Der langsame Tod des Mediums Radio

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Schau dir doch mal das verworrene Gesellschaftergestrüpp von "Antenne Bayern" und den vielen bayerischen Stadt- und Lokalradios an - da sitzen alle Regionalblätter und Druckbarone in seliger Eintracht im gleichen Boot. Eine Beteiligungsfirma hält die andere und überall stößt man auf die selben Namen - da fragt man sich wirklich, was die Herrschaften mit ihren Tarnfirmen eigentlich verbergen wollen. Das Kartell will halt nicht allzu offensichtlich als Ebensolches in Erscheinung treten, und für jeden Durchschnittsbürger ist ein verzweigtes Organigramm bereits höhere Mathematik...

...die glauben dann naiverweise an brutale Konkurrenz und harten Wettbewerb, obwohl in Wahrheit alles bis ins kleinste Detail abgesprochen wird.
 
Also ich bekenne mich: Ich finde Radio von heute ziemlichen Mist und schalte trotzdem ein. Ich zappe herum. Ich höre dies und das. Ich rege mich über Flachfunk auf. Ich rege mich über nervige Trailer auf. Ich rege mich über geschwätzige Moderatoren auf. Ich rege mich über alles auf, was man besser machen könnte.
Um es mit einem deutlich(er)en Vergleich auf den Punkt zu bringen:
Muss ich gelernter Pizzabäcker sein um beurteilen zu können ob mir eine Pizza schmeckt?

Ich freue mich über Perlen. Ich freue mich über musikalische Überraschungen. Ich freue mich über gut gemachte Reportagen, über solide Nachrichten, über schöne Stimmen, wenn sie was zu sagen haben.
Dito! Und eben die sind, auch wenn m.E. eher selten geworden, immer wieder erfreulich.
Leider zieht sich die "Fire and forget"-Mentalität nicht nur durch das soziale Network, sondern oftmals auch durch das sonstige Leben und gerade
 
Wer ist denn Schuld an dieser Entwicklung?

Ich sagte es bereits an anderer Stelle: Nicht die Privaten, nein, größtenteils die ARD, weil sie sich seit Jahren den Privaten aus Quotengeilheit (warum auch immer) beugt.

Aber ich weiß eines: Radio war früher definitv besser. Klar, man hatte natürllich nicht die technischen Möglichkeiten wie heute, aber es war schlichtweg menschlicher und ansprechender als heute. Ich kann mich glücklich schätzen, diese Zeit auch noch zu kennen und einen Sender wie SWF3 kennengelernt zu haben.

Klar, alles war dort auch nicht immer besser als heute, aber vieles. Bei NDR2 genau das Gleiche!

Früher hatte man als Mod im Radio auch noch wesentlich mehr Freiheiten, die heute aufgrund des Quotendrucks leider verloren gegangen ist. Das ist eigentlich der Hauptpunkt, der mich am heutigen Radio stört. Es könnte viel mehr, man muss es nur mal wieder zulassen.
 
Wer ist denn Schuld an dieser Entwicklung?
Quotengeilheit.

MA-Hörigkeit, Geldgier und die Pervertierung des öffentlichen Rundfunks, der eben keine Werbeschleife für bestimmte Musikprodukte und kein Beschäftigungstherapiezentrum für angezählte Pseudo-Berater sein soll, die in Wahrheit nur Zuchtmeister der Pressemanager sind und unentwegt deren destruktives Idealbild von Radio verwirklichen.

Mich wundert, dass sich die ARD-Bosse so bereitwillig Leuten an die Brust werfen, die nur verbrannte Erde hinterlassen in der kein Grashalm mehr gedeiht. Ihr seht ja was aus dem Radio geworden ist und dass jeder durch sie veranlasste "Reformschritt" die finanzielle Lage des Mediums nur noch verschlimmert hat. Der einzig vernünftige Weg wäre gewesen ein Drittel der Wellen einzusparen, Kultur- und Nachrichtenprogramme zusammenzulegen und mit einem Teil der frei werdenden Mittel den digitalen Programmausbau voranzutreiben. Dann hätte man sich die prostitutionsartige Anbiederung an den Zeitungsfunk sparen können, der meinetwegen in dem Schlammloch absaufen kann, aus dem er seit Jahren seine Programmoptimierungsstrategien schöpft.
 
Was ist schuld daran? Ich behaupte mal: Das Deutsch sein. Alles besonders perfekt machen wollen. Erst mal fragen, ob das auch erlaubt ist. Hierarchien- und Obrigkeitshörigkeit. Mangelndes Selbstvertrauen, fehlender Verve und Elan und Frechheit. Selbst im nichtkommerziellen Bereich habe ich all das erlebt und mich manches Mal gefragt, ob ich im falschen Film bin. Aber jenes Gefühl werde ich vermutlich bis zu meinem letzten Tage in diesem Kino nicht los, dass sich da Erde nennt.
 
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br-radio schrieb:
"genauso aufgeteilt wie der Strommarkt"

Zumindest in diesem Punkt unterliegst Du einem Vorurteil. Bundesweit sind ungefähr 200 verschiedene Stromanbieter (Vertriebe) unterwegs und es werden immer mehr. Selbst die Netzlandschaft wird zerstückelt, weil sich an allen Ecken neue Stadtwerke gründen.
 
@Mannis Fan: Ja, ich meinte grundsätzlich. Wer beteiligt sich dann an den Stadtwerken?! Strohfirmen von den Großen.

Aber bevor wir zu stark abdriften, schlage ich vor, wieder sich des Themas anzunehmen.
 
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Oh je, die Weltdurchblicker sind unterwegs. Aber egal, ich weiss auch nicht was Stadtwerke mit dem Radio zu tun haben, außer, das sie eventuell teilweise an Lokalradios in NRW beteiligt sind. Aber, das müsste ich checken. Ja und dann die böse böse Quotengeilheit. Das ist allerbestes deutsches Kulturverständnis. Da bekommen Theateraufführungen auch die besten Kritiken wenn Zuschauer reihenweise den Raum verlassen oder die Aufführungen nur zu 50% verkauft sind. Liebe Leute Radio ist ein Massenmedium um muss halt viele Menschen ansprechen. Radio ist kein Medium für Voll-Checker und eingeweihte Spezialisten.

Wir haben eine Radiolandschaft, die aus wenigen Sendern besteht. Das kann man bemängeln, meine Meinung habe ich noch oft genug dazu gepostet, aber das ist Fakt und wird sich auch mittelfristig nicht einmal ansatzweise ändern. Deutsche Sender sind Gemischtwarenläden und werden es bleiben. Das diese Struktur, die wirtschaftlich seit der Gründungsphase sehr erfolgreich war, in meinen Augen nicht unbedingt zukunftsfest ist, ist eine ganz andere Sache. Ich teile auch nicht die Auffassung das Radio so ganz unangefochten seine Bahnen zieht. Privatradio hat in der aktuellen MA 500.000 Du./Hörer verloren. Das ist nicht wenig. Vielleicht war es ein Ausreise, oder es könnte ein Trend beginnen. Dafür gibt es Anzeichen, denn ich analysiere die MA in Zeitreihen, aber im Endeffekt zeigt es die Zukunft. Die Frühjahres MA wird also spannend.

Es gab immer und gibt immer bei den Öffis Perlen, das bestreite ich nicht. Früher sassen die Redaktionen da auf einem sehr hohen Ross, das hat aufgehört. Dafür ist eine allgemeine Luschigkeit eingezogen, die optimierten Rankings sind da nur die Spitze des Eisberges. Nachdenken ist dort scheinbar Glücksache, mit einem Onlinevoting, das manipulierbar ist, bis der Arzt kommt, mit 1.000 - 2.000 Votings eine Bestenliste für ein Sendegebiet in dem rund 14 Mio. Menschen leben anzuleben ist schon mehr als steil.

Aber selbst in der Qualitätszeitung FAZ musste ich das lesen, sinngemäßes Zitat: " von den rund 400.000 Prostituierten sind ca. 5% Männer, der weit überwiegend Teil sind Frauen. " Ja, liebe FAZ, da fällt einem nichts mehr ein. Außer: Mathe teilgenommen oder? Sollte hier nicht zumindest ein Boys Day gefordert werden?

Die Radionutzung wird zukünftig sinken. Wenn das Medium nicht abstürzen will:
  • Journalistische Qualität steigern, Bild und Wiki sind keine Quellen
  • Wieder spontan und überraschend sein
  • Dialog statt Monolog - entweder Mann(Frau hat etwas zu sagen oder hält die Klappe
  • Es muss einfach Spaß machen ein Programm zu hören
  • Für Talente wieder attraktiv werden
  • Das Web intelligent nutzen
Was nicht gebraucht wird, sind die verkopften Konzepte a la DLF, DR die für Gremien gemacht werden und die X-Kopie eines Hitradios mit geklauten Programmelementen von 104.6 RTL, 23-Jährigen Piepsmäusen am Mike und Zahlung der Hungerlöhne nach Mondphase.

So, diese Tipps waren kostenlos. Aber geht gern zu den Berater-Pappnasen und lasst Euch Programmweisheiten aus der Pre-Web-Zeit für viel Geld erzählen. Soll ja Leute geben, die fahren immer noch mit einem Falkplan aus den 90ern rum und wundern sich warum sie sich so oft verfahren.
 
Lieber Dr., 95% von dem, was Du schreibst, kann ich uneingeschränkt zustimmen, weswegen ich auch gefällt mir geklickt habe; aber der Halbsatz über DLF und DKultur war unnötig. DLF und DKultur machen Radio für die Nische, und haben dort absolut ihre Berechtigung. Wenn der allergrößte Teil der Radiowelt auf (Pseudo-)modern getrimmt wird, darf es ruhig auch Sender geben, die entschleunigen. DLF & DKultur werden nicht nur für die Gremien gemacht, sondern auch für Leute wie mich, und wie ich sowohl aus der Statistik wie aus persönlicher Erfahrung weiß, längst nicht nur für mich.
 
Ich finde, dass man auch eines lassen sollte: ständig diese Statistiken: Wußten Sie, dass blabla von blabla Deutschen dieses und jenes machen?! Wen interessiert das?!
 
Hm, mir geht es ähnlich, Freiwild. Ich finde immer noch, Radio muss auch einen Erkenntnisgewinn bringen. Darum belegen die Deutschlandradios bei mir tatsächlich die Tasten 1-3 auf dem Internetradio, WDR 5 kommt auf der vier, Bayern 2, anschließend folgen schon BBC und NPR. Ähnlich ist die Belegung auf dem Satellitenempfänger. Sicher gibt es da noch andere Sender, zum Glück. Wer aber meint, die seien überflüssig, hat eben einen Teil der Bevölkerung nicht mehr auf dem Schirm.

Hier werden aber solche Beispiele zunehmend als verkopft kritisiert (siehe auch der parallele Hörspielthread). Ich frage mich, ob die Programme den Erkenntnisanspruch tatsächlich noch weiter reduzieren können. Letztlich würde es nur noch versuchen, zu unterhalten. Radio muss nun auch nicht langeweilen, aber wenn es nur noch unterhalten möchte, dann brauche ich es auch nicht mehr.
 
Es sollte beides geben: Gute Informationsprogramme und gute Unterhaltungsprogramme.
Wir haben in Deutschland einige gute Informations-und Kulturprogramme, aber kaum gute Musik/Unterhaltungsprogramme. In anderen Ländern ist das Verhältnis mitunter umgekehrt.
Das ist richtig. Sehr gute Kombi ist Bayern 2. Da hat man Kultur und Info gleichzeitig.
Was Radiocat anspricht, ist gut, v.a., weil man wirklich auf hohem Niveau jammert. Man sollte mal nach Österreich schauen, wo lauter Vollpfostensender sich anschicken, Ö3 nachzuahmen, und als einziger wirklich guter Infosender mit Kulturanteil Ö1 geblieben ist...
Nun muss man sich überlegen: a) sind die Privaten wirklich so grottig?! b) wie kann man die öffentlichen so ausstatten, dass man nicht immer den Quoten hinterherlaufen muss (ein bisschen "marktunabhängig" sein...)?! Öffentliche Sender können es sich erlauben, Nischen zu besetzen! Und c) wie kann man das Verhältnis ÖR/Private so gestalten, dass öffentliche Sender nicht immer Privatsender "nachahmen" müssen?!
 
Bayern 2 ist ein feines Programm (nicht zuletzt wegen der Musikstrecken), aber es ist ganz klar ein E-Programm, daher aus meiner Sicht eher kein Beispiel für ein anspruchsvolles U-Programm. Dass die meisten Massenwellen der Öffis so durchformatiert ist, hat im übrigen nichts mit zu wenig finanziellen Mitteln zu tun, sondern mit Format- und Quotenideologie. Bestes Beispiel: klammer RBB - feines Radio Eins; fetter SWR, mattes SWR3. Oder NDR Kultur vs Nordwestradio. (Offenlegung: Ich neige auch zur Hot Rotation.)
 
@freiwild: Was hältst du eigentlich von der Kombi: BR1 als Kultur-, BR2 als Info-, und BR3 als "Massenprogramm im U-Bereich"?! Diese Differenzierung ist vielleicht nicht schlecht. BR Klassik ist eher was im Bereich "Hochkultur" ;) -- und B5 Aktuell ist ein richtig gutes Informationsprogramm, aber eher "Nachrichtenradio".
 
sind die Privaten wirklich so grottig?
Die meisten schon. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie Flux FM oder Ego FM, und innerhalb des Privatfunks Nuancen, zwischen "im Vergleich nicht ganz so dämlich" (z.B. FHH) und "ganz besonders dämlich" (z.B. Antenne Niedersachsen). Zur Erinnerung: Privatradio wurde nicht eingeführt, um Wettbewerb zu schaffen, sondern weil die CDU sich genehmere Berichterstattung wünschte (nein, keine Legende, ist bestens belegt.) und die Zeitungsverleger auf ihre Seite ziehen wollte. Unabhängige Radiomacher, die für das Medium brennen, wurde sukzessive ausgebootet, sobald der Verlegerfunk eine leicht kopierbare Formel gefunden hatte, wie man mit wenig Aufwand gute Umsätze erzielen kann, und konnten mangels Wettbewerb (sprich fehlender Lizenzen) nicht mal eben ihren eigen Laden aufmachen. Denn zuviel Wettbewerb hätte ja das Geschäftsmodell der Verlegerfunker gefährdet, und das wollten weder diese noch die Politik.

wie kann man die öffentlichen so ausstatten, dass man nicht immer den Quoten hinterherlaufen muss (ein bisschen "marktunabhängig" sein...)?! Öffentliche Sender können es sich erlauben, Nischen zu besetzen!
Hängt, wie oben geschrieben, nicht von der Ausstattung, sondern von den Köpfen ab. Wo die Chefs was laufen lassen (vgl. etwa Sputnik unter Marcuse) kann auch was wachsen, ohne dass es gleich teuer wird.

wie kann man das Verhältnis ÖR/Private so gestalten, dass öffentliche Sender nicht immer Privatsender "nachahmen" müssen?!
Niemand zwingt die Öffis, die Privaten nachzuahmen, egal ob den öffen 90% der Frequenzen (wie in NRW) oder 10% (wie z.B. in den USA) gehören. Entscheidend ist, dass die Entscheidungsträger der Öffis einen Plan davon haben, wofür es ihre Anstalten überhaupt gibt.

@freiwild: Was hältst du eigentlich von der Kombi: BR1 als Kultur-, BR2 als Info-, und BR3 als "Massenprogramm im U-Bereich"?! Diese Differenzierung ist vielleicht nicht schlecht. BR Klassik ist eher was im Bereich "Hochkultur" ;) -- und B5 Aktuell ist ein richtig gutes Informationsprogramm, aber eher "Nachrichtenradio".
meist Du das jetzt als Darstellung der jetzigen Situation, oder als Perspektive einer möglichen Weiterentwicklung? Das heutige Bayern 2 ist, soweit ich das überblicken kann, das gemischtwarenladenste öffentlich-rechtliche Radioprogramm, das es heute in Deutschland gibt. Würde man (mal hypothetisch angenommen) Bayern 2 von heutigen Vollsortimenter in ein anspruchsvolles U-Programm umwandeln wollen (also ungefähr so, wie das der WDR mit WDR 1 Ende der 80er, Anfang der 90er gemacht hat), gäbe es vieles, worauf man aufbauen könnte. Mag sein, dass das eine Generationsgeschichte ist (ich kann mich an den frühen Privatfunk erinnern, aber nicht an die Zeit ohne Privatfunk), aber Voll-Radioprogramme wie Bayern 2 ordne ich bei den E-Programmen ein, obwohl ich weiß, dass die 1-er-Programme der Landesrundfunkanstalten, als sie selbst noch Vollsortimenter waren, nicht nur Studis und rüstige Rentner, sondern auch das nichtakademische Umfeld angesprochen haben.

Nicht ganz klar ist mir, was Du mit Bayern 1 als "Kulturprogramm im U-Bereich" meinst. Das Programm ist im wesentlichen eine Oldie-Welle nach SWR1-Vorbild geworden, wenngleich man anders als dieses Programm den Nischen wenigstens noch etwas Raum lässt.
 
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Ich bleibe dabei DLF und DR sind total verkopfte und verschwubelte Sender. Wenn man wissen will wie es geht: BBC 4. Das Bessere ist stets Feind des Guten. Das es besser geht beweisen Inforadio und NDR Info täglich. Das ist hier aber kein DLF/DR Threat.

Erst einmal muss der Medium seine echten Stärken betonen. Die ZEIT ist das beste Beispiel, die trotzt dem Auflagenrückgang und hat sich konsequent auf eine Zielgruppe qualitativ ausgerichtet.

Nur, ich sehe nicht gerade Licht am Horizont. Die Öffis sind mehr oder weniger in ihrem Apparaten erstart und spielen Programm-Mikado. Viele Private haben zu Lasten der Qualität über Jahre gespart. Herausragendes Beispielsind meine Lieblingsfreunde von Regiocast. Mittlerweile gibt es in der größten Deutschen Sendergruppe überall nur noch die Mindestbesetzung und wenig programmlich redaktionelle Kompetenz. Der Gewinn stimmte wohl immer für die Gesellschafter, nur haben fast alle Sender Reichweite verloren. Im gleichen Zeitraum hat Antenne Bayern den Redaktionsetat nicht oder nur geringfügig gekürzt und enorm an Reichweite gewonnen. Zwei Sender hat Poelmann schon geschlossen, fast alle Beteilungen/Gründungen hat er geschlossen oder verscherbelt. Wenn die nicht einen Turn around schaffen (fraglich?), dann wird über kurz oder lang der 3. Sender von Freund Poelmann geschlossen.

die Braut Radio ist in die Jahre gekommen und ist mittlerweile ein spätes Mädchen. Wenn man sie jetzt nicht mit Make up, chicen Klamotten, Schmuck und Wellness aufhübscht, dann bleibt sie verlassen am Straßenrand stehen. Einige Sender versuchen den Doppelaxel, ziehen ihr Klamotten von Rudis Reste Rampe an und schicken sie nicht zum Friseur, dafür bekommt sie ein Megafon und darf den ganzen Tag rufen: Ich bin die tollste und schönste Braut aller Zeiten!
 
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meist Du das jetzt als Darstellung der jetzigen Situation, oder als Perspektive einer möglichen Weiterentwicklung? Das heutige Bayern 2 ist, soweit ich das überblicken kann, das gemischtwarenladenste öffentlich-rechtliche Radioprogramm, das es heute in Deutschland gibt. Würde man (mal hypothetisch angenommen) Bayern 2 von heutigen Vollsortimenter in ein anspruchsvolles U-Programm umwandeln wollen (also ungefähr so, wie das der WDR mit WDR 1 Ende der 80er, Anfang der 90er gemacht hat), gäbe es vieles, worauf man aufbauen könnte. Mag sein, dass das eine Generationsgeschichte ist (ich kann mich an den frühen Privatfunk erinnern, aber nicht an die Zeit ohne Privatfunk), aber Voll-Radioprogramme wie Bayern 2 ordne ich bei den E-Programmen ein, obwohl ich weiß, dass die 1-er-Programme der Landesrundfunkanstalten, als sie selbst noch Vollsortimenter waren, nicht nur Studis und rüstige Rentner, sondern auch das nichtakademische Umfeld angesprochen haben.

Nicht ganz klar ist mir, was Du mit Bayern 1 als "Kulturprogramm im U-Bereich" meinst. Das Programm ist im wesentlichen eine Oldie-Welle nach SWR1-Vorbild geworden, wenngleich man anders als dieses Programm den Nischen wenigstens noch etwas Raum lässt.

Ja, als Weiterentwicklung. Denn: der BR schöpft sein Potential bei weitem nicht in dem Maße aus, als das bisher der Fall ist. Sagen auch Journalisten, die es gut mit dem BR meinen.

Ich denke, dass BR1 als Kulturprogramm im Unterhaltungsbereich, d.h. mit Volksmusik, Schlagern, etc, aber auch Oldies bleiben sollte, die "Hits" oder wie auch immer, sollte man zu BR3 (wie gesagt nur Weiterentwicklungsgedanken!) rüberschaufeln. BR-Klassik sollte bleiben, auf UKW. Damit man auch ein Pendent im ernsten Bereich hat. Also die Weiterentwicklung beim BR so machen, um es zusammenzufassen:

  • Bayern 1 von dieser Hits-Dudelei befreien, sondern mehr ein unterhaltendes Begleitprogramm für Bayern und die Regionen in Bayern machen, Ausbau der Volksmusik, etc.
  • Bayern 2 kann vielleicht mit B5 aktuell zusammen zu einem vollwertigen Informations-, aber auch, wie es freiwild schreibt, "Gemischtwarenladensender" gemacht werden
  • Bayern 3 sollte der klassische Pop-und Rocksender bleiben
  • BR-Klassik ist der Sender im Klassikbereich schlechthin für Bayern (sollte auch über 2018 auf UKW bleiben!) und das Pendent im E-Bereich zu Bayern 1
  • B5 aktuell ist das Nachrichtenradio in und für Bayern und sollte mit BR2 zum Infosystem des BR zusammengebaut werden.
 
Von Anfang an hätte man die Verlagshäuser raus halten sollen aus dem Rundfunk. Zumindest hätten lokale Monopole eindeutig verhindert gehört. Dann hätte das was werden können mit Radio hierzulande.
Dann hätte man aber nicht so schön sich verquicken können ;) Und dann hat man halt Konkurrenz gefürchtet. Und die Konkurrenz schnell aufgekauft.
 
  • Bayern 1 von dieser Hits-Dudelei befreien, sondern mehr ein unterhaltendes Begleitprogramm für Bayern und die Regionen in Bayern machen, Ausbau der Volksmusik, etc.
  • Bayern 3 sollte der klassische Pop-und Rocksender bleiben

Volksmusik in Bayern ist zwar schön und gut, aber man darf die "Oldies" nicht vernachlässigen. Bayern 1 sollte in sowas nicht abdriften, wie hr1 immer weiter in die Charts rutscht, und hr3 immer mehr zu den Oldies. Das ist gegen die Vorgaben der jeweiligen Landeswelle. Sonst kann man Bayern 1/2 gleich zusammenlegen und Puls aufschalten (was gar nicht verkehrt wäre, so ein landesweites egoFM)

Bayern 3 fährt aktuell ein sehr gutes Programm. Nicht zu viele aktuelle, und nicht viel alte Musik (wie früher). Daher nicht so rustikal wie die Antenne, die abwechselnd 80er-aktuelle-90er-aktuelle Lieder spielen. Antenne Bayern macht somit nen Eindruck wie vom Computer, während Bayern 3 dagegen handfest, bodenständig klingt.
 
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