Der große Knall

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...das alte N-Joy Radio war sehr beliebt, aber war es wirklich Jugendradio?

Genau. Es wurde meines Wissens auch vom NDR nie als explizites Jugendradio bezeichnet oder beworben. Genau wie 1LIVE übrigens, dass sich selbst als "die junge Welle des WDR" bezeichnet. Deshalb ist ja die Hörerschaft mittlerweile 35+, weil es ein junges Lebensgefühl vermittelt. Und das gilt bei vielen als "schick" oder "hipp".
 
: das alte N-Joy Radio war sehr beliebt, aber
Ich entsinne mich dunkel: NDR hatte mit der 'neuen' Welle hohe Erwartungen geweckt. Bei der Musik wollte man ganz groß auf den Trend Techno und Jungle aufspringen. Diersten Stunden von N-Joy waren okay. Dann aber die Ernüchterung: "NDR kann kein Radio!" - Nach wenigen Wochen war klar: Die NDR-Opas aus Hamburg rennen auf den Bahnsteig. Aber sie sehen (kaum noch!) nur die Rücklichter des abgefahrenen Zuges.
 
Das nannte sich früher Mixtape und heute ist es die Festplatte, oder Spotify oder sonstwas.
Vor allem ist das wohl streaming, dieses "Restaurant selbst eröffnen". Aktuell, wegen der ganzen geschlossenen Clubs, gibt es ein Riesenangebot an Videostreams. Aber eigentlich läuft das doch schon seit Jahren auf privaten Audiostreams mit angeschlossenem Chat... Ich nutze sowas nun schon seit 8 Jahren gerne, und es ist in dieser Zeit immer komfortabler und einfacher geworden. Musste man 2012 noch unkomfortables wie livestream.com oder mixlr.com nutzen, wird sowas heute von z.b. hearthis.at angeboten und Du bekommst auch noch gleich einen Link dazu, den auch die meisten Audioplayer akzeptieren - das ist dann wie Radio (nur mit besserer Musik und intimerer Moderation). Bei ausreichender Internetanbindung und nur 5 Nutzern kann man so einen Stream sogar ganz selbst aufsetzen.
Wer Traktor zum auflegen nutzt, kann sogar direkt aus dem Traktor zu hearthis streamen und braucht kein BUTT oder rocketbroadcaster mehr dafür.
Die Hörercommunities, die sowas nutzen, werden auch stetig immer größer. Momentan, dank Tanzverbot, sogar noch mehr...
 
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Was an heutiger Musik sicherlich anspruchsvoller geworden ist, ist Arrangement und Produktion.

Das wage ich stark zu bezweifeln.

Früher wurde mit großem Musikverständnis ein Arrangement für ganze Orchester erstellt und auf die individuellen Stärken und Schwächen der Instrumente und der Orchesterbesetzung Rücksicht genommen, heute klickt man das einfach nur zusammen und Kollege Computer optimiert das bitgenau.

Und wenn man mal hinhört, früher klang doch jeder Titel anders, heute klingen 99 von 100 identisch.
 
... und damit hast Du alle(s) in einen Topf geworfen - was denen nicht gerecht wird,
die sich wirklich noch Mühe geben.
 
@exhörer
Dass man sich mit den heutigen Mitteln als Produzent sehr viel leichter tut, steht außer Frage. Trotzdem zählt ja das Ergebnis. Dass heute alles gleich klingt, ist eben eher ein kompositorischer Mangel (es fehlt an guten, innovativen Grundideen), aber produziert und arrangiert ist das alles sauber und perfekt. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Sozusagen der perfekte belanglose Song, bei dem jede Sekunde durchkalkuliert ist.
 
Bei meinem Zahnarzt läuft aktuell "Absolut Relax". Hat er selbst eingestellt, habe ihn gefragt.
Weil ich von "Absolut Relax" hier gelesen habe, hörte ich es mir an drei Tagen zu unterschiedlichen Zeiten jeweils gut 10 Minuten an: Ich habe zwar keine Zahnschmerzen bekommen, das Programm aber ausgeschaltet, weil die gespielte Musik irrelevant, belanglos und langweilig war. Vielleicht sollte man den "Sender" umbenennen in "Absolut Irrelevant & Langweilig" ;)
 
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Was will man auch erwarten von einem Programm mit "Relax" im Namen? Etwa ein hartes Heavy Metal Riff oder ein fettes Dance Stück? Ich denke der Sender hat schon seine Zielgruppe (Zahnärzte) und seinen Sinn (Hintergrundkulisse im Wartezimmer). Kommen ja auch Sachen dort die der örtliche Dudelfunk euers Vertrauens vielleicht nicht (mehr) spielt. Die Rotation ist selbstverständlich nicht ganz so groß, da ist sich hoffentlich jeder hier einig.
 
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Leuts jetzt hab ichs: Valerie und Tom haben in Köln den WDR von innen sturmreif geschossen. Jetzt kommt RTL und erledigt den Rest. Wie zwischen 1957 und 1982. Es gibt also nicht den einen Knall, vielmehr knallte es schon die ganze Zeit, und es wird auch noch lange weiterknallen.

Thoma konnte 1984 nur das TV nach D. katapultieren.

Der WDR war zwar 1982 quotentechnisch am Ende. Aber die SPD wollte Ihren Liebling nach all den bösen Erfahrungen mit Luxemburg unbedingt schützen per Landesmedienverhinderungsgesetz.

Heute: Linksrheinisch WDR, rechtsrheinisch RTL...Luxemburg wurde dieses Jahr derweil erneut zugunsten Kölns geschrumpft. Thomas wohnt jetzt neben Gütersloh auch in Köln. Toller Mann!

Fazit: Der Radio-Tiger musste 40 Jahre viel schlafen, durfte nur ein bißchen in Berlin und Ostdeutschland rumlaufen, aber da gibt es nicht soviel zu fressen. NRW ist einfach viel fetter.

RTL, guten Appetit und einen Glückwunsch, der aus meinem tiefsten Herzen kommt!! :p
 
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