"Der GAU sind die Qualitätsprogramme"

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Genau. Und Krebs und AIDS sind auch nicht tödlich - schließlich stirbt man auch erst viel später. :( Du kannst Dir ja gerne dort ein Ferienhaus kaufen.
 
Schade, divy, Du hättest ja ruhig mal auf die von mir gebrachten Beispiele eingehen können.

Statt dessen das übliche Spiel: man sucht sich ein anderes Beispiel von einer ganz anderen Stelle, findet das ganz furchtbar, beklagt das Niveau der Diskussion, um sich dann aus dieser auszuklingen. Wirkt total überlegen und verschleiert beinahe, daß man argumentativ ausgekontert wurde.

Auf beide Beispiele beziehe ich mich in post #34, eigentlich viel zu ausführlich, das hast Du offenbar übersehen, sonst hättest Du sicher darauf reagiert. Ich habe mir auch kein anderes Beispiel von einer anderen Stelle ausgesucht. Aber wir sollten jetzt ins Spiel verfallen "Du hast gesagt - Nein ich habe gesagt, und dann hast Du....", wir führen schließlich keine Beziehung kurz vor der Trennung.

Darüberhinaus denke ich auch, dass man auch im sogenannten Qualitätsprogramm manchmal den Eindruck hat, die Interviews würden zu stark gesteuert, um plakative Aussagen zu bekommen. Das führt ja dazu, weshalb viele Politiker nur noch in Überschriften antworten und sich kaum noch differenziert und nachdenklich äußern. Für die Enttäuschung über ausgebliebene Katastrophen, oder angebliche Entwicklungen zur Katastrophe unbedingt herausstreichen zu wollen und alle anderen, relativierenden Informationen auszublenden, gibt es aber bessere Beispiele als Fukushima. Sie wird uns im Zusammenhang mit der Eurokrise täglich vorgeführt.

Aber vielleicht doch noch mal an den Ursprung dieses threads erinnern. Der Begann mit der Überschrift: "Der Gau sind die Qualitätsprogramme" und nicht: "Was ich vom Frühprogramm des DLF halte", das hier ja offenbar täglich gehört wird. Ich denke, trotz tatsächlich diskussionswürdiger Dinge liegen immer noch Lichtjahre zwischen praktisch allen ARD-Qualitätsprogrammen, selbst den mit bekannten Info-Wellen, der Süddeutschen Zeitung, FAZ oder Zeit auf der anderen Seite - und der Bildzeitung auf der anderen. Klänge es nicht so abgedroschen könnte man sagen: "Der Gau ist die Bild." Die hat im Vergleich zu den übrigen Genannten auch wirklichen Einfluss, da können die anderen noch so viele kluge Köpfe haben.
 
Weitestgehende Zustimmung. Allerdings ist nicht die BILD der GAU, weil die ohnehin niemand, von Geistesgrößen à la "Dittsche" mal abgesehen, ernstnimmt.

An die Lektüre einer "Süddeutschen" oder "F.A.Z." oder an das Hören von Deutschlandradio und anderen öffentlich-rechtlichen Kultur- und Informationsprogrammen gehe ich, wie ich meine, zu Recht, mit einer anderen Anspruchshaltung heran, und diese wird eben, darin stimme ich mit Röhl, bei aller berechtigten Kritik an einzelnen von ihm als angeblich irrelevant bezeichneten Themen, absolut konform, allzuoft herbe enttäuscht.

Anders formuliert: Die BILD kann mich nicht enttäuschen, "Arno und die Morgencrew" kann mich nicht enttäuschen. F.A.Z. und Deutschlandradio sehr wohl. Und daß insbesondere das Dradio dies immer häufiger tut, werde ich nicht aufhören zu kritisieren.
 
Das Problem ist Zeitungen und Magazine haben einen Regelkreis der über die verkaufte Auflage funktioniert. Häufig enttäuschte Leser werden zu Nichtkäufern und Auflagenverluste aus diesen Gründen überlebt kein Chefredakteur längere Zeit. Die Gebührengelder bei den ö/r fließen permanent und es besteht so gut wie kein Druck die Redaktionsqualität, die Programminhalte an Hörerbedürfnisse anzupassen. Das kann man leider jeden Tag hören und im Programmschema sehen. Diese Mischung aus bisweilen aufblitzender Selbstgefälligkeit, der Hang zur Weltverbesserung, Dogmen in der Musikprogrammierung und die Ikebana-Themen machen gerade den DLF und DLR zu einer bisweilen arg bitteren Pille. Wobei ich davon ausgehe, dass nur sehr wenige aus diesem Sender hier die Seiten lesen und wenn wird sie die Kritik nicht einmal ansatzweise erreichen, bzw. sie setzen sich damit auseinander.
 
Was kotzt mich diese ekelhafte Gutmenschenarroganz, wie sie der Interviewer an den Tag legt, an. Dabei merken diese moraltrommelnden Spiesser nichtemal, wie sie sich und ihr Land unbeliebt machen. Vielleicht ist dies aber auch deren perfides Ziel.
 
Gerade gefunden: Ein brandaktuelles Beispiel überheblichen deutschen Gutmenschen-Journalistenwesens, an dem gefälligst die ganze Welt zu genesen hat.

Wobei ich "SPON" ausdrücklich nicht zu den Qualitätsmedien zähle.
Aha, da entwickelt eine alte Kultur ein Symbol. Paranoide Verbrecher missbrauchen das und schon ist es verboten? Dabei war der Inder ziemlich höflich, er hätte SpOn vielleicht einmal an die Kolonialherrschaft der Briten erinnern können, bekanntlich war das auch keine Ponyhof-Party. Einfache Gegenfrage: Wieviel Menschen sind durch die Kolonialkriege der Engländer gestorben?... und dann Olympische Spiele in London?? Aber, wenn es Umbetroffeneheit geht haben Deutsche Journalisten echtes Weltniveau.
Das Paradies: Alle Prediger und Phärisäer sind in den Kirchen und richten keinen Schaden an.
 
@ Dr. Fu

Du bewegst Dich aus der Perspektiver der selbsthassenden Moral- und Geschichtsinhaber bereits auf einen sehr schmalen Grat. Wenn Du im Kontext mit der jüngeren deutschen Vergangenheit die Opfer der Kolonialkriege anführst, relativierst Du ja den Holocaust. So mancher PC-Eiferer erstattet dann schon mal Anzeige wegen Volksverhetzung. :)
 
OT: Hier das original Interview in "The Times of India" in dem sich ja offensichtlich Spiegel Online ordentlich bedient zu haben scheint - Zweifel sind also angebracht, ob man beim "Gutmenschen-Qualitätsmedium" Spiegel tatsächlich mit dem Ladenbesitzer gesprochen hat.
http://economictimes.indiatimes.com...irs-anger-in-gujarat/articleshow/15955494.cms

Und noch ne Lüge der Spiegel Propagandisten: Hier kann man sehen, was aktuell in Indien die Top Themen sind - die Schwachköpfe im Hitler-Shop sind nicht darunter: http://timesofindia.indiatimes.com/
 
Fraglich, ob das das "Original-Interview" ist, jedenfalls, wenn man SPON glauben will. Die schreiben ja ausdrücklich, es handele sich um ein "Spiegel-online-Gespräch". Andererseits... will man denen wirklich glauben?
 
Es hat zwar nichts mit Radio zu tun, paßt aber dennoch wunderbar ins Thema: Einblick in die, ahem, "journalistische" Arbeitsweise sogenannter "Kulturredakteure", die steile Thesen schon deswegen glauben, weil sie von sogenannten "Intellektuellen" geäußert werden und zufällig ins eigene Weltbild passen.

Auf Belege verzichtet man da nonchalant, ist ja sowieso nur bourgeoiser Formalienquatsch, der im außerintellektuellen Bereich vielleicht vonnöten ist, aber unter sich einigen Intellektuellen absolut verzichtbar.
 
Bei mir bleibt der Eindruck von Herrn Röhl, der sich wohl nur darum sorgt, wo sein Geld landet und um sonst nichts, wenn ich bei achgut weiter schaue und in einem anderen „Artikel“ dieses Herren lese:

Röhl bei achgut.com schrieb:
Eine Leserin aus Saarbrücken schreibt: “Ich bin immer wieder erstaunt, wofür ein um Kredite bettelndes Bundesland wie das Saarland Geld aufbringt. Es gibt dort tatsächlich eine Stelle, die sich Netzwerk Entwicklungspolitik nennt und die armen Schüler mit nachhaltigen Plakatwettbewerben quält.”

Usw. Im Mittelpunkt immer, wo fließt unser gutes Geld hin.

Dass Herr Broder gerne KZ, wie er sagt, also Kulturzeit schaut, das freut mich. Hat mit Radio nichts zu tun, aber schön.

Und auch sehr sehr schön finde ich, dass alle, auch Makeitso für Dkultur GEZ zahlen müssen! Das freut mich ungemein!
 
Meine Herren, hier wird ja wieder richtig marschiert. Jetzt darf man auch einen Ladenbesitzer nicht mehr danach befragen, warum er sein Geschäft Hitler nennt, und auch wer Geißler danach fragt, warum er Redewendungen von Goebbels zitiert, wird in den Radioforen zur Sau gemacht. Während die Hüter des sauberen Journalismus die Verwendung des Begriffs krude in einem Kommentar diffarmierend kritisieren, qualifizieren sie Andersdenkende mit dem Kampfbegriff Gutmensch ab. Man darf gespannt sein, wie das weiter geht.
 
Jetzt darf man auch einen Ladenbesitzer nicht mehr danach befragen, warum er sein Geschäft Hitler nennt, und auch wer Geißler danach fragt, warum er Redewendungen von Goebbels zitiert, wird in den Radioforen zur Sau gemacht
Nun stell' Dich mal nicht dümmer als Du bist: Klar darf man sie fragen und das wird hier auch von niemandem in Zweifel gezogen.

Es kommt jedoch darauf an, und darin liegt übrigens auch der Unterschied zwischen Qualitätsjournalismus und Schmiere, wie man sie fragt, und die Fragesteller in den beiden von Dir genannten Fällen haben sich mit ihrer Art der Fragestellung jedenfalls nicht als Qualitätsjournalisten ausgewiesen.
 
Schön, dass Du gleich drauf anspringst, Makeitso. Wie berechenbar :D
Viele Grüße vom Blitzmerker

Ein Umgangston ist das hier... "stell Dich mal nicht dümmer als Du bist"
 
Makeitso, für mich ist das keine Schmiere, sondern - für ein deutsches Medium - ein vollkommer legitimer Fragestil von SpOn. Was der indische Geschäftsmann aus der ganzen Sache für Konsequenzen zieht, ist natürlich seine Sache. Aber man darf als Journalist auch eine Haltung haben.
 
Klar darf man. Man sollte sie aber nicht raushängen lassen (außer in Kommentaren, versteht sich), und schon gar nicht auf diese unerträglich überhebliche Weise.
 
Chinesisch sollte auch mit Essstäbchen als Essbesteck gegessen werden. In Gesprächen sollte man nicht ständig mit seinen Erfolgen prallen und "ich, ich, ich" sagen. Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten wenn man zivilisiert ist. Zum Thema Haltung bei Journalisten gegenüber Dritten, die sich kaum wehren können, wird gern der Dicke, weil risikolos, gemacht. Ansonsten, sucht der "gemeine" Journalist doch häufig gern die Nähe der Macht und lässt sich dann meist sehr einfach instrumentalisieren. Mangelndes Wissen wird auch gern mit Haltung überdeckt, auch eine sehr beliebte Kombination.
 
Was kümmern mich tatsachen, ich habe schon eine Meinung.
Unsinn. "Tatsachen" sind (im Medien-Kontext) durch das Weltbild des Berichterstatters gefilterte Wahrnehmungen der Wirklichkeit, die andere (vermeintlich unwesentliche) Wahrnehmungen ausblenden. Meinungen sind im Grunde genommen dasselbe, nur filtern sie die Wahrnehmungen durch eine andere Brille, als der erste Berichterstatter und kommen so zu anderen Zusammenhängen...

So kann ich z.B. der Aussage
Die BILD kann mich nicht enttäuschen, "Arno und die Morgencrew" kann mich nicht enttäuschen. F.A.Z. und Deutschlandradio sehr wohl. Und daß insbesondere das Dradio dies immer häufiger tut, werde ich nicht aufhören zu kritisieren.
für sich genommen 100%ig zustimmen, weiß aber auf Grund der Diskussion hier, dass mich da ganz andere Dinge stören, als z.B. Makeitso oder den Autor des diesen Faden auslösenden Artikel. Der Wahrnehmungsfilter betreffs Qualität ist da grundverschieden.
 
Ich habe das besagte Interview gehört. Der Tonfall war schon mehr als eindeutig.Strassenumfrage, machen wir uns nichts vor,jeder halbwegs begabte Praktikant bekommt innerhalb von 60 Min. die Aussagen die er "braucht'. Über die Jahre hat sich gerade beim DLF/DR ein Meinungsjournalismus entwickelt, der schwer nachvollziehbar ist. Für Predigen und andere vorgefasste Weltbilder sind Religionen zuständig, ö/r Sender, die sich von üppigen Zwangsgebühren alimentiren lassen jedoch nicht.
 
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