DAB+: Kommt noch ein 3. Bundesmux?

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Man müsste tatsächlich mal testen, wie es wäre, würde auf einem freien Kanal (den es leider so nicht gibt) mit 100 KW Rundstrahlung aus exponierter Lage (z.B. Brocken, Bleßberg; Großer Feldberg, Zugspitze bzw. Wendelstein) gesendet werden.
die Ergebnisse wären wohl ähnlich wie unter UKW. Je weiter weg vom Standort dann starke Schwankungen der Feldstärke und irgendwann geht dann nur auf die höhren lagen aber nicht im Dorf das im Tal liegt. Was nützt es denn wenn z.B Wendelstein in die höhren lagen des Fichtelgebirge, Bayerischen Wald wo Fuchs und Hase gute Nacht sagen ,dank 100kW volle Kanne ankommt, es in Dörfer und Kleinständte selbst dann nicht mehr gescheit geht und je nach Region auch via Reflextonen dann kaputt schießt. Auch im Nahbereich könnte man nur im Flachland auf weitere Füller verzichten. Wo nahe Orte beim Wendelstein, Zugspitze und co durch Bergketten abgeschottet sind, sind nunmal abgeschottet, sehe UKW. Es macht kein Sinn hohe Leistungen zu fahren für eine bestimme Region wo wiederum Orte sind die durch Felsmassive trotzdem nicht erreicht werden. Dann geht Wendelstein in einen hoch gelegenen Orten im Fränkischen Fichtelgebrige, aber im Tal von z.B Kochel am See trotzdem nicht.

Bei DAB muß man umdenken, nicht nur mit der Leistung sondern auch mit der Standortwahl. Bei SFN macht ein engeres Maschennetz aus Grundsender und gezielten Verdichtern mehr Sinn. Auch sind dann die Feldstärken gleichmäßiger. Hohe Standorte wo UKW gesendet wird sind auch nicht immer für DAB SFN Netz förderlich, da wäre in der Region ein niedriger Standort besser, versorgt das Gebiet das man versorgen möchte ebenso, stört dabei weniger in andern Gebieten rein wo das SFN nicht für ihn abgestimmt ist und dort wo wegen Abschottung im Gebiet nicht geht, kommt man an Verdichter/Füllsender eh nicht herum.
 
Ohne jetzt die erneute Diskussion loszubrechen, nur kurz meine 50 Cent: DAB+ war bestimmt mal eine gute Idee, sie kommt nur leider zwanzig Jahre zu spät. In Zeiten, wo sowieso alles bereits per Internet empfangen werden kann und das mittlerweile vielerorts auch mobil möglich ist, hat die Technik bereits ausgedient. Und Internet-Empfang hat schon jetzt, weltweit betrachtet, einen höheren Bekanntsgrad als DAB+ (es gibt ganze Regionen, in denen es nicht mal ansatzweise eine entsprechende Ausstrahlung gibt - DAB+ ist bis auf wenige Ausnahmen ein rein europäisches Phänomen). Und die Klangqualität zieht als mobiles Argument deswegen nicht, weil man sich bislang auch mit Rauschen und entsprechendem zufrieden gab - und per Digital Audio Broadcasting der Sound im Vergleich zum Stream oft auch nicht besser ist. Für den stationären Empfang ist Satellit weiter oberste Qualität, da gebe ich Euch Recht, aber Satellitenempfang wird ja vom Mainstream auch bereits seit den 90ern genutzt.

Es läuft also darauf hinaus, dass Satellit im Bereich stationärer Empfang und Internet im Bereich Mobilität etabliert wird bzw. bleibt. Wie lange sich UKW hält, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber ich prognostiziere, dass aufgrund des weltweiten Standards die ultrakurze Welle nicht so schnell verschwinden wird, wie manche es vielleicht gern hätten.

Zurück zum Thema: Gerade im Bereich Corona und der dadurch schon entstandenen Werbeeinnahmenausfälle - wer wird sich das jetzt antun, zumal die Konkurrenz ja dann noch größer werden dürfte? Der zweite Muxx wird ja nicht mal voll. Sorry, ich bin bestimmt gern Optimist, aber das wird nix.
Dann fahr mal zelten und empfange Radiosender via Internet. Viel Spaß dabei.
 
Eben. Es reicht ein beliebiges Großereignis aus. Das kann manchmal sogar ein schnöder Weihnachtsmarkt sein. Versuchen sich zuviele Handys in dieselbe Funkzelle einzuwählen, isses Essig mit dem Empfang. Und beim WLAN ist es genau dasselbe, genau genommen sogar noch schlimmer. Irgendwann ist die Bandbreite des Routers/Repeaters so oft aufgeteilt bzw. gesplittet, das halt nichts mehr davon übrig ist. Davon abgesehen "streiten" sich alle Teilnehmer dann auch noch um die 13 (2,4 GHz-Bereich bzw. 14 im 5 GHz-Bereich) Kanäle im WLAN. Mehr gibts da nämlich nicht.
 
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Das fängt doch schon auf Messen wie z.B. der IFA an. Habe versucht zu telefonieren und bekam häufig nicht mal eine Verbindung und das im besten Netz.
 
Habe versucht in meinem Urlaub im ICE via Wifi Radio zu hören. Alle 2 Minuten waren Verbindungsabbrüche. Selbst via Mobile Daten keine Chance durchgängig Internetradio zu hören. Dabei bei bin ich wie mein Vorschreiber im Telekom Netz mit meinem Handy. Glaube ein dritter Bundesmuxx wäre gut und er wäre erfolgreich.
 
Das kommt ganz drauf an, wo man unterwegs ist, und wie nah sich die Strecke an den Senderstandorten befindet. Man muss ja bedenken, dass der Zug sehr viel abschirmt.
Aber es gibt tatsächlich wenige Stellen wo man trotzdem durchgängigen Empfang hat. Mir ist da die ICE Strecke zwischen Eisenach und Erfurt bekannt, da kann man tatsächlich auch im Zug unterbrechungfrei DAB+ hören (5C,5D,8B), weil da der Sender Inselsberg sehr günstig liegt. Rund um Fulda dürfte glaub auch noch bisschen was vom Hessen Nord gehen, aber sonst dürfte da auf der ICE Strecke leider wenig ankommen. Die Standorte müssen halt einen gewissen Mindespegel erreichen. DAB+ im ICE ist also unter bestimmten Umständen durchaus möglich, manchmal mit überraschenden Ergebnissen (wie mein Beispiel in Thüringen).
In den großen Elektrofachmärkten ist das ähnlich. Dort, wo die nächsten Sender schon ca 20-30km weg sind, wirds schwierig. Wenn sich der Sender aber in der selben Stadt befindet, dann funktioniert auch da der Empfang.
 
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DAB+ Empfang ist im Zug allerdings auch kaum möglich, da hilft auch kein 3. Bundesmuxx.
Schwerig, kommt stark darauf an was für Zug/Waggons, wo man sich befindet und wechlen Mux (ÖR, Privat) mit dem jeweiligen und zukünftigen Ausbaustand man gerade hört. Im ICE geht nicht mal UKW zwischen die Städte. Besten Empfang hab ich bei die alten Alex, DB Regional- und bei Stadler Regio-Shuttle Zügen (z.B Baureihe 650). Da merkt man dann auch den riesen Vorteil bei DAB+. UKW ständig aufrauschen, Verzerrungen, spazier, neue Frequenz suchen. Internet setzt unregelmäßig aus, DAB läuft halt einfach. Ich kann allerdings nur für Bayern sprechen und Unterbrechungsfrei auf Landstrecke quer durch Bundesland wie Hof-München geht auch nur wenn man das ÖR DAB+ Netz mit seine Füllstandorten nutz. Beim 3 Mux wäre es dann abhängig wo man ist bei Ausbau wie aktuell beim 2. Mux.
 
@Sieber:
In Hessen sind immer hr1, hr2 und hr4 zu hören gewesen.
In Bayern müssten es Bayern 1, Bayern 2 und Bayern 4 Klassik gewesen sein.
Auf der ICE-Linie von Hamburg nach Zürich waren ab etwa Mannheim SWF1, S2 und SWF3 zu hören.
 
Früher gab es ja Radioprogrammme mit einem Klinkenstecker im ICE. Eingespeist von so einer Art RDS-Autoradios, die der Zugchef dann je nach Sendegebiet aktualisiert hat.
Oh ja, das 90er Audio-Bordprogramm mit 8 Kanälen (5x Musik/Hörbuch, 3x Radio).
Wobei da manchmal auch was schiefging. Im HBF Frankfurt lief im ICE um 1998 hr-xxl statt hr4 und bei der Fahrt gabs auch immer mal wieder Rauscheinbrüche.
 
Zwischen Karlsruhe und Freiburg wurde einmal auch zwischen SWF3 und Radio Regenbogen hin und her gewechselt. Das passierte so passend, dass der Nachrichtensprecher auf SWF3 gerade noch eine Meldung zu Ende sprechen konnte, und direkt im Anschluss war der News-Trenner von Radio Regenbogen zu hören.
 
Was das Radiohören im Zug angeht, liegt das nicht nur an den Fenstern. Die Legierungen der Scheiben behindern vor allem den Handyempfang. Beim Radio stört zusätzlich die verbaute Technik, im besonderen die LED-Lichttechnik. Die feuert so viel Störungen raus, das sowohl die Empfangbarkeit von UKW als auch von DAB+ zum reinen Glücksfall wird. Die Bahn will das zwar ändern, aber ob sie das irgendwann auch tatsächlich mal tut, steht in den Sternen.
 
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