Der Amoklauf und die Medien

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Ich sehe darin keinen Gehalt, wenn ich auf allen Kanälen Reporter XY mit den neusten Vermutungen, Spekulationen und Mutmaßungen präsentiert bekomme. Ich stelle mir dabei drei Fragen:

1. Wer denkt an die Betroffenen und deren ungewollte permanente Medienpräsenz?

2. Was sollen diese Spekulationen? Ich möchte Fakten.

3. Wieso erhält ein solches "Verbrechen" eine derartige Medienpräsenz???

Da gäbe es aber durchaus auch anderes Berichtenswertes.

Das geht mir echt zu sehr in Richtung Yellow Press und "Frau drehte Mann durch den Fleischwolf, wir sprachen zuerst mit der Frikadelle."

Das hat doch mit Information und Berichterstattung ganz häufig nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun.

Aber genau das habe ich doch versucht deutlich zu machen. Die Reporter sollen sagen, was sie wahrnehmen und nicht irgendwelche Mutmaßungen und Einschätzungen zu Waffenrecht und Farbe des Fluchfahrzeugs.
mir schrieb:
Im konkreten Fall können die Reporter vor der Kamera bzw. am Ü-Wagen Fragen nach dem deutschen Waffenrecht, der Marke des Fluchtautos und andere mehr oder weniger seltsame Fragen nicht beantworten.
Und um auch dies noch zu präzisieren. Sie sollen das nicht nicht zwangsläufig pausenlos tun müssen, sondern sie sollen sich auf das Schildern von Fakten konzentrieren. Deshalb sind sie ja da - und nicht zum Spekulieren. Manche Redaktionen verstehen das aber leider anders - und stellen im Live-Gespräch Fragen, die der Mann/die Frau vor der Kamera gar nicht beantworten kann.

Ich glaube also, wir sind uns in diesem Fall einig?

Zu Deinen Fragen
1.) Die Tatsache, dass Angehörige, Hinterbliebene, Opfer durch die Berichterstattung teilweise mit in die Öffentlichkeit gezerrt werden, ist eine für viele Betroffene sicherlich äußerst belastende Auswirkung. Das ist aber kaum vermeidbar, eben weil die Anteilnahme und das Interesse und die möglichen Auswirkungen der Tat so immens sind. Abfedern kann man das als Reporter sicherlich durch eine sachliche Berichterstattung (um die es mir ja geht) - und vor allem dadurch, dass man die Angehörigen selbst in Ruhe lässt.

2.) hat sich hoffentlich oben erledigt.

3.) Weil es nun mal ein Gesprächsthema von sehr großer Bedeutung ist - und weil Fakten vermittelt werden müssen. Wem würde es nützen, wenn sich nur Gerüchte verbreiten? Den Angehörigen wäre damit bestimmt auch nicht gedient. "Geheimhalten" lässt sich die Tat eines Wahnsinnigen mit 16 Toten, mehreren hundert Polizisten und so weiter doch wohl kaum.
An allen anderen Tagen kann man dann ja auch wieder verstärkt über "anderes Berichtenswertes" berichten, zum Beispiel über Biathlon.

Sicherlich hast Du Recht, dass es von einer seltsamen Auffassung von Journalismus zeugt, wenn Spekulationen und die Behelligung von Hinterbliebenen im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen.

FC
 
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O.k., FC. Da sind wir einig.

Ich höre gerade auf hr1 Werner Reinkes Lounge, da läuft "Imagine" von Lennon.

Das lasse ich mal unkommentiert stehen.

LG in die Nacht
 
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Grün, das geht echt zu weit, daß sich Sendeanstalten mit und ohne Bild derart auf das Thema werfen, welches in der Form nichts mit Berichterstattung zu tun hatte.

Das sehe ich allerdings genauso. Und hinterher wird in etlichen Talkrunden wieder nur spekuliert, wieso, weshalb, warum? Eine wirklich brauchbare Information kann ich diesen Sendungen auch nicht entnehmen.
 
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Ich stimme Format C: bis hierhin zu.

Zudem frage ich mich, warum hier auf das Recht gepocht wird, Biathlon sehen zu dürfen? Wenn ich mich recht entsinne, lief gestern, wenn auch später, Biathlon in der ARD. Also ernsthaft verpasst hat ein Wintersport-Fan nichts. Aber ich denke, darum geht es wieder mal nicht sondern nur darum, irgend eine kleine Lücke zu finden, wo die ARD oder das ZDF Fehler in der Programmstruktur hatten oder was wann wo gesagt wurde. Und dafür zahlen wir ja die GEZ und die ÖR verdienen damit Millionen und... blablubb.

Diese Diskussion wird vermutlich noch bis zu Ostern reichen, aber eins ist mir gestern klar geworden: die enormen Unterschiede in der Berichterstattung der grausigen Tat zwischen den ÖR-Sendern und Privaten. RTL und Co. haben typisch reißerisch berichtet, da hält man die Kamera gerne drauf auch wenn der Zuschauer schon genug gesehen hat. Bei ARD (und deren Dritten) und ZDF hat man sich anfangs zurückgehalten und später ausführliche Sendungen gebracht, die dem Ereignis gerecht wurden.

Man muss hier nicht darüber spekulieren, ob die ÖR ein Länderspiel unterbrochen hätten. Man sollte sich eher fragen, ob die deutsche Nationalmannschaft nicht das Spiel abgebrochen hätte, wenn das Ganze im Spielverlauf bekannt geworden wäre?

Der Großteil hätte es gestern eher als unpassend empfunden, wenn man Biathlon der Berichterstattung vorgezogen hätte. Und wie es Makeitso erwähnte: Bei den ÖR steht der Informationsauftrag im Vordergrund und zwar für dramatische Ereignisse statt für einen (Rand)Sport. Zudem gab es genügend Alternativen für diejenigen, die was anderes wollten: bei SAT1, RTL2, Kabel1, VOX, DSF, Eurosport u.ä. wurde das reguläre Programm laufen gelassen, unbeirrt. Wenn ich mit meiner These falsch liege und den Leuten die Amok-Berichterstattung zuviel wurde, müssen die eben genannten Sender eine enorme Quote erzielt haben!
 
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Gehört nur am Rande hierhin, aber man kann davon ausgehen, dass BILD und Konsorten demnächst mit saftigen Schadensersatzklagen zu rechnen haben. Der unbefugte Raub von Bildern und Daten aus Portalen wie Schüler VZ zwecks Veröffentlichung dürfte die Anwälte der Betroffenen beschäftigen. Da gehts um Summen, da wäre mancher Dummfunk-Sender schon lange pleite. BILD kann sichs offenbar leisten. Armes Deutschland.
 
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  • Erstens ist "Raub" etwas völlig anderes.
  • Zweitens ist Raub immer unbefugt.
  • Drittens dürfte der Amokläufer mit seiner Tat zur Person von öffentlichem Interesse geworden sein, so daß er bzw. seine Rechtsnachfolger kaum mit dem Persönlichkeitsrecht oder dem Recht auf das eigene Bild argumentieren können.
  • Viertens kann man sich auch nicht auf Datenschutz berufen, wenn man die Daten selbst zur allgemeinen Begutachtung ins Internet gestellt hat.
  • Fünftens wäre zunächst einmal ein entstandener Schaden zu belegen.
  • Sechstens sind Schadenersatzsummen in Deutschland nicht so hoch, daß sie einen Radiosender in die Pleite treiben könnten.
  • Siebtens wäre es schön, wenn man wenigstens im Ansatz wüßte, worüber man schreibt, bevor man sich hochempört über "BILD und Konsorten" ausläßt.
  • Und achtens gilt natürlich weiterhin Dieter Nuhr. :rolleyes:
 
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Makeitso schrieb:
Drittens dürfte der Amokläufer mit seiner Tat zur Person von öffentlichem Interesse geworden sein

Hallo,

ist das nicht Ansichtssache?
Wer legt denn so etwas eigentlich fest? Gibt es dafür ein Kommittee ?

Werden dafür Umfragen nach dem Bekanntheitsgrad wie bei Coca Cola gestartet?

Ist Albrecht Buttolo trotz seines hohen Amtes keine Person des öffentlichen Interesses, weil ihn kaum jemand kennt?

Makeitso schrieb:
Viertens kann man sich auch nicht auf Datenschutz berufen, wenn man die Daten selbst zur allgemeinen Begutachtung ins Internet gestellt hat.

Na, meiner meinung nach gibt es da schon einen "gravierenden" Unterschied zwischen öffentlich zugänglichen Webseiten (wie Blogg oder Newsgroups) und einer Home-Page (oder "Community") die nur über ein passwort-geschütztes LogIn oder einen persönlichen Zugang zu erreichen ist. Nicht umsonst sind solche anmelde-pflichtigen Webseiten für die Allgemeinheit gesperrt!

Wenn du in der Sparkasse einen Zettel mit deiner Kontonummer und Pin gut sichtbar auf einem Tisch hinlegst, kann damit jeder machen was er will. Aber wenn der Bankangestellte auf Nachfrage jedem deine Daten gibt, sieht das dann doch schon anders aus. Oder würdest du da auch sagen "Selber Schuld, ich hätte ja bei der Bank kein Konto eröffnen müssen, jetzt muss ich halt damit leben, dass Unbefugte mein Geld abheben" ?

Bei den "Musiksendern" war übrigens das "Schmierentheater" gestern Nachmittag wieder vorbei und die Zuschauer wurden ganz normal mit Bigbrother und amerikanischen Seifenopern "beglückt", so als sei nichts gewesen.
Diese offensichtliche Heuchelei vom Vortag hätte man sich sparen können!

http://radioforen.de/showthread.php?t=41488
Das sagt ja wohl alles, oder?
Die ARD ist dankbar dass es die Privatsender gibt, an deren Niveaulosigkeit sie sich immer mehr orientieren.

Komisch dass in Ländern mit weniger privater Konkurrenz und einem "stärkeren" Staatsrundfunk dessen Angebote weitaus hochwertiger sind als hierzulande, wo man anscheinend denkt, mit den Privaten ein "Wettrennen" um die Trophäe "Wer haut am tiefsten unter die Gürtellinie" veranstalten zu müssen.

Aber der Rundfunk ist ja ein "Kulturgut" wenn es nach diesem Herrn geht! Dann sollten die Sender das auch mal zeigen!
 
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  • Drittens dürfte der Amokläufer mit seiner Tat zur Person von öffentlichem Interesse geworden sein, so daß er bzw. seine Rechtsnachfolger kaum mit dem Persönlichkeitsrecht oder dem Recht auf das eigene Bild argumentieren können.
  • Viertens kann man sich auch nicht auf Datenschutz berufen, wenn man die Daten selbst zur allgemeinen Begutachtung ins Internet gestellt hat.

Es geht nicht um den Amokläufer, sondern um einige der Schülerinnen. Das öffentliche Interesse an deren Privatbildern in geschützten Räumen musst Du mir mal erläutern.

Und für Neunmalkluge: natürlich ist ein Raub immer unbefugt. :rolleyes:
 
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Das sehe ich auch so. StudiVZ und Co. sind geschlossene Communitys, auf die man ohne Anmeldung keinen Zugriff hat. Insofern liegt da sehr wohl ein Straftatbestand vor, denn es waren eben keine öffentlich zugänglichen Fotos.
Davon ab bemühe man mal http://www.bildblog.de/

Ähnliches gilt übrigens auch für dieses Handy-Filmchen vom angeblichen Suizid des Täters. Ich kann darauf nicht erkennen, dass er sich selbst richtet. Vermutlich ist man bei N24/n-tv und wo das Ding noch so alles gezeigt wurde, aus lauter Sensationsgier erblindet...
Wer bei youtube nach dem Täternamen sucht wird fündig.
 
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Möglich ist es schon, solche Fotos auch als "Außenstehender" ohne eigenen Zugang / LogIn einzusehen, und zwar über den Direktlink, auf dem das Foto liegt. Den muss man aber kennen. Und wie kann man den herausfinden? Richtig, nur wenn man sich anmeldet und ein eigenes "Profil" erstellt hat...oder bei google nach dem richtigen Adressteil sucht!
 
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Das ist natürlich was anderes - wenn man sich erst anmelden muß, um die Daten einzusehen, dann sind sie natürlich nicht öffentlich.

BITTE???

SchülerVZ ist eben keine "geschlossene Community", da kann sich jeder anmelden und hat dann Zugriff auf alle dort eingestellten Daten. Das ist genauso öffentlich wie ein Aushang an der Litfaßsäule.

Um den Vergleich mit der Bank aufzugreifen: "Sie wollen Alokonades PIN einsehen? Das geht aber nur, wenn Sie bei uns ein Konto haben und damit Mitglied in unserer Community sind. Sind Sie? Das ist natürlich was anderes. Bitte, hier sind die Daten: ..."

Daß 14jährige Schülerinnen das nicht wissen und dann erstaunt sind, wenn sie, wie neulich in "RTL extra" praktiziert, auf der Straße von Wildfremden angesprochen und mit Einzelheiten aus ihrem Leben konfrontiert werden, ist schlimm genug. Daß Leute mit journalistischem Hintergrund, den ich bei Nutzern dieses Forums einfach mal voraussetze, ebenfalls diesem Irrtum aufsitzen, finde ich jedoch irritierend.
 
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Makeitso schrieb:
Um den Vergleich mit der Bank aufzugreifen: "Sie wollen Alokonades PIN einsehen? Das geht aber nur, wenn Sie bei uns ein Konto haben und damit Mitglied in unserer Community sind. Sind Sie? Das ist natürlich was anderes. Bitte, hier sind die Daten: ..."

Das wäre natürlich nicht in Ordnung und soweit ich dich verstanden habe, stimmst du mir darin zu. Aber bei Bildern aus dem Internet findest du das in Ordnung?

Nur weil man etwas auf einer anmelde-pflichtigen (welchen Sinn hat das wohl?) und damit nicht für jedermann einsehbaren (das LogIn und dass man von einem Student eingeladen werden muss ist die Sperre) Home-Page schreibt oder hinterlegt, heißt das noch lange nicht, dass jemand anders diese Fakten auch verwenden darf.

Es gibt auch Leute die Telefonate oder Mitarbeitergespräche aufnehmen. Ins Internetstellen dürfen sie das trotzdem nicht.

Schon allein das Anmelden von Leuten, die keine Studenten sind, ist eigentlich nicht erlaubt, wenn man es genau nimmt - weil es eben ein Verzeichnis für Studenten ist. Alle Erwachsene oder Kinder, die keine Uni besuchen müssten also "rausgeworfen" werden. So wie auch kein verschuldeter Arbeitsloser ein Konto bei der Sparkasse bekommt - aus "Sicherheitsgründen" wie man so schön sagt.
 
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@Makeitso
Ich würde mal die Nutzungsbedingungen von StudiVZ, SchülerVZ und Co studieren. Da kann sich eben nicht jeder anmelden, es sei denn er macht sich der Vorspiegelung falscher Tatsachen schuldig.
Davon ab gibts noch immer ein Recht am eigenen Bild und schlußendlich gibts auch noch Urheberrechte, die auch für Fotos eine Gültigkeit haben.
 
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Zitat Alkonade: "Es gibt auch Leute die Telefonate oder Mitarbeitergespräche aufnehmen. Ins Internetstellen dürfen sie das trotzdem nicht."

Was war dann mit dem "Crazyphone" und der Ypsilanti?

@Radiokult: Das Handyfilmchen wurde geschnitten, der eigentliche Suizid wurde nicht gezeigt. Gut so!

Übrigens konnte ich eben im Laden auf der Bild-Titelseite lesen, dass die ARD in der "Out-Liste" steht, weil dort Wintersport lief, statt wie auf allen anderen Kanälen das Amok-Thema. Man kann es drehen wie man will, irgend etwas gibt es bei der ARD scheinbar immer zu kritisieren.
 
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HeavyRotation schrieb:
Was war dann mit dem "Crazyphone" und der Ypsilanti?

Dagegen (gegen die ausschnittweise Veröffentlichung auf You tube) wurde ja auch zurecht geklagt.

Das ganze wurde nur fallengelassen weil letzendlich gar nicht mehr geklärt werden konnte, wer den "Spaß" da hochgeladen hat. So stand es in der gestrigen Lokalpresse.
Nachzulesen z.B. auf http://www.heise.de/newsticker/Ypsi...trafrechtlichen-Konsequenzen--/meldung/134426 oder bei http://www.ffn.de/aktuell/ypsilanti.html die das ganze natürlich als hervorragende Werbung für ihren Sender sehen - schließlich steht Radio-FFN damit in vielen großen Tageszeitungen namendlich erwähnt!

Das Verfahren wurde "eingestellt" (aus "Mangel an Beweisen" ?), was nicht heißt, dass hier ein Freispruch erfolgt ist. Wenn ein "im Zweifel für den Angeklagten aus Mangel an beweisen " freigesprochener vermutlicher Mörder entlassen wird, ist damit noch lange nicht seine Unschuld bewiesen ;)

Und es ist üblich, dass vor einem Telefonat gefragt wird ob man mit dem Aufnehmen einverstanden ist so wie bei den großen deutschen "Dienstleistern" wie Bahn und Co. ja auch zur "Verbesserung des Service" aufgezeichnet wird. Dagegen kann man aber vorher widersprechen.

Dass man den Anrufer nicht hinterher vor "vollendete Tatsachen" stellt gebieten eigentlich die "guten sitten" und natürlich auch entsprechende Gesetze:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verletzung_der_Vertraulichkeit_des_Wortes

§ 201 StGB schrieb:
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer unbefugt eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Tathandlungen sind sowohl das Aufnehmen, das Vorspielen als auch das Zugänglichmachen einer so hergestellten Aufnahme.

Demnach ist selbst die "heimliche Aufnahme " (wäre hier gleichzusetzen mit dem "illegalen Anmelden von Erwachsenen") verboten, aber das stelle ich mir schwierig vor, das nachzuweisen. Also gilt bei der Aufnahme an sich wohl eher: "Wo kein Kläger, da kein Richter".

siehe dazu: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,578130,00.html und http://www.fr-online.de/top_news/16...lanti-Klage-gegen-Radiosender-abgewiesen.html
 
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@ Alkonade:

Bei StudiVZ reicht eine Registrierung aus, um sich anmelden und an der Community teilnehmen zu können. Von einem anderen Studenten muss man nicht eingeladen werden.

Man kann aber auch eigene Fotos (Alben) sperren und sie nur für Freunde zugänglich machen. Um diese Fotos sehen zu können, bedarf es einer Freundschaftseinladung, die von dem betroffenen "Besitzer" des Albums angenommen sein muss.

Im übrigen gebe ich Radiokult mit den Urheberrechten Recht.
 
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Das ist natürlich was anderes - wenn man sich erst anmelden muß, um die Daten einzusehen, dann sind sie natürlich nicht öffentlich.

BITTE???

SchülerVZ ist eben keine "geschlossene Community", da kann sich jeder anmelden und hat dann Zugriff auf alle dort eingestellten Daten. Das ist genauso öffentlich wie ein Aushang an der Litfaßsäule.

Makeitso, ich empfehle Dir dringend ein Nachhilfeseminar Presserecht.
 
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Alkonade schrieb:
MemyselfandI schrieb:
Um den Vergleich mit der Bank aufzugreifen: "Sie wollen Alokonades PIN einsehen? Das geht aber nur, wenn Sie bei uns ein Konto haben und damit Mitglied in unserer Community sind. Sind Sie? Das ist natürlich was anderes. Bitte, hier sind die Daten: ..."
Das wäre natürlich nicht in Ordnung und soweit ich dich verstanden habe, stimmst du mir darin zu. Aber bei Bildern aus dem Internet findest du das in Ordnung?
Wenn ich mein Konto bei einer Bank eröffne, die eine derartige Datenschutzpolitik in ihren AGB hat, dann muß ich auch mit den Folgen leben.

Was die
Radiokult schrieb:
Vorspiegelung falscher Tatsachen
anbetrifft: Die ist erstens sprachlicher Unsinn (eine Tatsache ist eine Tatsache; wenn etwas hingegen falsch ist, ist es keine Tatsache) und zweitens nur im Innenverhältnis zwischen StudiVZ und dem jeweiligen Anmelder relevant. Im übrigen gibt es in nahezu jeder Redaktion Studenten, die dort als Praktikanten oder Volontäre tätig sind. Es muß also nicht mal was falsches vorgespiegelt werden, um an Informationen zu kommen.
 
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Auch für ins Netz gestellte Fotos gibt es Urheberrechte, wie übrigens auch für Radiobeiträge, die meist bei den Autoren oder den Verantwortlichen dieser Internetauftritte liegen. Die Veröffentlichung im Internet bedeutet keine Freigabe für die Nutzung durch andere, schon gar nicht für die kommerzielle Nutzung. Für die Gültigkeit des Urheberrechts bedarf es keiner gesonderten Hinweise.

Sonst könnte ja jeder von jeder x-beliebigen Seite Fotos nehmen. Oder jeder könnte Radiobeiträge von den Internet-Auftritten unserer Sender nehmen und ausstrahlen und sogar weiterverkaufen. Oder die Beiträge auf tagesschau.de.

Wie es sich mit den Rechten am eigenen Bild verhält, weiß ich nicht. Aber wenn bekannte Popstars entscheiden dürfen, wer sie fotografieren darf, und vor allem, unter welchen Bedingungen, was der Fotograf mit den Bildern machen darf, wo er sie veröffentlichen darf, wo nicht, dann sollte es mich doch wundern, dass das Schüler nicht düfen. Das öffentliche Interesse an solchen Fotos ist ja auch bei diesen Stars gegeben.

Je nachdem, um welche Bilder es sich handelt und wer ihr Autor ist, wäre es doch sinnvoll, die Rechtmäßigkeit bei der Verwendung der Bilder zu prüfen und Bild&co. einfach mal eine Rechnung zu schicken bei gleichzeitiger Ankündigung einer Klage wegen Verstoßes gegen die Urheberrechte. Um dem Vorwurf der Bereicherung am Unglück zu entgehen, würde ich vorschlagen, den Betrag einem zu gründeten Opferverein zu spenden.
 
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Im übrigen gibt es in nahezu jeder Redaktion Studenten, die dort als Praktikanten oder Volontäre tätig sind. Es muß also nicht mal was falsches vorgespiegelt werden, um an Informationen zu kommen.
Das ist ja richtig. Trotzdem gibt es diesen Studenten nicht das Recht, irgendwelche Bilder in irgendwelchen Gazetten abzudrucken. Wenn man sich dabei, so wie bei BILD geschehen, auch noch so blöd anstellt, dass man beinahe eindeutig verifizieren kann, dass das Bild nur aus StudiVZ/MeinVZ oder SchülerVZ stammen kann, weil man schlicht zu blöd ist sich aus dem Quelltext die genaue URL rasuzusuchen, dann hat man es schlicht nicht anders verdient, als eine vor den Latz geknallt zu bekommen.
 
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Letztendlich doktern Politiker und Psychologen nur an den Symptomen der Schreckenstat herum(strengere Wafffengesetze,Kontrollen an Schulen usw) aber bekämpfen ihre eigentlichen Ursachen im System überhaupt nicht.Sie erkennen nicht was einen Mensch dazu treibt so abzuschalten und auszurasten, da gehört eine enorme Energie dazu und angestaute Wut und eine Form von nicht verstanden werden.
Dazu kommen Leistungsdruck aus allen Ecken und Enden und das Abbild eines Versager, der man wird, wenn man Dieses oder Jenes nicht tut.

Die Gesellschaft welche solche extremen Ausartungen bzw. Amokläufer hervorbringt ist insich marode und gefühlskalt und karrieregeil
Wer sich hier keinen Status erarbeiten und über Jahre halten kann, der hat verloren und gilt nur noch als Looser.
Die Häufung solcher Taten hier und auch z.B. in USA in letzter Zeit sprechen für sich.


Die Medien sollten dabei mehr Augenmaß behalten und genauer recherchieren und nicht jeden Dreck abschreiben der grad im Netz oder sonstwo gepostet wird.

So ist es. Eine zweistellige Anzahl von Deutschen leidet unter psychischen Störungen, Tendenz steigend. Die Ursachen hast Du angesprochen. Zu nennen ist insbesondere noch die Arbeitswelt. Hier haben die Menschen nur noch zu funktionieren, um die Penunzen ihrer Bosse zu mehren. Trauriges Beispiel ist in diesem Zusammenhang gerade auch das Radio, das von BWLern okkupiert worden ist.
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

Was mir bei aller guter Berichterstattung wirklich mießfiel war die Tatsache, dass kein Sender ein gutes Wort für den Täter eingelegt hat. Aus Solidaritätsgründen für die Familie sollte man Verständniss dafür aufbringen können ud nicht nur negatives über den Täter berichten. Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß !

Die Tat ist schlimmt, man kann diese in keinster Weise billigen, dennoch wäre ein tröstendes Wort durchaus mehr als Angebracht gewesen von den Medien.
Alles andere ist mitmenschlich sehr verwerflich.

Da finde den katholischen Sender radio horeb gut, der sofort für den Täter betete, da er nach diesem Amoklauf jetzt in der ewigen Hölle ist. Ich finde radio horeb hat sehr gut reagiert und sofort zum Gebet aufgerufen. Auch für die Eltern des Täters kann es ein Trost sein, dass Menschen dafür sich im Gebet einsetzen.
Leider haben andere Sender nicht so besonnen reagiert, sondern noch auf den Täter eingeprügelt. Man darf nicht vergessen: Aus Opfern werden früher oder später Täter.
 
AW: Der Amoklauf und die Medien

Wenn man sich dabei, so wie bei BILD geschehen, auch noch so blöd anstellt, dass man beinahe eindeutig verifizieren kann, dass das Bild nur aus StudiVZ/MeinVZ oder SchülerVZ stammen kann, weil man schlicht zu blöd ist sich aus dem Quelltext die genaue URL rasuzusuchen

Was haben sie denn gemacht?


Und ein Nachtrag zu meinem Thema von gestern:
http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/die-blamage-der-amok-ermittler/
 
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