Der Erfolg von DAB+ und die MA

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Da ist doch alles bestens. Das nennt man Markt. Der Kunde entscheidet. Wenn DAB+ so grandios überlegen ist, dann wird es UKW vom Markt fegen.
Wo bitteschön gibt es einen freien Markt, dessen Spielregeln nicht von einigen wenigen bestimmt werden. Im Kommerzfunk sind das die Betreiber der wenigen überregionalen Ketten, die keinerlei Interesse an allzuviel echter Konkurrenz haben und die blockieren, solange und so gut es nur irgendwie geht. Und wenn es sich nicht ganz verhindern lässt, verstopft man einen Teil der Kapazitäten mit noch niveauloseren Abspielkanälen, um ja die Attraktivität niedrig zu halten... Hat bei DAB-alt gut funktioniert. Und in Wien wird der Fehler wiederholt, bekannte Programme außen vor zu lassen...

Jetzt könnte man natürlich auch ganz ketzerisch fragen, welchen Einschaltgrund gerade Radiosender aus Tirol bieten, die die Sender aus Bayern nicht bieten. Ich wage mal zu behaupten, dass das Programmangebot im Digitalradio in Bayern deutlich attraktiver ist, als das was über UKW aus Tirol so "rübermacht".
Empfange ich in München zwar nicht aus Tirol (die 100.7 von der Zugspitze hat gegen 100,8 von ego FM keine Chance), sondern auf 104.6 aus Salzburg, aber FM4 ist hier durchaus ein relavanter Grund, Radiosender unserer alpenländischen Nachbarn zu empfangen. Und bei DriveNow oder Car2Go sind es immer noch keine DAB+-Radios eingebaut (obwohl das inzwischen in allen deren Geschäftsgebieten empfangstechnisch 1a verfügbar sein dürfte) - da ist FM4 auf UKW durchaus mehr, als ein Trostpflaster...

Bei dem österreischischen Medienproporz-Filz bin ich skeptisch, wann es denn wieder DAB+-Ausstrahlungen aus Nord-Tirol gibt, während in einigen Teilen Tirols DAB+-Empfang aus Bayern oder Süd-Tirol gut funktioniert.
 
Wo bitteschön gibt es einen freien Markt, dessen Spielregeln nicht von einigen wenigen bestimmt werden.
Ich rede vom Markt der Technologien, nicht vom Markt der Programme.
Wenn die DAB+-Technologie wirklich so alles überragend besser, günstiger, vielseitiger und hörerfreundlicher wäre, wie hier stets behauptet wird, dann würde sie sich ohne jegliche Protektion durchsetzen.
 
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dann würde sie sich ohne jegliche Protektion durchsetzen.
Genau das macht sie ja gerade auch. Trotz Anti-Protektion. Trotz Empfangslöchern sogar.

Selbst das UKW-Band bietet momentan deutlich mehr Ressourcen an, als genutzt werden, eben wegen der Überversorgung mit den immer gleichen Programminhalten.

Rein technisch wäre es kein Problem, 20 inhalts-verschiedene Programme auf UKW zu seinen, in den Praxis haben wir drei bis maximal vier. Auf DAB+ wird das, wenn die aktuelle Promotionsphase vorbei ist, und es ans Geldverdienen geht, auch nicht anders sein.
Ich empfange auf UKW bereits 21 verschiedene Programme in ausreichend guter Qualtität (ohne NL: 17 / mit WDR=nur manchmal: 26).
Auf DAB+ empfange ich aktuell 26 Programme (11 davon auch auf UKW).
Wirklichen Doppelempfang auf UKW habe ich nicht (außer DLR-Funzeln), es sind alles eindeutige Ortssender. Das Band hat nur noch wenige Lücken.
Auf DAB sind es aktuell 3 Muxe mit 26 Programmen. Es können noch weitere 4 Muxe hinzukommen, die Programmzahl kannst Du Dir ausrechnen.
 
Doch! Nach mehr Programmen! :D
Gerade eben auf der Suche nach einem badewannegeeigneten Sender für meine Frau: DAB 26x nichts, UKW auch nichts.
(Das allerdings nur, weil DWISSEN am Samstag zur besten Zeit Vorträge über Theodor Heuss sendet und weil ihr FM-Transmitter grad streikt. )
Dafür läuft jetzt Empfang über meinen FM-Transmitter und mit einem Internetradiostream.
 
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Oha, die Jungs von Regiocast haben auf mein Eingangsposting reagiert :). Das hier lese ich gerade in meinem Pressespiegel.

http://www.satellifax.de/mlesen.php?id=9cb1f719265baed3c3161ecff0568785

Endlich spricht es mal jemand aus. Ich wette, die Zahlen wären noch höher, wenn die bundesweiten DAB Programme namentlich abgefragt würden. Das verhindert die UKW Mafia noch, daß dies geschieht.
 
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Stimmt.. Bob hat überall gewonnen. Wie Du schriebst, auch in Gegenden wo man BOB eigentlich nicht empfangen kann.
 
Rrrrrrrrrummmmsssssss - die Büchse der Pandora ist offen:
"Die UKW-Nachfolgetechnologie DAB+ bekommt ab diesem Jahr einen der wichtigsten Wachstumsmotoren. Noch im zweiten Quartal dieses Jahres werden die ersten Android-Smartphones mit DAB+ auf den deutschen Markt kommen, mit denen die Digitalradio-Programme erstmals auf dem Handy ohne Internetverbindung gehört werden können. Auf den Radiodays Europe stellt die Digitalagentur KONSOLE Labs sogar schon die erste hybride Radio-App mit dem DAB+-SDK vor." http://www.radioszene.de/88797/radiodays-europe-mobile-radio-app-dab.html
 
So ganz verstehe ich das nicht. Ist es nun eine App oder ein Chip der im Handy eingebaut ist? Falls es eine App ist, dann muss ich ja doch wieder eine Internetverbindung haben um diese nutzen zu können. Ist es ein Chip der im Handy eingebaut wird, dann brauche ich eigentlich keine App, sondern könnte das dann ähnlich wie UKW nutzen.
 
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So ganz verstehe ich das nicht. Ist es nun eine App oder ein Chip der im Handy eingebaut ist?
Beides...
Es ist eine App, die auf den eingebauten DAB+-Chip im Gerät zurückgreift.
Zum reinen DAB+-Empfang mit dem Händi brauchst Du die App nicht.
Nur, wenn Du ein Programm per Stream (in unversorgten Gebieten) UND per DAB+ (sobald Du Dich in einem versorgten Gebiet aufhältst) empfangen willst, brauchst Du die App.
 
@iro

Ok, das habe ich verstanden. Könnte mir aber vorstellen, dass in den Gebieten wo DAB nicht geht, welche ja bekanntlich immer weniger werden, es auch mit einem Internetstream schwierig sein könnte.
 
Rrrrrrrrrummmmsssssss - die Büchse der Pandora ist offen:
"Die UKW-Nachfolgetechnologie DAB+ bekommt ab diesem Jahr einen der wichtigsten Wachstumsmotoren. Noch im zweiten Quartal dieses Jahres werden die ersten Android-Smartphones mit DAB+ auf den deutschen Markt kommen, mit denen die Digitalradio-Programme erstmals auf dem Handy ohne Internetverbindung gehört werden können. Auf den Radiodays Europe stellt die Digitalagentur KONSOLE Labs sogar schon die erste hybride Radio-App mit dem DAB+-SDK vor." http://www.radioszene.de/88797/radiodays-europe-mobile-radio-app-dab.html

Erinnert sich noch wer an Android-Handies mit UKW-Empfangsteil? Gab's auch mal, aber bis auf wenige Ausnahmen ist nichts davon übrig geblieben.

Eine "Büchse der Pandora" ist diese technische Spielerei sicher nicht, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, sollte in ein paar Jahren DAB+ UKW und IP-Radios links liegen gelassen haben :wow:
 
Ja, die kenne ich noch. Meins lief nur mit dem Original-Billig-Ohrstöpseldings, weil dort das Kabel als Antenne diente. War natürlich nach 2 Tagen schon alles Brösel und Aus mit UKW. :D
 
Ich rede vom Markt der Technologien, nicht vom Markt der Programme.
Einen tatsächlich freien Markt der Technologien sehe ich nicht, schon gar nicht beim Diskussionsgegenstand.
Wenn die DAB+-Technologie wirklich so alles überragend besser, günstiger, vielseitiger und hörerfreundlicher wäre, wie hier stets behauptet wird, dann würde sie sich ohne jegliche Protektion durchsetzen.
Von einem Markt der Technologien könntest Du bei MP3 versus RealAudio, WMA, Ogg-Vorbis, AAC(+) usw. als Streaming-Codecs im Netz sprechen, wo klar ist, was sicch durchgesetzt hat. Aber die Nutzung des elektromagnetischen Spektrums ist durch starke regulatorische Eingriffe dominiert, die lediglich Markt und Masseninteresse (oder Desinteresse) behaupten und prognostizieren, aber tatsächlich eben Lobby-gesteuert sind oder zumindest der Perspektive bestimmter Intersessensgruppen zuzuordnen sind. Ich persönlich bin da ja auch nicht frei von, aber Realist genug, um Jubelmeldungen von DAB+-Befürwortern skeptisch zu sehen. Mir sind auch die Nachteile gerade für kleine unabhängige Anbieter in Hinblick auf den Ensemble-Zwang bekannt (deswegen war ich auch zu DAB-alt Zeiten sehr dehr skeptisch gegenüber DAB), das relativier sich aber schon dann, wenn das UKW-Band wie viellerorts einfach überfüllt ist. So denke ich aktuell, dass DAB+ unter den gegebenen regulatorischen Rahmenbedingungen das einzigste Medium ist, mit dem terrestrischer Audio-Broadcast mittelfristig überleben könnte und bin jedenfalls froh, wenn die Bedeutung von DAB+ zwar nicht so rasant wie von einigen behauptet, aber doch langsam wächst. Will jedenfalls nicht bei meinem Audiokonsum unterwegs zukünftig ständig Nutzungs-Trackern ausgesetzt sein, weil nur noch Internet einen Zugang bietet, der dann auch verstopft ist oder den Hörer zusätzlich schröpft. (Achso, da sind auch wieder "Markt"-Kräfte am Werk, wie frei sind die?)

Noch im zweiten Quartal dieses Jahres werden die ersten Android-Smartphones mit DAB+ auf den deutschen Markt kommen, mit denen die Digitalradio-Programme erstmals auf dem Handy ohne Internetverbindung gehört werden können.l
Das "erstmals" ist wieder eine typische Marketing-Übertreibung. Ich gebe nur ein Stichwort, unter dem aml im Playstore suchen kann: "Wavesink". Nutze ich schon lange. Aber wenn endlich Geräte mit integriertem DAB+-tauglich gemachten Chip kommen, ist das sicherlich praktischer und alltagstauglicher...
Erinnert sich noch wer an Android-Handies mit UKW-Empfangsteil?
Galaxy S1 war das Beste dieser Art... Und rein zufällig bietet Samsung schon länger in Korea Geräte mit integrierten DAB-Enpfang, wo die entsprechenden europäschen Versionen diese Funktionalität bislang deaktiviert haben...
 
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Habe auch noch ein Ukw Teil in mein Samsung Handy.Aber diese Spielerei nutze ich nicht weil eh kaum ein Sender geht.
 
Microsoft baut auch immer noch UKW ein.
Allerdings ist der Empfang echt unterirdisch, da geht nur was in Umgebung zum Sender.
Wo mit dem Auto problemloser Empfang möglich ist, kann es sein, dass das Handy keinen einzigen Sender empfängt.
Mag vielleicht auch an den Kopfhörern liegen, die ja als Antenne dienen.
 
Die Frage ist ja was jetzt genau diese Allianz machen will und soll. Welchen Einfluss haben die überhaupt auf Gerätehersteller und die Politik?
 
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