DAB-Reichweite

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Pitt

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Da ich mit DAB relativ unerfahren bin, eine vielleicht seltsame Frage.
Wie weit über die Landesgrenzen eines Sendegebiets reicht der jeweilige DAB-Sender? Das heißt, wie weit in den Süden reicht der Hessische Rundfunk? Kann es dann sein, dass es auf einer Höhe in Karlsruhe funktioniert, aber in einem benachbarten Ort nicht mehr? Das doofe ist ja, dass DAB ja entweder geht oder nicht geht. Zwischendrin wie UKW geht ja nicht …
 
Im Moment herrschen aufgrund der Gewitterlagen über der Republik teils erhebliche Überreichweiten, sogenanntes Inversionswetter. Heute Morgen waren zum Beispiel die Bayern bis in den Süden Brandenburgs zu hören, ebenso der NDR aus Niedersachsen. Ansonsten gilt dasselbe wie bei UKW, je höher die Empfangsanlage, sprich die Antenne, umso besser die Chance etwas zu empfangen, was man sonst eher nicht reinbekommt.

Davon unabhängig gibt es hier auch Reichweitenkarten für alle verfügabren Sender in Deutschland. Allerdings sind die meist recht großzügig ausgelegt.
https://fmscan.org/index.php?la=de
 
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Also in Bayern sind mir schon gewisse Überreichweiten aufgefallen, zum Beispiel der 10B aus Bamberg strahlt bis nach Baden-Württemberg rein
 
Wenn der Multiplex das eigene Bundeland bis an die Grenze hin versorgen soll, ist klar, dass automatisch ein gewisser Teil des Nachbar-Bundeslandes mitversorgt wird. Und wie hier schon erwähnt, dies hängt einmal von der Lage des Empfängers ab (auf dem Berg, im Tal etc.), vom Sender, von der Qualität des Empfängers und vor allem von den Ausbreitungsbedingungen. Letztere schwanken deutlich, abhängig vom Zustand der Troposphäre, also der untersten Schicht (in der wir leben). Das Wetter spielt hierbei eine bedeutende Rolle.
Da die Kanäle aber im übernächsten Bundesland evtl. wieder verwendet werden und gleiche Kanäle sich stören, darf dieser "Overspill" nicht zu groß sein.
 
Wie weit über die Landesgrenzen eines Sendegebiets reicht der jeweilige DAB-Sender?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, i.d.R. reicht DAB aber nicht so weit, wie ein UKW-Sender von gleichen Standort (der aber meistens auch mit doppelter bis 10facher Leistung sendet und aufgrund früher erteilter Vorrechte rund strahlen darf bis weit in andere Bundesländer hinein.)
Wenn man jetzt nur die ankommende Signalstärke dahernimmt, reicht bei DAB+ eine Signalstärke für Empfang aus, bei der UKW nur noch rauschen würde. Nicht so ein bisschen Rauschen, sondern so viel Rauschen, daß keinerlei Wortverständlichkeit mehr gegeben ist.

Die DAB+-Sendegebiete sind klarer voneinander abgegrenzt, d.h. wenn der Privatfunker aus dem Nachbarbundesland auch nebenan gehört werden will, muss er sich einen Platz auf einem DAB+-Mux im Bundesland nebenan sichern, was zwar Kosten verursacht, aber rechtlich kein Problem wäre. Für einen ARD-Sender wäre es nicht so leicht, sich im Bundesland nebenan aufschalten zu lassen - wegen des fehlenden Versorgungsauftrags für das Nachbarbundesland, würde ihm die KEF keinen Cent an Geldern dafür bewilligen.

Und wie weit der Empfang jetzt in der Praxis tatsächlich möglich ist, hängt auch von der Empfangsstärke des im Radio eingebauten Moduls ab (da gibt es gravierende Unterschiede) und genauso von der verwendeten Antenne. Von der Scheibenklebeantenne im Auto solltest Du nicht allzuviel erwarten, tauscht Du diese gegen eine Dachantenne aus, sieht die Welt schon ganz anders aus!
 
Da ich mit DAB relativ unerfahren bin, eine vielleicht seltsame Frage.
Wie weit über die Landesgrenzen eines Sendegebiets reicht der jeweilige DAB-Sender? Das heißt, wie weit in den Süden reicht der Hessische Rundfunk?

Bzgl. Hessischer Rundfunk: ich bin regelmäßig in Heidelberg und höre gerne hr2, der ja keine UKW-Frequenz mehr am Hardberg hat. DAB+ vom Hardberg, sollte man meinen, da nicht besonders weit entfernt, sollte in Heidelberg noch funktionieren. Realistisch ist jedoch, dass es indoor nicht mehr funktioniert, outdoor mobil funktioniert es, aber mit einigen Aussetzern ab und zu. Also anhörbar, aber nicht wirklich prickelnd, wohingegen die UKW-Frequenzen des Hardberg bis ins Elsass zu empfangen sind (bzw. waren, hr2 hat keine UKW-Frequenz am Hardberg mehr).
 
In Landkreis Harburg ist Auf jeden Fall der Hamburger regional dab Kanal zu hören. Ebenso wie vom NDR der niedersächsische sowie der Hamburger.
Und als ich Anfang des Jahres im Skiurlaub war ging Deutschland multiplex sowie die SWR Kanäle bis kurz vor Montafon im Vorarlberg.
Die Schweizer Sender waren auch alle zu empfangen.
 
Kann es dann sein, dass es auf einer Höhe in Karlsruhe funktioniert, aber in einem benachbarten Ort nicht mehr?

Das kann natürlich sein, ist aber bei UKW nicht anders. Grundsätzlich gilt aber, wenn du scharf darauf bist, Programme aus anderen Bundesländern zu empfangen, dann solltest du besser auf Internet oder Sat ausweichen. Da bist du dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
 
Bzgl. Hessischer Rundfunk: ich bin regelmäßig in Heidelberg und höre gerne hr2, der ja keine UKW-Frequenz mehr am Hardberg hat. DAB+ vom Hardberg, sollte man meinen, da nicht besonders weit entfernt, sollte in Heidelberg noch funktionieren. Realistisch ist jedoch, dass es indoor nicht mehr funktioniert, outdoor mobil funktioniert es, aber mit einigen Aussetzern ab und zu. Also anhörbar, aber nicht wirklich prickelnd, wohingegen die UKW-Frequenzen des Hardberg bis ins Elsass zu empfangen sind (bzw. waren, hr2 hat keine UKW-Frequenz am Hardberg mehr).

Der Verglich hinkt natürlich gewaltig,weil Hardberg Rechtsrheinisch steht und Heidelberg auf der selben Rheinseite. Apriori ist es klar, dass der Empfang linksrheinisch besser ist, wie z.b. im Elsaß.
 
Bzgl. Hessischer Rundfunk: ich bin regelmäßig in Heidelberg und höre gerne hr2, der ja keine UKW-Frequenz mehr am Hardberg hat. DAB+ vom Hardberg, sollte man meinen, da nicht besonders weit entfernt, sollte in Heidelberg noch funktionieren. Realistisch ist jedoch, dass es indoor nicht mehr funktioniert, outdoor mobil funktioniert es, aber mit einigen Aussetzern ab und zu. Also anhörbar, aber nicht wirklich prickelnd, wohingegen die UKW-Frequenzen des Hardberg bis ins Elsass zu empfangen sind (bzw. waren, hr2 hat keine UKW-Frequenz am Hardberg mehr).

Kann ich nicht bestätigen. Hab mal den HR Muxx auf der A5 von Heidelberg bis kurz hinter Baden Baden aussetzerfrei drin gehabt. Ist etwa auch der Bereich wo die UKW Frequenzen brauchbar gehen. Also ist im Fall HR Muxx die Reichweite nach BaWü etwa die selbe wie bei UKW von dort.
 
Bzgl. Hessischer Rundfunk: ich bin regelmäßig in Heidelberg und höre gerne hr2, der ja keine UKW-Frequenz mehr am Hardberg hat. DAB+ vom Hardberg, sollte man meinen, da nicht besonders weit entfernt, sollte in Heidelberg noch funktionieren. Realistisch ist jedoch, dass es indoor nicht mehr funktioniert, outdoor mobil funktioniert es, aber mit einigen Aussetzern ab und zu. Also anhörbar, aber nicht wirklich prickelnd, wohingegen die UKW-Frequenzen des Hardberg bis ins Elsass zu empfangen sind (bzw. waren, hr2 hat keine UKW-Frequenz am Hardberg mehr).

Kann ich nicht bestätigen. Hab mal den HR Muxx auf der A5 von Heidelberg bis kurz hinter Baden Baden aussetzerfrei drin gehabt. Ist etwa der Bereich wo auch die UKW Frequenzen brauchbar gehen. Also ist im Fall HR Muxx die Reichweite nach BaWü etwa die selbe wie bei UKW von dort.
 
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Hier im südlichen Niedersachsen gehen z.B. 89.0 RTL, SAW sowie 3x MDR über UKW überall in Ortssenderqualität und Richtung Norden sogar noch ordentlich bis kurz vor Bremen. Über DAB+ gehen die Sender nur im äußersten südöstlichen Niedersachsen vernünftig. Ansonsten nie ohne Aussetzer bis in den östlichen Landkreis Hildesheim und weiter Richtung Westen ist dann kurz vor Hildesheim Schluss. Nur gerade bei 89.0 RTL mit ihrem ziemlich starken Bezug auf Städte wie Hannover, Celle, Wolfsburg oder Hildesheim glaube ich, dass die sich für eine Verbreitung über DAB+ in diesem Raum interessieren, obwohl ja mit Lizenz aus Sachsen-Anhalt gesendet wird. Letztens erst gehört bei einem Gewinnspiel waren von den Gewinnern viele aus dem Raum Hannover und Celle dabei und auch viele Veranstaltungen von denen sind im südlichen Niedersachsen an verschiedenen Orten, sogar auch mal in Alfeld/Leine. Frag mich nicht, warum die nicht von Halle/Saale nach Hannover umziehen, wenn die so einen starken Bezug zu der Region Hannover haben?:rolleyes:
 
Hier in Wuppertal-Dönberg kann ich draußen die Programmmuxxe aus Holland und Belgien empfangen, zu Hause gehen nur der Bundesmuxx und der NRW muxx. In Burscheid (Arbeitsort) gehen die Niederländischen Muxxe, der Flämische Muxx aus Belgien und der RP Muxx mit meinem kleinen Taschenradio. Der Überreichweiten Empfang ist mit UKW natürlich etwas besser als bei DAB + aber trotzdem lohnt sich zwischendurch mal der Scan über die DAB + Bänder hatte vor zwei Wochen bei mir in der Küche auf mal den Bremen und den NDS Muxx drin. LG
 
Frag mich nicht, warum die nicht von Halle/Saale nach Hannover umziehen, wenn die so einen starken Bezug zu der Region Hannover haben?:rolleyes:

Den Bezug haben sie doch bereits durch die gute Empfangbarkeit dort. Warum sollten sie denn ihre vielen niedersächsischen Hörer so behandeln, als würden sie nicht dazu gehören ? Das wäre doch dumm.

Ausserdem: Wenn sie nach Hannover umziehen würden, müssten sie die 89.0 aufgeben, und somit ihre schöne grosse Reichweite darüber. Und das wäre strategisch sehr unklug.
Im niedersächsischen Torfhaus, von wo aus man mit einer 100 kW-Frequenz exakt die gleichen Reichweiten erzielen könnte, werden keine solchen mehr vergeben.
Würde man also nach Niedersachsen umziehen, müsste man sich dort mit einem Flickenteppich aus kleinen Funzel-Frequenzen begnügen, etwa so wie Radio 21.
Um die gleiche Reichweite zu erreichen, wie mit der 89.0, bräuchte man schon einige davon. Und das würde den Sender insgesamt wahrscheinlich sogar mehr kosten als für die ganze Region nur die eine Grosse zu betreiben.
Und die 89.0 erreicht ja nicht nur halb Niedersachsen, sondern auch noch mindestens halb Thüringen, inklusive Erfurt, Jena und Weimar, sowie auch noch die hessische Stadt Kassel und die Sachsenmetropole Leipzig.
Somit erreicht die 89.0 insgesamt viel mehr potentielle Hörer ausserhalb Sachsen-Anhalts als innerhalb.
 
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Da man bei DAB+ nun nach Niedersachsen und Thüringen hin diese Überreichweiten vom Brocken durch Absenkung der Antennen und eine sehr geringe Sendeleistung weitgehend unterbinden muss, weil diese Länder die großflächige, starke Einstrahlung von Sendern aus Sachsen-Anhalt nicht mehr dulden wollen, kann ich nur umso mehr verstehen, dass sich Sender wie RTL oder SAW auf keinen Fall eine baldige UKW-Abschaltung wünschen.

Ich finde es sehr schade, dass man zumindest in der Region Hannover, Hildesheim und Celle über DAB+ keine Sender aus den Nachbarbundesländern mehr hören kann.
Die Sender aus Sachsen-Anhalt gehen selbst in Braunschweig und Wolfsburg schon nicht mehr einwandfrei.
 
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Ich finde es sehr schade, dass man zumindest in der Region Hannover, Hildesheim und Celle über DAB+ keine Sender aus den Nachbarbundesländern mehr hören kann.
Das wäre alles überhaupt kein Problem, eine Einstrahlung wäre überflüssig, wenn sich 89.0 RTL auf einem oder zwei Lokal/Regionalmuxen für BS und Hannover aufschalten würde. Eine Lizenz hat man ja, somit wäre das rechtlich auch möglich. Allerdings gibt es diese Muxe noch nicht. Aber das kann ja noch werden, genügend Kanäle dafür scheint NDS dochdurch seine Einstrahlungsverhinderungspolitik freizuhalten.
 
Meine Erfahrung: In der Nähe von Kaiserslautern empfange ich zusätzlich den hr noch am besten, den SR oft auch, private aus Hessen schon weniger, Programme aus BW und Bayern (Unterfranken) findet das Radio manchmal bei einem automatischen Suchlauf, aber hören kann ich sie meist nicht. Interessanterweise kommen die bayerischen Programme öfter rein als die aus BW. Bayerische kann ich bei guter Wetterlage für ganz kurze Momente empfangen. Mit einem Radio mit kleiner Antenne dran. Vielleicht könnte ich mit einer Dachantenne sogar dauerhaft zuhören, aber hab keine Dachantenne, um das auszuprobieren.
 
In Berchtesgaden (tiefstes Oberbayern) empfangen wir das Regionalnetz Niederbayern/Oberpfalz - ich weiß aber nicht von welchem Sender. Hat hin und wieder ein paar Aussetzer, im Großen und Ganzen funktioniert es aber sehr gut.
Damit können wir z. B. auch Kultradio empfangen, da es in Berchtesgaden ja eigentlich noch gar nicht zu empfangen wäre.
 
In Berchtesgaden (tiefstes Oberbayern) empfangen wir das Regionalnetz Niederbayern/Oberpfalz - ich weiß aber nicht von welchem Sender. Hat hin und wieder ein paar Aussetzer, im Großen und Ganzen funktioniert es aber sehr gut.
Damit können wir z. B. auch Kultradio empfangen, da es in Berchtesgaden ja eigentlich noch gar nicht zu empfangen wäre.

Das ist der Kanal 7D aus Pfarrkirchen-Postmünster, sendet mit 10 kW - Entfernung nach Berchtesgaden sind 86 km.
 
Wenn man jetzt nur die ankommende Signalstärke dahernimmt, reicht bei DAB+ eine Signalstärke für Empfang aus, bei der UKW nur noch rauschen würde. Nicht so ein bisschen Rauschen, sondern so viel Rauschen, daß keinerlei Wortverständlichkeit mehr gegeben ist.

Demnach könnte man davon ausgehen, dass, wenn jetzt z.B. Radio Bremen von Bremen-Walle aus mit 20 kW strahlen würde, es in Hamburg, Hannover, Osnabrück und Bielefeld für störungsfreien Empfang ausreichen würde ?
 
wenn jetzt z.B. Radio Bremen von Bremen-Walle aus mit 20 kW strahlen würde
Du kannst nicht nur Leistung nehmen! Ohne Antennenhöhe wird das nämlich nichts...
Grundsätzlich würde das aber für störungsfreien (stationären) Empfang an allen Orten reichen, wo RB/UKW Walle/100 kW auch ankommt. Das ankommende DAB-Signal muss nur knapp über Grasnarbe sein dafür. Störungen durch was auch immer (Leuchten, Netzteile etc) würden sich allerdings verhältnismäßig stärker auswirken. Die 20 kW dürften aber nicht in einem SFN mit Bremerhaven senden, sondern als Einzelstandort.
 
Wieso nicht? In Bayern hat man doch auch 25KW Brummer prrfekt im SFN Netz integriert. Sogar der BR hat bei seinem 11D in der Nähe von Augsburg einen 25KW Sender der das sehr dichte Netz nicht mal zerstört.
 
Wieso nicht? In Bayern hat man doch auch 25KW Brummer prrfekt im SFN Netz integriert.
Es ging ja darum, wie weit das Signal reicht. Daß ein 25kW-Brummer in ein SFN integriert werden kann ist klar. Aber wenn er nicht in einem SFN sendet, ist er in weiterer Entfernung besser zu hören, als wenn an dem entfernten Empfangsstandort ein weiterer Sender des SFN ebenfalls reinkommt, das Guard-Intervall aber nicht mehr passt.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit: die NDR-Einzelstandorte (BS, Kiel, Visselhövede) kamen bei mir bei leichtem Tropo immer recht gut herein, schon bei 2 Balken mit Audio. Nur der damals einzige SFN-Mux des NDR in Hamburg (7A, 2 Standorte in HH) war äußerst selten mal mit Audio hörbar, auch bei 3 oder 4 Balken). Dabei ist der sogar weniger weit entfernt als Kiel oder Braunschweig). Wäre in Hamburg nur 1 Standort im Einsatz gewesen, hätte ich den wahrscheinlich jeden 2. Tag empfangen können.
 
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