Der aktuelle Malak

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Der Aktuelle Malak

Der erste deutschsprachige Song an der Spitze der Billborad-Charts dürfte "Der Kommissar" gewesen sein. Ob vorher schon andere deutschsprachige Stücke in den Top 100 waren, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Ansonsten hat sie natürlich recht, wobei auch das beste und abwechslungsreichste Teasing mir irgendwann auf den Zwirn gehen würde. Radio soll mich überraschen und mir nicht ständig erzählen, womit es mich demnächst zu überraschen gedenkt.
 
AW: Der aktuelle Malak

Ich behaupte dreist: bei jedem Hörer, der auch nur halbwegs was zwischen beiden Ohren hat, sorgen alle Teasingvorschläge aus Malaks Aufsatz zum sofortigen Weiterschalten.

Beispiel:
Moderator sagt: "gleich sagen wir Ihnen, wie golden dieser Herbstsamstag wirklich wird",
Hörer denkt: "warum sagt Ihr das nicht jetzt, ihr Knalltüten, da nehm ich lieber einen Sender, der mich nicht künstlich bei der Stange halten will, die Musik ist eh überall gleich.

Naja, solange inhaltlich sinnlose Teasings dazu reichen, dem MA-relevanten Stimmvieh das bisschen Hirn zu waschen...
 
AW: Der aktuelle Malak

Ich behaupte dreist: bei jedem Hörer, der auch nur halbwegs was zwischen beiden Ohren hat, sorgen alle Teasingvorschläge aus Malaks Aufsatz zum sofortigen Weiterschalten.

Teasings hin oder her, aber recht hat sie. Gut gemachte machen mir nämlich auch Lust drauf länger am Radio zu verweilen. Mich ärgern sogar Sender wo nicht geteast wird.

Mir eben passiert.... Ich höre schon seit Mittag einen bestimmten Sender ohne ein einziges Teasing. Ich war nur mal fix in der Küche, komme wieder und hatte die Hälfte eines sehr geilen Beitrages verpasst. :wall: Wäre geteast worden, dann hätte ich mir erst nach dem Beitrag meine Kaffeetasse geholt.....
 
AW: Der aktuelle Malak

Gutes Teasing funktioniert genauso gut wie Werbespots. Wenn Werbung nicht funktionieren würde, gäb es keine! Diese Beispiele von Yvonne sind ja auch nur BEISPIELE. Achtet doch mal darauf, wie gut mittlerweile im Fernsehen geteaset wird. Dabei muss es nicht immer um die gleichen Formulierungen gehen, sondern um die Spannung, die erzeugt wird. Man muss auch nicht unbedingt nach Amerika schauen, wo auch ich z.B. von Casey Kasem in der AT40 die Kunst des Teasens gelernt habe. Auch Günther Jauch in der Millionenshow macht es perfekt und vor fast jedem Werbebreak in den Realityshows geht nichts mehr ohne Teasing.

Und noch mal : wenn Teasing nicht funktionieren würde, würde es keiner machen. Und gute Teaser sind eben die kreativ, machen neugierig oder erzeugen Spannung. Welcher Moderator hört es schon gerne, dass nach seiner Moderation der Hörer gelangweilt abschaltet? Ist aber so, wenn er nicht erfährt, warum er dranbleiben soll. Es gibt ja auch andere Sender...
 
AW: Der aktuelle Malak

Was ist bitte schön daran schlimm, dem Hörer einen Überblick zu liefern, was ihn in den nächsten Minuten oder in der Sendung erwartet? Und so schlecht find ich die Teasing-Vorschläge gar nicht. Vielleicht wäre es auch angebracht, mal über Tipps von anderen ernsthaft nach zu denken anstatt sich angegegriffen zu fühlen. Warum ist denn Deutsches Radio teilweise zum erbrechen? Weil viele denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Diese Arroganz passt überhaupt nicht zur momentanen Situation.

Ich spende auch 5 Euro ins Phrasenschwein: "Man lernt nie aus!"

Warum fühlen sich eigentlich immer so viele angegriffen und angesprochen? Wenn ich in diesen Beiträgen etwas lese, was mich gar nicht betrifft, dann ignoriere ich es... Aber vielleicht hilft es ja anderen weiter... Immer nur ICH ICH und noch mal ICH...
 
AW: Der aktuelle Malak

Musikteasing - schön und gut... Aber wer in einem Programm mit enger Rotation vielleicht alle zwei Tage Phil Collins ankündigen muss, der muss sich noch deutlich mehr Bezeichnungen ausdenken als "der Mann, der mehr Hits als Haare hat". Und das ist das Problem! Wenn man sich nicht ständig wiederholen will, müssen's schon sehr viele Bezeichnungen sein. Und sooo viele fallen einem da nicht ein, oder?
Im Klartext: Die Dudelprogramme strapazieren die Kreativität doch etwas über, meiner Ansicht nach. Anders wäre es, wenn man wöchentlich einen Titel von Phil ankündigen muss. Aber bei einer hohen Schlagzahl wird auch das Musikteasing schnell eintönig.
 
AW: Der aktuelle Malak

Gutes Teasing funktioniert genauso gut wie Werbespots. Wenn Werbung nicht funktionieren würde, gäb es keine!
Das es funktioniert schließe ich ja auch nicht aus, allerdings sei auch der Verweis auf - vielleicht die Minderheit gestattet, die mit Teasings oder - der von JB verglichenen Fernsehwerbung - nichts anfangen können oder sie als Umschalt- / Abschaltfaktor werten.

Günter Jauchs Teasing bei WWM ist übrigens auch ein Indikator für "ach, gleich kommt Werbung, ich geh mal schnell aufs Klo oder sonstwohin", und die folgende Werbung beschallt erstmal nur ein leeres Wohnzimmer.

Teasing kann im Ohr des Hörers sicher auch nach hinten losgehen. Und das spätestens dann, wenn man einen Großteil des Programms nur mit Teasings auf vermeindliche Inhalte anstelle mit Inhalten selbst füllt (für den Seelenfrieden: so habe ich Malaks Text ausdrücklich nicht verstanden).

Ich versuche an die Sache ausdrücklich als Rezipient heranzugehen, denn Radio wird ja für die Hörer gemacht und nicht für die Macher, und da ist mir dieses leicht durchschimmernde "Teasing als Allheilmittel zur Hörerbindung" etwas sauer aufgestoßen. Nach wie vor gibt es Programme, die wegen Ihres Inhalts eingeschaltet werden und nicht, weil es dem Hörer ständig eingebläut wird (evtl. werden muß).
Ist eben eine andere Sichtweise - und das hat selbstverständlich auch nichts mit Kritik an der Person Malak zu tun (wie käme ich dazu?), sondern soll lediglich einen anderen Aspekt der ganzen Teasing-wie-mach-ich-das-Programm-spannend-Kiste beleuchten. Hier soll doch pro und contra diskutiert werden, denn nur dann "lernt man nie aus!"

Schon 10,- € im Schweinerl :)
 
AW: Der aktuelle Malak

Ralle, ich habe nur das Gefühl das sich hier heftigst auf diese Tipps eingeschossen wird und auch ein Stück Kränkung hinter einigen Beiträgen hervor leuchtet.
 
AW: Der aktuelle Malak

Wo kann man den aktuellen Malak denn mal lesen? Oder ist er nur Fachkreisen zugänglich?
 
AW: Der aktuelle Malak

Ralle, ich habe nur das Gefühl das sich hier heftigst auf diese Tipps eingeschossen wird und auch ein Stück Kränkung hinter einigen Beiträgen hervor leuchtet.

Also ich aknn natürlich nur für mich sprechen und bin nicht gekränkt - sitze aber auch auf der anderen Seite der Scheibe :). Genervt von zu viel sinnfreien Teasings triffts bei einigen wohl besser. Und der Mann mit weniger Haaren als Hits... - komm, nicht das der morgen so übern Sender geht ;).

stereo schrieb:
Wo kann man den aktuellen Malak denn mal lesen? Oder ist er nur Fachkreisen zugänglich?

Den gibts hier auf radioszene.de in den Experten-Tipps von Yvonne Malak.
 
AW: Der aktuelle Malak

Absolut üblich ist ja auch das Teasing in den Nachrichten auf Themen im laufenden Programm. Erst die Meldung, dann mehr dazu gleich hier bei WDR 2. Reicht mir so als Teasing übrigens komplett aus und nicht etwa mehr dazu gleich hier beim Moderator, der noch weniger Geld als Haare hat...Sagt einfach nur, was passiert, ganz einfach!
 
AW: Der aktuelle Malak

Mein einziges Problem mit der Kolumne von Frau Malak ist, dass dort Radiomacher 1x1 als "must have" Innovation verkauft wird.
Wenn ein Moderator die Sinnhaftigkeit von kreativen Teasings in Frage stellt, hat er den falschen Job.

Zuviel Brimborium um nichts!
 
AW: Der aktuelle Malak

Das Problem ist doch: Wie soll ich ein Thema schmackhaft machen, das ich persönlich augenscheinlich als "Dünnschiß" betrachte!?
Wie soll ich jeden Tag wieder die tolle Kanzler-Comedy hochpreisen, wenn ich selber dabei nur die Augen rolle? Wie soll ich die tolle Musik der nächsten Stunde anpreisen, wenn ich denke: Or nee, muss ich die schon wieder spielen? (Unglücklicherweise vielleicht sogar zum 2.Mal in meiner Sendung)
Von mir als Moderator wird das verlangt, was von nix und niemanden andres im Sender verlangt wird: Kreativität. Wenn aber sonst nix Kreatives im Sender vorherrscht (außer die Formulierung von MA-PM), wie soll ich mich als Mod. motivieren, mit immer neuen Lobpreisungen den letzten Dreck schmackhaft zu machen!?
Wenn ich hingegen in einem Sender arbeite, in dem Kreativität, auch der sonstigen Mitarbeiter, gefragt ist, kann ich bestimmte Dinge auch geheimnisvoll und kreativ ankündigen, unter redaktioneller Zuarbeit, und: nicht zum 3452. Mal!
Von daher nehme ich Malaks Ratschläge als grundsätzlich richtig hin, ich fürchte nur, auf die Momente, auf die ihre Tipps hinzielen sollen, werden sie aus verschiedensten Gründen nicht angewendet werden.

Und mir ist klar, dass man als Dummfunk-Mod. derjenige ist, der die ganze Suppe als heiß verkaufen muss, auch wenn sie dünn und kalt ist. Nur, dann will ich da auch nicht arbeiten wollen.
 
AW: Der aktuelle Malak

Da wir früher keine Gerd-Show, sondern die Kanzlermacher von spotting image hatten, hat das mit dem Teasing wunderbar geklappt - da hat man sich bei jedem O-Ton schlapp gelacht, egal aus welcher Folge ;)

Aber um auch meinen (allgemeinen) Senf hinzu zu fügen: Natürlich hat sie recht! Ob ich nur aufs Horoskop tease oder darüber hinaus noch sage, welche Tierkreiszeichen es heute am schlimmsten erwischt, ist ein unstreitbarer Unterschied. Basta.
 
AW: Der aktuelle Malak

Das Problem ist doch: Wie soll ich ein Thema schmackhaft machen, das ich persönlich augenscheinlich als "Dünnschiß" betrachte!?
Wie soll ich jeden Tag wieder die tolle Kanzler-Comedy hochpreisen, wenn ich selber dabei nur die Augen rolle? Wie soll ich die tolle Musik der nächsten Stunde anpreisen, wenn ich denke: Or nee, muss ich die schon wieder spielen? (Unglücklicherweise vielleicht sogar zum 2.Mal in meiner Sendung)
Von mir als Moderator wird das verlangt, was von nix und niemanden andres im Sender verlangt wird: Kreativität. Wenn aber sonst nix Kreatives im Sender vorherrscht (außer die Formulierung von MA-PM), wie soll ich mich als Mod. motivieren, mit immer neuen Lobpreisungen den letzten Dreck schmackhaft zu machen!?
Wenn ich hingegen in einem Sender arbeite, in dem Kreativität, auch der sonstigen Mitarbeiter, gefragt ist, kann ich bestimmte Dinge auch geheimnisvoll und kreativ ankündigen, unter redaktioneller Zuarbeit, und: nicht zum 3452. Mal!
Von daher nehme ich Malaks Ratschläge als grundsätzlich richtig hin, ich fürchte nur, auf die Momente, auf die ihre Tipps hinzielen sollen, werden sie aus verschiedensten Gründen nicht angewendet werden.

Und mir ist klar, dass man als Dummfunk-Mod. derjenige ist, der die ganze Suppe als heiß verkaufen muss, auch wenn sie dünn und kalt ist. Nur, dann will ich da auch nicht arbeiten wollen.

Mit Deinem letzten Satz ist eigentlich alles gesagt: wenn Du da nicht abeiten willst, musst Du es auch nicht. Das steht im Endeffekt jedem von uns frei. Ansonsten ist es schlicht und einfach Dein Job. Denn den Hörer interessiert es nicht, ob Du Shakira nicht mehr hören kannst, wenn er den Song mag. Und ob Dich die MA-Aktion langweilt, das ist auch nicht des Hörers Problem. Niemand wird gezwungen im Privatfunk (oder auch bei einigen Öffi-Popwellen) zu senden. Aber die gute Kohle eines Moderrators zu kassieren und sich dann hier zu beschweren, dass ja alles so schlimm ist, das passt nicht. Letzteres beziehe ich nicht auf das Posting von Sachsenradio2, da ich ihn nicht kenne.
 
AW: Der aktuelle Malak

Mit Deinem letzten Satz ist eigentlich alles gesagt: wenn Du da nicht abeiten willst, musst Du es auch nicht. Das steht im Endeffekt jedem von uns frei. Ansonsten ist es schlicht und einfach Dein Job. Denn den Hörer interessiert es nicht, ob Du Shakira nicht mehr hören kannst, wenn er den Song mag. Und ob Dich die MA-Aktion langweilt, das ist auch nicht des Hörers Problem. Niemand wird gezwungen im Privatfunk (oder auch bei einigen Öffi-Popwellen) zu senden. Aber die gute Kohle eines Moderrators zu kassieren und sich dann hier zu beschweren, dass ja alles so schlimm ist, das passt nicht. Letzteres beziehe ich nicht auf das Posting von Sachsenradio2, da ich ihn nicht kenne.

Naja Frau Sabine, es ist nur nicht so, dass jeder diesen Schluss zieht. Und was ich noch sagen wollte mit meinem Posting: Es ist eine verdammt hohe Kunst, Scheiße als Gold zu verkaufen und ich wage zu behaupten, viele gibt es nicht, die das (gut) können. (Wobei da dann eher Verkäufer- denn eigentliche Moderationsqualitäten gefragt sind.) Bei welcher Seite jetzt der Fehler zu suchen ist, überlasse ich jedem selbst. ;)
 
AW: Der aktuelle Malak

Jaja, das Teasing.
Einig sind wir uns wohl fast alle in der Ansicht, daß es ohne in einem Begleitprogramm nicht geht.
Und Frau Malak hat auch in ihren Ansätzen recht: Teasing muss a) konkret sein und b) Neugier wecken.
Die angeführten Beispiele sind dafür allerdings eher aus der Mottenkiste gegriffen. Gut, vielleicht will Frau Malak ja auch nicht die allerbesten Geheimrezepte kostenlos verraten, schliesslich will sie von ihrem Beruf auch leben ;)

Ad absudrum wird das Teasing dann geführt, wenn der ganze Wortanteil des Programms nur noch aus selbem besteht (hört euch zB Antenne1 Stuttgart an, dann habt ihr das Musterbeispiel für mißlungenes Teasing, denn Samstagnachts um 3 Uhr interessiert wirklich KEIN Schwein, was es in der Morgensendung unter der Woche um 7:10 zu gewinnen gibt)


"Von mir als Moderator wird das verlangt, was von nix und niemanden andres im Sender verlangt wird: Kreativität. Wenn aber sonst nix Kreatives im Sender vorherrscht (außer die Formulierung von MA-PM), wie soll ich mich als Mod. motivieren, mit immer neuen Lobpreisungen den letzten Dreck schmackhaft zu machen!?"

Das ist verdammt wahr. Der Moderator an sich ist nur Mittler (im Sinne des Wortes), d.h. wenn nicht zum Vermitteln da ist, kann er auch nix dazutun. Ausser er arbeitet in Personalunion auch noch als Redakteur (was ja heute in den meisten Fällen so ist). Allerdings braucht er auch da noch die nötige Zuarbeit der anderen Kräfte im Haus. Aus dem hohlen Finger saugen kann er sich auch nix.
 
AW: Polemik zu "my radio Mailbox"

"Von Buchtiteln, Betreffzeilen und guten Teasern" heißt die aktuelle Kolumne.

Getreu dem Motto, dass, wer austeilt, auch mal einstecken können muss, gebe ich der großen Versuchung, mit einer Polemik zu antworten, nach...

"„Betreff: Hoher Geldeingang auf Ihrem Konto“, also diese E- Mail würde ich sofort lesen."


Ich nicht. Mails mit dieser Betreffzeile sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Spam. Das hat sich inzwischen doch schon etwas unter den das Internet nutzenden Menschen herumgesprochen. Selbst alle, um aus dem eigenen Nähkästchen zu plaudern, 60plus-Verwandten haben das begriffen. Die Lieblingszielgruppe aller Dudelfunker übrigens auch.

"Oder den Zeitungsartikel, der mir verspricht: „Wie Sie mit der geheimen Macht Ihres Unterbewusstseins alle Ihre Träume erfüllen“."


Wenn ich daran glauben würde, dass das Unterbewusstsein eine geheime Macht ausübt oder ich an geheime Mächte an und für sich glaubte, nun - dann würde vielleicht auch ich lesen. Leider bieten die Druckschriften, die ich konsumiere, keine Artikel diesen Kalibers an.

By the way: "alle Ihre Träume erfüllen", das hat irgendwie den Charme einer Lotteriedrückerkolonnenwerbung oder einer kopierten Schulungsmappe für Matratzenverkäufer.

"eine Freundin gestand mir kürzlich, sie hätte eine neue Zeitschrift nur wegen der Schlagzeile: „Warum ein paar Pfund mehr schlau und sexy machen“ gekauft."

Wenn Sie Persönliches offenbaren (und Geständnisse einer Freundin sind etwas sehr Persönliches), dann darf ich mit Persönlichem kontern: in meinem Freundeskreis dürfte niemand sein, der auf solch platt-billige Headlines hereinfallen dürfte. Kaufen würden sich manche (sind übrigens auch Dicke und Dünne drunter, aber keine Dummen ) das Heft trotzdem - um sich kaputtzulachen über solch realsatirische Reißereien.


"Und mein Nachbar im Flugzeug hat gerade eben beim Einsteigen nach dem Männermagazin gegriffen, das auf dem Titel mit der Schlagzeile warb: „So machen Sie jede Frau glücklich“."


Interessant ! Mit welcher Airline sind sie geflogen ??? Ich krieg da immer nur den doofen Spiegel, den blöden Focus, die langweilige FAZ, die öde Süddeutsche - mit viel Glück mal den Stern, da sind ja wenigstens auch ab und zu mal paar bunte Bilder drin.

Aber nein. Ich mache ja nur den Fehler, zu vergessen, dass unsere Hörer ja alle nur einfach gestrickt, blöd und leicht verführbar sind...oder wollten Sie das gar nicht suggerieren ?

Als "Teaser" für den Kolumnentext war es gewiss nicht der Prickelndste, meiner bescheidenen Meinung nach.

"Wenn ich Radio höre, höre ich leider selten so gute Teaser, so wunderbare „Neugierig- Macher“, die bewirken, dass ich mehr von dieser Morgenshow oder unbedingt den nächsten Musicsweep hören will."

Darf ich mal, obwohl alle Formatfetischisten sicher gleich eine ungesunde Veränderung ihres Blutdrucks feststellen werden, ganz ketzerisch schreiben, welches mein erster Gedanke bei diesem Satz war ?

Könnte es denn nicht ganz einfach sein, dass das, was geteased wird und überhaupt im Programm noch stattfindet, in den meisten (oder zumindest sehr vielen Fällen) prinzipiell so grottig und nervtötend ist, dass man ein Fall für den Psychologen wäre, wenn man hierauf eine echte, aufrichtige und kribbelnde Neugierde entwickelte ?

Dankenswerterweise sind in der Kolumne ja genau die Inhalte aufgeführt, die man landauf, landab, 24/7 auf allen Popwellen hören muss - seit Jahren übrigens. Ich zitiere die Schlagworte, die - zu Recht - für viele Macher, die ihr Hirn noch nicht ganz im Tausch gegen die Honorarabrechnung abgegeben haben, inzwischen Reizworte sind:

"Die Sängerin Anastacia"..."Phil Collins "..."die Hitsingle „Thriller“..."eine weitere Folge unserer Kanzlerinnen-Comedy"....."„Können Sie sich vorstellen, wie es klingt, wenn der Münte unserer Angie eine Liebeserklärung macht? "..."„Erkan und Stefan live zu Gast "...."Telefoncomedy"...": „Der romantischste Heiratsantrag des Jahres live bei uns"....."Sie liegen am Pool Ihres 5 Sterne Hotels und freuen sich schon auf das exotische Abend-Buffet unter freiem Sternenhimmel“."....

Eben haben wir schon den größten programmlichen Bestandteil des real existierenden deutschen Privatradios abgehandelt. Mit diesem dürren inhaltlichen Gerüst wird seit Jahren Sparflammenprogramm gemacht.
Die Berater, funkelnden Auges angesichts dicker Schecks, die als Belohnung für ihre genialischen Ideologien eintrudeln werden, würden mich jetzt sofort unterbrechen: "Ist doch erfolgreich"/"Die Leute wollen das"/"Stelle deinen persönlichen Geschmack niemals über den der Hörer" /etc etc....die Sprüche kennen wir alle.

Hier sage ich nun Folgendes: Ja, viele Sender verdienen mit dieser Masche, Geld. Bei der Mediaanalyse gewinnen sie vielleicht sogar Hörer hinzu.
Seid glücklich damit, solange es noch so läuft. Solange niemand ernsthaft die MA in Frage stellt, die weniger ein Hören, sondern vielmehr ein "Eingeschaltet haben und Claim irgendwo mal gehört/auf Plakatwänden gelesen haben" ausweist.
Welche Werbeplattformen boomen, und warum ? Und welche boomen nicht ?
Wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, kann man derzeit nicht gerade von exorbitanten Wachstumsraten bei Hörfunkwerbung sprechen - im Gegenteil. Angesichts dessen, dass Sender Hörer immer weniger binden, ein Trend, der gewiss anhalten wird. In vielen Funkhäusern laufen schon Strategien, um entsprechende Umsatzeinbußen aufzufangen - nicht ohne Grund.
Von iPod und Co. mal ganz zu schweigen.

Nun, wir erfahren jetzt aber in der Kolumne, dass das ja alles gar nicht so schlimm enden muss. Denn, wenn wir endlich mal anständig und kreativ die täglich gleiche Soße teasen, dann klappts auch mit den Hörern !

"Wenn wir uns manchmal mehr Mühe gäben, würden wir unsere Hörer sich noch mehr angesprochen fühlen, weil unserer Moderationen mehr leben, mehr Farbe haben, mehr als leere Phrasen sind, Musikkompetenz beweisen, unterhalten und vielleicht sogar zu einem Schmunzeln anregen. "

Diese Passage unterschreibe ich sofort!
Leider aus wohl anderen Gründen, als es die Autorin im Sinne hat.

Wer ist mit "wir" gemeint ? Die Beraterzunft, zu der sich die Autorin sicher zugehörig fühlt ? Die Programmchefs ? Die Gesellschafter ? Oder nur die Mods, die mal wieder zu blöd sind, Scheiße überzeugend als Gold zu verkaufen ?

Unvorstellbar für mich, dass sich Hörer noch mehr (!!!) angesprochen fühlen könnten. Ich behaupte ganz einfach: das vielerorts real existierende deutsche Privatradio spricht Hörer nicht mehr oder nur noch rudimentär an. Und das liegt ganz gewiss nicht am Teasing...

"Mehr als leere Phrasen": warum nur assoziiere ich damit die grenzdebilen Claims, auf die alle Berater und Programmchefs so was von abfahren und die viel mehr Hörern mächtig auf die Nerven gehen, als selbst der anständigste Berater je in seinem Leben zuzugeben bereit wäre ? Warum greifen immer mehr zum iPod.....?

"Mehr leben, mehr Farbe haben" - das klingt richtig schön. Jetzt versuchen wir doch mal einen kurzen Moment lang, realistisch zu sein. Lebenserfahrung haben wir ja alle, und zur Not gibts ja noch die aufklärerischen Zeitungsartikel vom Anfang der Kolumne...: wie soll etwas lebendig "verkauft" ( alleine das Wort ist eigentlich schon Blasphemie, aber selbst ich kann eine gewisse Abstumpfung nicht leugnen...) werden, das organisch schon längst tot ist ?
Nicht einmal ein Leichenbestatter käme auf die Idee, seine kosmetischen Künste am Leib Verstorbener als "Wiederbelebung" zu "verkaufen".
Von den Moderatoren wird es täglich gefordert.

Konkret: Sie haben einen ellenlangen und/oder phantasielosen, von daher schon:toten, Claim, der in JEDEM Break, in JEDEM Zusammenhang brav kommuniziert werden muss, und zwar wortwörtlich. Hier mehr "Leben und Farbe" einzufordern, ist sehr löblich,aber - bei allem Respekt und mit allem Verlaub - auch recht naiv.
Unklarheiten, weshalb ? Nun: die Frequenz, der oft unpassende Kontext, die sprachliche Armut der meisten Claims. Von der Beliebigkeit, da jeder Sender sowieso einen ähnlichen vor sich her trägt, ganz zu schweigen.

"Musikkompetenz" wird eingefordert. Ulkigerweise verbunden mit dem Teasingvorschlag, die nicht vorhandenen Haare von Phil Collins oder die Burger- und Biervorliebe von Anastacia zum Thema zu machen. Über diesen Widerspruch müssen wir, so glaube ich, kein Wort mehr verlieren, gelle ?

"„Gleich ein Mann, der Musikgeschichte geschrieben hat, seit einem Vierteljahrhundert mit derselben Frau zusammen und Vater von 7 Kindern ist...“"

Diesen Teaser fände die Autorin "deutlich interessanter".
Nun, diesen Teaser konnte man in den vergangenen zehn Jahren mit Sicherheit mehrfach auf zahlreichen deutschen Stationen hören. Nicht nur aus diesem Grunde finde ich ihn alles andere als interessant.
Er macht aber deutlich, wo die Crux liegt, die ja auch in der Kolumne deutlich benannt wird:

"Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ganz schön anstrengend ist, dieselbe Promotion nach vier Wochen immer noch anders zu verkaufen."

Oh ja ! Und es mutet fast so an wie die Tätigkeit des berüchtigten Hamsters im Rad: er strampelt wie bekloppt, aber das, was er will, kann nicht gelingen... Wem dieser Vergleich zu sehr hinkt: da gabs mal so nen alten Griechen mit dem Berg und dem Fass...

"Aber das ist dem Hörer egal!"

Ich versteige mich nun ganz mutig zu der Behauptung: dem Hörer ist es tatsächlich egal. Ihm wäre es auch völlig schnurz, wenn er nach vier Wochen dieselbe Promotion im Handstand, mit einem Glas kalten Chablis, einer leicht beschürzten Hostess und einem Fächer wedelnden Lakaien an seiner Seite präsentiert bekäme...die

"Und dem Programmchef – zu Recht – auch."

Genau ! Weil der in vielen Fällen die Ermahnungen und wertvollen Tipps seiner teuer bezahlten Berater im Hinterkopf hat, die ihm ständig einflüstern, dass

- eine Maximierung durch Reduktion
- eine höhere Reichweite nur durch extrem pervertierte Penetration (des Claims, selbstverständlich)
- eine prinzipielle Den-Hörer-für-dümmer-verkaufen-als-er-ist-Haltung

notwendige Voraussetzungen für Quoten- und somit kommerziellen Erfolg darstellen.

"Zur Zeit gibt es irre viele Gewinnspiele, die mit hohen Jackpotsummen arbeiten. Und dennoch sind die Teaser auf diese Gewinnspiele manchmal wenig kreativ."

Da sind die Teaser ja wie die irre vielen Gewinnspiele: wenig kreativ, oder ?


"Dabei ist es doch ganz einfach und macht nur wenig Arbeit, um eine 5-stellige Geldsumme einen interessanten Teaser zu kreieren. Auch wenn die Promotion schon in Woche 5 angelangt ist."

Natürlich ! Weil jeden Hörer eine fünfstellige Gewinnsumme sowas von vom Hocker reißt, dass es eine wahre Pracht ist ! Wir reden hier ja nicht von Häusern oder Luxusautos - nein ! Wir sprechen von einem 10.000 €-Jackpot, manchmal sogar 20.000 !!! Noch mehr erregt wird der Hörer, wenn ihm die sensationelle 10.000 €-Gewinnchance inkl. Abzockhotline zehnminütlich um die Ohren geknallt wird !

Mein kleines "Fazit": es ist nicht (nur) das Teasing, das in vielen Fällen sicher grenzwertig umgesetzt wird - beim zunehmenden Trend, Programm von billigen Claimnachsagern machen zu lassen, allerdings kein echtes Wunder. Von nix (=wenig Investition in Personal ) kommt eben auch oft nix (=superkreatives zehnwöchiges Dauerteasing für grenzdebile Abzockgewinnspiele).

Der Fisch, so besagt ein altes Sprichwort, stinkt vom Kopf her. Und was für die Biologen und Hein auf dem Fischmarkt gilt, gilt doch bestimmt auch für die Kommunikationsbranche.
Ein blutleeres, zunehmend von Mathematikern anhand teilweise dubiosen, da statistischen Anforderungen kaum genügenden Zahlenmaterials in Excel konzipiertes, an der entscheidenden Schnittstelle von persönlich entmannten und von oft zynischen "Typberatern" geformten sog. "Personalities" (auch dieses Wort im deutschen Radiosprachgebrauch eigentlich ne Blasphemie) präsentiertes Programm leidet zu allererst daran, dass es außer kalkulierter Nerverei und Penetration die Menschen nicht weiter berührt. Wie sollte es denn auch ?

Für die nächste MA mag es mehr als ausreichend sein, dass viele trotzdem "hören" - oder sollten wir ehrlicherweise nicht sagen: das Radio angeschaltet lassen. Für die nächste Bilanz mag es reichen, dass ausreichend Calls auf der 01379... generiert wurden (wie es immer so schön heißt).

Für das Überleben des Mediums, und da schließe ich jede Mittelfrist-/Langfristwette ab, ist das alles tödlich. Ein superkreatives Teasing allein wird das nicht mehr ändern können.

Oder sehe ich alles völlig falsch ? Man lernt ja nie aus...
 
AW: Der aktuelle Malak

@Kaffeemühle

Danke! Bravo!

Ich sehe Deine Zeilen weniger als Polemik, sondern eher als Realität.
In der Tat decken sich Deine Kommentare mit den Gedanken die ich beim Lesen des lustigen Letters hatte. Ich war sogar schon so weit, ernsthaft darüber nachzudenken, eine Radio-Comedy mit dem Arbeitstitel "Die Radionanny" zu planen. ;)

In diesem Sinne: Danke für Deine Zeilen, die mir einen guten Start in den neuen Tag verschafft haben.

Schönes Wochenende!

Markus
 
AW: Der aktuelle Malak

@ Kaffeemaschine:

Der Grieche rollte einen Stein, kein Faß. Ansonsten Gratulation zu einem der besten und fundiertesten Beiträge, die ich in diesem Forum je gelesen habe!
 
AW: Der aktuelle Malak

Natürlich, JB, sind das nur Beispiele von Beraterin Malak, aber es wollen Beispiele für etwas sein, nämlich für gute und kreative Teasings. Das sind sie aber eben nicht. Teasings dieser Art sind ständig irgendwo zu hören und aus den Gründen recht geistlos, die Kaffeemaschine angeführt hat. Sie bringen nichts Neues über den Musiker/Interpreten und sie haben wenig Bezug zum Musiktitel selbst. Schließlich macht es einen Titel nicht interessanter, dass ihn ein Mensch interpretiert über dessen Haar-Hit-Verhältnis ich etwas zu berichten weiß.

Zu den Titelzeilen, die Frau Malaks Bekanntenkreis offenbar zu Kaufentscheidungen nötigen, hat Kaffeemaschine bereits alles Nötige gesagt. Problematisch ist doch, wenn wir Malaks Einlassungen reflektiert betrachten und mit dem, was uns durch Berater vermittelt wird und was uns unsere Erfahrungswelt alles eröffnet, vergleichen, dass wir dann kaum um den Schluss herumkommen, "leere Phrasen" gelesen zu haben. Das Gerede von mehr Farbe und mehr Leben ist doch genau das, was wir überall dort lesen und hören, wo die Rethorik den Inhalt längst verdrängt hat. In der Werbung. Kompetenz, Innovation, Leben, Gefühle, Authentizität/Ehrlichkeit, Farbe, Buntes, Frische ... Herr im Himmel, das ist so schal und leer, dass es, ja, ... zum Radio dieser Tage passt. Kreatives, Überraschendes, Lebendiges kann erst dort entstehen, wo diese Allerweltstipps hinter einem bleiben, wo man das Übliche hinter sich lässt. Herr Lemmer formulierte es aktuell ja so: "Sie erfinden wohlfeile Schlagworte, von denen sie sich Zustimmung erhoffen, vergessen aber darüber Substanz und Inhalte."

Ob die exakten Uhrzeiten den Hörer tatsächlich dazu bewegen, zu eben dieser Uhrzeit einzuschalten? Eine Studie mag es richten, ich weiß es nicht. In einem aber bin ich mir relativ sicher: Wenn der Inhalt tatsächlich interessant ist und dem Hörer das entsprechend vermittelt werden kann, dann interessiert es ihn nicht mehr, ob 7 Uhr 9 oder 7 Uhr 14, dann reicht "kurz nach sieben".

Unterm Strich mag man Malaks Ratschläge, Tipps und Anregungen einfach unter dem Gesichtspunkt sehen, unter dem sie sie geschrieben zu haben scheint: Den Hörer so am Hören halten, dass es MA-relevant auswertbar ist, oder wie sie es formuliert, "damit der Hörer erstens eine bestimmte Sendezeit lernt, zweitens eventuell fünf Minuten länger hört als sonst und drittens (...) zu einer anderen Sendezeit als sonst einschaltet".
Kann man machen. Kann man aber wenig Kreatives von erwarten. Schließlich schreckt den Durchschnittsmenschen nichts mehr als Neues und Unbekanntes. Gruß vom Bauern.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben