlich ncoh Flast mit Vertrag (BASE u.ä.) mit 15€/Monat für 5 gb,

Die E-Netze und das D2 Netz taugen nur in den Ballungszentren was. Wenn man eine stabile Verbindung braucht, hat man auf dem flachen Land nur die Wahl zwischen T-Mobile und selbst da ist diese nicht immer gewährleistet. Ganz schlimm ist es am Abend zwischen 20 und 21 Uhr.
 

Ich sage wir brauchen das nicht! Jetzt geht der selbe Scheiß über die Klangdiskussion und Internettarife los, wie schon in sämtlichen anderen Threads hier! Mit der Ausgangslage des Threads hat das hier jedenfalls schon lange nichts mehr zu tun, und eigentlich könnte man jetzt auch hier dichtmachen. Warum leiten wir das Thema nicht noch in die Richtung NRW und Programmvielfalt, dann haben wir hier wieder gewohnte Verhältnisse?
 
Max Power schrieb:
Warum leiten wir das Thema nicht noch in die Richtung NRW und Programmvielfalt, dann haben wir hier wieder gewohnte Verhältnisse?
Grundsätzlich keine schlechte Idee. Aber ich stimme Dir zu, daß dieser Faden nicht in diese Richtung gehen sollte. Erstens wäre es off topic, und zweitens müssen diejenigen, die bei diesem Thema den Kopf am liebstens in den Sand stecken, auch eine Möglichkeit haben, sich der Diskussion zu entziehen.
 
Ich würde nicht zu sehr darauf bauen. Die restriktiven Wege der Medienbehörden sind unergründlich. Guck' Dir doch mal die Bouquets an!
Richtig, allerdings wäre damit das Argument der Behörden, es gäbe für zusätzliche Programme keine Frequenzen mehr, entkräftet.

Die Frequenzsituation gestaltet sich in Deutschland ganz unterschiedlich: Einigerorts, bspw. im Ruhrgebiet, gibt es noch ungenutzte analoge Kapazitäten.
Im Rhein-Main-Gebiet sieht es dagegen völlig anders aus: Dort ist das UKW-Band rammelvoll und meist handelt es sich auch noch um irgendwelche Funzeln mit einer geringen Reichweite. Der mobile Radioempfang ist dort schon lange kein Genuss mehr.

DAB+ bietet zudem den Vorteil, dass alle Programme in einem Bouquet die gleiche technische Reichweite haben; private und öffentlich-rechtliche Anbieter sind bei DAB+ im Hinblick auf die Empfangbarkeit absolut gleichgestellt. Auf UKW haben Private meist das Nachsehen, weil die besten Frequenzen in den Händen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten liegen.
 
DAB+ bietet zudem den Vorteil, dass alle Programme in einem Bouquet die gleiche technische Reichweite haben; private und öffentlich-rechtliche Anbieter sind bei DAB+ im Hinblick auf die Empfangbarkeit absolut gleichgestellt.

...und genau deswegen wollen die großen Privatsender mit phatten UKW-Frequenzen in Deutschland diese Technik mit allen Mitteln verhindern.

Andererseits: Was ich den DAB-Befürworten ankreide ist, dass sie ihr Kind mit gezielten Fehlinformationen hochheben wollen. Siehe in diesem Thread: dass zum "vernünftig mobil Internetradio hören" 50 Euro im Monat ausgegeben müssen, ist schlichtweg Schmarrn. Was ist vernünftig? Dank moderner Codecs wie AAC+ klingen selbst Streams von 24 kbit schon recht gut. Fast alle Stationen bieten auch einen schmalbandigen Stream an, rund 70 Prozent aller Internetradios sind so auch nach Drosselung der Datengeschwindigkeit noch einwandfrei hörbar. Und, wie erwähnt: es gibt inzwischen werbefinanzierte kostenlose Datenflatrates oder werbefreie ab 2 Euro.

Dennoch halte ich es für wichtig dass es auch im Digitalen eine klassische Rundfunk-Technik gibt - eben, um die Webstreams zu entlasten und weiter diese breite Angebotsvielfalt zu ermöglichen. Denn zunehmend Hörer bedeutet zunehmend Kosten, das Ende der Flats könnte das Resultat sein, und wenn es nur noch Datenpakete mit Volumentarifen gibt oder breites Geoblocking, stirbt das mobile Internetradio.

Problem ist: Die Zuhörer haben von Technik keine Ahnung, sie selbst denken beim Radiohören nicht darüber nach, wer die Streamingkosten zahlt. Daher brauchen wir moderne, hybride Geräte, die das ganze selbst übernehmen. Häufig werden beim Smartphone ja die heimischen Stationen als App angewählt. Sobald sie auch terrestrisch hörbar sind, müsste das Gerät automatisch auf UKW oder DAB+ springen, um das Mobilfunknetz zu entlasten und Streamingkosten einzusparen. Die Technik dafür gibts wohl schon.
 
Irgendjemand sagte einmal zum Thema UKW-Abschaltung und DAB+: "Das ist, wie wenn man einem gesunden Menschen beide Beine amputiert mit dem Hinweis, man habe tolle Prothesen entwickelt" - das trifft es auf den Punkt!

Das mag auf die UKW-Abschaltung zutreffen. Sieht man das aber so, dass DAB+ eine Ergänzung zu UKW ist, könnte man sagen: "Das wäre so, als wenn man dem Menschen mit gesunden Beinen richtig tolle Hightech-Laufschuhe spendiert, dass er künftig noch wesentlich schneller laufen kann". BTW: So gesund ist dieser "Mensch UKW" gar nicht: Er hat starkes Übergewicht und ständiges Völlegefühl (Frequenzspektrum völlig ausgereizt), Hüftprobleme (Interferenzen) und starke Herzrhytmusstörungen (Verzerrungen, Mehrwegeempfang, Glechwellenstörungen).
 
...und genau deswegen wollen die großen Privatsender mit phatten UKW-Frequenzen in Deutschland diese Technik mit allen Mitteln verhindern.
Neue private Programmanbieter würden aber auf diese Weise überhaupt erst die Chance erhalten, terrestrisch auf Sendung gehen zu können.
Dass die großen Zeitungsradios DAB+ verhindern wollen und dies mit Blick auf NRW und das dortige Pilotprojekt offenbar auch schaffen, liegt auf der Hand.
 
gut, bevor ich hier endgültig abgestempelt werde, die 50 Euro beziehen sich auf einen Tarif auch mit Telefon und ist daher nicht direkt vergleichbar. Dennoch: zur Zukunft des Radios gehört mehr als der individuelle Wunsch nach Vielfalt im Internet. Man sollte niemand dazu zwingen eine Flat abschliessen zu müssen um Radio zu hören. Deswegen sage ich auch ja zu einer DAB+-Internetradio-Kombi und nein zu UKW als Grundversorgung, da die techn. Weiterentwicklung beim Radio nicht AUSSCHLIESSLICH auf das Internet projeziert werden sollte. Wenn LTE einen freien Zugang zum Radio ermöglicht, z.B. mit einem "Grundpaket" an Radioprogrammen mit z.B. 100 Sendern bin ich der letzte der dagegen ist. Nur, wozu? DAB+/DRM+ bietet das schon bzw, gibt das technisch her. Aktuell gibts natürlich noch keine 100 Stationen in einem Gebiet...
 
Und die Programme finanzieren sich wie? Ohne größeren Werbemarkt oder mehr Rundfunkbeitrag wird das nichts.
In allen großen europäischen Ballungsräumen sind auch um die 30 Programme zu empfangen.
Warum klappt dort die alleinige Finanzierung durch Werbung, hierzulande jedoch soll das nicht funktionieren (natürlich vorausgesetzt, dass DAB+ den gleichen Verbreitungsgrad erlangt hat, wie derzeit UKW)? :confused:
 
In allen großen europäischen Ballungsräumen sind auch um die 30 Programme zu empfangen.
Warum klappt dort die alleinige Finanzierung durch Werbung, hierzulande jedoch soll das nicht funktionieren (natürlich vorausgesetzt, dass DAB+ den gleichen Verbreitungsgrad erlangt hat, wie derzeit UKW)? :confused:
Weil die Verbreitung kommerzieller Programme nicht einem defacto-Monopol unterliegt und die Lizenzierung einfacher ist - mitunter aber auch mit unangenehmen Nebenerscheinungen: Versuch mal in ner italienischen Großstadt mit trennschwachem Empfänger (z. B. Audoradio des Leihwagens) einigermaßen Radio zu genießen... Die Stationen da liegen (wegen mangelnder Regulierung?) unglaublich dicht beieinander und fahren einen Mörderhub. Unsere "ehemalige Post" gibt zumindest ein Signal nach Genfer Vorbild raus.
 
Weil die Verbreitung kommerzieller Programme nicht einem defacto-Monopol unterliegt und die Lizenzierung einfacher ist - mitunter aber auch mit unangenehmen Nebenerscheinungen: Versuch mal in ner italienischen Großstadt mit trennschwachem Empfänger (z. B. Audoradio des Leihwagens) einigermaßen Radio zu genießen... Die Stationen da liegen (wegen mangelnder Regulierung?) unglaublich dicht beieinander und fahren einen Mörderhub.

Die Lösung ist ein trennscharfer Empfänger. Dank DSP auch klanglich kein Problem mehr.
 
@stefan kramerowski: Stimmt.

Ich habe inzwischen schon Autoradios getestet (sogar Werksradios!), die Empfangseigenschaften aufweisen, die ich früher nicht für möglich gehalten hätte, nicht nur was die Trennschärfe angeht, sondern auch im Hinblick auf dem Empfang schwacher Signale.
Schade nur, das solche guten Empänger praktisch ausschließlich in PKWs verbaut werden.
Dass Sony die Produktion des XDR-F1HD eingestellt hat und dieser niemals auf dem außeramerikanischen Markt erschienen ist, kann ich nicht nachvollziehen. In dem Gerät ist ein Chip verbaut, der in der Lage ist, das Hintergrundrauschen bis zu einem gewissen Grad herauszurechen.
 
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