Dein Hauptabschaltgrund

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Aber beim rbb gibt es immerhin noch Moderatoren, die eine (eigene) Meinung haben dürfen. Das ist in der deutschen Rundfunklandschaft ja mittlerweile Mangelware.
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Für Ken Jebsen galt das z.B. nicht. Ich denke, er ist mit einer Aussage über den Holocaust missverstanden worden. Das hat er danach versucht, zu erklären, doch hatte man sich da schon eine Meinung gebildet. Und auch einige andere Sprecher sind dort schon unfreiwillig gegangen, von einem gewissen Trevor Wilson hörte ich damals als Grund, dass er für ein Jugendprogramm nicht mehr jung genug war...

Genau so ist es. Zuerst gibt die Obrigkeit die Denkrichtung vor, dass z.B. Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel böse sind. Dann gehen Recherchenetzwerk Deutschland, Claus Klebe, Süddeutsche Zeitung, Dr. WDR Schmitz-Forte usw. in ihre Echo-Kammern und trommeln sich gegenseitig zu, dass Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel des Teufels sind. Schließlich macht man eine Sendung, z.B. im DLF "Kontrovers" am Montagvormittag, und kommt zusammen mit den "Experten" zum Ergebnis, dass Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel zu verdammen sind.
Das ist dann für die zivilgesellschaftlich engagierten Menschen, für die Freiheit und solidarische Teilhabe hohe Werte sind, ein Grund, den DLF oder WDR 5 abzuschalten.

Soll das Satire sein ? Welcher Öffentlich-Rechtliche Sender würde propagieren, dass Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel zu verdammen wären ? Das geht bei denen gar nicht.
Bei manchen Sendern darf aber immerhin kritisch darüber diskutiert werden.
 
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Ein weiterer Abschaltgrund: Wenn einem am Freitagvormittag, 27. April 2018, vom Dudelfunk ein "gaanz langes, schönes, sonniges Wochenende auf Balkon, Terrasse bzw. im Garten" gewünscht wird. Wer am Wochenende aber arbeiten muss (z.B. als Alten- oder Krankenpflegerin oder als Gastro-Servicekraft), der kommt zum Ergebnis, dass diese Schönwetter-Moderatoren im öff.-rechtl. Rundfunk einen vera... :oops: wollen. Und wenn man dann noch auf dem Lohnzettel sieht, dass die Steuer- und Abgabenlast knapp 50 Prozent ausmacht (inkl. Arbeitgeberanteil), dann fragt man sich wirklich, warum das Thema "kalte Progression" im Radio überhaupt keine Rolle mehr spielt, sondern nur noch gesprochen wird über "5 Tage Wochenende", "Brückentag" und "Sonnenschein". In den Polit-Sendungen wird erzählt, dass die Steuer so hoch sein muss, um Aufbauprojekte im Gaza-Streifen und Klimaschutzprogramme in Indien zu finanzieren. Dudelfunk oder DLF-Agitprop - beides ist Verdummung.
 
dass Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel zu verdammen sind.
Manches mag überzogen sein, vor allem die Deutsche Umwelthilfe tut sich
hier als Obermoralapostel hervor. Andererseits ist Kritik oft notwendig und
angebracht. Das kann durchaus auch zum Fortschritt beitragen. So will Bosch
demnächst in der Lage sein, die Dieselabgase wesentlich sauberer zu halten,
als es die jetzige Norm vorschreibt.
die zivilgesellschaftlich engagierten Menschen,
haben sicher auch ein Interesse daran, dass die Umwelt mit weniger Giften,
auch gerade durch die Landwirtschaft, belastet wird. Die Einstellung
"nach mir die Sintflut" halte ich für das Gegenteil von engagiert.
 
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Kleine Geschichte am Rande: 1967-1968. Immer wenn ich nach dem Mittagessen auf der Schiefertafel meine Hausaufgaben kritzelte, tönte aus dem Röhrenradio Bayern 1 mit seinem Werbefunk. (Ich glaube fast, der wurde tatsächlich so angesagt.) In meiner Erinnerung war das die Stunde von 13:xx bis 14:00, drei Minuten Schlager und drei Minuten Werbeclips im Wechsel. Als Siebenjähriger ist man neugierig und leidensfähig, aber ganz ehrlich, das Kritzeln fand ich interessanter und Radio als Nebenbei-Medium musste nicht erst erfunden werden.

Viel mehr beeindruckt, um nicht zu sagen "geprägt" hat mich die fast täglich stattfindende Reaktion meiner Oma, die mir so ungewollt das "Anti-Werbung-Gen" übertrug. Es gab nämlich einen speziellen Werbeclip für einen Weichspüler, in dem eine übertrieben artikulierte Frauenstimme die Haptik zweier mit unterschiedlichen Weichspülern gewaschenen Pullover verglich. Da damals bei uns in Frranken so keine sprach (und wenn, stand sie gleich unter Generalverdacht, etwas im Schilde zu führen), warf meine Oma das Geschirrspültuch über die Schulter und rannte gereizt Richtung Radio, die xxxxx laut imitierend "...der ist aber kchchchatzichhch und hachchcht..." und drückte mit einem "Ha!" die erlösende AUS-Taste.

Das nur als Hintergrund für meinen #2. Mit Muttis Kofferradio im Kinderzimmer, AFN auf Mittelwelle und Wolfman Jack begann 1969 meine eigentliche Radiozeit. :)
 
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Neugierige Hörer? Ich höre im DLF stets nur die alte, obrigkeitshörige Dudel-Leier ... Wo bleibt im DLF eigentlich der kritische Journalismus, der sich für zivilgesellschaftliches Engagement einsetzt und vertreten wird von z.B. Jürgen Liminski, Dieter Stein und Birgit Kelle?

Ich kann da keinen Widerspruch erkennen. Oder haben Linke und "Fortschrittliche" ein Monopol auf gesellschaftliches Engagement?

Keineswegs, doch wenn gesellschaftliches Engagement auf solche Weise erfolgt, ist das genau kein kritischer Journalismus.
Übrigens nimmt sich der hier gescholtene Deutschlandfunk durchaus des Themas Konservatismus an, z. B. sehr schön hier.
 
Für Ken Jebsen galt das z.B. nicht
Also mit Verlaub, es gab glaube ich kaum jemanden der soviele Freiheiten in seiner eigenen Sendung hatte wie Ken Jebsen. Und das über Jahre hinweg. Ihn jetzt auf seinen "Briefwechsel" mit Broder zu minimieren, halte ich für ziemlich gewagt, denn auch davor gab es oftmals Diskussionen über seine Sendung. Über die Absetzung von KenFM wurde übrigens auch hier recht intensiv gestritten:
https://www.radioforen.de/index.php...ogie-und-antisemitismus-auf-gez-kosten.33843/
 
- Staus mit Echtzeitmessung (2 Kilometer = 10 Minuten, 1 Kilometer = 10 Minuten)
- Brückentagwitze (Darf man heute durch einen Tunnel fahren? Nur wenn man das Auto vorher überbrückt)

Es waren grausame 60 Sekunden, ich werde radioNRW vorerst nicht mehr beehren. How low can you go?
 
Seit zwei Jahren höre ich nur noch PULS. Daheim, im Auto. Und dabei bleibt es auch...

Alles andere, einfach nur noch furchtbar!
 
Meinst Du vielleicht den Beitrag über die Beratungsstelle in Frankfurt am Main und nicht in Köln, in dem der Autor beschreibt, dass er auf seine Interviewanfrage keine Antwort bekommen hat und eine Grünen-Politikerin im O-Ton schildert, dass es nicht möglich gewesen sei, mit den Abtreibungsgegnern ins Gespräch zu kommen?
Genau. Was versuchst du mir einzureden? Nur weil der Redakteur sagt, er hätte eine 'Interviewanfrage' irgendwo ins Nirvana geschickt und dann keine Antwort bekommen? Ich glaube kein Wort - aber wie sollte ich auch. Du lebst ja selbst in dieser von mir oben beschirebenen Meinungsblase.
 
Wie glaubwürdig man dies einschätzt, bleibt ja dem Hörer überlassen.

Finde ich jetzt etwas schräg, das als Beispiel für ein "Meinungsradio" zu diskutieren. Was soll man denn machen, wenn man über diese "Mahnwachen" berichten will? Soll man den O-Ton von der Grünen weglassen, nur weil man mangels Rückmeldung keinen O-Ton von den Organisatoren dieser Mahnwache hat? Immerhin deckt er sich doch mit dem eigenen Rechercheergebnis (keine Antwort).
Schräg vielleicht in deinem Weltbild. Meine Anforderung an ÖR Beiträge ist eben eine andere - nämlich eine ausgewogene. Schräg ist es, über Mahnwachen zu berichten und diejeniegen, die diese veranstalten gar nicht zu Wort kommen zu lassen. Ich schalte bei derlei ÖR 'Professionalität' auf meine Gebührenkosten ab.
 
Radio durchhören, umschalten? - Oder abschalten und in Stille entspannen?
Interessiert Dich da wirklich jeder Wortbeitrag und gefällt Dir da jede Musik, die gespielt wird ?
...
Bin allerdings mit dem rbb in Berlin auch ziemlich gut bedient ... Nur sowas Einfältiges wie MDR Jump gibt es da Gott sei Dank (noch) nicht.
Klar ist es schwer NUR eine Sender durchzuhören! - DLF bietet intelligente Wortbeiträge, da hört man Wiederholungen über den Tag. Nachrichten jede halbe Stunde; die einzelnen Meldungen wiederholen sich, werden nur nach und nach durch neue Meldungen ersetzt. Gewöhnungsbedürftig, aber das kann man aushalten. ... Musik abwechslungsreich, nicht so Dudel-Endlos-Schleifen wie bei NDR.
Wer Radio als Geräuschtapete nebenbei dudeln lässt, kann sich NDR1 oder NDR2/N-Joy nach der Musikfarbe einstellen. - Mein Problem im NDR-Tagesprogramm: Der Wortanteil in NDR 1 ist inhaltsleer, neutrales Moderatoren-Geplapper ... NDR2/N-Joy="Dummgequatsche-Dummfunk pur!" - Das tut echt weh! ...
MDR Jump scheint eine ähnlich dümmliche Kopie dieser Art NO-GO-Radio zu sein. Wer hört solchen Mist. Selbst Bild-Käufer dürften da unterfordert sein.
 
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Wichtige Nachrichten müssen sich wiederholen, damit sie alle mitbekommen
Was ist eine wichtige Nachricht und welchen Grund gibt es, daß alle sie mitbekommen müssen?
Ich muss den ganzen Politzirkus nicht unbedingt Phrase für Phrase mitbekommen. Eine wichtige Nachricht, die wirklich jeder mitbekommen muss und die darum auch wiederholt gesendet werden muss, wäre für mich nur: Das AKW nebenan ist in die Luft geflogen. Alles unterhalb dieses Levels wäre für mich keine "wichtige Nachricht", sondern nur eine Nachricht der Art "ob in China ein Sack Reis umfällt".
 
Na wenn das AKW in die Luft geflogen ist ( kannst nicht mal mehr den Hasen genießen) von dein Bild da verbrannt :D
 
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Statische Musikprogrammierung, wenn man nach spätestens einer Woche die Nase voll hat von immer wiederkehrenden Titeln an immer den gleichen Positionen - & Musik aus der "Berater"Box - wenn man dieselben Titel-Gruppen vom Norden bis zum Süden der Republik bei den unterschiedlichsten Sendern immer wieder hört, eben da wo sich die entsprechenden Berater tummeln ;)
 
@Iron Ich denke mal beispielsweise aktuelle Wahlergebnisse, Friedensverträge oder auch Unwetterwarnungen sollten ständig wiederholt werden. Also Nachrichten, die Menschen nun gerade unbedingt interessieren könnte (Wahl), interessieren sollte (Unwetter) oder die von großer historischer Bedeutung sind (Frieden).
 
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Soll das Satire sein ? Welcher Öffentlich-Rechtliche Sender würde propagieren, dass Monsanto, Glyphosat, VW, Bayer und Diesel zu verdammen wären ? Das geht bei denen gar nicht.
:wow::wow::wow::wow:
Keineswegs, doch wenn gesellschaftliches Engagement auf solche Weise erfolgt, ist das genau kein kritischer Journalismus.
Wenn der DLF jeden Moderator rügen würde, der die Positionen seines Gesprächspartners nicht kritisch hinterfragt, könnte er in den Zeitfunkschienen irgendwann nur noch Musik senden. Kritisch hinterfragt wird da nämlich fast nie (wohltuende Ausnahmen sind selten), aber ein Problem ist das offensichtlich nur, wenn bei den "Falschen" nicht kritisch hinterfragt wird. Von einer Rüge wegen fünfminütiger Stichwortgeberei bei einem Interviewpartner von Linke, Grüne oder SPD habe ich zumindest noch nichts gehört
 
Wer sind nur diese dubiosen "Berater" und warum "muss" man bloss immer auf die hören ?
Haben die 'ne Knarre dabei und bedrohen die Verantwortlichen ?
Das klingt wie eine "Verschwörungstheorie".
Da guckt eher einer vom anderen ab.
Ah, die haben Erfolg ? Welche Titel spielen die oft ?
Aha, dann müssen wir jetzt genau die selben Titel spielen, die die Erfolgreichen oft spielen,
von denen wir glauben, dass sie deren Schlüssel zum Erfolg waren,
damit wir auch Erfolg haben. Und damit wir NOCH MEHR ERFOLG haben spielen wir NUR noch diese Titel.
Ständig und immer. Weil je mehr wir die spielen, umso mehr Erfolg haben wir dann. Das ist deren Logik.
Und irgendwie muss dieses Konzept so gut funktioniert haben, dass man auch bei dem erfolgreichen
Sender, von dem man vorher die Playlist abgeschrieben hat, anfing zu denken, dass man das genau
so machen müsste. Dann kopierten sie den Sender, der sie vorher zu kopieren versuchte.
Und am Ende klangen dann alle GLEICH. Merken die das eigentlich überhaupt noch ?

Können die Radiomacher nicht wenigstens ein bisschen noch selber denken und ein bisschen mehr
Selbstvertrauen und Mut für eine eigene Meinung bzw eigene Titelauswahl haben, so wie z.B.
Rockland Sachsen-Anhalt ?
Wer zu viel Schiss vor'm Scheitern hat, dass er nur noch 100 Titel spielt, dem gehört die Sendelizenz
weg genommen. Das sollte insbesondere für Öffentlich-Rechtliche gelten, die solche Sender auch noch
dumm-dreist kopieren, weil sie meinen, so mehr Hörer zu gewinnen
 
Wenn der DLF jeden Moderator rügen würde, der die Positionen seines Gesprächspartners nicht kritisch hinterfragt, könnte er in den Zeitfunkschienen irgendwann nur noch Musik senden.

Netter Vorschlag, man sollte das einmal ausprobieren - vielleicht käme ein interessantes Musikprogramm dabei heraus. :)

Kritisch hinterfragt wird da nämlich fast nie (wohltuende Ausnahmen sind selten), [...]

Die wohltuenden Ausnahmen sind m. E. dort eher die Regel. Manches Nachhaken und Widersprechen erscheint mir allerdings ein wenig aufgesetzt. Da will man vielleicht kritischer sein, als man tatsächlich ist. Fundierte Kritik erwächst wohl besser aus fundierten gegenteiligen Überzeugungen. Daher hast Du hinsichtlich der Stichwortgeberei natürlich grundsätzlich recht: Jedem Interviewer dürfte es schwerfallen, kritische Fragen und Einwürfe zu entwickeln, wenn einem der Interviewte aus der Seele spricht. Menschlich sei das auch jedem verziehen. Nur mag man von einem Journalisten erwarten, daß sie/er solche Situationen bzw. die Gefahr deren Auftretens erkennt. Dann kann man sich entsprechend vorbereiten, um das Interview dennoch professionell zu führen. Oder man kann die Finger davon lassen und das Gespräch einem unbefangenen (eher: deutlich weniger befangenen) Kollegen überlassen. Wer aber beides nicht zu leisten vermochte, der sollte besser nicht als leuchtendes Beispiel für „kritische[n] Journalismus, der sich für zivilgesellschaftliches Engagement einsetzt,“ angeführt werden.

[...] aber ein Problem ist das offensichtlich nur, wenn bei den "Falschen" nicht kritisch hinterfragt wird. Von einer Rüge wegen fünfminütiger Stichwortgeberei bei einem Interviewpartner von Linke, Grüne oder SPD habe ich zumindest noch nichts gehört

... ebensowenig wie wegen solcher bei einem Interviewpartner von CDU, FDP, CSU, BDI usw. Welche Sorte Stichwortgeberei einem dabei aufstößt, mag von der eigenen politischen Position abhängen. Wo man selbst keine Kritik hat, wird man diese auch in der Interviewführung deutlich weniger vermissen. :rolleyes:

Solche Stichwortgeberei-Interviews waren für mich mehrfach ein Abschaltgrund, als so vor 10 bis 12 Jahren eine Redakteurin der Sendung „Ortszeit“ im Deutschlandradio kultur morgendlich wiederholt Gespräche zu „notwendigen Reformen“, „Reformstau in Deutschland“ etc. führte. Schon die Themenbenennung triefte vor Ideologie. Gesprächspartner waren dann die diese Begriffe stiftenden „üblichen Verdächtigen“, z. B. Prof. Hans-Werner Sinn. Die Redakteurin beschränkte sich dabei nicht aufs Stichwortgeben, ihre Fragen waren geradezu affirmativ. War ihr das eine Herzensangelegenheit? Schlechter Journalismus war es allemal.

Gibt es eigentlich irgendwo im Zeitfunk das „Kienzle-und-Hauser-Prinzip“, um Stichwortgeberei zu vermeiden? Ansätze davon sind mir bloß aus dem WDR-2-Morgenmagazin der späten 1980er Jahre in Erinnerung, wo die Redakteur-Duos gelegentlich fragestellerisch unterschiedliche Positionen vertraten.
 
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Also mit Verlaub, es gab glaube ich kaum jemanden der soviele Freiheiten in seiner eigenen Sendung hatte wie Ken Jebsen. Und das über Jahre hinweg.
Hatte, ja hatte. Seit dem ists im Prinzip vorbei. Ob die Person des mit gegangenen verantwortlichen Wellenchefs da eine Rolle spielte, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls schien mir ein Blue Moon seinerzeit weniger belehrend und beliebig, als der zwischenzeitlich verkürzte. Die in den 90ern die Quatität prägenden Charaktere sind alle laange weg.

Ihn jetzt auf seinen "Briefwechsel" mit Broder zu minimieren, halte ich für ziemlich gewagt, denn auch davor gab es oftmals Diskussionen über seine Sendung. Über die Absetzung von KenFM wurde übrigens auch hier recht intensiv gestritten:
https://www.radioforen.de/index.php...ogie-und-antisemitismus-auf-gez-kosten.33843/
Hätte ich jetzt auch drauf hinweisen wollen, da sind ne Menge Pro- und Kontra-Meinungen nachzulesen.
Aaaber hierzu trotzdem etwas (mir juckt es in den Fingern, deutlich mehr zu schreiben :rolleyes:):
Wenn Du Dir anhörst/-schaust, was der heute so von sich gibt, ist er damals ganz bestimmt nicht missverstanden worden.
Hat jeder nach seiner Wahrnehmumngs-Filterblase interpretiert und fühlt sich entsprechend heute bestätigt (und ich schätze einen Großteil seiner Veröffentlichungen nach wie vor, auch wenn ich hier und da einzelne polemische Verallgemeinerungen befremdlich finde). Aber dieser Antisetismus-Vorwurf vom Broder-Haudegen gegen ihn wurde vom rbb eben NICHT als solcher bestätigt. Rausgeflogen ist er nach meiner Erinnerung an die öffentlichen Verlautbarungen wegen nebulöser "Nichteinhaltung redaktioneller Grundsätze", was ich nach wie vor als Nachgabe gegenüber dem äußeren Druck der politischen Kreise bewerte, denen seine Freiheiten schon immer ein Dorn im Auge waren.
 
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Wenn Du Dir anhörst/-schaust, was Ken Jebsen heute so von sich gibt, ist er damals ganz bestimmt nicht missverstanden worden.

So eine Aussage kann doch nur von einem kommen, der eben nicht richtig hin-hört, sondern höchstens ZU-hört o_O

Ich verfolge KenFM seitdem bei YouTube und ich finde seine Aussagen und das, was er da bringt, zu 99% sehr korrekt,
und vielleicht 1% seiner Aussagen stören mich, z.B. "Wem ich zu schnell bin, der ist eben zu langsam". :D
 
Jedem Interviewer dürfte es schwerfallen, kritische Fragen und Einwürfe zu entwickeln, wenn einem der Interviewte aus der Seele spricht.
Für jeden guten Interviewer ist das ein Klacks. Wenn man sich auf das Interview vernünftig vorbereitet, macht man sich, so jedenfalls sollte es sein, nämlich mit beiden Seiten der Argumentation vertraut, und dann kann man auch mit Leichtigkeit den advocatus diaboli spielen.

Ich habe jedenfalls in meiner Zeit beim Nachrichtenradio die Interviewpartner, die auf meiner Linie lagen, vermutlich sogar noch etwas härter angefaßt als die anderen, schon, um mich nicht irgendwelchen Vorwürfen auszusetzen. Und für einen guten Interviewten ist das ja auch eine Chance: Wenn man kritische Fragen kompetent beantwortet, kann das vielleicht auch den einen oder anderen Hörer überzeugen oder zumindest zum Nachdenken bringen.
Gibt es eigentlich irgendwo im Zeitfunk das „Kienzle-und-Hauser-Prinzip“, um Stichwortgeberei zu vermeiden?
Das hatten wir mal bei NewsTalk: Da habe ich die Nachmittagsschiene zusammen mit einem Kollegen moderiert, der politisch diametral zu meiner Position stand. Das war jedenfalls immer sehr lebendig... :)
 
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