Der Amoklauf und die Medien

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Ich kann leider keine Auskunft darüber geben, wie außer dem DLF die Radiosender heute dieses Thema begleitet haben oder noch begleiten werden. Beim Fernsehen jedenfalls bin ich ordentlich bedient. Allen voran durch die ARD: 12 Uhr Tagesschau extra, trotz gemeinsam auszustrahlender "heute"-Sendung.
Um 17 Uhr Tagesschau, anschließend Brisantes in epischer Länge. Um 18 Uhr dann nicht, wie angekündigt, Sportschau live mit Biathlon, sondern Tagesschau extra, laut Videotext bis 18.05, tatsächlich aber wird zur fast besten Sendezeit ab 18 Uhr live die PK übertragen. Diese dauert, auch im Ersten, noch an. Man kann sie sich zusätzlich auf Phönix !, N24 und n-tv reinziehen.
Biathlon live hingegen wartet und wartet und wartet, die Sendezeit wird kürzer und kürzer, die Übertragungsrechte werden da einfach mal "liegen" gelassen, die teure Produktion in Übersee spielt dabei auch keine Rolle.

Dann heute ab 20.15 Brennpunkt, ausgewiesene Dauer: 30 min; 22.15 "Tagesthemen extra", 22.20 Hart aber fair zum selben Thema, 23.20 dann die regulären Tagesthemen.

Im ZDF "begnügt" man sich mit einem ZDF-Spezial von 19.25 bis 20.15, sonst ist laut VT nix anderes zu bemerken.

Sehe ich es etwas zu eng, wenn ich denke, die ARD reagiert sehr, sehr über?

Ich habe es noch nie erlebt, dass zur besten abendlichen Sendezeit eine PK in voller Länge (man ist ja noch nicht mal nach einer gewissen Zeit ausgestiegen) auf einem Hauptprogramm übertragen wird. Dabei fällt aber nicht Marienhof und "VL" weg, sondern eine in der Produktion teure Live-Übertragung einer beliebten Sportart, die über eine Sendezeit von 18 bis 20 Uhr sich sehr freuen dürfte.


18.50 übrigens ist grade die PK vorbei und man "steigt" ein.

Gibt es ähnliche (Über-?)Reaktionen auch im Radio?

Entdecken die privaten Regionalsender dabei wieder das Wort?
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

OT: hier trotzdem mal ein aufschlussreicher Artikel in faz.net zum Zustand des ÖR TVs.

Winnenden im Fernsehen
So was ist hier noch nie passiert

Von Jörg Thomann

11. März 2009 Gleich nach der Werbung, sagte Katja Burkard im RTL-Magazin „Punkt 12“, werde man wieder zurück sein und „alle neuen Informationen“ zum Amoklauf in Winnenden liefern: „Dort soll es mindestens zehn Tote gegeben haben, und der Täter . . .“ Weiter kam sie nicht. Stattdessen kam Oliver Geissen, fläzte sich auf einem roten Sofa, und es wurde der Senderslogan „Mein RTL“ eingeblendet, um den Werbeblock einzuläuten. Dumm gelaufen, doch so funktioniert nun mal das kommerzielle Fernsehen.

Aber immerhin: Es funktioniert. Von der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz, namentlich der ARD, konnte man das an diesem Mittwoch nicht sagen. Man muss sich das einmal vorstellen: Es wird ein verheerendes Blutbad in einer deutschen Schule angerichtet, die Nachrichtenagenturen melden zehn, zwölf, sechzehn Tote, die meisten von ihnen Minderjährige, der Attentäter ist in diesem Moment noch flüchtig, die Fernsehsender von CNN über n-tv bis RTL berichten live – und das Erste Deutsche Fernsehen zeigt ein Skirennen. Ski-Weltcup, Abfahrt der Herren. Und während auf den anderen Kanälen die Reporter in Winnenden mit der Frage kämpften, wie so etwas geschehen konnte, fragte der ARD-Reporter den früheren Skiläufer Markus Wasmeier: „Ist es die richtige Entscheidung, den Start etwas nach unten zu verschieben?“ Auf die Idee, das Programm zu ändern, kam die ARD nicht. Schließlich hat sie in die Sportrechte ja teure Gebührengelder gesteckt.


Routine und Leidenschaft

Tragödien wie jene von Winnenden beleuchten schlagartig den Zustand des Fernsehens. CNN berichtete früh und ausführlich, in jener Mischung aus professioneller Routine und empathischer Leidenschaft, die für deutsche Sender unerreichbar scheint. Bei einem solchen Drama schlägt die Stunde von Reportern, die nur deshalb vor der Kamera auftauchen, weil sie den kürzesten Anfahrtsweg hatten – und nicht jeder zeigte sich der Aufgabe gewachsen. Das ZDF hatte mit Andreas Linke immerhin frühzeitig einen Korrespondenten am Ort, der auch die unbeholfensten Fragen der „Drehscheibe Deutschland“-Moderatorin („Ist es so, dass viele jetzt erschütterte Bemerkungen gemacht haben, dass sie sich das nicht vorstellen können?“) gelassen beantwortete.

Die RTL-Reporterin Sarah Jovanovic hingegen schien geradewegs dem Kinderfunk entsprungen: „Es war Wahnsinn, überall standen die Rettungswagen rum“, berichtete sie, die Helfer freilich seien „superschnell“ vor Ort gewesen. „Ein Chaos vom Feinsten“ beobachtete sie vor der Schule. Minuten später tauchte sie auch bei n-tv auf, wo sie „ein Großaufgebot vom Feinsten“ registrierte. Jovanovics Fazit: „So was ist hier noch nie passiert.“



Der Totalausfall der ARD hätte wettgemacht werden können durch Phoenix oder den regional zuständigen Südwestrundfunk. Um Viertel vor zwölf, als CNN oder n-tv das aktuelle Geschehen kommentierten, lief auch beim Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix etwas zum Amoklauf – und zwar zu dem von Emsdetten vom November 2006. Kurzerhand hatte Phoenix einen alten Beitrag über Amokläufe ins Programm gehoben, zur völligen Verwirrung aber rechts oben „Amoklauf in Winningen“ eingeblendet. Die aktuellen Informationen tauchten nur in einem Laufband auf. Phoenix – ein Dokumentations-, aber gestern gewiss kein Ereigniskanal.

Und der SWR? Der zeigte, unverdrossen und ohne Laufband, seine Zoo-Sendung „Eisbär, Affe & Co.“. Gegen halb eins war kurz Zeit für einen dreiminütigen Nachrichten-Flash. Gleich danach ging’s dann wieder zurück zum „Steinböcklein“, das im Stuttgarter Zoo auf die Waage gehoben wurde.



Text: F.A.Z.
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

Ich wäre heute weder auf die Idee gekommen noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, tagsüber Fernsehen zu schauen. Tagesgeschehen halte ich eher für Radiostoff als für TV-Stoff. Die Kritik der F.A.Z. kann ich daher auch nicht nachvollziehen. Und heute abend, wenn die Nation vor dem Fernseher sitzt, kommt auch in der ARD sehr viel zum Thema.

Auch kann ich den Tenor des Artikels nicht nachvollziehen. Erst wird RTL als "funktionierend" gelobt, ich sehe aber nicht, wo man sich dann später mehr hervorgetan hätte als andere Sender. Und CNNs "Mischung professioneller Routine und empathischer Leidenschaft" hat mich bisher eher abgeschreckt als fasziniert.

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Ach ja, fürs OT: Der DLF hat eben eine sehr informative "Hintergrund"-Sendung zum Thema gebastelt. Und bei der BBC, zu der ich dann umschaltete, waren die ersten ca. 8 Minuten der Nachrichten dem Amoklauf gewidmet.
 
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SWR 3: 12-19 Uhr SWR 3 AKTUELL mit Hintergrundinformationen und ruhigem Musikprogramm - sehr gut gemacht! Andreas-Müller-Veranstaltung in Böblingen wurde abgesagt. Während der Sondersendung keinerlei Eigenwerbung.

ANTENNE 1: Musik wie immer, zwischenzeitlich eher minderwertige Kurzinfos. Um kurz vor 12.00 Uhr verkündete der Privatsender die Festnahme des Amokläufers. Musik wie immer, auch Eigenwerbung für eine Job-Chart-Show lief weiter.
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

Kein Medium hat heute die BILD geschlagen. Kein einziges.

Der Tod des Amokläufers war schon eine ganze Weile bei denen auf der Internetseite, bevor andere Medien es bestätigten.

Und nun? Leserfotos! Ja, die "blöden BILD-Leser" haben geknippst. Und siehe da: Das ist authentisch.

Die "alten Medien" wie Radio und TV hatten und haben sowieso in Deutschland die Nachtkappe auf. Wenn ich mir überlege, was SKY News daraus gemacht hätte...
 
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Dieses Ereignis hat mich tief erschüttert. Allerdings neben der Tatsache, dass ein 17jähriger Amokläufer mehrere Menschen, vor allem Kinder getötet hat - war es die Berichterstattung, die mich fassungslos durch die Programme zappen ließ. Auf der verzweifelten Suche, nach aktuellen Informationen und vernünftiger Berichterstattung. Leider war das ein hoffnungsloses Unterfangen. Jawohl, die RTL/n-Tv Reporterin Sarah Jovanovic begegnete mir dabei gleich mehrfach...das war ja wirklich "vom Feinsten".

Angefangen hatte mein TV Tag aber bei der ARD, die allerdings gegen Viertel vor zwölf noch keine Bilder hatte und in der Tagesschau nur einen Reporter am Telefon - der offenbar auch noch nicht vor Ort war und reportierte, wie er zum Tatort läuft...schwer außer Atem.

Gegen Viertel nach 12 hatte N24 jemanden von der Polizei live am Telefon, der den beiden Moderatoren ohne das übliche Verschleiern von Informationen jede Frage direkt beantwortete und die zu diesem Zeitpunkt brandneuen Infos ausplauderte, dass nicht 10, sondern bereits 11 Tote bestätigt wären und der Amokläufer entgegen anderslautender Meldungen noch NICHT gefasst sei...Noch während der Moderator versucht, eine weitere Frage zu stellen, blendet N24 aus und sendet WERBUNG. In den nächsten 10 Minuten bekommen N24 Zuschauer keine neuen Informationen vom Amoklauf, dafür aber reichlich Produktinfos. N-TV guckt offenbar kein N24 und redet auch eine halbe Stunde später noch von 10 Toten - während auf N24 ein weitere Telefoninterview mit der Polizei sogar den Namen des Täters enthüllt. RTL guckt auch kein N24 - weiß aber zumindest, wo der Täter herkommt und hat einen Reporter mit Telefon in seinem Heimatörtchen/Stadtteil abgestellt. Doch da war alles ruhig und es lief sogar eine Frau mit ihren 2 Kindern an ihm vorbei - beruhigend, oder?

Auf n-TV liefen weiterhin die wenigen aufgenommenen Bilder in der Endlosschleife, dazu natürlich die obligatorischen Interviews mit einem Psychologen - auch N24 hatte schnell eine Psychologin organisiert, die aufschlussreich mitteilte, dass das natürlich eine unglaubliche Stresssituation für alle Beteiligten sei.

Als das Gerücht die Runde machte, der Täter hatte eine Geisel - waren alle Sender erstmal überfordert - und sendeten Telefoninterviews mit Radiokollegen.

Diese konnten natürlich gar nicht aktuell informiert sein, schließlich müssen Sie regelmäßig irgendwo gerade live berichten - in so einem Fall meldet sich Deutschlandweit natürlich fast jeder Sender und will Korritalks geliefert haben - ein wirtschaftlich denkender Radioreporter sendet natürlich lieber, als neue Informationen einzuholen. Doch dafür hat ja jeder seinen Praktikanten mit dabei. Und in der Redaktion wird schon jemand die Pressekonferenz bei n-TV aufnehmen.
 
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Terence Hill: Gut auf den Punkt gebracht: Hauptsache live dort sein, Aktualität und "Hintergründigkeit" heucheln, obwohl noch nichts richtig fest steht. Gesicherte Infos abwarten bis zu einer PK? Dauert zu lange. Lieber eilig Experten auftreiben, stundenlang im Studio oder am Telefon rumschwadronieren lassen, Mutmaßungen anstellen, TV-Praktikantinnen als Korri vor die Kamera stellen...

Was habe ich davon??? Meine Neugier gestillt? Oder nur gegafft?

Übertriebener Aktionismus.
Ist es schlimm, wenn die ARD einen Ü-Wagen eine halbe Stunde NACH RTL parat stehen hat?
Ist es schlimm, wenn Sender erst NACH Bild-Online darüber berichten und vorher ggf. erstmal abchecken, ob das Gemeldete überhaupt stimmt?
Hat schon jemand was von Recherche gehört?

Betroffen vom Amoklauf an sich blicke ich auch betroffen auf den typischen medialen Zirkus, der wie so oft veranstaltet wird.

Aber: Es müssen ja Sendeminuten gefüllt werden.
Und der faz.net-Artikel ist anscheinend genauso fix geschrieben, wie die TV-Praktikantin vor's RTL/n-tv/VOX-Mikro bzw. Kamera gestubbst.
 
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Bei Radio NRW gabs heute sogar eine Sondersendung der NRW-Infothek, die von einigen lokalen Sendern übernommen wurde (16 - 18 Uhr). War ordentlich gemacht.
 
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Interessant übrigens auch die Leserkommentare auf der FAZ-Homepage unter dem hier zitierten Artikel. Die werden Dir in der Mehrheit auch gefallen, Sachsenradio2.
 
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Was die ARD heute abend abgeliefert hat, und was der SWR jetzt macht, finde ich ziemlich gut. Gilt auch fürs ZDF. Deren Sendung und der Brennpunkt in der ARD waren gut recherchierter Qualitätsjournalismus.

Was die Privatsender heute tagsüber abgeliefert haben, war streckenweise auch blinder Aktionismus, ich sage nur: "In dem Ort hier leben 27.000 und ein paar Zerquetschte".

Kann sich ja jeder aussuchen, ob er eher sensationsgeil ist oder seriös informiert werden möchte.
 
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Antenne Bayern --> Alle 15 Minuten aktuell informiert. Und siehe da: sie könnens noch! Super berichtet, jounalistische Hintergründe... Klang nach großem Kino
 
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Habe heute auch mit Entsetzen die Berichterstattungen verfolgt und bin froh, dass die ARD im TV und SWR3 im Radio sich in bodenständiger Zurückhaltung übten, während RTL im Mittagsmagazin ordentlich wild spekulierte. Zum Glück kam um 14 Uhr der Geißen und es war wieder Business as usual.

Erschreckend auch, dass in Köln ein Haus einstürzt und ein wenig weiter bei RTL weitergesendet wird, als wäre nichts gewesen.

Das, und genau das, ist es, worin sich die Qualitäten der ÖR von den Privaten unterscheiden! Ich will keine reißerische Bild-Zeitungs-Berichterstattung, sondern sachliche Informationen die mir nicht wie eine Mediamarkt-Werbung entgegenhämmern!

Das gilt auch beim Radio: SWR3 dämpft sein Programm, lässt die Hörer ihre Eindrücke schildern, geht behutsam mit den Geschehnissen um, reagiert wie man es erwartet. Was machte RPR? Fröhlich weitersenden mit den üblichen Lila-Laune-Hits.

Seit Jahren hämmert man hier auf der GEZ und den ÖR herum, aber heute hat sich wieder mal gezeigt, dass man dort professionell mit Katastrophen umgehen kann!
 
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Radio als Nebenbeimedium, gehört auf der Arbeit und im Auto. Und dann auf Sendern wie ABY alle 15 Minuten damit zugetextet, auf BR 3, auf B5, auf B1.... ???

Welchen Sender soll ich bitte dann hören, wenn ich nicht dauernd wissen will, ob die Opfer 14 oder 15 Jahre alt sind und ob sich die Todeszahl grad auf 17 erhöht hat?
Genau daselbe im TV: ICH will die angekündigte Biathlon-Übertragung sehen, statt dessen läuft dort das, was aus dem üppigen Gebührentopf in den Ereigniskanal abgeschoben werden sollte: Eine 50minütige Live-PK zur Primetime. Journalistische Leistungen = 0, verknappte, aufbereitete Infos = 0. Sowas hat nur was in Nachrichtensendern zu suchen, aber nicht in einem Vollprogramm. Sorry.

Und Lob all denen, die journalistisch gut aufbereitet und unter Streß drüber berichten. Nur: Wieviel Amoklauf kann und will man in den Medien eigentlich konsumieren? Ich kann nur froh sein, dass grad auf einem Sender Fußball läuft, der nicht gerade Info-Kompetenz hat: Sat.1; Ansonsten würde es mir sicher schwer fallen, mich zwischen Köln, Michelle und dem schwäbischen Städtchen hindurchzuwuseln.
 
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WDR2 hat es -gemäß ihrer Aufgabe- auch gut gemacht, auch wenn ich der Meinung bin, es muss nicht jedesmal zwingend der Einspieler "WDR2 - Aktuell..." davorgeklatscht werden, da es eh hauptsächlich um das Thema ging. Das nervte beim 10. Mal etwas.... Es lief ruhigere Musik und "WDR2 für eine Stadt" wurde auf eine kurze Zusammenfassung zusammengestrichen.
 
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@sachsenradio:

Deine Ski-Veranstaltung wurde später noch gezeigt. Und verzeih den Verantwortlichen, dass die Pressekonferenz zu einer dir nicht passenden Zeit übertragen wurde!

Morgen können wir die Einschaltquoten sehen die zeigen, dass dieser sinnlose Amoklauf viele Menschen interessiert. Nicht nur aus gaffender Neugier, sondern weil es erschüttert und bewegt.
 
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Ich kann leider nicht beurteilen, welches Kamerateam zuerst vor Ort gewesen ist. Ich kann die Berichterstattung auch bloß von den ÖR und von N24 einschätzen. Ich fand die Berichterstattung ziemlich gut. Allerdings hat EinsExtra trotz dieses Ereignisses ihre Viertelstundenschleife gesendet, was ich nicht so toll fand. Die Sondersendungen heute Abend fand ich ganz gut. Vor allem das ZDF hat mit einem 1 stündigen Special eine sehr detaillierte und analysierende Berichterstattung geliefert. Zudem hab ich mir noch verschiedene Weblogs durchgelesen.
Sehr interessant sind verschiedene Accounts auf Twitter wie zum Beispiel der von Tontaube

Auch in verschiedenen Webradios und Podcasts wird heute über das Attentat berichtet und Sondersendungen stehen in verschienden Sendeplänen.
 
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@Sachsenradio2:

Also das versteh ich jetzt nicht. Deinen Enthusiasmus für Sport in allen Ehren, den ich übrigens teilweise teile, aber das ist ein überaus trauriges Ereignis, was Gott sei Dank nicht jeden Tag passiert und hoffentlich nie wieder passieren wird. Ich habe heute überwiegend Fernsehen geschaut und fühlte mich bei den ÖR gut aufgehoben. Und in solchen Sachen sind ARD und ZDF, journalistisch betrachtet, den Privaten weit voraus und haben meiner Meinung nach gut reagiert.
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

Ich kann nur für den Deutschlandfunk und SWR1 BW sprechen. Ersterer hat das Thema in den Informationen am Abend und der anschließenden Hintergrund-Sendung genau so aufbereitet, wie es sich meiner Meinung nach dem Thema auch gebührt. Sachlich, informativ, unaufgeregt Und auch SWR1 BW hat mit seiner extralangen Aktuell-Sendung (bis 19:30) und dem anschließenden "Thema Heute" bewiesen, dass sie noch seriösen Journalismus können. Ausführliche Berichterstattung und ruhige, nachdenkliche Musik - dem Ereignis absolut entsprechend.

Allerdings gabs mal wieder nen richtigen Patzer was die Koordination der Musik zwischen Stuttgart und Baden-Baden anbelangt. Letzter Titel vor den 20 Uhr Nachrichten in "Thema Heute" (das wohl aufgrund des Regionalbezugs ausnahmweise länderübergreifen aus Stuttgart gesendet wurde): Howard Jones "Hide and seek" (sehr schöner passender Titel übrigens, lange nicht mehr gehört - Kompliment an den Musikredakteur!). Aber was lief dann als Stundenopener nach 20 Uhr in SWR1 Der Abend aus Baden-Baden: HOWARD JONES "What is love". Hallo, hört denn da keiner mit??? Man könnte ja wirklich denken, dass da grade mal die selbe Howard Jones "Best Of" im CD-Player vergessen wurde (wüsste man nicht, dass die Musik aus dem Computer und dann auch noch aus 2 verschiedenen Funkhäusern kam).

Und noch 2 Beispiele:
19:35 Beatles "Yesterday"
20.16 Beatles "Let it be"

19:07 Danny Wilson "Mary's prayer" (nur in SWR1 BW)
21.24 Danny Wilson "Mary's prayer" (Gemeinschaftsprogramm)

Nicht schlecht. Wo anders würde man es heaviest rotation nennen, beim SWR hat's wohl andere Gründe. Aber das hatten wir ja schon öfter an anderer Stelle und ist ja eigentlich auch nicht Thema des Threads.
 
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@12Inch:

Die Musikredakteure beim SWR schmissen heute zum Glück kurzfristig ihre Playlisten um und programmierten ruhige Musik. In dieser Aufregung dürfen solche kleinen Fehler unterlaufen, oder?

Musikalisch wurden die Programme sehr gut gestaltet.
 
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@ radiofunky

Der eine regt sich eben über gesendete oder nicht gesendete Skirennen (oder was auch immer) auf, der andere (übrigens nur aufmerksamer Hörer und nicht Macher) über sich wiederholende Musik im Radio. Auch an so nem Tag, wenn's recht ist.

Hast Recht, war vielleicht etwas off topic... Probleme hab ich aber trotzdem keine!

@ HeavyRoation

Ja, absolute Zustimmung. Hab SWR1 ja auch im Grunde lobenswert erwähnt.
 
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