Das perfekte Sendestudio

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AW: Das perfekte Sendestudio

Nicht so ungeduldig, irgendwas ist ja schließlich immer. :)

Also ich finde schon, dass nach allem, was so kam, das Gros sinnvoll umsetzbarer Sachen schon seinen Platz gefunden hat. Dass es "Das perfekte Studio" nicht gibt, sondern eher "Den perfekten Kompromiß", ist auch hervorragend deutlich geworden.
Ich halte den derzeitigen Stand für sehr funktionell, wenngleich sich der eine oder andere sicher an der einen oder anderen Kleinigkeit weiterhin stören wird. Das ist aber sowieso immer dann der Fall, wenn man bei einem neuen Radio seinen Dienst antritt und vor Änderungen steht, die woanders individuell besser gelöst waren. Dafür bergen solche Veränderungen aber eigentlich immer auch die Erkenntnis, dass dies oder jenes am neues Platz "gar nicht mal so schlecht" ist.
Da wir als Menschen Gewohnheitstiere sind, werden wir unser Handwerk auch mit neuen Dingen weiterführen, sofern das richtige Radioblut in unseren Adern kreiselt. Deine Entwürfe, ADR, finde ich auf jeden Fall einladend. Mir fällt echt nichts "zu meckern" ein.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Gut. Wie wäre es, wenn wir uns dann an den zugehörigen Schaltraum machen? Dessen funktionale Einrichtung, Bestückung der Racks und schließlich eine vollständige Geräte- bzw. Einkaufsliste für Studio und Schaltraum.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Naja, wirklich "spaßig" finde ich das nicht. Wenn ich "meckere" (tue ich das?), dann nicht, um zu meckern, sondern um konstruktiv etwas zum Thema beizutragen.
Und weil sich dieses "perfekte Sendestudio" in eine Richtung entwickelt, die ich nicht perfekt finde, halte ich mich halt eben zurück, so what? Aber ich maße mir nicht an, andere Leute zu beschimpfen (wie war das mit dem großkotzigen Busfahrer, dea?) oder sie hier öffentlich an den Pranger zu stellen. Das finde ich schon arg daneben.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Boah!
Wenn ich die ganzen Techniker hier schwelgen höre. :)
Ihr macht das den eigentlichen Protagonisten alles viel zu schwer!
Habt ihr noch nie mit einem/er ModeratorIn gesprochen?

Was bitteschön ist an euren Vorschlägen an einem perfekten Radiostudio bisher perfekt??? ;)

Ja wohl gar nichts. Das ist vielleicht alles perfekt für einen Techniker!
Für jene technikverliebten Radio Sentimantalisten eben, aber nicht für Radio Perfektionisten.



Also ein perfektes Radio Sendestudio hat meiner Meinung nach so auszusehen:

Ein angenehm klimatisierter Raum, angenehmer Beleuchtung und Ausblick
mit Fenster ins Tageslicht, mit neutraler Akustik.

In dem Raum steht ein sehr bequemer Chefsessel, evtl. ein zweiter für einen Gast.
Darin befindet sich ein kabelloses(!) Headset mit perfekter Sprachqualität an einem
per RFID Chipkarte personalisiertem Mikrofonvorverstärker, angepasst
für den jeweiligen Moderator.

Der sitzt ganz bequem (stehen ist out!) während seiner 2 stündigen Show auf jenem
perfekt bequemen Chefsessel und hat an einem frei einstellbaren Schwenkarm ein
einziges Touchscreen Panel vor sich schweben, das er in armeslänge,
ohne sich aus dem Sessel aufrichten zu müssen, bedienen kann.
Die Position des Touchscreen ist beliebig einstellbar und kann hingeschwenkt
werden, wo er gerade am bequemsten benötigt wird.

Damit fährt er die ganze Sendung, Cartwall, Beiträge, Telefoncall In, Musik wird alles
mit einem einfachen Fingerzeig auf der vollautomatischen Bedienoberfläche abgefahren.
Keinen einzigen Fader! Keine Gain Einstellung, nicht ein mechanischer Knopf, nichts.
Nicht mal ein Mischpult.

Wozu? Das kann alles die halbautomatische Zuspielsoftware, die den Pegel
exakt, aber sowas von genau einstellt und zuspielt, viel genauer als jeder
menschliche Moderator es je vermag. Denn alle ins System eingespielten
Musikstücke und Beiträge wurden von einer Software natürlich VORHER exakt
auf einen vom Medien Datenbank Server (CMS) voreingestellten Pegel gebracht,
so das sich der/die Moderatoren darum überhaupt nicht eine Sekunde den
Kopf zerbrechen, hinkucken, oder aufpassen brauchen.
Eine Aussteuerungsanzeige ist völlig unnötig und gegenstandslos.
kann aber auf Wunsch und zur Kontrolle auf dem Screen eingeblendet werden.
Der Talkover für Ramps ist natürlich exakt auf den Stimmpegel des Moderator justiert.
Das wird alles automatisch digital die ganze Zeit kontrolliert und optimiert.

Ebenso wird seine gesamte Sendung mit der RFID Karte von der
Redaktionssystem Datenbank geladen und steht sofort bei Betreten des
Studios bereit. Irgendeine Vorbereitung entfällt völlig und der Moderator kann
sich ganz auf seine Sendung und Hörer konzentrieren ohne sich um
technische Details kümmern zu müssen, die alle automatisch im Hintergrund
ablaufen. Er muss nur den Impuls für den nächste Event noch geben.
Das kann er aber durch die Backtimersteuerung auf die Sekunde genau,
oder wie es ihm gefällt spontan und aus dem Bauch heraus ohne sich
an fest programmierte Vorgaben halten zu müssen.

Selbstverständlich hat man Zugriff auf die Musikdatenbank, kann raustelefonieren
und hat das ganze Programm vorher von seinem Arbeitsplatz, oder vom CvD auf das
Display geschoben bekommen. Für die, die dabei noch schreiben wollen kann man
gerne noch eine Tastatur unter dem Touchscreen integrieren oder eine Soft Tastatur
auf dem Display einblenden um Nachrichten und Mod Texte auf die schnelle noch zu editieren.

Alle Nachrichten, Texte, Siganlisierungen, Talkbacks können über den Touchscreen realisiert werden.
Die Ablaufsoftware funktioniert ebenso wie bekannte Sendablaufsteuerungen,
nur wird hier kein Faderstart bedient (wozu?) sondern man tippt auf den nächsten Event.
Wozu eine Maus? Man zieht sich den Track, Beitrag, Jingle, Call In, mit dem Finger in
den Ausspiel-Slot und tippt zum ausspielen einfach mit dem Finger drauf. Zack.

"Das da! Lauf!" Perfekt ausgesteuert, ohne drüber nachzudenken. Fire and forget.

Nicht mal das wäre nötig, denn die Sendung liegt schon in der vorgegebenen Reihenfolge
in der Playlist und man muss nur noch einen einzigen Button drücken [NEXT]!

Das ist das perfekte Sendestudio für ModeratorInnen!
Einknopfvollautomatik!
Konzentrierte Sprecharbeit.
Abgebildete journalistische Inhalte, anstatt überbordende Cockpit Technik.
Wegfall sämtlicher LED, Lampen, Signale, Knöpfe, Schieber, Regler, Kabel und Stecker.
Bequem vom Sessel aus zu bedienen.
Ruhige Atmosphäre.
Entspanntes Klima.
Keine Überreizung.
Alles auf einem einzigen Screen.
Mit einem Finger zu bedienen. (Selbstverständlich Multigesture!)

Den Rest macht alles der Server im Hintergrund der vom Techniker
programmiert wurde und mit Inhalten der Redaktion befüllt ist.

:)
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Schaut man sich die allgemeine Entwicklung von Arbeitsplätzen an, als Beispiel sei ein Schlosser (von der Feile zum CNC-Fräser) oder ein Pilot (man vergleiche das Cockpit einer alten Maschine mal mit dem eines modernen Airbus) genannt, so ist das sicherlich eine mögliche und "richtige" Richtung - warum soll der Mensch Arbeit tun, die ihm die Maschine viel akkurater abnehmen kann.

Aber. Aus (mehr oder weniger) liebevoll gefertigten Einzelteilen wird Massenware, der einstmalige Traumberuf Pilot wird zum Routinedienst - wo bleibt denn da der Spaß an der Sache? Der Stolz, etwas außergewöhnliches zu beherrschen? Sicherlich kann man auch aus dem Chefsessel mit einem einzigen Touchscreen Radio machen - aber ob das Ergebnis wirklich "besser" klingen würde, davon müßte ich mich erstmal überzeugen. Ich würde befürchten, daß es technisch noch perfekter als heute klingen würde. Klinisch. Glattgeschliffen. Furchtbar. Wie die glattgeschliffenen Kristalle, die allerorten feil geboten werden - ein Amethyst ist eckig und nicht rund.

Nein, da bleibe ich lieber Sentimentalist und träume davon, Radio mit Platten- und CD-Spielern, vielleicht sogar Tonbändern zu machen - klar, darf da auch eine Automation mitspielen, aber mehr als Unterstützung denn als alles beherrschendes Element. Es lebe die Imperfektion, das Menschliche im Radio, denn das läßt Raum, nach ebendieser Perfektion zu streben. Manche erreichen die sogar ohne Maschinen, genug Meisteruhrmacher, Pioniere der Lüfte und Radiolegenden haben das bewiesen :)

LG

McCavity
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Oder gleich alles vom iPhone aus - iBroadcast

Naeh....da ist mir die Anzeige doch'n büsschen zu kleen. :)

Ich will auch Komfort haben. Realen wie technischen. Perfektion eben.

Ich will die Sendung(!) gut fahren, nicht die Technik.

Also mir kommt es in einem perfekten Radiostudio auf eine ergonomische
Arbeitsumgebung an, in dem ich nämlich eben ganz menschlich sein darf,
ohne mich von Technik eingeengt zu fühlen. Dann kann ich als Redakteur
ganz mein journalistisches "Radiodingen" durchziehen, oder eine harmonische
Musiksendung gestalten.

Dennoch, ich gebe es ja zu.... ;)
Ich würde auch lieber eine Junkers 52, oder einen Antonov Doppeldecker fliegen
als mit von einem computergesteuerten Autopiloten mit Landefunktion
verschaukeln zu lassen.
Wobei aber eben die moderne Variante sehr viel mehr Flugsicherheit bieten
kann, als das Fliegen nach Sichtflugregeln.

Aber das ist es, was mir ein Studio auch als Techniker perfekt machen kann.
Redundanz, Ausfall- und vor allem Radiotensicherheit! ;)
Wo man nicht falsch draufdrücken kann, produziert man keine Sendelöcher.

Einer jungen, neuen Moderatorin zu zeigen wie sie sich auf der modularen
Oberfläche ihren ganz persönlichen Live-Sendungs-Workspace mit Templates
nach ihren Vorstellungen, auf dem Touchscreen, zusammenschieben kann,
ohne das sie irgendwas über Technik und deren Parameter kennen muss, ist
für Selbstfahrer ideal.

Der eigentliche Server sind "zwei" Server und laufen redundant gegenseitig,
an eigener USV. Mit paralleler Sendeleitung. So kann der nächste Mod oder
CvD auf der jeweils andere Kiste Sendungen vorbereiten, testen und vorproduzieren,
synchronisiert wird später. Das online System hat immer Vorrang.
Kann aber bei Ausfall in Milliskunden auf das redundante System umschalten.

Natürlich muss man da als verantwortlicher Techniker völlig umdenken.
Man wird sehr viel mehr Mühe haben auf Webinterfaces und in ini Dateien abzuängen.
Anstatt wie früher mit dem Lötkolben unter dem Mischpult zu liegen.
Aber Techniker fahren ja heutzutage auch keine Sendungen mehr für die Moderatoren.
(Ok, ÖR machen das noch vermehrt. Wäre ja hier auch wieder der Fall ;) )

Aber die komplette Programmierbarkeit und Möglichkeit, komplette Snapshots
für jeden Beteiligten, Format oder Sendung usw. personalisieren zu können.
Um dem Redakteur dann sozusagen einen RFID-Schlüssel in die Hand drücken zu können
macht die Sache höchst interessant. Weil man hier eben als Techniker schon
den Job so machen kann das es perfekt und ohne Ausfall läuft! Ein Traum. :)

Ob das klinisch, kristallin und steril wird, hängt vom Moderator ab, wie er sich
am Mikrofon benimmt. Ich hoffe er ist gechillt und unaufgeregt auch am frühen Morgen.
Für eine Hörerschaft die nicht "doof" ist und nicht um Aufmerksamkeit
heischend bedrängt werden will, sondern kompetente Informationen und
"echte" Musik in ihrem Radio präsentiert bekommt.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Habt ihr noch nie mit einem/er ModeratorIn gesprochen?

Was bitteschön ist an euren Vorschlägen an einem perfekten Radiostudio bisher perfekt??? ;)

Ja wohl gar nichts. Das ist vielleicht alles perfekt für einen Techniker!
Für jene technikverliebten Radio Sentimantalisten eben, aber nicht für Radio Perfektionisten.

Mein lieber codo,

ich hoffe, diese Einleitung und alles, was sich darunter befindet, ist alles bittere Ironie und der seichte Scherz eines Internetradiomoderators, der mit Stolz über die Fähigkeiten seiner Einzelrechnerlösung im Heimstudio berichtet.
Nein, ich will gar nicht über Interradio und die Macher lästern - deren Leistungen sind bisweilen hervorragend und einige von ihnen treiben nicht umsonst den Aufwand an technischer Austattung sehr hoch, um sich handwerklich voll entfalten zu können.

Genau DA ist nämlich der Punkt: Moderation ist ein Handwerk, eine Fähigkeit und Kunst, die nicht einfach jeder so beherrscht, sondern zu der eine ganze Menge dazu gehört. Und dazu gehört eben auch Handwerkszeug. Ich stimme hier McCavity in vollem Umfang zu.
Ziel den Studiokonzeption war hier eben NICHT, alles zu virtualisieren, sondern die Umgebung für die Ausübung dieses Handwerks zu schaffen, in der der Handwerker selbst immernoch die Hauptrolle spielt. Dies ist nur authentisch möglich, wenn die Arbeitsmittel auch von ihm selbst in die Hand genommen werden. Dann können und dürfen ihm auch Fehler passieren, die später belegen, dass da jemand "werkt" und sich nicht ausschließlich zum Opfer von Rechnern und virtuellen Welten macht.

Deine Vision vom Ein-PC-Studio mit Herum-Lümmel-Sessel und Schnurlostechnik liest sich für mich wie ein Albtraum. Dazu werde ich auch ganz gewiss keine/n Moderator/in befragen. Das muss ich, glaube ich, auch überhaupt nicht. ;)
 
AW: Das perfekte Sendestudio

So langsam vergeht mir aber auch der spass, wenn ich die letzten beiträge lese.
richtig, moderation ist eine fähigkeit und und die technik dazu das werkzeug. sessel und ein touchscreen klingt wie tüte auf, heiß wasser drauf. ein richtiger koch wird sich nicht damit anfreunden. für den, der nicht kochen kann aber ideal. beziehen wir das mal auf unser thema hier ...
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Ich lach micht tot... ;) ADR hat doch tatsächlich an die Kaffeemaschine gedacht. Nur die Tonarme sind etwas zu kurz geraten.

Kannst du mal eine 3D-Ansicht zeigen?

Grüßle Zwerg#8
 
AW: Das perfekte Sendestudio

<alles Ironie>

Quaaatsch!

Welcher Stolz?
Welche Ehr?
Authentisch wirken?
Selber die Töne in die Hand nehmen?
Alles selber im Radio machen?

Wo lebt ihr denn?

Natürlich ist die Einleitung ein bisschen ironisch dea.
Bezogen eben auf jene sentimentale "Handwerkskunst" des ewig frickelnden
Technikers der die Sendungen dann hinterher auch noch selber fährt.
Das ist aber was für Rückwärtsdenkende die nichts neues lernen wollen und
noch mit Senkel schneiden gelernt haben.
Nöö, nöö.... Am besten noch Röhren verwenden weil sie so warm klingen!

Nee es wird so:
Weil man damit jede Menge Geld sparen kann.
Bei der Herstellung.
bei der Anschaffung.
Beim Update.

Nein, ich phantasiere von der Zukunft, einer Redaktionserver gestützten Radiostation.
Nicht vom kleinen Webstream-Kinderzimmer-Pusher aus Muttis Küchenstudio
mippn "Medion" Computer.

Ich rede von einem großen Funkhaus mit Sendernetzwerk auf zig Frequenzen,
verschiedenen Webstreams nach Musikfarbe und Podcast, wo echte
Journalisten arbeiten die Inhalte produzieren. Formate erstellen und Live Betrieb machen.

Wo Sendezeit verkauft wird und Werbeblöcke geschaltete werden.
Das alles läuft über das zentrale Redaktionssystem, an dem die
Moderationsstudios hängen, gesteuert vom Wellenchef und CvD.

Jetzt sagt mir mal ganz ehrlich: Wozu braucht der Journalist im Studio ein
Mischpult mit Fadern?
Wenn er nur seine Moderation einspricht und den Beitrag abfeuert?
Das liegt doch eh alles auf der Server Datenbank!

Alle Beiträge und Musik wurden nach Format Vorgaben des Wellenchefs
egalisiert auf genommen und beim digitalen auspielen exakt eingepegelt.
Welches Mischpult soll da noch was machen? Wozu der ganze Technik Zirkus
mit tausend Hebelchen, Knöpfen, Tasten, Umschaltern, Lämpchen, Timern?
Weil es so schön aussieht? Weil es so an die schön Zeit erinnert, wo der
Techniker noch der Herr über die Sendeanlage war und ohne ihn nichts lief?

Was soll der Redakteur Fader bedienen, wenn er auf seinem Studio
Touchscreen WYSIWYG die Cartwall abfeuern, Mikro öffnen, Beiträge
einspielen kann?

Von welcher "Handwerkskunst" wird denn hier gelabert?
Das mit dem "Selbstfahrerstudio" haben sich die Techniker doch selbst eingebrockt.

Nun lasst es uns mit den modernen zur Verfügung stehenden Mitteln auch
weiterentwicklen, ohne an traditionell eingefahrene Systemschranken zu stoßen.

Löst euch mal von alten analogen Kompromisslösungen und geht mal kreativ
an die modernen Möglichkeiten der digitalen Medien heran. Wie lange wird es
UKW Radio noch geben? Wie lange wird es noch Provinzdudelfunkstationen als
Werbeplattform des benachbarten Autohändlers noch geben?

Wie lange noch wird es Broadcast Techniker ohne Programmierfähigkeiten noch geben?

Nein, das perfekte Studio ist das für den Redakteur das optimale!
Das was man billig mit Software auf einen zentralen Server packen kann.
Ohne teure digitale Mischpulttechnik oder kilometerlange Signalstrecken mit teuren Kabeln,
das ist alles schon in der Software eingebaut und wir per Audio over IP an den
digitalen Sender Input oder Netcaster geschickt.
Den Rest erledigen ein paar DSP und A/D Wandler. Was soll ich mit hart
verdrahteten Kupfer-Altmetall-Haufen, wenn ich das Routing per Audio over IP
als Techniker mit ein paar Mausklicks fertig habe?
Das System wird vom Hersteller ferngewartet, anstatt einen Techniker
rauszuschicken der den Quatsch aufwändig durchmessen muss um den Fehler zu finden.

Das kann man über das Internet verteilen und wie einen Webshop mieten und
dabei ausstrahlen wo man will. Das wird die Zukunft.

Oder glaubt wirklich jemand das eine kleine putzige 5 Mann Radiostation mit
einer einzelnen UKW Frequenz und analoger Schalttechnik in Zukunft irgend
einen Bestand haben wird?

Hört mal auf rum zu heulen.
Schmeißt endlich die 45 kg Bandmaschine raus.
Streichelt nochmal eure analoges Mischpult liebevoll.
......und dann adé.

</ironie>
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Was bitteschön ist an euren Vorschlägen an einem perfekten Radiostudio bisher perfekt??? ;)

Ja wohl gar nichts. Das ist vielleicht alles perfekt für einen Techniker!
Für jene technikverliebten Radio Sentimantalisten eben, aber nicht für Radio Perfektionisten.

Ich fürchte zwar, dass ich hier auf Trollfutter hereinfalle, aber das juckt doch.
Also erstens bist Du nicht der erste, der hier im Thread eine revolutionäre Bedienoberfläche andenkt. Ich hab mir vor ein paar Posts erlaubt, Gestensteuerung und Datenhandschuhe in's Spiel zu bringen. Da ist Deine Idee mit einem Touchscreen geradezu süß. Die Mitschreibenden hier haben sich für die Fader entschieden - und das aus gutem Grund!

Zweitens solltest Du aufgrund des Interesses an der Studiotechnik nicht vorschnell darauf schließen, hier wären nur Techniker unterwegs...

In dem Raum steht ein sehr bequemer Chefsessel, evtl. ein zweiter für einen Gast.
Darin befindet sich ein kabelloses(!) Headset mit perfekter Sprachqualität an einem
per RFID Chipkarte personalisiertem Mikrofonvorverstärker, angepasst
für den jeweiligen Moderator.

Du sitzt da einem weitverbreiteten Irrtum auf: Das Abschaffen aller "unnötigen" Begleittätigkeiten ist KEIN Hilfsmittel, sich auf die vermeintliche "Kernaufgabe" zu konzentrieren. Wir Menschen sind mit einem Wahrnehmungssystem ausgestattet, das weitaus leistungsfähiger ist als auf einen (von mir aus 21" großen) Touchscreen zu gucken. Arbeit auf dem Touchscreen ist Großhirnarbeit - und die ist langsam und geistig anstrengend und immer in Gefahr, durch eine kleine "Nebensächlichkeit", die uns das Kleinhirn (das evolutionsbedingt immer noch die erste Geige spielt) meldet, aus dem Takt zu kommen.
Eine wirklich anthropozentrische Benutzerschnittstelle berücksichtigt Physiologie und Psychologie des Menschen. Und dazu gehört ebenso, dass auch die Finger eine echte Rückmeldung über ihr Tun brauchen (also wirklich einen Fader anpacken) als auch dass unser Gesichtsfeld ausgelastet sein will.
Ebenso ist der Mensch eben nicht der dressierte Affe, der gewisse Handgriffe nach (eigenen oder fremden) Vorgaben automatisiert macht. Der Mensch ist Mensch, weil er eben auch wissen will, wie es funktioniert. Und eine Verkapselung von allem in Black Boxes führt letztlich nicht zu einer Konzentration auf die vermentliche Hauptaufgabe, sondern eine geistige Abstumpfung und Verengung, die irgendwann auch die Befähigung für die Kernaufgabe in Mitleidenschaft zieht. Stichwort dazu ist die Entfremdung und Kleingliedrigkeit von Arbeitsschritten.

Den "bequemen Chefsessel" als das beste Sitzmöbel für die Sprechertätigkeit und "Stehen" generell für "out" zu erklären weist auf eine mittelgroße Lücke in Deinem Wissen über den Sprechvorgang und die dazugehörige Physiologie hin. Und die sollte man schon etwas berücksichtigen, wenn man hier Nägel reinhaut. Chefs können sich ergonomisch derart ungeeignete Sitzmöbel leisten, weil sie niemals den ganzen Tag drinsitzen. Schau Dir die Stühle für echte Büroarbeiter an - das sieht alles anders aus als Ledersessel mit Versinkgarantie.

Auf den latent geäußerten Vorwurf, Radiotechniker wären aus der Eisenzeit mit Lötkolben nicht heraus und nie im digitalen Zeitalter angekommen verkneife ich mir jetzt jegliche Äußerung.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Ich fürchte zwar, dass ich hier auf Trollfutter hereinfalle, aber das juckt doch.
[...]
und die ist langsam und geistig anstrengend und immer in Gefahr, durch eine kleine "Nebensächlichkeit", die uns das Kleinhirn (das evolutionsbedingt immer noch die erste Geige spielt) meldet, aus dem Takt zu kommen.
[...]
Eine wirklich anthropozentrische Benutzerschnittstelle berücksichtigt Physiologie und Psychologie des Menschen.


Guuut.
Ich stifte Dir noch eine haptische Schieberegler Einheit.
Über die aber kein Signal mehr läuft, sondern die nur noch die
Stellpostition digital zurückmeldet. 3 Fader nicht mehr!

Und natürlich kannst Du dir den Touchscreen an dem frei beweglichen
Schwenkarm in Stehhöhe arretieren und das ganze Nachtprogramm
stehend bis morgen früh durch moderieren. Du musst dich nicht
in den Sessel fläzen. (Holt dem jungen Herren hier bitte einen Holzschemel.)

Aber die Maus bleibt weg!

Wenn Du wirklich noch ein paar Tasten haben willst, von mir aus für die
Cartwall, bekommst Du die hier. Die Optimus Videotasten unterhalb des
Touchscreens oder von mir aus rechts daneben (Für Linkshänder auf der
anderen Seite arretierbar) befestigt. http://www.artlebedev.com/everything/optimus-mini/

Wir wollen ja das Studio perfektionieren.
Ich gehe gerne auf eure Vorschläge ein. ;)

(Keine Panik lieber Mitleser, es klingt nur so provokant weil visionär!)

:)
 
AW: Das perfekte Sendestudio

(Keine Panik lieber Mitleser, es klingt nur so provokant weil visionär!)

Dann wäre es aber besser, du eröffnest einen neuen Thread, in dem man sich spinnenderweise über das mutmaßliche Radiostudio der Zukunft auslassen kann. In diesem Thread hier finde ich das gerade äußerst unangemessen, weil es im wesentlichen sehr konstruktiv und ernst zu- und somit voranging.

Ich wäre dann doch dafür, Raumschiff-Entenscheiß-Fantasien hier herauszulassen, da ich die Gefahr schon sehe, dass ADR desillusioniert die bisherige Arbeit hinwirft.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

@dea: Wenn's denn wirklich visionär wäre, was man uns da verkauft... (bin natürlich mit Dir d'accord, was die Ernsthaftigkeit des Threads betrifft)

Guuut.
Ich stifte Dir noch eine haptische Schieberegler Einheit.
Über die aber kein Signal mehr läuft, sondern die nur noch die
Stellpostition digital zurückmeldet. 3 Fader nicht mehr!
Was glaubst Du denn, wie das Pult arbeitet, das ADR in seinem Entwurf drin hat? Hast Du die Entwicklung von VDC und Digitalpult denn gänzlich verpennt?
Ich hatte bisher immer irgendwie die Vermutung, Du würdest in dem Metier arbeiten und hättest das Stehen in dem neugestalteten Studio satt, wo du jeden Tag seit Jahren "das beste aus den 70ern 80ern, 90ern und von heute" moderieren musst, aber nun hab ich doch ernsthafte Zweifel...

Und natürlich kannst Du dir den Touchscreen an dem frei beweglichen
Schwenkarm in Stehhöhe arretieren und das ganze Nachtprogramm
stehend bis morgen früh durch moderieren. Du musst dich nicht
in den Sessel fläzen. (Holt dem jungen Herren hier bitte einen Holzschemel.)
Mit Lesen hast Du's aber auch nicht so - ist doch wirklich nur ein paar Posts her, dass wir hier die durch den Nutzer selbst herbeiführbare Änderung der Arbeitshaltung als unbedingt erforderlich erkannt haben. Und Du fesselst den Moderator wieder in eine Sitzhaltung...
Auf die Polarisierung zwischen Lümmelsessel und Holzschemel gehe ich nicht ein sondern gebe Dir mal den Rat, Dich über "lunares" und "solares" Sitzen zu informieren - klingt zwar nach Voodoo, aber mehrere selbst erlebte Erprobungen mit Sängern haben mich zumindest darin belehrt, dass MEINE nicht zwangsläufig DEINE beste Sprechhaltung ist.

Aber die Maus bleibt weg!
D'accord - dazu sind sich die Arbeitsmediziner auch einig. (Karpaltunnelsyndrom bis hin zum verspannten Schultergürtel - alles Dank Software, die mit ihren Icons nur noch per Maus und nicht mehr ordentlich per Tastatur bedient werden kann...)
Und daher Fader, Cartwalltaster... und die Maus nur noch, wo seltene und komplexe Bedienvorgänge nötig sind (einmaliges laden der Playlist zu Beginn der Sendung...)

Wenn Du wirklich noch ein paar Tasten haben willst, von mir aus für die
Cartwall, bekommst Du die hier. Die Optimus Videotasten unterhalb des
Touchscreens oder von mir aus rechts daneben (Für Linkshänder auf der
anderen Seite arretierbar) befestigt. http://www.artlebedev.com/everything/optimus-mini/
Diese Tastatur ist so neu, dass sie schon wieder ausverkauft ist... GÄHN.

Genau so die Idee mit dem redundanten Rechnersystem u.s.w. Das konnte schon jede Kläranlage vor 5 Jahren oder ein Lichtpult vor 10 Jahren. Nennt sich "hot standby".

Ich bezweifle auch, dass sich ein Moderator, der eine Sendung fährt erst mühsam seine CD-Sammlung im Studio aufbaut und dann die auf den Zettel geschriebene Playlist abarbeitet. Soll ja schon so was wie Redaktionssysteme und Musikdatenbanken geben.

Dass sich die gewünschte Arbeitshöhe, Belegung der Bedienelemente und die für diese Sendung geplanten Elemente in die Rechner laden, wenn der Mensch das Studio betritt (dank RFID) ist nice und dann möglich, wenn wir das haben, was wir hier schon mit "Integration der Systeme" als wünschenswert identifiziert haben.

Wir wollen ja das Studio perfektionieren.
Ich gehe gerne auf eure Vorschläge ein. ;)
Genial - wie wär's, Du würdest Dich dazu in die "Niederungen" dessen begeben, was hier schon erarbeitet wurde und Dich daran beteiligen statt hier Nebelkerzen zu werfen.

(Keine Panik lieber Mitleser, es klingt nur so provokant weil visionär!)
Na, dann bring doch wirklich mal ne neue Idee - die Blaupause eines Gamer-Platzes auf den Arbeitsplatz eines Radiomoderators zu legen ist weder provokant noch visionär.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

ohje, ich glaub, ich bin raus ...

Nanana - Du wirst uns doch wegen dieses Geplänkels hier nicht Deiner fachlichen Qualifikation berauben!

NOCH ist hier kein gescheites Argument gekommen, das den von Dir zuletzt gezeichneten Entwurf gänzlich umwirft. Bisher sind da drin alle gesammelten Erkenntnisse der hier Aktiven umgesetzt.
Und da das ganze so machbar ist, täten manche professionellen Studioausstatter gut daran, sich den Thread hier mal "reinzutun".
Und die Hobbybastler, die auch gerne Radio (spielen) wollen, sehen jetzt nicht nur "geile" Bilder von einer Webcam in einem Studio, sondern haben auch die Chance, nachzulesen, warum manche Dinge so gelöst sind.
 
AW: Das perfekte Sendestudio

Der sitzt ganz bequem (stehen ist out!) während seiner 2 stündigen Show auf jenem perfekt bequemen Chefsessel und hat an einem frei einstellbaren Schwenkarm ein einziges Touchscreen Panel vor sich schweben, das er in armeslänge, ohne sich aus dem Sessel aufrichten zu müssen, bedienen kann. Die Position des Touchscreen ist beliebig einstellbar und kann hingeschwenkt werden, wo er gerade am bequemsten benötigt wird.

Damit fährt er die ganze Sendung, Cartwall, Beiträge, Telefoncall In, Musik wird alles mit einem einfachen Fingerzeig auf der vollautomatischen Bedienoberfläche abgefahren.
Hmm... weiter unten kam der Vergleich mit einer Küche, ich haue noch eins drauf: ich bin der Überzeugung, daß ein Spitzenkoch sich kaum mit einer "Hightech-Küche" anfreunden würde, wenn diese aus einem Raum mit Chefsessel bestünde, von dem aus er an einem Touchpanel herumfummeln soll, das einen Raum weiter Roboterarme steuert, die in Töpfen rühren. Zum Arbeiten benötigt man geeignetes Handwerkszeug. Da mag die Unterstützung durch einen Mini-Roboter für den Gefäßchirurgen eine großartige sein, der Einsatz von Touchpanels statt Fadern hingegen dürfte bei Radio-DJs da weniger euphorisch aufgenommen werden. Wie bitteschön soll man da seine Arbeit (das Fahren einer anständigen Radiosendung) unter Kontrolle behalten? Wie soll man da Kreativität und spontane Einfälle schnell umsetzen können?

Jetzt sagt mir mal ganz ehrlich: Wozu braucht der Journalist im Studio ein
Mischpult mit Fadern?
Wenn er nur seine Moderation einspricht und den Beitrag abfeuert?
Das liegt doch eh alles auf der Server Datenbank!
Vermutlich auch seine Moderation...

Aber Du weißt hoffentlich, daß es das schonmal gab. Radioropa hatte seinerzeit in Magdeburg (?) ein Redaktionsbüro mit Mikrofon und vermutlich in Daun den Musikrechner (oder CD-Wechsler oder was-auch-immer). Da wurden die Moderationen in die Musik reingestanzt - und so klang das dann auch...

Von welcher "Handwerkskunst" wird denn hier gelabert?
Vom Fahren einer anständigen Radiosendung. Meinetwegen auch ohne Techniker, es gab/gibt legendäre Radio-DJs, die können das sehr wohl alleine...

Aber zum Glück ist das ja

Was glaubst Du denn, wie das Pult arbeitet, das ADR in seinem Entwurf drin hat? Hast Du die Entwicklung von VDC und Digitalpult denn gänzlich verpennt?
Dabei hat codo täglich mit einem Mischpult zu tun, über dessen Fader nur Steuerspannungen laufen und dessen eigentliches Geschäft in einem per RS232 dranhängendem 19-Zoll-Kasten abläuft. Auch wenn die Kiste wie guter alter Maschinenbau aussieht... er weiß es also...


Auf die Polarisierung zwischen Lümmelsessel und Holzschemel gehe ich nicht ein sondern gebe Dir mal den Rat, Dich über "lunares" und "solares" Sitzen zu informieren - klingt zwar nach Voodoo, aber mehrere selbst erlebte Erprobungen mit Sängern haben mich zumindest darin belehrt, dass MEINE nicht zwangsläufig DEINE beste Sprechhaltung ist.
Das ist alles andere als voodoo. Durfte ich auch schon bemerken, ohne Sprecher oder Sänger zu sein. Mein Yogalehrer berichtete von Fällen aus der Sänger-Branche, die bis beinahe zur Berufsunfähigkeit gingen - wegen grundlegend unpassender Atemtechnik.


Oder gleich alles vom iPhone aus - iBroadcast
Naja, hatten wir auch schon beinahe:

toon167.gif
 
AW: Das perfekte Sendestudio

[...]Dabei hat codo täglich mit einem Mischpult zu tun, über dessen Fader nur Steuerspannungen laufen und dessen eigentliches Geschäft in einem per RS232 dranhängendem 19-Zoll-Kasten abläuft. Auch wenn die Kiste wie guter alter Maschinenbau aussieht... er weiß es also...[...]

Dachte mir doch, dass sich hinter codo jemand verbirgt, der sehr wohl weiß, wie Radio geht - sicher besser als ich. Und dem ist durchaus zuzugestehen, dass er während seinen Nachtshows nicht NUR im Stehen arbeiten muss.

Die Anmerkungen zur Vernetzung u.s.w. sollten ggf. in einem neuen Thread "Betriebssystem für Radiostationen" diskutiert werden - das User-Interface "Sendestudio" haben wir hier ziemlich ordentlich.

Übrigens: Codo, solltest Du ein "lunarer" Typ sein: Der Sedus "Open Up" ist DEIN idealer Sessel! (Ich krieg da drin nur Luftnot..)
 
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