Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Inter-Radio

Benutzer
Das Verbreitungsgebiet von Digitalfernsehen in Deutschland wird offensichtlich immer größer und mit den richtigen Geräten kann man schon heute unterwegs TV in angemessener Qualität schaun. Wenn in nächster Zeit auch noch das Fernsehen übers Handy ausreift und die Kostenfrage geklärt sein wird, ist es also in keiner Weise mehr ein Problem. Die Frage ist also: Wird da eine Stärke des Radios angegriffen? Jeder kennt ja die klassischen Bilder vom Transistorenradio, welches man gerne mal auf Reisen oder auch in ganz alltäglichen Situationen zückt. Wird es durch DVB ersetzt? Was wird sich in den nächsten Jahren im Radio ändern müssen?
 
AW: Das ÜberallFernsehen - Eine Bedrohung?

Ja, ohne Zweifel. Das ist das Ende des Radios!
Doch die nächsten dramatischen Entwicklungen stehen uns ja erst noch bevor. In Mainz sind sie dabei, ein System zu entwickeln, das es ermöglicht, Bücher mit beweglichen Metall-Lettern zu drucken. Das heißt: Hier wird eine ganz neue Massenvervielfältigung von Information erreicht, die wir bisher noch nicht kannten. Welcher Mensch will dann noch Informationen aus dem Radio hören?
Eine weitere erschreckende Entwicklung: Lichterzeugung durch elektrische Lichtquellen. An dieser Sache wird gerade in Amerika mit Hochdruck gearbeitet. Das könnte den Lebensstil der Menschen nachhaltig ändern. Überlegt mal: Durch die einfache Verfügbarkeit dieser Lichtquelle könnte die die Abhängigkeit vom Tageslicht weitgehend aufgehoben werden. Die Menschen könnten dann 24 Stunden am Tag bei Licht lesen, schreiben, sich amüsieren und arbeiten. Wer braucht dann noch Radio?
 
AW: Das ÜberallFernsehen - Eine Bedrohung?

mit den richtigen Geräten kann man schon heute unterwegs TV in angemessener Qualität schaun.
Also "früher" hatte ich bei 'nem Empfangsloch ein bischen Bildrauschen, konnte aber immer noch was sehen und hören. Heute bleibt das Bild bei 'nem Empfangsloch stehen... toller Fortschritt. Und wie war das doch gleich mit DVB-T bei Tempo 200?

Wird da eine Stärke des Radios angegriffen?
Welche Stärke? Das Radio greift sich in Deutschland seit Jahren permanent selbst an, von innen. Dazu brauchte es kein DVB-T und Handyfunk. Glücklicherweise haben aber mittlerweile ein paar Leute kapiert, dass die endgültige Verflachung nicht das Maß der Dinge sein kann. Daher würde ich das alles (noch!) nicht ganz so wild sehen wollen. Von einer flächendeckenden DVB-T-Versorgung sind wir eh noch Lichtjahre entfernt und DAB scheint von noch größerem Desinteresse zu sein, als der berühmte Reissack in China. Insofern keine Panik. ;)
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Die noch größere Bedrohung für uns alle ist allerdings außer Acht gelassen worden: das Überfallfernsehen. Unschuldigen Bürgern wird beim TV-Schaun das Geld aus der Tasche geogen. Sei es durch Gebühren (Telefon) oder durch Gebühren (GEZ).
 
AW: Das ÜberallFernsehen - Eine Bedrohung?

Radiokult schrieb:
Und wie war das doch gleich mit DVB-T bei Tempo 200?

Was soll damit sein? Mit einem Diversity-Tuner garkein Problem. Maxxline bietet sowas zu Discountpreisen an.

Sebastian1985 schrieb:
Also wer bei Tempo 180 TV guckt, hat nix auf der Straße verloren.

Der Fahrer sollte lieber auf die Strasse gucken. Für die Mitfahrer allerdings eine super Sache.
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

DVB-T ist keinesfalls ein Fortschritt sondern in der Tat eine Bedrohung. Allerdings nur für die Fernsehzuschauer. Die Sender überlagern sich und es kommt zu extremen Störungen untereinander und von analogen Signalen. Die Bildqualität ist in den meisten Fällen auch nicht prickelnd, zumindest das was ich bisher gesehen habe.

Von der schlechten Programmauswahl mal ganz zu schweigen - hier im Nordosten wartet man seit Ewigkeiten auf die Privaten, die aber keine Lust haben. Analog gabs / gibt es hier deutlich mehr Sender zu sehen, wenn man die Muxxe aus HH und SH mal rauslässt.

Eine Bedrohung für den Hörfunk sehe ich dabei nicht, denn der Klang vieler Sender über DVB-S (!) ist grottenschlecht. Es klirrt und scheppert.
Ein Radio für unterwegs ist wesentlich praktischer als das DVB-T-Equiment mitzuschleppen und dieses Handyfernsehen wird sicher so ein Flop wie DAB.
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Ein Radio für unterwegs ist wesentlich praktischer als das DVB-T-Equiment mitzuschleppen und dieses Handyfernsehen wird sicher so ein Flop wie DAB.
Also ich könnte mit meinem Handy auch fernsehen, hab diese Funktion aber noch nie genutzt. Und wenn ich mir das Programm heutzutage anschaue, hab ich erst Recht kein Interesse (gerade läuft auf Pro7 "Talk Talk Talk"; nervende Moderatorin und unterirdisches Niveau).
Ich hab auch weiterhin meinen mp3-Player bei mir (den ich auch meistens nur zum Radio hören nutze).
 
AW: Das ÜberallFernsehen - Eine Bedrohung?

Radiokult schrieb:
Also "früher" hatte ich bei 'nem Empfangsloch ein bischen Bildrauschen, konnte aber immer noch was sehen und hören. Heute bleibt das Bild bei 'nem Empfangsloch stehen... toller Fortschritt. Und wie war das doch gleich mit DVB-T bei Tempo 200?

Moin!

Gebt euch mal DVB-T im Rhein-Main-Gebiet in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens :p Das ist beeindruckend: Das Bild zersetzt sich im Moment des "Durchfliegens" der Maschinen ein einzelne Pixel-Stückchen.
Echt berauschend!

Anmerkung dazu: Das Haus steht still und rührt sich nicht. :rolleyes:
Ich halte inzwischen überhaupt nichts mehr davon. Hätte gerne meine alten drei Programme über Antenne wieder! :(

Dann geh' ich mal trauern...

Katinka
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Wenigstens kann man sich hier im Norden morgens oft noch dänisches Fernsehen geben:)
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Studien ergeben immer wieder, dass Leute lieber überall Radio als Fernsehen!
Außerdem wird das Fernsehen ebenfalls qualitativ immer schlechter!
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

Die einzige Gefahr, die ich durch das "Überall-Fernsehen" (DVB-T) sehe, ist die Tatsache, dass darüber auch RADIO ausgestrahlt wird.

Das alleine wäre noch keine große Gefahr, es erhöht allenfalls die Programmvielfalt. Aber, bitte wer will schon ALLE Radiosender empfangen, die besonders - wenn es die Privaten sind - sowieso alle das Gleiche machen?

Möglicherweise wird es auch zu einer Erneuerung im Radio allgemein kommen. Denn wenn die Auswahl an Programmen größer wird, alle Sender auch bundesweit zu empfangen sind, dann müssen die Radiostationen ihre inhaltlichen Programmstrukturen ändern. Einige Sender werden dabei gnadenlos auf der Strecke bleiben, andere Stationen werden ihre Programme spezifizieren. Dies sowohl von der musikalischen Ausrichtung her, als auch von den programmlichen Inhalten. "Dummes Gewäsch" und "inhaltsloses Gequatsche" wird sich dann niemand mehr leisten, vielleicht erlebt der echte Journalismus dann ein Comeback.

Allerdings ist DVB-T auch ein Stück weit Globalisierung. Es wird möglicherweise darauf hinauslaufen, das verschiedene Sendergruppen auf Mantelprogramme setzen, die nur in Fenstern regionalisiert werden. Wobei das ja seit Jahrzehnten auch - teilweise - von den ÖR Sendern gemacht wird (Nachtschaltung beim Radio ... "ARD Nachtexpress").
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

son schmarn, ich wohn mitten in berlin, etwa 2km vom alex entfernt,

mit zwei fensterfronten in einem zimmer

wenn ich dvb-t gucken will, muss ich ständig mit der antenne rumfuchteln und ich wär dabei schon beinah ausm fenster gefallen
(die antenne hatn eingebauten +12dbi wasweissichwasverstärker!)

je nach wind und wetter fehlt manchmal ein gesamtes bouqet, ganz zu schweigen vom radiobouqet , das hab ich noch nie störungsfrei reingekriegt.
und ich weiss, dass ich nicht der einzige mit solchen problemen bin
und dass schon einige leute ihren kabelanschluss deswegen wieder herbeiwünschen.

die vdsl leitungen die bald kommen und das bandbreitenpotential nochmals anheben,
dürften wohl für radios die härteste konkurrenz darstellen,
man kriegt was man will, sofort, vorausgesetzt man weiss was man sucht und ist nicht gerade t-dumpfbacke nach dem motto
"ich saug jeden dialer
und zahl 9.99 die minute für ein paar nacktbilder
weil ich zu dumm zum surfen bin"
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

In Berlin gibt es ja schon Radio via DVB-T. Mal abgesehen von Problemen, wie MarleyMarl sie schildert, werden die treuen Landesmedienanstalten dafür sorgen, dass ihre öffentlich-rechtlichen und privaten Lieblinge keine böse Konkurrenz bekommen.

Vielmehr bieten neue Vebreitungswege die Chance, zusätzliche Programme anzubieten -- welche ja nicht unbedingt von neuen Anbietern gesendet werden müssen. Da bieten sich doch Synergieeffekte ohne Ende an.

Mit DAB kann es noch was werden, wenn DMB es tatsächlich schafft, zum Zugpferd zu werden und im nächsten Jahr mehr Frequenzen zur Verfügung stehen. Oder man integriert DAB in die Handys und MP3-Player, und verscherbelt es für wenig Geld, was immerhin mehr Sinn macht, als die teure Technik einfach so zu begraben. Immerhin sehen die Beteiligten ein, wo bisher die Fehler liegen (zu wenig Sendeleistung, zu wenig Programme, kein Mehrwert für den Hörer).

Auf jeden Fall ist die Technik nicht der entscheidende Punkt, was die Konkurrenz zum TV angeht. Das wird wohl auf der inhaltlichen Ebene ablaufen. Attraktive Inhalte fürs Fernsehen müssen aber künftig bezahlt werden. Offen empfangar werden nur die Shoppingsender sein und die Kanäle, welche sich über Mehrwertdienste finanzieren.

Radio wird also das Medium sein, das mit kleinen und unkomplizierten Geräten überall kostenlos zur Verfügung steht und ein gewisses Bedürfnis nach Unterhaltung, Information und Hintergrundberieselung erfüllt und sich dabei wegen der neuen technischen Möglichkeiten immer besser auf die Hörer einstellen kann -- theretisch zumindest.
 
AW: Das Überall-Fernsehen - eine Bedrohung?

ich glaub an wimax, das ist ne möglichkeit, skype, icq, radiostreams
anbzubieten,
in einem gerät das 20 - 80 euz kostet und überall empfangbar ist
(die chips sind billig)

und das ohne dass die anbieter auch nur einen fuss in die medienanstalt setzen müssen,

oder noch schlimmer,
mit irgendwelchen greisen halbwissenden politikern über technische standards oder inhalte debattieren zu müssen.

das hat potential wie das internet vor 15 jahren und könnte die gesellschaft um einige (mobil empfangbare) radiosender bereichern.

stellt euch vor man hätte das internet mit solchen politikern wie stoiber oder brenda konzeptionieren müssen.
wir würden jetzt noch in 16 punkte pixelschrift hier aufm forum posten
und neben rias gebe es vielleicht noch RTL auf der winamp playliste

mit wimax kann man sogar im auto bzw fast überall im urbanen raum für (theoretisch) normale providertarife bandbreite ziehen, (das ist auch nicht wie wlan, was von einzelnen hot spots abhängt, sonder funktioniert teilweise miit backhauls, die grosse datenströme rausfunken) und dem empfänger mit normalen ip protrokoll den abruf aller im internet vorhandenen inhalte (also eben auch radiostreams) ermöglicht.

wird noch etwas dauern, aber die chips sind da, die frequenzen werden gerade ausgeschrieben, und die kapazitäten machen dann letzendlich die anbieter und da dies alles auf ip basis funktioniert, kann sich die medienanstalt auch nicht so schnell einmischen (klopf auf holz)

die gesamte internetindustrie ist dazu wesentlich kapitalkräftiger als die paar hörfunk und tv anbieter und das bringt spannung ins spiel.

das könnte ne kleine medienrevolution auslösen, aber das wird natürlich noch dauern..10 - 15 jahre
vielleicht auch nur 7 , wer weiss.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben