Das erste schwul-lesbische Radio bekommt in Berlin nun doch eine Split-Frequenz.

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Kleine persönliche Anmerkung: Ist ein Gay Radio - nach jahrelangem Kampf der Szene um die Anerkennung als selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft - nicht eine freiwillige Ausgrenzung und damit kontraproduktiv?

....fragt einer, den eigentlich nur die sexuelle Ausrichtung seiner Frau interessiert...... <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
@berlinreporter

Über Deine Frage habe ich gegrübelt, und bin zu folgendem Schluss gekommen: Nein, ist es nicht. Denn der "Kampf um Gleichberechtigung" ist noch lange nicht vorbei. Oder warum, glaubst Du, drehen Radiosender so durch, wenn irgendjemand sich den "Spaß" erlaubt, alle Namen schwuler Moderatoren/lesbischer Moderatorinnen ins Netz zu stellen?! Ich glaube, in Deutschland ist die Masse politisch ziemlich korrekt. Viele sagen: "Ja,ja, es ist schon okay, dass es Homosexuelle gibt. Soll halt jeder so leben, wie er will, und Leute mit Vorurteilen sind doch total blöde." Wagen wir uns jedoch mal auszumalen, was passiert, wenn die Tochter/der Sohn eines solchen tatsächlich ihr/sein Coming Out hat. Ich glaube fest daran, dass ein Sender, von dem bekannt würde, dass er homos. Mods beschäftigt, ganz schöne Einbußen hinnehmen müsste. Von Ausgrenzung könnte man reden, wenn Homosexuelle in einem Massenprogramm wie selbstverständlich schalten und walten und trotzdem unbedingt ein eigenes Programm wollen. Von der echten Intoleranz abgesehen, stellen Homos tatsächlich eine Minderheit der Bevölkerung. Nach den Gesetzen der Massenradios fliegen sie deshalb ebenso aus dem Programm wie Sorben oder Anhänger bestimmter Musikgruppen, die eben nicht massengemäß sind.
Die Hexe
 
@berlinreporter, @all
viel spannender als das schwul-geschwalle finde ich, dass Berlin eine russische Morningshow bekommen wird, wenn Russkjiii FM ab 7 Uhr auf Sendung geht...süüüüß *knutsch*
@radiowaves
zwei schwule Morningshows in einem Sendegebiet... Thüringen?
 
@ Cecil
Irgendwo. Ich sag nicht, wo. Das geht zu weit, das wäre nicht fair.

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Zurück zum Thema:

Gestern war Frau Matthiessen im Interview auf Radio 1. "Backselling der Morningshow, Preselling der Morningshow, was bedeutet, daß ständig Promos laufen und Trailor laufen, die eigentlich nur das eigene Programm und die eigene Unzulänglichkeit promoten" - gewagt, was Frau Matthiessen über ihre eigene Zunft erzählt. Sollte hier zum Anhören liegen, ich kanns nicht prüfen, hab keinen Real-Player...
<a href="http://www.radioeins.de/meta//sendungen/apparat/030531_3.ram" target="_blank">http://www.radioeins.de/meta//sendungen/apparat/030531_3.ram</a>
 
Am Wochenende ist Sendestart.

BluRadio startet in Berlin
Das este lesbisch-schwule Privatradio geht in Berlin an den Start. BluRadio 97,2 ist auf der Splitfrequenz jeweils freitags bis sonntags zwischen 20 und 2 Uhr zu hören. Dem Sender zufolge dürfe man sich für das nächste Jahr Hoffnungen auf eine Vollfrequenz in der Hauptstadt machen.
Das Programm wird in einem Szeneclub gemacht, Moderatoren sind bekannte Größen aus der lesbisch-schwulen Communitiy.
(Quelle: Kontakter online)

Meine ganz persönliche Vermutung: Das Phänomen der sozialen Erwünschtheit in Kombination mit dem MA-Erhebungsverfahren dürfte abgesehen von sämtlichen anderen negativen Faktoren (Splitfrequenz, Sendezeit, zu der keiner Radio hört) eine Ausweisung verzögern oder verhindern. Ob wohl jeder von der AG.MA angerufene Blu-Hörer zugibt, "JA ICH HÖRE DEN SCHWULEN-LESBEN-FUNK"? Coming out per Call out sozusagen...

Ein wirkliches Problem ist das aber dann doch nicht, denn die Macher haben das einkalkuliert und werden sich nicht über klassische Werbung, sondern über SWFs und Offair-, POS-Werbepakete in Kombinationen mit Events finanzieren. Oder auch nicht, weil es den Werbern wieder zu kompliziert ist ("Ick buche die Kombi, da ha'ick allet drinn, vastehste?! Spa'ick det jenerve mit de regionalen Verkaufsspacken").

In diesem Sinne viel Glück. Die Jasemine drückt die Daumen.
 
Kann man BluRadio auch ungeschützt hören oder sollte man es besser "nur mit" tun? ich bevorzuge da "safer hören".

Bringt BluRadio LiveReportagen vom CSD? Oder hat sich dieser Sender für 50 Euro die exklusiven Übertragungsrechte für alle CSD vom maroden Kirch-Imperium gehört?

Kann man als Hetero auch mal über den Äther seine weibliche Flamme grüßen oder muss ich sagen, mein Partner heißt Peter obwohl es in Wahrheit doch die Petra ist.

Gehen die Mitarbeiter nur von hinten rein .. ins Funkhaus meine ich.

Ihr seht schon, Leute, ich bin immer noch nicht von der Idee begeistert, Sendelizenzen an spezielle sexuelle Orientierungen zu vergeben. Mich amüsiert, mit welcher Ernsthaftigkeit hier über die Zukunft dieser Welle geschrieben wird. Ich kann so einem Schmarrn nur mit Ironie begegnen.


Ich habe jetzt übrigens zwei Sendelizenzen beantragt. Eine für Hörer, die auf Besenstielen reiten und die zweite für Menschen, die sich die Haare färben.

Beide Zielgruppen sollen hipp und zahlungskräftig und ein gaaaaanz gaaaanz spezielles Lebensgefühl haben.

Sagte jedenfalls ein Berater neulich.
 
@julio cesar

du scheinst echt n grosses problem zu haben!
deinen ausführungen zufolge bist du entweder ein minderbemittelter depp, der pseudo-tolerant durch die gegend schwafelt oder sexuell frustriert.
deine klischeevorstellungen über schwule und lesben haste ja nun hübsch dargelegt und jetzt weisst du auch warum man so einen sender wie "blu-radio" braucht.
weil es so leute wie dich gibt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
leute, die weder das lebensgefühl, noch die erlebniswelt, noch überhaupt irgendwas über homosexuelle frauen oder männer wissen.

p.s.
im übrigen kannn auch eine frau bei blu-radio anrufen und ihrer petra einen gruss bestellen, weil blu-radio ja auch für frauen sein soll. soweit auch nochmal zu deinem soliden halbwissen!!
 
Irgendwie war es doch klar, diese Diskussion musste so enden. So ein Klopskopf wie J.Cesar kommt, schreibt was 'von hinten rein', von Peter & Petra und von gleichberechtigten Menschen auf einem Besenstiel. Man sollte mit letzterem diesem Julio ordentlich seinen hinteren Hintern versohlen und beim nächsten CSD zwischen K.Wowereit und Olivia Paul laufen lassen - ungeschminkt!



:p
 
@juliocesar
bin selbst schwul und finde dein posting sehr witzig.
so wars doch wohl auch gemeint *g*

ich bin (als zielgruppe) mal sehr gespannt auf bluradio. ich befürchte allerdings, dass das ganze ein riesen reinfall wird. das einzige splitting programm auf 97,2, das überleben wird, spricht wohl die russkij jasik.
 
Erst habe ich ja gedacht: Splitfrequenz? Lieber Bi als nie! :p Aber es sind ja offenbar sogar vier übereinander. Radio Gangbang :D

Ganz ehrlich: In einer wirklich toleranten Stadt überflüssig wie ein Kropf! Denn wenn Schwule und Lesben sich hierzulande immer noch zu blauer Stunde in irgendwelchen (Radio)nieschen verstecken müssen, zeugt das nicht von Weiterentwicklung. Die Wirkung auf Stammtische ist auch schon klar: Sollen sie doch senden, solange sie meinem Kind nichts tun...

Ich freue mich allerdings schon auf die Werbeschaltungen im Russenfunk: Dorogije Drusja! Kalaschnikow, fast neu! Zur Einführung ein Molotowcocktail gratis ... (Allerdings ist mir jetzt gar nicht klar, ob dieses Projekt auch noch aktuell ist, da an manchen Postings das Sendedatum fehlt)
 
Wie ich auch schon weiter oben gepostet habe, fehlt mir die Vorstellungskraft, warum ein Homo Audiensis ein eigenes Radio braucht. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es sich mal wieder um eine Allianz von Machern und Werbekunden handelt, die vergisst, den Hörer zu beachten.
 
Zur Abwechslung mal wieder ein Stückchen Information:


Lesbisch-schwules Privatradio geht an Sendestart

Am Sonntag geht der Privatsender BluRadio 97,2 on air.


Berlin (ddp-bln). Die Hauptstadt bekommt ein lesbisch-schwules Radioprogramm. Am Sonntag geht der Privatsender BluRadio 97,2 on air, wie die Macher mitteilten. Er ist künftig freitags bis sonntags zwischen 20.00 und 2.00 Uhr zu hören.

Das Studio liegt fünf Meter unter der Erde in einem Seitenflügel des Szeneclubs "Blu" in Berlin-Mitte. Szenegänger können regelmäßig live dabei sein und durch eine Glasscheibe verfolgen, was im Studio passiert. Die Moderatoren sind bekannte Größen aus der lesbisch-schwulen Community, wie "Drag King" Antonio Caputo. BluRadio 97,2 finanziert sich den Angaben zufolge allein aus Werbung.

Inhaltlich setzt Programmchefin Susanne Matthiessen auf einen "Mix aus Themen und Typen". Die Vielschichtigkeit der Berliner Szene möchte sie genauso abbilden wie die aktuelle politische Situation. BluRadio 97,2 werde sich einmischen und mitmischen: "Wir haben hier eine Chance, und wir sind wild entschlossen, sie zu nutzen."

Für die Frequenz 97,2 wurden von der Medienanstalt den Angaben zufolge auch der Offene Kanal und Radio Russkji lizenziert.

Aus ddp-bln

MfG
 
@newstouse

interessante pressemitteilung.
das klingt ja nach einem wahnsinnig investigativen, vielleicht lesbischen?, aber auf jeden fall drögen, spass- und sexfreien ansatz.

und wo bleiben da bittessehr wir spassverwöhnten hauptstadt-schwulies?
 
Leute, macht mal halblang.
Ich habe hier schon öfter gesagt, dass ich nichts gegen Schwule habe und sehr für einen toleranten Umgang bin.

Aber die einzigen die mein Posting kapiert haben, waren mediascanner und ata. Es war Ironie.

Ich bin der Meinung, dass man die Bevölkerung zu einem toleranten Umgang mit "speziellen" gesellschaftlichen Gruppen nicht dadurch erzielt, dass man ihnen gesonderte Plätze zur Verfügung stellt.

So ein schwulllesbisches Radio ist quaisi eine Art Indianerreservat. Da sind die rosa Freunde unter sich und der Rest hat sie vom Hals.

Im übrigen habe ich in meinem Bekanntenkreis einige Homosexuelle und ich finde nicht, dass sie anders leben als der Rest meines Bekanntenkreises.

Die "speziellen Lebensgefühle" transportieren die austrainierten Tucken auf den CSDs, die ihre Zunge in den Wind schlängelnd zu irgendwelchen Beats hüpfen (wieder Ironie). Aber der Alltag sieht ja wohl auch ein wenig anders aus.

Schwule und Lesben sind für mich nur bei der Wahl ihrer Sexualpartner anders. Dafür muss man ihnen keine Reservate in der Medienlandschaft geben. Je normaler man so genannte Randgruppen behandelt umso normaler wird es, dass es sie in unserer Gesellschaft gibt.

Das war mein ganzes - engstirniges Anliegen.

Jetzt schau ich mir den Regenbogen an ...
 
@Julio: Genau das versuchte ich weiter oben auch auszudrücken. Ansonsten müsste man ja auch Sender wie SM FM, Radio Voyeur oder Analkanal fordern.
(Ich entschuldige mich schon mal vorab.)
 
97,2 kann eh nur eine Minderheit empfangen

97,2 sendet mit 500 Watt vom Postgiroamt in Kreuzberg, kann eh nur ein zahlenmäßiges kleines Publikum empfangen. An der Spitze (zusammentreffen vom Pankow Weißensee und Prenzlauer Berg) geht da schon nichts mehr. Ob es im Kabel zu hören sein wird, konnte ich noch nirgends lesen. Noch gibts 2 mal Jam FM (ehemalige Kabelfrequenz von Jam FM und die von FAZ, deren Antennenfrequenz Jam FM übernommen hatte). Vielleicht kommt ja der Sendermix von 97,2 auf einem der beiden Kanäle.
 
Der Tagesspiegel, der derzeit den Abonnenten in den Briefkasten flattert, weiß dies hier zu berichten:
Fräulein Kaiserin
Das schwul-lesbische Radio Blu erfüllt die Erwartungen – leider

Zum ersten Mal geht in Berlin eine rein lesbisch-schwule Radiostation auf Sendung. Was kann man davon erwarten? Knappe Informationen zum Nachtleben der Stadt, ein paar Interviews und ansonsten viel Musik, meist bestehend aus tanzbaren Dance- und Pop-Stücken - ein Programm, das sich von den üblichen Format-Radio-Stationen kaum unterscheidet.

Radio Blu (auf der UKW-Frequenz 97,2) sendet jetzt jeweils freitags bis sonntags von 20 bis 2 Uhr, Premiere war am Sonntag. Zwischen viel Musik von Madonna bis zu den Weather-Girls gab es erwartbare Veranstaltungshinweise (die Schwulen gehen zur Sex-Party ins „Triebwerk", die Lesben zum Gedankenaustausch beim Milchkaffee in die „Begine") und einige Klatsch-News, vorgetragen von der Szene-Nervensäge „Fräulein Kaiserin", sowie der Aufforderung des Moderators, das Radio auszuschalten und in den Club zu kommen, aus dessen Keller Radio „Blu" sendet. „Hier trefft ihr Super-Promis und alle, die man sonst gerne in der Stadt treffen möchte", sagt der Moderator und nennt auszugsweise drei Namen aus der Gästeliste: den Alba-Vorstand und CDU-Politiker Peter Kurth, „Abendschau"-Moderator Michael Flotho und Schauspieler Georg Uecker. Fräulein Kaiserin versucht so tuntig wie möglich zu klingen und klatscht: „Die Ueckersche hält sich vor allem als Redakteur von ,Blond am Freitag' über Wasser." Dann gibt es noch ein als „heißes Interview" angekündigtes Gespräch mit der Kern-Passage: „Wie findest du's hier?" – „Das ist ein angenehmer Club."

Der Club heißt natürlich nicht nur zufällig auch „Blu", das Radioprogramm funktionierte am Premieren-Sonntag vor allem als Dauer-Werbeschleife für den Club. Ab Mitternacht gab es dann nur noch Musik – live geschaltet vom DJ-Pult. Bilanz des ersten Sendetags: Radio Blu hat alle Erwartungen erfüllt. Leider. Matthias Oloew
 
@ berlinreporter

War doch zu erwarten, daß BluRadio dem gängigen Klischee entsprechen wird. Offenbar kann (auch) bei dieser Zielgruppe nix Anspruchsvolles entstehen, wenn der Zwang zum Geldverdienen im Hintergund steht. Geben wir ihnen noch ein paar Wochen, vielleicht konsolidieren sie sich ja noch etwas. Ansonsten bliebe festzustellen, daß die wirklich wichtigen Dinge auch auf dieser Schiene nur von den OKs abgedeckt werden können.

Und ein ebensolcher sucht den Sendestart von BluRadio am Sonntag. Hat jemand zufällig einen Mitschnitt der ersten Sendeminuten und könnte den hier zur Verfügung stellen - wäre super!

Danke sagt
der Radiowaves
 
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