AW: Der Feature-Thread
Hallo!
Sorry, Zwerg, ich habe Deine Aufnahmen immer noch nicht anhören können, hier brennt die Luft.
Mach dir keinen Streß. Von momentan 6812 "aktiven" Mitgliedern in diesem Forum haben gerade Mal 14 Mitglieder das File gesaugt. Das sind rund 0,2%. Kein Problem - so schön waren die Aufnahmen auch wieder nicht.
Ich hätte auch lieber einen Blitzeinschlag in einen Baum in 50 Meter Entfernung ohne Clipping und in voller Dynamik in Stereo aufgenommen. Das kannste glauben...
Und damit bin ich wieder beim Thema. Bekanntlich gibt es einige wirklich sehr gute Geräusch-Libs - verteilt und (in Englisch) einigermaßen nach Themen geordnet - auf dutzenden CDs. Sehr teuer, aber verdammt gut. Vom Lachen über Kotzen, Schüssen aus der Pistole bis zum MG und bis hin zu Panzegranateneinschlägen. Von Regen, Wind, Blitz und Donner, bis hin zur (leider englichsprachigen) "Kneipen-Atmo" ist alles da, was das man für ein "Hörspiel" braucht (gebrauchen könnte).
Für ein "Feature", oder eine mehr auf "O-Töne" und "O-Klänge" setzende Reportage, würde ich diese "sauberen" Gerausche von CD aber auch nicht einsetzen. Ich würde lieber eigene Aufnahmen benutzen.
Wenn ihr mal Zeit habt, dann schaut doch mal bitte in das Inlay dieser CDs. Mich interessiert eigentlich nur, "wie" (X/Y;ORTF; M/S) die den ganzen Spaß aufgenommen haben. Ich werde gleich morgen nachfragen, was zu diesem Thema in der mir bekannten Serie gechrieben steht. Ich habe "M/S" im Hinterkopf...
Und nun wieder zurück zu uns "kleinen Lichtern": Der Witz ist, daß heute fast jedes "Reportergerät" die technischen Voraussetzungen für "gute Stereo-O-Töne" mitbringt. Man muß nur wissen was das jeweilige Gerät kann, etwas üben - und (durch eigene Aufnahmeversuche oder echte Einsätze) immer "dranbleiben" und "dazulernen". Dann bekommt man das "Feeling" für das Gerät und die Aufnahmen, die man damit machen kann.
Das ist mein Rat oder Wunsch.
Ihr SELBST müßt die Vor- und Nachteile eures Aufnahmegerätes kennenlernen, die Grenzen ausloten. Viele nützliche "Erfahrungswerte" kann man nur durch Übung und "Probieren" gewinnen. Ich persönlich kann also nur raten, immer wieder mit dem Aufnahmegerät und/oder den externen Mikros "zu spielen".
@divy: Ich oute mich jetzt als "Kulturbanause". Meine erste und letzte Oper war "Der Freischütz". Das war wohl um 1976/77 rum. Die ganze "Gokelei" (schreibt man das so? Sächsisch für zündeln, mit dem Feuer spielen) beim gießen der Kugeln auf der Bühne fand ich toll.
Feuerwerk - Rot, Grün, Gelb - Bummmmmmmmms - Blau, Weiß, Orange - Knalllllll! LOL
Soetwas hätte ich auch gern in meinem Kinderzimmer gehabt: Einen Chemie-Experimentierkasten! Mein Vater - wie schon geschrieben - war bei der Feuerwehr, hat mir diesen Wunsch nie erfüllt. Ich sollte heute vielleicht auch etwas dankbarer dafür sein. Schließlich habe ich noch alle zehn Finger und zwei Augen - habe meine Chemie/Sprengstoffphase unversehrt überstanden. Es gab da bekanntlich andere "Experten".
An dieser Stelle unterbreche ich, denn sonst wird es zu sehr OT. Ich habe aber eine Idee für einen neuen Thread - in "Auszeit" selbstverständlich.
Bei diesen Aufnahmen situieren die TV-Teams immer auf den besten Logenplätzen mit bestem zentralen Blick zur Bühne. Ich setze mich dazu, um Aufnahmen für Kurzbeiträge zu haben. Die sind durchaus zu gebrauchen, auch auf die große Distanz.
Wenn ich jetzt sage, daß man sich einen Opernsaal wie einen "Schuhkarton" vorstellen kann, an dessen einer schmalen Seite sich die Bühne befindet, mache ich mir sicherlich keine Freunde.
In der Mitte der anderen Schmalseite sitzt du mit deinem X/Y-Mics. Nun, da die beiden Mics in Richtung Seitenwände "schauen", nehmen sie auch diese Reflexionen von den Seitenwänden besonders gut auf. Frage: Was passiert an deinen X/Y-Mics phasenmäßig, wenn ein Sänger ganz links auf der Bühne steht und sein Liedchen trällert?
Der Direktschall kommt natürlich zuerst. Das Mikrofon auf der linken Seite schaut auf die rechte Seitenwand, das Mikrofon auf der rechten Seite schaut auf die linke Seitenwand.
Ist die X/Y-Aufnahme noch monokompatibel (wie gedacht) und bestimmen die Pegeldifferenzen den Stereoeffekt, oder machen vielmehr die (sehr) unterschiedlichen Laufzeiten den Stereoeffekt aus?
Klartext: Der Sänger steht genau in der Mitte der Bühne. Die Wege des Schalls über die beiden (langen) Seitenwände und durch die Refexionen sind gleich lang. Theoretisch gibt es keine Phasenverschiebungen.
Nun "schieb" den Sänger mal nach rechts oder links...
vg Zwerg#8