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Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

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Der Radiotor

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Stellt euch vor, es gäbe eine Band, die

- das erfolgreichste Debutalbum aller Zeiten hinlegt
- mehr Singles verkauft als die Beatles zu ihren besten Zeiten
- europaweit für einen unglaublichen Hype in Radio und TV sorgt.

Nur Deutschland ist ausgeklammert, weil die Band

- nicht formatradiogerecht ist
- bei Researches nicht genannt wurde
- in die Musikprogramme keiner Sender so recht reinpasst.

Wäre das nicht ein Dilemma? Gäbe es im deutschen Radio noch journalistische Passagen, hätte diese Band wohl auch in Deutschland ihren Bekanntheitsgrad gesteigert. Ähnlich war es etwa bei Frankie goes to Hollywood (80er) oder Nirvana (90er), Bands, die es beim engstirnigen Denken der deutschen Berater wohl heute nicht mehr ins Radio schaffen würden. Bezeichnend: einzig und alleine Deutschlandradio Kultur berichtete über den aktuellen Hype der Band. Einige Jugendsender wie Fritz haben Titel der Band in der C-Rotation. Dennoch: der Bekanntheitsgrad tendiert in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern, gegen Null.

Und, was das schlimme ist: alles trifft aktuell zu!
 
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öhm....Tokio Hotel sicher nicht...immerhin wurde berichtet, dass bei ihrem Konzert in Trier *hüstel* sage und schreibe 200 "Kinder" ohnmächtig wurden ;)
 
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@Radiator:
1.: ich verstehe den anklagenden Ton nicht... was ist schlimm daran, dass ein größtenteils britischer Hype hierzulande (noch) nicht so ankommt wie dort?
2. Ich weiss nicht, ob man alles den Beratern und Engrotierern in die Schuhe schieben kann. Der Hype ist ja auch nun recht frisch.
3. Und obendrein solltest du bei deiner Anklage dann auch besser recherchieren. Die Arctic Monkeys (vorausgesetzt die meinst du) haben bereits vor ca. einem Monat bei einem deutschen Sender ein Radiokonzert gegeben. Du siehst: so schlimm ist es alles nicht.
 
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Auf radioeins, einem Berliner Öffi laufen sie ja auch. Übrigens schon seit Monaten. Also doch nicht ganz so "frisch".
 
AW: Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

Der Radiotor schrieb:
gerade öffentlich-rechtliche Sender wie SWR 3 haben eigentlich eine Verpflichtung, etwas über den aktuellen Hype zu bringen.
http://www.swr3.de/musik/cdtipps/arctic_monkeys/

tun sie ja auch - aber ich verstehe die von dir eingeforderte Verpflichtung nicht. Sie können, aber sie müssen ja nicht.

Ich nehme es aber auch im Gegensatz zu dir als EINEN Hype wahr und nicht als DEN Hype des Jahrzehnts.
Da ist eine Band, die hat gerade auf der Insel Erfolg und (ebenfalls entgegen deiner Wahrnehmung) berichten diverse Sender hierzulande darüber und spielen wohl auch die Musik.
Was ist denn mehr zu tun?
 
AW: Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

Was nun, wenn SWR3 und Co. sich entschieden, mal kräftig mitzuhypen? Dann kämen prompt hier im Forum die Klagen, die Band würde im Radio totrotiert.
 
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Ach, die Arctic Monkeys? Ich könnte genau so gut Franz Ferdinand nehmen oder die Editors.
Finden in Deutschland nur in einigen progressiveren Jugendradios statt.
Stattdessen spielt man reihenweise unglaubliche Grütze und sagenhafte AC-Titel in öffentlich-rechtlichen Jugendwellen wie Das SWR-Unding oder HR-JuuÄffemm.

Naja, deswegen hört man auch kein deutsches Radio, wenns auf Musik ankommt.
 
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Naja, 1Live hat die auch drin - (war da nicht sogar das gepostete Radiokonzert ??) , aber grade was die ach-so-gehypten gerne britischen Retro-Schraddel-Authentisch-Gitarren-Rebellen-Bands angeht : wieviele davon sind in den letzten zwei,drei Jahren hochgelobt worden und stellen doch nur einen TEIL der jugendlichen Musikkultur dar unter vielen ?
Okay, in England geht das Ding so ab wie unser Tokio-Hotel (und wohl auch in dieser Altersklasse.... ) - so what ? :rolleyes:
 
AW: Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

sag ich doch die ganze zeit.
an deutschand geht musikalisch viel vorbei.
ich empfehle euch die italiener auf hot bird.
hat zudem den vorteil, man muss sich nicht den deutschschrott antun und bekommt stattdessen italo- pop/rock.
ausnahme: bremen vier.
 
AW: Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

Hi,
ganz gleich, wie man zum Hype um die Arctic Monkeys steht, dass, wie Tom schreibt, an Deutschland (genauer müsste man sagen am deutschen Radio) musikalisch vieles vorbei geht, ist gewiss keine allzu gewagte These. Und die drei eingangs genannten Punkte dürften dabei auch eine große Rolle spielen.

Anderes Beispiel: Dass es seit ein paar Monaten eine richtige J-Rock-Welle (J-Rock = japanische Rock-Musik; und damit ist nicht Tokio Hotel gemeint) gibt, das Thema - in einer eigentlich merkwürdigen Kombination - von Metal- und Gothic-Magazinen ebenso gepusht wird wie von der BRAVO, sich selbst VIVA des Themas annimmt, ist am deutschen Radio, von einer Ausnahme (FRITZ) abgesehen, auch vorbei gegangen.

Beste Grüße
aleta
 
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Da gibt es aber so einige Bands, die viel weiter am deutschen Radio vorbeigegangen sind als Franz Ferdinand oder die Arctic Monkeys. Die aktuelle LP letzterer war sogar Album der Woche bei Radio Regenbogen...
 
AW: Der Musikhype des Jahrzehnts - geht am deutschen Radio vorbei

Immer die gleiche Diskussion.
Was ist denn "der öffentliche Hype"? Wer "alles" hört das denn?

Mein Gott, wenn der Hype so riesig wäre, dann würde das eben auch besser testen und mehr Menschen würden sich darüber unterhalten und die Platten würden sich millionenfach verkaufen.

Nur weil in drei Studenten-WGs irgendeine Band gerade toll gefunden wird, macht das aber leider noch keinen Hype. Und da kann man ja mal über den eigenen Erfahrungstellerrand hinausgucken, um zu sehen, dass vielleicht gerade ALLE Freunde diese Musik hören, diese aber gemessen an der breiten Masse die zu DSDS in Kissen pupt nichts anderes ist als ein Fliegenschiß.

Und vielleicht sollte man auch nicht vergessen, dass in GB alle drei Tage eine neue Schrammelband zum Hype verklärt wird. Und in sechs Tagen hat die jeder vergessen.

Die meisten Radioprogramme bedienen ein Breitenpublikum. Und genau dessen Musik wird gespielt. Zu recht, denn die breite Masse hört eben nicht Franz Ferdinand. Sondern nur die breite Masse innerhalb bestimmter Submilieus. Aber davon gibt es auch hunderte und nicht jedes hat eben seinen eigenen Sender.
 
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denn die breite Masse hört eben nicht Franz Ferdinand. Sondern nur die breite Masse innerhalb bestimmter Submilieus.
Ja, stimmt vielleicht. Die Frage ist doch aber, wieso das so ist und welche Aufgabe, um nicht zu sagen Auftrag, Radiosender im Allgemeinen (und Öffis im Besonderen) haben, diese Musik auch dem Hörer mal näher zu bringen, damit der geneigte Hörer mitbekommt, dass es eben mehr als Tokio Hotel gibt.
Allein - diese Frage wurde hier schon mehrfach diskutiert.
Es geht nicht darum, dem Hörer zu sagen: Du hast diese Musik jetzt geil zu finden.
Aber was ist denn mit zum Beispiel den Kaiser Chiefs? Jetzt werden sie sogar bei NRJ (Sachsen) gespielt. Vor nem halben Jahr nur bei progressiven Jugendsender wie FRITZ.
 
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Bei delta radio laufen sie auch. Auch Franz Ferdinand, deren erstes Album dort meines Wissens noch ignoriert wurde. Und sogar Schwedens Mando Diao wurden einige Monate nach Veröffentlichung ihres Albums in die Playlist aufgenommen. Von den Hives wurde mal geredet, aber gehört habe ich sie dort noch nicht. Dass Energy Sachsen erst jetzt die Kaiser Chiefs spielt, fügt sich da gut ins Bild.

Wenn man über aktuelle Musik auf dem laufenden bleiben möchte, ist auf das (norddeutsche) Radio leider kein Verlass: Die Printmedien jubeln, die Platten verkaufen sich auch ganz ordentlich, aber die Radiostationen tun so, als sei da nichts. Oder vielleicht doch, aber nur in Nischensendungen nach Mitternacht. Oder bei DLF oder Deutschlandradio Kultur wird mal das Album vorgestellt.

Bei deutscher Musik ist es noch trauriger: Die wird häufig noch nicht einmal von der Musikpresse berücksichtigt (zumindest nicht von musikexpress und Rolling Stone).
 
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Eine wirklich gute Band braucht das Radio gar nicht, um groß rauszukommen! Qualität wird sich am Ende durchsetzen! Mit oder ohne Radio- und Fernsehunterstützung. Nehmen wir zum Beispiel U2. Die wurden zu Beginn ihrer Karriere auch nicht gepusht, haben sich aber durch ihre Live-Auftritte eine Fangemeinde aufgebaut und sind erst dann ins Radio gekommen. Und wenn U2 heutzutage ein neues Album rausbringen, werden die meisten Singles ebenfalls vom Radio ignoriert. Trotzdem verkaufen sie Millionen von Alben und bekommen einen Preis nach dem anderen verliehen. Ähnliches Beispiel: Depeche Mode oder - um mal was aus der Neuzeit zu nennen - The Strokes.
 
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...wie die Arctic Monkeys bewiesen haben. Die haben sich ohne Radio und ohne Plattenfirma einfach eine Fangemeinde per Internet und Livegigs erspielt.
 
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Also Star FM spielt meines Wissens alle hier erwähnten Bands. Zum Teil seit Monaten (wobei sie auf den Franz-Ferdinand-Zug sehr spät aufgesprungen sind, was ich aber nicht als negativ ansehe ;).
 
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Crazy Frog schrieb:
Eine wirklich gute Band braucht das Radio gar nicht, um groß rauszukommen! Qualität wird sich am Ende durchsetzen! Mit oder ohne Radio- und Fernsehunterstützung. Nehmen wir zum Beispiel U2. Die wurden zu Beginn ihrer Karriere auch nicht gepusht, haben sich aber durch ihre Live-Auftritte eine Fangemeinde aufgebaut und sind erst dann ins Radio gekommen. Und wenn U2 heutzutage ein neues Album rausbringen, werden die meisten Singles ebenfalls vom Radio ignoriert. Trotzdem verkaufen sie Millionen von Alben und bekommen einen Preis nach dem anderen verliehen. Ähnliches Beispiel: Depeche Mode oder - um mal was aus der Neuzeit zu nennen - The Strokes.

...oder nehmen wir die kelly family, die wurde damals auch von vielen stationen nicht gespielt:wow: :wow: .

p.s.@radiotor
über frankie goes to hollywood würde ich mich übrigens mit dir streiten. die waren damals sensationell und sind es heute noch. außerdem waren sie ihre auftritte so schööön skandalös, nur einer konnte wirklich singen( nämlich holly johnson) und sie waren alle so "ziemlich schwul"*ggg*. das sind auch ideale zutaten für eine band der neuzeit:p
 
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"Zu recht, denn die breite Masse hört eben nicht Franz Ferdinand. "
Noch nicht, wolltest du sagen? Über Coldplay hättest Du wohl vor 2 Jahren dasselbe gesagt, dann wurden sie, leider Gottes muß ich sagen, auch hier gehypet, was verheerenderweise heisst: Hot-Rotation im Hitradio und Klingelton-Mafia, spätestens dann bekommt selbst das schönste Lied Nervfaktor 100, wenn es aus dem polyphonen GameboyTamagotchi-Ersatz (auch genannt: Mobiltelefon) einer 12-jährigen vorpubertären Bravoleserin im Bus erschallt.
Insofern: Hoffen wir, daß wir von dem wahren Hype verschont bleiben, denn es ist doch 1. viel schöner, Band zu hören, die noch nicht jeder kennt. Gibt einem doch dieses ach so tolle "Ich gehöre zur Avantgarde"-Nasevorn-Feeling, das man ja auch hat, wenn man im Programmkino einen südkoreanischen Film OmU guckt anstatt wie die Masse im Multiplex-Tower zu stehen, wo der Frage "Welche überteuerte Portion Popcorn und Cola nehmen wir denn nu" mehr Zeit und Relevanz eingeräumt wird, als der Filmauswahl.
2. hängen einem die Sächlein nicht so zu den Ohren raus, wenn sie ein "Jugendsender" ein paar mal spielt, zum Kennenlernen und Warmwerden und uns dann wieder in Ruhe damit lässt, auf daß wir es selbst auflegen, wenn uns danach ist.
Dafür an der Stelle mal Danke, liebes deutsches Beraterformat(S)hitradio.
Spielt das Zeugs kaputt, daß eh nicht taugt und werft die Perlen nicht vor die Säue.

(ach ja, ein guter Indikator ist da immer das Amazon "Kunden, die diese CD gekauft haben, haben auch diese Musiktitel gekauft:" Und wenn da dann plötzlich James Blunt steht oder gar Madonna, ists doch auch irgendwie ziemlich uncool, oder?)
 
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Wenn Formatdünkel zu Ignoranz führen (wie so oft in der deutschen Radiolandschaft) wird deutlich, wie armselig die "Radioszene Deutschland" doch ist.

Bei uns in Rostock auf LOHRO laufen die Arctic Monkeys in Handeinsätzen seit Ende November.

Mit der Einpflege in die Rotation des Tagesprogramms hat es etwas länger gedauert.
 
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@Radiokätzchen & co:

kann es vielleicht sein, daß wir oft gar nicht über die Musik an sich diskutieren, sondern über den sozialen Kontext und die jeweiligen Lebenseinstellungen ? Scheinbar sind Parameter wie zB "Individualität vs Anpassungsgrad" der ewige, eigentliche Kernpunkt.
Spannend ist doch irgendwie, wie sehr sich sowas an Musik / (Radionutzung) als sozialem "Markenabzeichen" - scheinbar ? - festmachen läßt.....
meine Frage nu : welche Kennzeichen einer Musik führen denn zur jeweiligen Identifikation, dh was is zB typisch für eine Musik, die ehr Individualisten/Trendsetter/Normalbürger usw usw für sich zuordnen ?
 
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