Das Ende des Telefon-Mitschnitts

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Wohl wahr, @Mannis Fan.
Gerade in der Aktualität ist das (also die WhatsApp-Methode) auch nicht sonderlich praktikabel, denn echte Gespräche lassen sich so nicht führen, erst recht nicht live.

Ich bekomme aber mit, dass gerade zeitunkritische Interviews in dieser Durchführung durchaus auf positive Resonanz bei den Gesprächspartnern stoßen. Technikaffine Musiker mit Heimstudio haben sogar schon ihren Anteil des Gesprächs ebendort aufgenommen und im Nachgang als Audiodatei zugeschickt.
Und ganz ehrlich, eine Brutto-Stunde Sendung mit Interview in Telefonqualität will wohl keiner. Und bevor die Sendung flach fällt weil die Gäste nicht ins Studio wollen/dürfen/können, finde ich solche unkonventionellen Varianten eindeutig besser.

Ein anderes Beispiel war ein Mitarbeiter der hiesigen Sendeanstalt, der zum Zeitpunkt eines der letzten Vulkanausbrüche auf Bali weilte. Die WhatsApp-"Telefonie" war abgesehen von der besseren Audioqualität vor allem eine Alternative, weil es dort an jedem Warung Makkan (=Straßenimbiss) freies WLAN gibt (kein Shit, selbst erlebt), die reine Mobiltelefonie aber seinerzeit Probleme machte. Nicht einmal technisch, sondern weil deutsche Prepaid-Karte und Auslandsroaming irgendwie eine doofe Kombination waren...

Eine Erinnerung an früher™, als Telefonqualität auf dem Sender noch un-denk-bar war:
da wurden durchaus Sendungen mit Anruferbeteiligung abgehalten, deren Wortbeiträge aufgenommen, verschriftet und dem Sprecher vom Dienst zum Lesen in die Sendung gegeben wurden.
 
Andere versteigern Leerverpackungen. Gut uneindeutig beworben geht sowas schon mal gut weg, wenn der Beutetrieb zuschlägt.
 
Ja aber, ein wenig technikaffiner Gesprächspartner wird sich kaum mit "discord" herumschlagen wollen.
Der angedachte Sendetermin wird dann wohl platzen.
 
Daß WA-Sprachnachrichten durchaus sehr gut klingen können, hört man u.a. bei Schwarzwaldradio.

Ansonsten, wenn der Ton wirklich sauber und frei von Artefakten sein soll, geht wohl nicht viel über

https://cleanfeed.net/

Man braucht nur ein einigermaßen schnelles WLAN (von mir aus Parkplatz vor McDonalds). Das funktioniert tadellos mit sehr geringer bzw. völlig ausreichender Latenz. Die Übertragungsqualität (Bitrate) ist einstellbar, Stereo (in beiden Richtungen) geht notfalls auch.

Natürlich gilt auch hierbei die alte Bauernregel: "Shit in - shit out". Wenn alles passt, klingt es am Ende, als ob man direkt neben dem Moderator im Studio sitzt...

Siehe ab dort (letzter Absatz und Folgeposting): https://www.radioforen.de/index.php?threads/da-fliegt-mir-doch-das-blech-weg.42622/post-795709
 
Deutlich besser als „normales“ Telefon

Ja, nur wenn

Leider berücksichtigt keine/r von den jungen Reporterfuzzies, daß die Mikrofonierung in solchen Fällen ans Katastrophale grenzt. Da der Interviewpartner schon den Festnetz-Handapparat (vulgo: „Hörer“) in der Hand hält, liegt das whatsappaufzeichnende Phone auf dem Tisch, selbstverständlich außerhalb des Hallradius.

ins Spiel kommt, ziehe ich jedes mittelmäßige Telefongespräch vor. Noch schlimmer wird es dann, wenn man das mit dem Moderator in seinem sauberen Studio zusammenbaut. Das Ergebnis sind extrem störende Atmowechsel von Studio zu Schwimmhalle und zurück. Aber: Interessiert keinen.

Da werden also künftig nur noch Leute mit Whatsapp-Konto interviewt? ;)

Wie das Ding heißt, ist ja egal. WhatsApp, Skype, muPRO, simpler Audiorekorder, den jedes Smartphone vorinstalliert hat oder den man im App-Store kostenlos bekommt (und der dann auch linear aufnehmen kann). Nur das Atmo-Problem kann nichts davon lösen. Noch besser: Der Gesprächspartner hat keinen Kopfhörer und man bekommt zwangsweise kein eigentonfreies Signal zurück. Und dann wundert man sich wieder, warum das nicht funktioniert. Dabei ist das doch alles so toll digital und online. Da kannste nur noch den Kopf schütteln.
 
Liest sich hochinteressant, vor allem die Latenz interessiert mich sehr. Wenn das für Musiker beworben wird, muss die im einstelligen Millisekundenbereich bleiben. Es sei denn, es soll nur spurweise ein entfernt sitzender Musiker aufgenommen werden, da kann die Latenz ja hinterher ausgeglichen werden.
Die Sollbruchstelle ist aber der Chrome Browser, der nicht in jedem Unternehmen willkommen ist...
 
Die Sollbruchstelle ist aber der Chrome Browser, der nicht in jedem Unternehmen willkommen ist...
Die "Sollbruchstelle" kann man etwas entkraften. Es muss nicht Google Chrome sein, sondern es reicht ein Chromium-basierender Browser. Hierzu zählen Google Chrome als bekanntester Ableger, aber auch seit Anfang des Jahres Microsoft Edge oder schon länger Opera und Vivaldi (und noch ein paar mehr).

Habe es selber gerade in Edge und Opera getestet (hier grüner Haken - in Firefox gelbes Ausrufezeichen)
 
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Das ist, je nach Einsatz, doch eine ganz gute Methode. Die per whatsapp übermittelten Töne klingen deutlich besser als das kratzige Telefon. Ich musste mal ein recht aufwändiges Stück in sehr kurzer Zeit machen, konnte die Leute nicht besuchen, da hat mich die Sprachnachrichtenfunktion von whatsapp gerettet.

Besser sind allerdings die Voicerecorder der Handys. Da schickt der Gesprächspartner hinterher die Datei als e-mail an den Sender. Das geht natürlich eher bei Hintergrundgesprächen, die man nicht vor Ort führen kann, und eignet sich überhaupt nicht für Liveeinsätze oder für Gesprächspartner, die gar nicht technikaffin sind oder die auf kritisches Nachfragen womöglich verärgert reagieren und den Mitschnitt hinterher weder speichern noch nachschicken. Ich schneide das Telefongespräch zur Sicherheit immer mit, nicht, dass hinterher beim Abspeichern irgendwas schief läuft.

Cleanfeed nutzen wohl vor allem Privatsender ganz gerne für Kollegengrespräche.
 
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@divy dabei gibt es unter Umständen einen kleinen Fallstrick zu beachten, betrifft speziell aktuelle iOS Geräte. Die speichern das Audio in einem Codec, den der Dira Startrack nicht schlucken mag. Echtzeit-Umspiel fällt dann mangels analoger Klinkenbuchse leider auch aus.
 
Nervt im täglichen Betrieb aber ungemein, wenn man erstmal alles zurechtwandeln muß.
Na ja, 10 Minuten m2a sind in 10 Sekunden konvertiert, wie immer Du es haben willst. Für mich selbst kein Problem, das Programm ist eh aktiv und die Datei wird fix reingezogen.

Aber gut, das gilt selbstverständlich nur für mich. Danach das übliche Zurechtschnippeln in Wavelab (oder ähnliches), aber da kommt man ja sowieso nicht drum herum.
 
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Machst Du das professionell als Techniker? Da weißt Du jeden Zwischenschritt zu schätzen, den Du nicht machen mußt. Pointe: Xrecode ist natürlich nur im Büro des IvD auf dem Rechner. Noch Fragen …? :rolleyes:
 
Da weißt Du jeden Zwischenschritt zu schätzen, den Du nicht machen mußt.
Ja schon, aber für mich geht das wirklich fix. Das Konvertieren, einmal gehustet oder ins Brötchen gebissen, schon fertig und der Rest muss ja sowieso gemacht werden, da machen die paar Sekündchen auch nichts aus. Die Endbearbeitung dauert an sich länger (2 Brötchen ;))

Aber wie gesagt, das ist nur meine Vorgehensweise. Wenn die Berichte dann fertig sind, gehen sie direkt weiter zum Veröffentlichen. Ich komme damit gut zurecht.

Kleiner Nachsatz: Man ist manchmal erstaunt, wie gut die aufgenommen m2a Mobiltelefondateien doch sind. Die Leute haben sich angewöhnt, das Telefon schräg am Mund vorbei zu halten, keiner bläst rein, das ist so übel nicht und erleichtert doch die Nachbearbeitung ungemein.

XmediaRecode ist natürlich nur im Büro des IvD auf dem Rechner.
Bei mir aber auch, ich muss das ja schließlich auch machen ;).
 
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Machst Du das professionell als Techniker? Da weißt Du jeden Zwischenschritt zu schätzen, den Du nicht machen mußt. Pointe: Xrecode ist natürlich nur im Büro des IvD auf dem Rechner. Noch Fragen …? :rolleyes:
Oder es gibt schlicht kein Programm, das so etwas bewerkstelligt. Wir hier sind an Dateien eines iPhone 8 gescheitert, nix zur Hand das die wandeln wollte. Die Aufnahme aus einem iPhone SE wiederum fraß der Dira Startrack klaglos per Drag&Drop.

Oder noch anders: es geht komplett am technischen Fachpersonal vorbei, weil die Reporter und Redakteure sich die Tondateien gegenseitig zuschicken und selbst 'rumwurschteln, daran scheitern, und am Ende fällt der Aufsager aus oder wird doch wieder per 2-Draht gemacht.
 
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