Der Fall Mollath - (k)ein Radiothema?

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Neueste Entwicklung im Fall Mollath!

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(Quelle: http://www.der-postillon.com)
 
Wenn einer für ein gutes Gulasch auf seinen Ausgang verzichtet, so ist das "stinknormal", also der beste Beleg dafür, dass G.M. zu Unrecht in der Klapse saß.

Jedes andere Verhalten wäre ein Fall für die Psychiatrie. (Außer man ist Vegetarier, aber das ist ja auch schon irgendwie nicht normal:D)
 
Wenn einer für ein gutes Gulasch auf seinen Ausgang verzichtet, so ist das "stinknormal", also der beste Beleg dafür, dass G.M. zu Unrecht in der Klapse saß.

Wobei aber die Bayreuther Psychiatrie-Kochkunst, wenn man G.M. Glauben schenken darf, nicht zu lukullischen Genüssen, sondern
Mollath schrieb:
nachweislich zur Körperverletzung führt
(Quelle: http://www.gustl-for-help.de/download/2004-09-23-Mollath-Brief-Amtsgericht-Nbg.pdf)
 
Mal abgesehen vom "Gulaschtag" freue ich mich sehr für ihn! Das sowas in diesem Lande überhaupt möglich ist (war) ist unfassbar. Ich hoffe, er bekommt nun wenigstens einen staatlich finanzierten fürstlichen Neubeginn.
 
Die Justiz hat ihn verurteilt, doch die Medien haben ihn freigesprochen. Die Rolle der Medien in diesem Fall wird uns noch lange beschäftigen.


Richtig. Wobei man wohlwollend anerkennen muß, daß die Medien den "Fall Mollath" wieder in Gang bekommen habe. Sicherlich wird Gustl Mollath bei einer entsprechend positiven Prognose der Gutachter (auch hier wird der Druck der Medien eine Rolle spielen) dauerhaft auf freiem Fuß bleiben können. Aber er ist schließlich nicht in der Psychiatrie gelandet, weil er irgendwelche dunklen Machenschaften drohte öffentlich zu machen.
 
MOCKBA Radio schrieb:
... er ist schließlich nicht in der Psychiatrie gelandet, weil er irgendwelche dunklen Machenschaften drohte öffentlich zu machen

Nein?
Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand drohte er dunkle Machenschaften öffentlich zu machen.
 
er ist schließlich nicht in der Psychiatrie gelandet, weil er irgendwelche dunklen Machenschaften drohte öffentlich zu machen.

Da muss man ja nur mal den gesunden Menschenverstand einschalten: Gäbe es diese große Verschwörung, was ja nicht von vorherein ausgeschlossen werden kann, so wäre bei der Hausdurchsuchung mit Sicherheit auch etwas "gefunden" worden. Sprengstoff zum Beispiel oder wenigstens funktionsfähige Waffen und nicht nur ein rostiges altes Gewehr. Das wäre ja gar kein Problem gewesen und hätte auch nicht so viele Mitwisser erfordert wie z.B. die Einbeziehung eines ganzen forensischen Klinikums incl. sämtlicher Pfleger, Ärzte, Praktikanten, wie es die These der 7jährigen Unterbringung eines psychisch völlig gesunden Mannes, der einfach nur zu viel wusste, voraussetzt. Die dunklen Mächte hätten gewiss auch dafür gesorgt, dass im Prozess keine Verfahrensfehler gemacht worden wären und die Verfahren hätten sich auch nicht so hingezogen. Gäbe es wirklich eine solche Verschwörung, so wäre die ganze öffentlich verfügbare Faktenlage dergestalt, dass die Menschen gegen und nicht für Mollaths Entlassung auf die Straße gegangen wären.

Nun, da Mollath in Freiheit ist - zurecht, denn es sind wohl kaum noch Straftaten von ihm zu erwarten, auch wenn die Psychiater in ihrer Eitelkeit sich nicht vorzustellen vermögen, dass ein Mensch auch ohne ihre Therapie nach einiger Zeit wieder zur Ruhe kommen kann - und sich die Gemüter beruhigen, wäre es wirklich an der Zeit, sich einmal die Rolle der Medien anzusehen. Der parteipolitische Aspekt mag hier und da eine Rolle gespielt haben, in allererster Linie war der Fall aber für die Medien einfach "die ganz große Story". Im Fernsehen mit düsteren Dreiklängen unterlegt, Gruselmusik und Filmsequenzen wie im Thriller, in den Printmedien plakative Sätze, einseitige Argumentationen - und nur ganz selten mal sachliche Erklärungen von Fachleuten zu schwierigen Sachverhalten, wie z.B. dem, dass ein Wahn meistens auch einen wahren Kern hat (Wahn ist kein Synonym für Halluzinationen). In wenigen Fällen, so mein Eindruck, wurde journalistische Aufklärung betrieben, in manchen Fällen eher Agitation und in den meisten Fällen lediglich Unterhaltung! Wie bei kaum einem anderen Thema war allein die Emotion im Mittelpunkt: Empörung, Angst und Wut. Und die wurde gar kräftig stimuliert, wie sich dann an den massiven Bedrohungen von Mitarbeitern des BKH (siehe offener Brief, s.o.) zeigte. Sicher, die engagierte Berichterstattung hat das Thema vorangebracht und ohne Öffentlichkeit wäre Mollath vermutlich heute noch in der Psychiatrie. Nicht das WAS will ich daher in Frage stellen, sondern das WIE. Und letzteres hat mich sehr oft an die Thesen Neil Postmans zur verhängnisvollen Tendenz der Massenmedien, Informationen unbedingt unterhaltsam, einfach und verkürzt darzustellen, erinnert.
 
Passend zur nahen Landtagswahl in Bayern kommt nach 7 Jahren ganz plötzlich der Mollath, mit einer großen Einpflanzung in der Hand vor allen Kameras, auf freien Fuß.

Hatte da etwa der "Hotte" wieder seine Finger im Spiel??Olala, ein Schelm wer Böses bei dieser hau Ruck Aktion denken mag...

Zumindest nach all den Querelen ein schwer erkämpfter Punktsieg für die CSU in Bayern
Ach...wenn doch immer Wahlkampfzeit wäre................was könnte man nicht alles hier unter blau weißem Himmel noch verwirklichen........

Die Zeit schreibt dazu treffend:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-08/freilassung-mollath-csu
 
@stefan kramerowski
Noch mal blöde gefragt: War da nicht was mit einer Bank (bei der Mollaths Frau arbeitete) und bei der(heute bewiesene und selbst eingeräumte) krumme Steuergeschäfte liefen, die Mollath damals den Behörden meldete, ohne dass man ihm Glauben schenken wollte?
 
@stefan kramerowski
Noch mal blöde gefragt: War da nicht was mit einer Bank (bei der Mollaths Frau arbeitete) und bei der(heute bewiesene und selbst eingeräumte) krumme Steuergeschäfte liefen, die Mollath damals den Behörden meldete, ohne dass man ihm Glauben schenken wollte?


Und was hat das mit der Einweisung von Herrn Mollath in die Psychiatrie zu tun?

Erst wenn man da einen Zusammenhang herstellt bekommt man eine reinrassige Verschwörungstheorie.
 
@stefan kramerowski
Noch mal blöde gefragt: War da nicht was mit einer Bank (bei der Mollaths Frau arbeitete) und bei der(heute bewiesene und selbst eingeräumte) krumme Steuergeschäfte liefen, die Mollath damals den Behörden meldete, ohne dass man ihm Glauben schenken wollte?

Noch mal blöde geantwortet: Dass an den krummen Banktransfers was dran war, heißt nicht notwendigerweise, dass Mollath deswegen gerichtlich verurteilt und psychiatrisch diagnostiziert wurde.

bei diesem Fall gibt es nicht einfach "schwarz" oder "weiß"

Eindeutigere Fälle wie dieser Fall der Steuerfahnder, die völlig grundlos psychiatrisch diagnostiziert und frühpensioniert wurden, finden in den Medien wenig Widerhall. Denn: Keine Verschwörung, keine Superlative a la "UNGLAUBLICHSTE SCHWARZGELDVERSCHIEBUNG ALLER ZEITEN", problemlose gerichtliche Klärung, Bestrafung des Psychiaters - ergo: langweilig und nicht für unsere Sensationsmedien geeignet. Schade, denn gerade die vielfältigen alltäglichen Repressalien gehören angeprangert.
 
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