Das Radio ist out, YouTube ist in?

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Kann Internetradiofan nur zustimmen; für junge Menschen ist das Medium Radio nur noch out. Aber: ich finde, dass es auch an der Ermangelung der Sender liegt, Jugendlichen wirklich zuzuhören und nicht, wie es bei manchen Sendern gemacht wird, nur auf jugendlich trimmen. Moderne Sender können jugendlich klingen, ja, aber auch tierisch altbacken. "Jugendsender Bayern 3", dass ich nicht lache. Die Lebenswirklichkeit junger Menschen wird in Bayern bis auf ganz wenige Ausnahmen überhaupt nicht abgebildet.
Und in das Loch eben schlägt eben als Lückenfüller der private mp3-Player, die Internetradio-Welt, die eigens gemachte Musik, etc. pp. rein.
Von den 6 landesweiten bayerischen Sendern bildet kein einziger die Wirklichkeit von Jugendlichen ab, die z.B. einen schwächeren Geldbeutel haben. Reiche Jugendliche könnten sich mit Bayern 3 oder mit on3 anfreunden, aber für die ärmeren gibt es nix. Und die Grundkrux: Diese sind auch nicht werberelevant, weil sie kein Geld haben, sich Sachen zu leisten, die in der Werbung verkündet werden...
Das Medium Radio ist was für leistungskräftige, bezahlkräftige und v.a. auch bildungsstarke Menschen, nicht für die Menschen, die arm und fernab jeglicher Bildung sind. Bildungsauftrag des öffentlichen Rundfunks heißt nicht, gebildete Schichten noch gebildeter zu machen, sondern die, die weniger was auf dem Kasten haben, an ein vernünftiges gesellschaftliches Bildungs-Mittelmaß anzugleichen...
Nochwas: Auch der Musikgeschmack der heutigen Jugendlichen deckt sich kaum mit dem, was die Sender wie Bayern 3 ausstrahlen. Selbst wenn Antenne Bayern zum Bleistift nur noch Vorstadt-Kiddies-Songs spielen würde, würde man von Seiten dieser Klientel den Sender wohl eher ablehnen, weil man sich von demselbigen verarscht vorkommen würde, weil man sich dieser Schicht anmaßen oder diese nachäffen wolle.
Es ist ein wirklich schwieriges Feld, das mit der Jugend und dem Radio, zumal Radio auch nicht so flexibel auf die Strömungen der Jugend sich ausrichten kann, Jugendliche aber Radiosender brauchen, die ihre Meinung vertreten, etc.
Zudem sind die Schüler von heute dank der Sozialen Netzwerke und auch YouTube, myvideo.de, etc.pp. längst dabei, eine Art "Paralleluniversum" zum herkömmlichen Radiosystem zu entwickeln. Dieses wird zwar von den herkömmlichen Radiosendern immer wieder kritisiert, aber: ernsthaft sich mit diesem "Paralleluniversum" zu befassen, die Jugendlichen einzuladen, am Sendeschema mitzuwirken, das will dann doch keiner. Da sind andere, weil mächtigere Gruppen und Klientels da, die den Radiomachern diktieren, welchen Song sie wo positionieren sollen.
Jugendliche oder Schüler haben leider keine Lobby, die bei den Sendern sich für deren Belange einsetzt, auch junge Menschen mit Migrationshintergrund nicht. Sie hören lieber die Sender ihrer Heimatländer als deutsche Sender, weil sie sich in diesen zu wenig abgebildet wissen. Oder aber wieder mp3, CD oder was auch immer.
Und so wird das Medium Radio schleichend ein Erwachsenenmedium, eins, das von mächtigen Lobbygruppen gesagt bekommt, was es zu tun oder zu lassen hat. Leider auch sind manche Sender auch zu lethargisch, um die Entwicklungen innerhalb der Jugend zu erfassen. Wobei es wiederum "die Jugend" eigentlich gar nicht gibt. Gibt Jugendliche vom Land, die wertverbunden sind, genau so wie jene o.g. Vorstadt-Kiddies, etc.
Zudem haben Jugendliche - dank des stressigen Bildungswesens mit Ganztagesschule, etc. - oftmals gar nicht mehr richtig Zeit und Muße, Radio zu hören, wirklich zuzuhören.
Alles in allem ist es so, dass junge Menschen schon gern Radio hören, aber nur dann, wenn es ihre Belange widerspiegelt. Doch - welcher Sender macht das schon?
Ja, das Medium Radio ist wirklich nur was für Erwachsene. So gesehen muss man sagen, dass Radiosender, die angeblich Jugendliche ansprechen, sich hinterfragen müssen, welche Jugend sie da eigentlich meinen und durch aussagekräftige Zahlen belegen. Traurig, dass die Jugend, die einstmals so stolz war, das Radio für sich als neues Medium entdeckt zu haben, von Seiten der Radiosender eigentlich nur noch periphär wahrgenommen zu werden.
Hab mal gelesen, dass sich in Deutschland nur noch knapp 60% vom deutschen Radio angesprochen fühlen. Innerhalb der restlichen 40% waren die schwächeren, ärmeren und die jungen Leute mit weniger Bildung als größte Gruppe, die fürs Radiohören nicht mehr zu begeistern waren; wobei bei diesen durchaus nicht nur Leser einer bestimmten Zeitung aus Hamburg sind, die vier große Buchstaben im Titel führt.
 
Kann Internetradiofan nur zustimmen; für junge Menschen ist das Medium Radio nur noch out.

Sorry, aber dem mag und kann ich nicht 100%ig zustimmen.

Das Medium Radio ist was für leistungskräftige, bezahlkräftige und v.a. auch bildungsstarke Menschen, nicht für die Menschen, die arm und fernab jeglicher Bildung sind.

Sorry, das versteh ich nicht. Wenn ein musikinteressierter Jugendlicher theoretisch gerne Delta Radio oder Galaxy hören möchte, so wird er es deiner Prognose nach nicht tun, weil er arm ist und nur einen Hauptschulabschluss hat? Wer hingegen Geld hat, der schaltet dann auch mal Bayern 3 oder On-3 ein?

Sicher, das Radio mag nicht auf Platz Nummer 1 stehen, was die Mediennutzung junger Leute betrifft. Aber dennoch sehe ich negative Schlussfolgerungen wie z.B. im ersten Thread kritisch.
 
Sicher, das Radio mag nicht auf Platz Nummer 1 stehen, was die Mediennutzung junger Leute betrifft. Aber dennoch sehe ich negative Schlussfolgerungen wie z.B. im ersten Thread kritisch.

Bei einer wohlmeinenden Abwägung wird man sicher feststellen, dass Jugendliche Radio hören, nur dass es da Unterschiede im soziographischen Bereich aber auch im Bereich der Auswahl der Radiosender geben kann...

Nichts ist unmöglich!!!
 
Ich halte die Schlussfolgerung dieses Berichtes auch für abwegig. Keine Frage, YouTube, vimeo und Co. spielen heute bei der Mediennutzung eine sehr große Rolle(übrigens nicht nur bei Jugendlichen). Daraus ergibt sich aber nicht zwangsläufig, dass Radio deswegen nicht mehr genutzt wird. Man muss sich nur mal auf den FB Seiten der Sender umschauen, um schnell zu erkennen, dass die klassischen Medien sehr wohl parallel genutzt werden. Grund dafür ist sicherlich auch, dass eines YouTube und Co. nie werden abbilden können: die soziale Komponente. Radio wird oft fälschlicherweise auf die Musik reduziert. Wäre dem so, würde es dieses Medium nicht mehr geben. Der Erfolg liegt eher in der Symbiose von Musik/Unterhaltung und der Vernetzung der Hörer untereinander bzw. des sozialen Kontakts des Senders zum Hörer, bei dem sich diese dem Internet erfolgreich verstärkt bedienen.
Die Diskussion ob das Internet die klassischen Medien verdrängt wurde schon so oft geführt und Jahr für Jahr bestätigt sich diese Befürchtung nicht, eher im Gegenteil. Natürlich müssen deswegen aber die Sender auch versuchen, mit den Entwicklungen und den veränderten Mediennutzungen Schritt zu halten bzw, sich denen anpassen. Dann mache ich mir auch in Zukunft keine Sorgen über den erfolgreichen Fortbestand des Radios Im Übrigen, abseits der Diskussion, wäre es ratsam dass sich die Sender auch mal wieder verstärkt um die Zielgruppe 30/40+ kümmern sollten. Diese Bevölkerungsgruppe ist schliesslich, bedingt durch den demographischen Wandel, stetig wachsend und vor allem kaufkräftig.
 
Keine Frage, YouTube, vimeo und Co. spielen heute bei der Mediennutzung eine sehr große Rolle(übrigens nicht nur bei Jugendlichen). Daraus ergibt sich aber nicht zwangsläufig, dass Radio deswegen nicht mehr genutzt wird.

Halte ich für abwegig, sorry.

RIHANNA will ich sehen. Und hören. Nicht NUR hören.
"Nur hören" ist was für unterwegs, wo ich kein Display zur Verfügung habe.
 
Ich widerspreche. Wie die Hupfdohle durchs Bild steppt oder welchen Fummel sie anhat, ist für mich belanglos. Wenn dem so wäre, müssten tausende von geneigten Musikfans dauernd einen laptop mit sich herumschleppen. Nein, da hat sich nichts geändert, auch wenn 1980 "Video killed the radiostar" verkündet wurde. Als Zusatzinformation gerne bewegtes Bild, das reicht dann aber auch.
 
Sorry, dass ich oben so offen war, aber es war eine Steilvorlage, worauf ich mal meine Meinung geschrieben habe.
Aber ich denke auch an das Wechselspiel von Neuen Medien und den herkömmlichen. Hier muss man gute Brücken schlagen... Das ist eine wahre Kunst. Und daher gehört auch Radio zum Raum Kunst und Kultur.
 
Überraschung: Bei einer nichtrepräsentativen quantitativen Studie unter Heavy-Usern im Internet kam heraus, dass sie hauptsächlich das Internet zum Musikhören nutzen. Abgefragt wurde auch nur die Nutzung dieser Angebote und nicht die Häufigkeit und Dauer dieser Nutzung.
Ein weiteres Problem: Bei der quantitativen Befragung handelte es sich um eine Online-Befragung, bei der die Qualität der Daten grundsätzlich als fragwürdig einzuschätzen ist, was sich dann ausgerechnet bei der Frage zeigt, wie viel Prozent der befragten Online-Radiohörer Simulcasts und/oder Webcasts nutzen (Seite 68):

Die befragten Jugendlichen nutzen das Internet sowohl als weiteren Zugang zu den bereits über UKW genutzten Radiosendern als auch als Zugang zu Angeboten, die sie ausschließlich online rezipieren. Simulcasts werden allerdings noch stärker genutzt. Zwar gaben auf die Frage „Welche Radiosender hörst du im Netz?“ zunächst einmal jeweils 59% der befragten Jugendlichen an, bevorzugt Programme der einen oder anderen Angebotsform zu hören, die Explikation der Sender im Rahmen einer offenen Antwortmöglichkeit zeigte jedoch deutlich, dass einige Simulcast-Angebote als solche nicht erkannt wurden und fälschlicherweise den reinen Web-Radios zugeordnet wurden. Entsprechend sind die 59% bei Simulcast-Angeboten nach oben und hinsichtlich der Webcast-Angebote nach unten zu korrigieren. Die Internetprogramme der UKW-Sender werden damit noch häufiger genutzt als die der reinen Web-Radios.

br-radio schrieb:
Zudem sind die Schüler von heute dank der Sozialen Netzwerke und auch YouTube, myvideo.de, etc.pp. längst dabei, eine Art "Paralleluniversum" zum herkömmlichen Radiosystem zu entwickeln. Dieses wird zwar von den herkömmlichen Radiosendern immer wieder kritisiert, aber: ernsthaft sich mit diesem "Paralleluniversum" zu befassen, die Jugendlichen einzuladen, am Sendeschema mitzuwirken, das will dann doch keiner. Da sind andere, weil mächtigere Gruppen und Klientels da, die den Radiomachern diktieren, welchen Song sie wo positionieren sollen.

Blanker Unsinn, was du hier von dir gibst... UKW-Radiosender machen ein redaktionell erstelltes, professionelles Angebot, das rechtlichen und finanziellen Zwängen unterliegt und das darüber hinaus schon auf Ergebnisse der Markt- und Medienforschung hin optimiert wird. Ich weiß nicht, was du dir vorstellst (und ich befürchte, du weißt es selber nicht), aber das, was dabei herauskommt, wenn man Jugendliche dazu einlädt, am Sendeschema mitzuwirken, das will am Ende garantiert niemand hören. Für so etwas gibt es den Bürgerfunk, mein Lieber.
Und "mächtigere Gruppen", die auf die Radiomacher einwirken, abgesehen von den Landesmedienanstalten und den Gesellschaftern gibt es auch nicht. Songs werden im deutschen Radio mit Sicherheit nicht positioniert und hier zitiere ich mich aus einem anderen Thread: "... das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Musikindustrie und Radio ist genau umgekehrt. Wenn überhaupt jemand verhindert, dass im Radio neue Künstler und neue Songs laufen, dann sind das die Radiosender und nicht die Musikindustrie. Die Radiosender haben kein wirtschaftliches Interesse daran, Musik zu promoten, aber sie haben ein wirtschaftliches Interesse daran, ihre Hörer mit gut getesteter Musik bei der Stange zu halten und darüber Werbeeinahmen zu kassieren. Eine Begrenzung der Rotation auf 50-100 Titel kann sicherlich nicht im Interesse der Musikindustrie sein."

Von den 6 landesweiten bayerischen Sendern bildet kein einziger die Wirklichkeit von Jugendlichen ab, die z.B. einen schwächeren Geldbeutel haben. Reiche Jugendliche könnten sich mit Bayern 3 oder mit on3 anfreunden, aber für die ärmeren gibt es nix. Und die Grundkrux: Diese sind auch nicht werberelevant, weil sie kein Geld haben, sich Sachen zu leisten, die in der Werbung verkündet werden...

Erstens widersprichst du dich: Erst soll Bayern 3 kein Jugendprogramm sein, dann ist es aber doch jung genug für "reiche Jugendliche". Zweitens: Warum soll Bayern 3 nur "reiche Jugendliche" (= Jugendliche aus einem reichen, gebildeten Elternhaus?) ansprechen? Ich kenne den Sender nicht genau, aber als Hort der intellektuellen Elite ist der Sender nun sicherlich nicht bekannt. Drittens: Es gibt in Bayern genügend regionale Alternativen im Privatfunk, die darüber hinaus noch den großen Vorteil haben, dass sie sich dank ihrer eingeschränkten technischen Reichweite noch wesentlich besser mit der Lebenswelt der Jugendlichen beschäftigen können. Deine ganze Verschwörungstheorie mit "armen Jugendlichen" und "reichen Jugendlichen" – sowas wird in der MA, der derzeit gültigen Werbewährung, gar nicht gemessen. Man kann – wenn überhaupt – Aussagen über das HHNE des Haushaltes treffen, in dem die Jugendlichen wohnen, aber auch das sagt wenig über die tatsächliche Kaufkraft aus. Darüber hinaus ist bei Jugendlichen auch eher die Bildung von Markenpräferenzen wichtig, als der tatsächliche Konsum. Und abgesehen davon: Bayern 3 und Antenne Bayern haben einen geringeren Anteil an "reichen, jungen Hörern" (d. h. junge Hörer in Haushalten mit einem Nettoeinkommen von über 2500 Euro) als die in der Studie erfassten jungen Privatsender.
 
Ähmmm. Wohin Bayern3 momentan steuert ist noch etwas diffus. Wildern sie doch mit claims wie "soundtrack deines Lebens" auch eigentlich im Feld der oldiesbased/MOYL-Wellen.
Was richtig ist: Neben einer echten Schlagerwelle fehlt ein Jugendradio auf UKW. Ob das nun unbedingt Musik für Münchner Ghettokids spielen soll, sei dahingestellt.
Wahrscheinlicher ist, dass man ähnlich wie bei youFM vom hr auch mit bildungsschwangeren Beiträgen und Nachrichten die Teens binden will.
 
Was richtig ist: Neben einer echten Schlagerwelle fehlt ein Jugendradio auf UKW. Ob das nun unbedingt Musik für Münchner Ghettokids spielen soll, sei dahingestellt.

Einspruch, lieber Laser. Das finde ich gerade gut an der bayerischen Medienpolitik. Wenn der BR oder ein Privater eine landesweite Jugendwelle in den Äther funken würde, könnten die "jungen", lokalen Sender in Bayern einpacken. Ich bin mir sicher, Sender wie Hitradio N1 oder die Galaxy-Kette müssten sich schnell was anderes überlegen, aber "jung" ging dann wohl nicht mehr wirklich.
 
@br-radio
Ich habe selten soviel strunzdummes Zeug gelesen, ganz ehrlich. Es gibt nicht die Jugendlichen! Das ist keine homgene, stromlinienförmige Masse. Diese-alles-in-einen-Topf-Werfer sind der Grund, warum Jugendsender immer weniger funktionieren, eben weil sie die vermeintliche Intelligenz mit der vermeintlichen Einkommenshöhe in Verbindung bringen und daraus irgendwelche, zumeist konfusen Schlüsse ziehen. Ich kenne stinkreiche Jugendliche, die trotzdem strohdoof sind und Kids aus der sogenannten Unterschicht, die hochintelligent sind. Der Punkt ist, dass Intelligenz nichts mit Wissen zu tun hat. Wissen kann man sich aneignen, in dem man es sich einpaukt, sprich erlernt. Intelligenz muß man sich erarbeiten. Aus dem Wissen wird nämlich erst selbige, wenn man das Eingepaukte auch begreift und anwenden kann.
Das eigentliche Problem an den Jugendsendern ist, dass die Subkulturen immer mehr und immer differenzierter werden. Und das kann irgendwann kein Jugendprogramm mehr umfassend kompensieren. Irgendeine Gruppe fällt immer raus aus dem Raster. Das Youtube aber deshalb ein Ersatz für die Sender wäre, halte ich für ein Riesengerücht. Wenn überhaupt, dann sind bei Jugendlichen Webradios im Vormarsch, weil ihre ganz speziellen Interessen dort rund um die Uhr vertreten werden. Ob das nun professionell oder laienhaft geschieht, sei dahingestellt. Aber es findet auch dort eine Ansprechhaltung statt, genau wie beim professionellen Radio. Und das ist dann wiederum das, was Youtube eben nicht kann. Und genau deshalb kann es auch kein Ersatz für irgendeinen Radiosender sein.
Deine komische Analyse ist im übrigen schon allein deshalb fragwürdig, weil du sie ganz offensichtlich ausschließlich auf Musik beschränkst.
 
Montag , 6:05. Morningshow mnit Doofi und Doofchen.
Doofi : "Es ist füüüüünf nach Sääääks. Und wir haben es heute morgen gelesen. Rhianna ist mit ihrer besten Freundin
in einem , hört hört , Kleidershop gewesen. Mitten in Nujork. Da wurden sie gesehen. Alle beide. Jede. Rhianna und ihre beste Freundin. In Nujork. "
Doofchen : "Und wir von Jugendwelle 0815 haben natürlich nachgefragt, was die beiden da wohl gekauft haben."
Doofi : "Die beiden waren auch, und lange, in der Schwangerschaftsabteilung".
Doofichen : "Hoohoohooo, da wird doch wohl nicht .... oder doch ? Es giiiiiiiiiiiiibt ja Gerüchte, wonach die Souldiva und
der Gärtner. Aber das wollen wir jetzt , hihihih, nicht vertiefen. hahahaha." ( schäm, rotes Gesicht )
Doofi : "Hier ist EURE Morningshow mit Doofi und Doofchen."

Das lieben einige Jugendliche.

Die anderen schauen in Facebook nach ihren "Freunden" , stöbern durch das Netz, schauen ob Kevin sein Schlagzeug endlich beherrscht und so weiter. Und wenn es ein lustiges Video gibt, dann wird das natürlich schnell herumgereicht.

Was mag attraktiver sein : ein Medium mit Einbahnstraßencharakter oder jenes mit Mitmachcharakter ?
 
Die anderen schauen in Facebook nach ihren "Freunden" , stöbern durch das Netz, schauen ob Kevin sein Schlagzeug endlich beherrscht und so weiter. Und wenn es ein lustiges Video gibt, dann wird das natürlich schnell herumgereicht.

Was mag attraktiver sein : ein Medium mit Einbahnstraßencharakter oder jenes mit Mitmachcharakter ?

Und?

Machen wir jetzt nur noch Funk für die Leser von FAZ und SZ und den Hörern des DeutschlandRadio?
 
Nein. Es gibt auch den Mittelweg. In anderen Ländern gibt es den Mittelweg zwischen FAZ und Bild.
Hier bei uns leider nur das eine oder das andere. Auf youtube finden sich auch die älteren Mitbürger wieder.
Sie können mitmachen, ohne lächerliche Fortbildungen in VHS-Schulungen und "Sprechen am Mikro".
Sie filmen sich, ihre Gruppe, das Hobby, und die Welt kann daran teilhaben.
Ohne Regularien. Einfach Mensch sein. Und dieses Mensch sein , das ist fehlerhaft. Es ist Mensch.
 
@Radiokult/TS2010: Ja, stimmt, ich habe es allein auf die Musik bezogen, stimmt. Und das es nicht nur die eine Jugend gibt, habe ich auch darzulegen versucht, als ich mir wahlweise eine Jugend herausgegriffen habe, die mit Migrationshintergrund in großen Städten lebt und eine andere Form der Jugend, die "Reichen Jugendlichen".

Zum anderen verweise ich auf die Shell-Studie 2010, in der Jugendliche nach ihrem Internetverhalten befragt wurden. Die Ergebnisse lassen sich hier: http://www-static.shell.com/static/deu/downloads/youth_study_2010_internet_user.pdf einsehen.

Ich denke, dass der Unterschied zu 2012 nicht allzu groß ist.

Ich danke aber Radiokult und TS2010, dass beide mich unabhängig voneinander hier weiter zum Nachdenken gebracht haben...
 
Ganz ehrlich:

Jugendliche nutzen die Medien, die sie kennen, um Musik zu hören, zu komunizieren und sonstige " Mist " zumachen.
Die hier befragten Jugendlichen sind ja mit diesem "Medium Internet " groß geworden und daher ist es völlig normal das ein althergebrachtes Medium wie das Radio an Bedeutung verliert, aber so schnell würde ich ads Totenglöckchen noch nicht läuten,weil Interessen verschieben sich und dann kann das Radio wieder ganz schnell wieder an Aktrativität gewinnen.

So konnte ich in meinem Hort folgendes beobachten:

Ich hatte dort einen CD Player mit Radio hongestellt und dachte:" Jetzt können sie CDs hören" und wie kam es ? Sie hörten Radio ! Sie wechselten zwar sehr häufig den Sender, nämlich immer dann wenn die musik nicht mehr gefiel oder Nachrichten kamen. Dabei sprangen sie in den Sendern, das war eine wahre Freude: BR 3, BR1, HR 3, You FM, HR 1 HR 4 ...
 
@ BR Radio

Dort steht auch folgendes:
"... Die Multi-User (34 Prozent) – eher ältere männliche Jugendliche aus den oberen Schichten – nutzen schließlich die gesamte Bandbreite des Netzes mit all seinen Funktionalitäten...." Davon wird bestimmt der eine oder andere auch Raio über ads Web hören.
 
In Zeiten von Youtube, Spotify, Grooveshark und Last.fm müsste man auch mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man noch freiwillig über längere Zeit hinweg Hitradio hört. Aber egal welche existierende Sparte man bevorzugt - die Auswahl im Netz ist immer um Lichtjahre besser, so betrachtet hat das Musikradio nur dann eine Zukunftsperspektive, wenn es eine große Auswahl, klar unterscheidbare Angebote und alle gesellschaftlich relevanten Musikrichtungen vorhält.

Sämtliche Versuche, das bestehende Radio mittels Playlisterweiterung oder Rotationsvergrößerung populärer zu machen werden fehlschlagen, wenn nicht endlich unterschiedliche Geschmacksrichtungen seperat voneinander bedient werden und einzelne Genrestationen zur festen Anlaufstelle eines interessierten Klientels werden. So gesehen ist die Reduktion auf kleine, verkaufsfördernde Rotationen ohne Hörerbindungsabsicht wesentlich konsequenter - so lange diese Art von Radio unter den gegebenen, mitunter höchst kostenaufwendigen Bedingungen überhaupt noch gewinnträchtig ist.

Ein Mitdiskutant verwies auf die innovativen Web-Spartenkanäle, die "Antenne Bayern" und andere Landessender im Netz verbreiten. Ich glaube aber nicht daran, dass jemand, der im Internet heimisch geworden ist, noch auf das limitierte Angebot des örtlichen Privatsenders zurückgreift, wo er auf anderen Seiten seinen musikalischen Vorlieben wesentlich ausgiebiger und zielgenauer fröhnen kann.

Auf der einen Seite bricht die Jugend weg, weil sie generell dem Internet den Vorzug gibt bzw. vom deutschen Radio keine treffsicheren, geschmacksspezifischen Angebote erwarten kann (Stichwort Dudelfunk). Andererseits werden die mittleren und reiferen Generationen ignoriert oder mit hochbetagten, wenig populären Hitarrangements ("Oldies") abgefunden statt mit differenzierten, zeitgemäßen Musikformaten versorgt zu werden.

Kurz gefasst: Die Anbieter müssen radikal umdenken.
 
In Zeiten von Youtube, Spotify, Grooveshark und Last.fm müsste man auch mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man noch freiwillig über längere Zeit hinweg Hitradio hört.

Diese Alternativen haben alle ihre Vor- und Nachteile und die weitere Entwicklung und Durchsetzung des Urheberrechts wird noch zeigen,

1) wie lange sich Plattformen wie YouTube oder Grooveshark noch davor drücken können, Rechteinhaber anständig zu entlohnen und Inhalte, die gegen das Urheberrecht verstoßen, auch tatsächlich vom Netz zu nehmen,

2) wie attraktiv diese Plattformen noch sein werden, wenn jeder Videoclip durch einen 30-sekündigen Werbespot finanziert werden muss und

3) wie lange Angebote wie Spotify oder Last.fm überleben werden, die weder profitabel wirtschaften, noch die Künstler vernünftig entlohnen und deren Musikblibliotheken zum Teil eklatante Mängel aufweisen.

Persönlich nutze ich heute höchstens noch YouTube, um in Tracks vor dem Kauf mal länger reinhören zu können, aber ich werde mich davor hüten, Musiksammlungen oder Playlists bei diesen ganzen Angeboten zu erstellen – mal wird meine Musikrichtung nicht abgedeckt, mal sind die Titel ärgerlicherweise falsch getaggt, mal ist die Qualität mißraten, mal ist nur der Radio Edit vorhanden, mal verschwinden Videos wieder... Wer garantiert mir denn bei all dem zeitlichen Aufwand, den ich allein in die Verwaltung meiner Online-Musiksammlung stecke, dass das auch langfristig noch abrufbar ist? Da schalte ich doch lieber ein auf meine Vorlieben zugeschnittenes Radioangebot an oder kaufe die Titel einfach gleich ein. In der Hinsicht mag ich altmodisch sein und meine Sichtweise entspricht sicherlich nicht dem Mainstream.
 
3) wie lange Angebote wie Spotify oder Last.fm überleben werden, die weder profitabel wirtschaften, noch die Künstler vernünftig entlohnen und deren Musikblibliotheken zum Teil eklatante Mängel aufweisen.

Die meisten werden vermutlich nicht sonderlich lange überleben. Bis auf diejenigen, die früher oder später von den Platzhirschen im Netz (also am ehesten Google oder Facebook) zur Erweiterung der eigenen Produktpalette geschluckt werden. Ein oder zwei Streamingdienste werden sich auf diesem Weg sicherlich auch längerfristig etablieren und durchsetzen können. Letztenendes rechne ich auch hier mit mono-/ bzw. oligopolistischen Strukturen wie auch schon heute in den Bereichen der Suchmaschinen bzw. der Sozialen Netzwerke, dann könnte sich evtl. das auch ansatzweise rechnen. Zur Zeit habe ich eher den Eindruck, dass die Streaminganbieter um mehr oder weniger jeden Preis darauf aus sind, Marktanteile zu sammeln.
 
ricochet schrieb:
Der erzählt Dir jetzt mal wieder was, weil Du mit Deinem posting unüberlegt vorbeischiesst.

1.) Ich kann mir keine playlists oder gar ein radioähnliches Programm bauen, weder bei grooveshark, was nie funktioniert, noch sonstwo auf Videoplattformen. Ich zitiere TS2010
Persönlich nutze ich heute höchstens noch YouTube, um in Tracks vor dem Kauf mal länger reinhören zu können, aber ich werde mich davor hüten, Musiksammlungen oder Playlists bei diesen ganzen Angeboten zu erstellen – mal wird meine Musikrichtung nicht abgedeckt, mal sind die Titel ärgerlicherweise falsch getaggt, mal ist die Qualität mißraten, mal ist nur der Radio Edit vorhanden, mal verschwinden Videos wieder.
Richtig.
2.) Wenn Du mich schon "um die Ecke rum" zitierst, dann versuche auch mal logisch zu denken und zu erkennen, was dahinter steckt. Wenn ich von den Zusatzstreams der Privaradios sprach, dann meinte ich, dass das Problem erkannt wurde. Sie stehen in den Startlöchern und werden ganz bestimmt nicht diesen stream weiter führen, wenn dab+ kommt. Oder?
statt mit differenzierten, zeitgemäßen Musikformaten versorgt zu werden.
Wieder mal ein dahergeschwafelter Allgemeinplatz.

Ich erzähle Dir jetzt mal, wo es lang geht, in Erwartung von dab+:
Die young adult-Wellen, 20-35, werden mit geringerer Rotationsgeschwindigkeit und einem stark erweiterten Titelpool gefahren werden.

Für die 35-49jährigen Hörer wird aus den geschilderten Erkenntnissen im anderen thread MOYL, konsequent. Und mit einem niedrigem Deutschanteil von Oldies bis current.Und auch hier geringere Rotationsgeschwindigkeiten und einem stark erweiterten Titelpool. Niederiger Deutschanteil deswegen, weil ich damit meine Hörerschicht verbreitere.

Dafür wird es aber SPARTENkanäle geben, zum Beispiel Schlagerwellen im Stil von Radio Paloma.

Und es wird Spartenkanäle für den 15-25 geben, black&hiphop, techno&house, top40, alternative, rock, deutschpop&rock.

statt mit differenzierten, zeitgemäßen Musikformaten versorgt zu werden.
hat nämlich auch einen erheblichen Nachteil: Die Aufsplitterung ist so stark, dass vom Werbekuchen kaum etwas übrig bleibt. Viele Werbekunden werden sich gezwungen sehen, bei vier, fünf oder sechs Sendern gleichzeitig schalten zu müssen, um beispielsweise nur die Zielgruppe der Kids abzudecken.
Und das macht die Sache weder zeitgemäss noch differenziert, sondern difficult. Würde der normale Brite sagen.

Auf der einen Seite bricht die Jugend weg, weil sie generell dem Internet den Vorzug gibt bzw. vom deutschen Radio keine treffsicheren, geschmacksspezifischen Angebote erwarten kann
Was eine Anhäufung von gequollenen Attributen! Wir sind alle schon ganz starr vor Angst und wenn wir den Herrn nicht hätten, wären wir auch noch rat- und hilflos.
:wow:

Und, by the way, es heisst frönen. Kommt von Fron und das langgezogene öööö rechtfertigt kein "h". Siehe Hörer statt Höhrer...
 
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