Der Deutschlandfunk stellt zum 01.02.2020 den Verkehrsfunk ein

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Ich hab schon vor Jahren gesagt, dass der „Verkehrsservice“ eine Hörerarznei mit Placeboeffekt ist. Man suggeriert Hörernähe und ständigen, aktuellen Service. Und wie oft kommt es vor, dass ich im Stau stehe und dieser erst eine Stunde später gemeldet wird? Und dann noch die Flitzerblitzer-Globuli, damit sich die Hörer freuen, die „Landmarken“ ihrer täglichen Pendelstrecken im Radio erwähnt zu finden. Als Gruß aus der Formatradiohöllenküche gibt es vorweg dann noch die fiktiven Wettermeldungen (in Hinterobertupfingen am Kaugummiautomaten vor dem Feuerwehrmagazin sind es aktuell 7,83562 Grad.) Müßig zu erwähnen, dass es dort keine Wetterstation gibt, sondern dass der Wert von einer 30km entfernten Stationsmeldungen stammt, die entsprechend „interpoliert“ wurde, um Lokalkolorit vorzubeugen.

Genau um diesem täglichen Wahnsinn zu entfliehen, hören nicht wenige Menschen Programme wie den Deutschlandfunk. Sehr angenehm, wenn ich dort künftig nach den Nachrichten nicht mehr mit dem Verkehrsfunkrülpser und den folgenden Staus zwischen Flensburg und Oberammergau belästigt werde. Wenn ich tatsächlich mal eine Fernstrecke zurücklege, lasse ich mich vom Kartendienst meines schlauen Kommunikationsgerätes leiten. Das berechnet die Fahrstrecke exakt und leitet mich auch um längere Staus, falls sich diese lohnt.
 
Und das kommt nochmal genau wie an seine Daten?

Bestimmt werden nicht die akustischen Durchsagen der Verkehrsmeldungen im DLF per Akustik-Koppler und Spracherkennung ausgewertet und digitalisiert... ;)

Ich persönlich finde die Entscheidung sehr gut und wird für mich Grund sein, den DLF wieder verstärkt zu hören.

Bislang waren die Verkehrshinweise für mich Hauptabschaltgrund, da es - höre vorwiegend nicht im Auto - einfach nur nervig war, die Autobahnen vorgelesen zu bekommen.

Im Auto hat es auch nichts genützt, da zur Hauptverkehrszeit nur Staus ab der Länge durchgegeben wurden, die es die zur Verfügung stehende Zeit (anscheinend gab es hier ein Limit) und die Anzahl der Meldungen erlaubt. Dass dann der Stau dabei ist, in dem man evtl. gerade steht oder der sich auf der eigenen Route befindet, ist unwahrscheinlich.

Daher war der Mehrwert IMHO fragwürdig.

So wird der DLF wieder sehr gut hörbar.

Und ja, „TA“ sollte man in Deutschland abschalten. Die Verkehrsmeldungen kommen per TMC und gut ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
TA kann doch jeder selbst abschalten.
So war es wohl auch gemeint. Als im Youngtimer das ARI des schönen Blaupunkts nutzlos wurde habe ich es damals auch nicht übermäßig vermisst. Heute ist die dynamische Routenführung der bevorzugten App eigentlich auch wesentlich sicherer - im Sinne, sich auf den Verkehr konzentrieren zu können.
Was hat man damals genau noch mal landläufig gemacht, wenn man ortsunkundig alleine unterwegs war? Vermutlich sehr oft die Meldung gehört, innerlich geflucht, die Straßenkarte vom Beifahrersitz aufgehoben und „mal schnell“ geschaut, wie der Stau denn jetzt am Besten zu umfahren ist, oder?
Dementsprechend kann man sprachgeführter Navigation durchaus ein Sicherheitsplus zusprechen.
 
Mal auf Ba-Wü bezogen: Ich brauche keinen Verkehrsfunk, um zu wissen, dass jeden Morgen sämtliche Straßen in Stuttgart und von dort Richtung Heilbronn, Mannheim und Karlsruhe komplett verstopft sind. Ich brauche auch keinen Verkehrsfunk, um zu wissen, dass die A5 nahezu täglich ewige Staus produziert, inklusive "lange Warteschlangen am Grenzübergang Weil am Rhein". Das ist im Radio kein Service, sondern mittlerweile Realsatire.
 
Im Auto hat es auch nichts genützt, da zur Hauptverkehrszeit nur Staus ab der Länge durchgegeben wurden, die es die zur Verfügung stehende Zeit (anscheinend gab es hier ein Limit) und die Anzahl der Meldungen erlaubt. Dass dann der Stau dabei ist, in dem man evtl. gerade steht oder der sich auf der eigenen Route befindet, ist unwahrscheinlich.

Der Wert der DLF-Verkehrsmedlungen liegt im deutschlandweiten Überblick. Da kann man, wenn man von Hessen nach Fehmarn fährt, sich schon zu Fahrtbeginn ein vages Bild über die Verkehrslage im Norden machen: Bleibt ein Stau oder eine Sperrung hinter Hamburg hartnäckig in den DLF-Meldungen, so lohnt sich vielleicht eine frühzeitig eingeschlagene Alternativroute. Das erfährt man so zeitig aber nicht via TA und ggf. EON vom hr. Früher habe ich zu diesem Zweck zusätzlich NDR 4 auf Mittelwelle gehört, aber die mußten sie ja auch unbedingt abschalten.

Mag sein, daß das heute alles per Navi oder Händieäpp geht. Nur ist es ein Dienst, ein Nutzen mehr, den der Rundfunk ohne Not aufgibt. Das alles fördert letztlich auch den Herdengeist: Statt sich beim Reisen selbst ein Bild, eine "mental map" mittels Straßenkarten und Verkehrslagemeldungen zu machen, folgt man mechanisch den Befehlen der netten Stimme aus der kleinen Plastikkiste, eigenes Hirn ist da nicht mehr gefragt. Ich sehe bang dem Tag entgegen, an dem die Richtungsschilder an den Straßen abgebaut werden, aus Kostengründen, denn es habe ja sowieso jeder ein Navi. Dann fahren wir desorientiert und manipulierbar von zu Hause über links-halten und im-Kreisverkehr-die-zweite-Ausfahrt nach Sie-haben-ihr-Ziel-erreicht, die eigene Umgebung ein einziger weißer Fleck auf der Landkarte.
 
DLF wird Verkehrsfunk beenden ... "Schade!"
Autofahrer ohne High-Tech-Navi schalten unterwegs am besten die regionalen Landessender ein.
DLF-Verkehrsfunk bietet (bisher) einen überregionalen Überblick. Zuhause war diese Minute zwischen den Nachrichten dem nächsten Block "Radio!" eine kleine Verschnaufpause: Nicht nur doch ein Service für Autofahrer unterwegs. Nein, doch auch ein Gehirntraining a la dem Spiel Deutschlandreise: WO liegt diese Stadt? Welche Autobahnen, welche Autobahnkreuze liegen dort in der Nähe? - Nicht nur für Kinder ein Teil des ÖR-Bildungsauftrags!
Nachvollziehbar! - Auch ohne Verkehrkehrsfunk werde ich gerne DLF hören.
 
Da kann man, wenn man von Hessen nach Fehmarn fährt, sich schon zu Fahrtbeginn ein vages Bild über die Verkehrslage im Norden machen: Bleibt ein Stau oder eine Sperrung hinter Hamburg hartnäckig in den DLF-Meldungen, so lohnt sich vielleicht eine frühzeitig eingeschlagene Alternativroute. Das erfährt man so zeitig aber nicht via TA
Doch. Mein Navi kennt den Stau hinter Hamburg bereits bei Fahrtbeginn in Hessen und rechnet die Ankunfstzeit entsprechend aus. Löst er sich während meiner Fahrt auf, bleibt die Route gleich, die Ankunftszeit wird korrigiert. Löst er sich nicht auf, bietet mir mein Navi eine Umgehungsstrecke an mit der Angabe, wie viele Minuten sie einspart. Was am DLF ist nun komfortabler?
 
Doch. Mein Navi kennt den Stau hinter Hamburg bereits bei Fahrtbeginn in Hessen und rechnet die Ankunfstzeit entsprechend aus. Löst er sich während meiner Fahrt auf, bleibt die Route gleich, die Ankunftszeit wird korrigiert. Löst er sich nicht auf, bietet mir mein Navi eine Umgehungsstrecke an mit der Angabe, wie viele Minuten sie einspart. Was am DLF ist nun komfortabler?
Am DLF-Verkehslagebericht ist nichts komfortabler, und ich hatte ja bereits angenommen, daß auch ein Navi das kann. Nur benötigt man dann zusätzlich zum Radio eben ein solches Navi. Dank DLF und ggf. einer vernünftigen Straßenkarte ging das bisher auch ohne, und es fiel etwas topographische Bildung und Schärfung des Orientierungssinns dabei ab.
 
Die Aufgabe des Verkehrsfunks im DLF ist ein Riesenfehler, aber nur einer mehr, der eben ganau zu der Situation führt, die wir heute haben. Geographische Unkenntnisse überall, keine Gesamtübersicht, wo was liegt und wie man dorthin kommt, alles egal, Hauptsache ich komme an. Fahrt weiter blind durchs Land, starrt auf Eure NAVIS, egal, wo es mich her führt. Und latscht weiter mit Euren smartphones "eyes down" durch die Welt, ohne den Blick zu heben und 'mal rechts und links schweifen zu lassen. Und nun: Feuer frei!
 
Ich finde die Aufgabe des Verkehrsfunks im Dlf auch etwas schade, ist doch der Dlf der „Erfinder“ des Hinztrillers und somit eines Elements, das zum Verkehrsfunk bei manchen Sendern einfach dazu gehört. Ich fahre persönlich auch lieber ohne Navi, weil ich mich von dem Gerät nicht abhängig machen will.
Man muss aber auch zugeben, dass es so wie es der Dlf zuletzt gemacht hat, etwas inkonsequent war.
Beschränkte man sich nur auf Fernstrecken? Wenn ja, was haben dann Strecken wie die A46 in Wuppertal oder die in Köln innerstädtische A57 dort zu suchen? Warum wird die A40 von Duisburg nach Holland (schon eher eine Fernfahrerstrecke) komplett übergangen?
Dann lieber (frei nach Lindner) gar nicht als schlecht.
 
Fahrt weiter blind durchs Land, starrt auf Eure NAVIS, egal, wo es mich her führt.
Nö nö, es führt mich nicht "her", sondern "hin"!
Außerdem trägt mir nichts zu geografischer Bildung oder zu topgraphischen Kenntnissen bei, wenn ich bei der Fahrt nur grün gestrichene oder -bewachsene Schallschutzzäune sehe, nach dessen Tunnelende ich mein Ziel erreicht habe.

Und übrigens: Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, mit Zigarette im Maul, Shell-Atlas auf den Knien, Gang- statt Automatikschaltung die richtige Ausfahrt (erst rechts, dann nicht wieder rechts, sondern geradeaus, dann wieder rechts) zu nehmen. Da es unter der Brücke landschaftlich rein gar nichts zu sehen gibt, ist mir mein allwissender Handy-Navi für 19 Okken pro Jahr mit Karten weltweit allemal willkommener. :D:p:D
 
Der Wert der DLF-Verkehrsmedlungen liegt im deutschlandweiten Überblick. Da kann man, wenn man von Hessen nach Fehmarn fährt, sich schon zu Fahrtbeginn ein vages Bild über die Verkehrslage im Norden machen: Bleibt ein Stau oder eine Sperrung hinter Hamburg hartnäckig in den DLF-Meldungen, so lohnt sich vielleicht eine frühzeitig eingeschlagene Alternativroute. Das erfährt man so zeitig aber nicht via TA und ggf. EON vom hr. Früher habe ich zu diesem Zweck zusätzlich NDR 4 auf Mittelwelle gehört, aber die mußten sie ja auch unbedingt abschalten.

Mag sein, daß das heute alles per Navi oder Händieäpp geht. Nur ist es ein Dienst, ein Nutzen mehr, den der Rundfunk ohne Not aufgibt. Das alles fördert letztlich auch den Herdengeist: Statt sich beim Reisen selbst ein Bild, eine "mental map" mittels Straßenkarten und Verkehrslagemeldungen zu machen, folgt man mechanisch den Befehlen der netten Stimme aus der kleinen Plastikkiste, eigenes Hirn ist da nicht mehr gefragt. Ich sehe bang dem Tag entgegen, an dem die Richtungsschilder an den Straßen abgebaut werden, aus Kostengründen, denn es habe ja sowieso jeder ein Navi. Dann fahren wir desorientiert und manipulierbar von zu Hause über links-halten und im-Kreisverkehr-die-zweite-Ausfahrt nach Sie-haben-ihr-Ziel-erreicht, die eigene Umgebung ein einziger weißer Fleck auf der Landkarte.
Es wird niemand gezwungen, ein Navi zu nutzen. Viel Spaß weiterhin mit den in jeder Hinsicht veralteten Papierkarten. Meine spezielle Fahrrad-Navi-App hat mich schon ganz komoot in sehr schöne Gegenden geführt.
 
Verkehrsfunk-Hinztriller
... schade, ist doch der Dlf der „Erfinder“ des Hinztrillers ...
Der Hinztriller! - Echt super! - Ähnlich genial wie der Sonarton im Film "Das Boot".

Navis können auch 'doof' sein ...
Es wird niemand gezwungen, ein Navi zu nutzen. Viel Spaß weiterhin mit den in jeder Hinsicht veralteten Papierkarten. Meine spezielle Fahrrad-Navi-App hat mich schon ganz komoot in sehr schöne Gegenden geführt.
Die schönsten Lachnummern sind immer, wenn blind nach Navi gefahren wird, - über die Kaimauer direkt ins Hafenbecken!!! - ODER: Über die Rampe in den Fluß: "HUCH!" - Navi sagt Straße folgen, aber man kann vielleicht noch gerade auf dem Fähranleger bremsen. - UND: Kein mitleid mit Truckern, die sich mit PKW-Navis auf Feldwegen festfahren.
Ganz weit nach vorn gedacht wird "Autonomes Fahren!" als die Zukunft prognostiziert. Sehe ich noch nicht so ganz.
DLF will den Verkehrsfunk einstellen. ICH finde das: "Schade!" - Aber auch okay: Als Verkehrsfunk-Grundversorgung prügeln sich die Regionalsender um den Titel: "DER BESTE VERKEHRSFUNK (in unserem Sendegebiet)!" ... Na, da kann sich DLF auch ganz entspannt einen schlanken Fuß machen: "Na, dann macht mal!"
 
Es wird niemand gezwungen, ein Navi zu nutzen.
Gezwungen (noch?) nicht, aber ein Wegfall von Verkehrsmeldungen im Radio macht es nicht einfacher, mit Karte statt Navi zu fahren.
Viel Spaß weiterhin mit den in jeder Hinsicht veralteten Papierkarten.
OT: Warum sollten denn Papierkarten in jeder Hinsicht veraltet sein? Allein die Größe des Kartenblatts ist ein Vorteil: mit 'ner Generalkarte, einem Meßtischblatt oder einem Stadtplan gewinnt man viel besser eine Übersicht als mit dem sondermarkengroßen Kartenausschnitt auf dem Navibildschirm.
Aber mir ging es nicht um Karte oder Navi, sondern um einen weiteren kleinen Bedeutungsverlust für das Medium Radio: Der DLF-Verkehrslagebericht war und ist für manche Hörer etwas Nützliches, sein künftiger Wegfall wird diese Hörer dazu bewegen, solche Information außerhalb des DLF und tendenziell gar außerhalb des Radios zu suchen.
 
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Der DLF-Verkehrslagebericht war und ist für manche Hörer etwas Nützliches, sein künftiger Wegfall wird diese Hörer dazu bewegen, solche Information außerhalb des DLF und tendenziell gar außerhalb des Radios zu suchen.
Klar. Handy-Navi (mit Haltung) an. DLF an. Was der DLF-"Radiodienst" meldet, betrifft mich nicht oder kenne ich schon.
 
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