Der rbb und die technische Versorgung von Südwestbrandenburg

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Sowas gibt es ja durchaus. Ich sage nur Sirius.
Ja, Sirius. Was gerne vergessen wird: Sirius ist Pay-Radio, kostet zwischen 11 und 20 Dollar pro Monat, benötigt in den Städten terrestrische Verstärker, und ist nur dank des Monopols (Übernahme des Konkurrenten XM Radio) und exklusiver Inhalte wirtschaftlich tragfähig. Und damit für die ARD und insbesondere den RBB keine Lösung.
 
Die ARD ist kein Pay Radio? In deutschen Städten lassen sich keine terrestrischen Verstärker montieren?

Sirius hätte man Deutschland oder Europaweit anstatt DAB+ einführen können. Jetzt ist der Zug wahrscheinlich abgefahren.
 
Sirius funktioniert in Deutschlan nicht, da Deutschland zu weit nördlich liegt. Beispiel Quebec in Kannada liegt auf der Höhe des Bodensees, schaut mal auf die Längengrade. Dort geht Sirius schon etwas grenzwertig in Quebec.

Mit einem guten Autoradio kann man auch in Schlieben, Elsterwerda oder Ölsig, die RBB Programme emfangen.
 
Empfangen schon, aber wie... Antenne Brandenburg und Fritz sind weitestgehend brauchbar zu empfangen, weil sie mit 100 kW von Calau abgestrahlt werden. Dann hörts aber auch schon auf. Radio1 ist eine mittlere Katastrophe und vom Inforadio braucht man gar nicht erst anfangen. Das ist mehr Rauschen im Wald als anständiger mobiler Empfang. Da hilft dir auch kein gutes Autoradio.
 
Du weißt aber schon, dass der EE-Kreis eine Fläche von ungefähr zwei Dritteln des Saarlandes hat? Die Empfangsbedingungen in Herzberg (Norden des Landkreises) sind erheblich andere als im Süden.
 
Kleiner Nachtrag meinerseits: Wie man bei fmscan auf die Idee kommt, dass die 98,6 von Calau bis nach Tschechien reicht, ist mir ehrlich gesagt ein ziemliches Rätsel. Mobil, sprich per Auto, reicht sie nicht mal bis Dresden.

In Dresden ist der Empfang aus Calau durch die Tallage stark beeinträchtigt.
Östlich von Dresden, in der Gegend um Neustadt/Sachsen und Sebnitz, wo die tschechische Grenze in einem Bogen nach Norden verläuft, ist der RBB zum Teil wieder recht gut zu empfangen. Unten in den Tälern der Sächsischen Schweiz geht es dann freilich auch wieder nicht.
Habe in Schönbach zwischen Neustadt und Sebnitz sogar täglich Fernempfänge aus Berlin beobachtet, die 96.3 von Cosmo ging an einem Fenster mit Wurfantenne ständig, wenn auch meist verrauscht.
Nördlich davon, in der Gegend um Bautzen, Löbau und Bischofswerda kommt der RBB aus Calau überall noch ziemlich brauchbar rein.
In Richtung Görlitz ist mobiler Empfang bis an die Stadtgrenze möglich. in Görlitz-Stadt ist der Empfang sogar noch minimal "besser" als in Dresden, und ein paar Kilometer südlich von Görlitz, am Berzdorfer See, wo keine Gebäude stören, kann man dann wieder wunderbar Fritz hören, sogar in stereo und mit RDS.
Radio Eins geht da theoretisch auch noch, ist aber leider durch Radio Maryja auf 95.2 stark gestört.
 
Jeder Kuhbläke ihre eigene Dorfbeschallungsanlage zu gönnen ist etwas für die, die zuviel Geld haben (oder in der Vergangenheit hatten; die ARD-West jammert ja auch nur noch).

So eine Aussage ist eine Unverschämtheit, so lange in jeder "Kuhbläke" Gebühren GEZahlt werden müssen. Wer 100% zur Kasse gebeten wird, hat dafür auch Anspruch auf 100% Leistung. Und seit der GEZ-Reform sollte die ARD eigentlich mehr Geld und nicht weniger einnehmen. Wenn die jammern, muss man sich fragen, wo die das viele Geld verschwenden, sicher nicht, weil sie zu viel in ihre Sendeanlagen investieren.
 
Woran liegt es, das man in Berlin nicht so viel Empfängt? Liegt es am Alex?

Berlin ist halt von allen anderen Senderstandorten einfach zu weit weg, so dass es eigentlich kein einziger "Fremdsender" schafft, in der Stadt überall gut hörbar zu sein.
Nur an den äußersten Stadträndern sind stationär und ohne Dachantenne ständig Fernempfänge möglich.
Am Nordrand kann man gerade noch den NDR, die Ostseewelle, Antenne MV, Power Radio und die starken Polen aus Stettin und aus Zielona Gora hören, am südlichen und mittleren Ostrand kommen Power Radio, der Sender KW und die Polen aus Zielona Gora gut rein, am südlichen und mittleren Westrand kommt hingegen der MDR aus Wittenberg gut ran, ansonsten Power Radio und Radio Potsdam, die Polen aus Zielona Gora gehen da nur noch sehr schwach.
Fährt man jedoch nur ein Stück weit in die Stadt rein, verschwindet das in der Regel fast alles, bis auf gelegentliche Fetzen und man hört nur noch die Berliner Ortssender.
 
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Die Planung des RBB für flächendeckendes Digitalradio in Brandenburg scheint mir diese (vom 1.12.16) zu sein :
http://radioforum.foren.mysnip.de/file.php?35326,file=8490

Wow, das sieht doch eigentlich richtig gut aus. Da sind ja sogar einige neue Standorte für die Lausitz und die Uckermark mit drin.
Je 10 kw für Belzig, Pritzwalk und Calau. Und für die Lausitz dann noch die neuen Extra-Standorte Herzberg und Lauchhammer mit je 3 kw, plus Guben mit 3 kw, plus nochmal 3 kw für den Spreewald aus Luckenwalde.
Für die Uckermark kommen dann noch Templin und Fürstenberg dazu. Templin mit 3 kw.
Und Neuruppin kriegt auch einen Sender mit 3 kw.
Das sieht doch alles sehr gut aus.
UKW kann dann von mir aus Schnee von gestern sein.
 
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Berlin ist halt von allen anderen Senderstandorten einfach zu weit weg, so dass es eigentlich kein einziger "Fremdsender" schafft, in der Stadt überall gut hörbar zu sein.
Nur an den äußersten Stadträndern sind stationär und ohne Dachantenne ständig Fernempfänge möglich.
Nö. Das liegt schlicht und ergreifend an der Struktur, sprich Bebauung der Großstadt. Große massive Häuser schirmen ab und verursachen hier und da auch teils erhebliche Reflexionen. Das Problem hat man in jeder größeren Stadt. Nimm dein Radio und begib dich auf irgendeine Dachterrasse in Berlin. Du wirst staunen, was über den Dächern Berlins empfangstechnisch möglich ist. Da geht eine ganze Menge.
 
Dazu braucht man aber einen Empfänger, der sich nicht "vollstopfen" lässt und der nicht auf jeder beliebigen Frequenz eine Kakophonie aus mehreren anderen Programmen absondert. Sprich: einen Empfänger mit mehreren mitlaufenden HF-Vorselektionen, die dazu noch so schmalbandig wie möglich sein sollten. Natürlich muss auch eine sinnvolle Verstärkungsregelung in den Vorkreisen eingebaut sein. Nebenan im UKWTV-Forum hat Jürgen Martens letztens Messwerte vom Durchwobbeln eines hochwertigen Onkyo T-4970 veröffentlicht: -6-dB-Bandbreite der Vorselektion von 1,8 MHz am unteren Bandende und 2 MHz am oberen Bandende. Mit einem Empfänger dieser Güte bestimmt letztlich nur noch die HF-Last im Bereich von vielleicht +/- 2 MHz das Verhalten des Gerätes. Als nächsten Schritt braucht man nun noch schmale ZF-Filter.

Wieviele UKW-Empfänger können mit diesen Punkten aufwarten? Von unserem Kabelnetz in Thüringen weiß ich, wie radikal unterschiedlich UKW-Tuner auf 44 UKW-Programme reagieren. Ein überraschend hochwertiges Frontend aus ner 43-cm-Onkyo Kompaktanlage CR-L5 will schon auf etwa 55-57 dBµV gedimmt werden, spielt dann aber "rauschfrei" und sehr sauber. Ein Sony ST-S361, einst von der STEREO für seine saubere Empfangsleistung am Kabel gelobt, zickt auch bei optimiertem Antennenpegel. Ein Studer A 764 tut einfach, was er soll. Diesem Schlachtschiff ist es einfach egal, was da in den Tuner reinballert. Und am Kabel haben alle Programme den gleichen Signalpegel. Real-Empfang aus der Luft ist nochmal was deutlich anderes.

1 km vom Alexanderplatz weg kann man in der 7. Etage kaum die RBB-Wellen vom Scholzplatz hören - die haben dort formal "Fernsendercharakter", wenn man den Tunereingang so weit dimmt, daß der Alex nicht übersteuert. Da sind durchaus 20 dB Unterschied (1/100 der Eingangsleistung am Tuner) angesagt. Wenn man blöd wohnt, kann man den Alex nichtmal mit einer Richtantenne ausblenden, wenn man den Scholzplatz will, weil beides nahezu auf einer Linie liegt. Dazu kommen wilde Reflexionen, die mit jedem Baukran und jedem neu gebauten Haus im Umfeld neue und andere Empfangsbedingungen zaubern.

Südlich von Berlin z.B. in Luckenalde dürfte es deutlich besser aussehen. Da hat man bei reflexionsfreiem Gelände an einer Rundantenne Scholzplatz, Alexanderplatz und Wittenberg nahezu mit gleichem Pegel und nicht solche Extremwerte.

Btw., der RBB sollte mal darüber nachdenken, Cosmo gegen Inforadio zu tauschen. Jetzt, wo COsmo wirklich fast nur noch eine weitere Popwelle einer anderen ARD-Anstalt ist, könnte man mal dem hauseigenen Infoprogramm die stärkere Frequenz spendieren. Zumindest sollten sie mal Messfahrten machen, ob es den von mir erhofften Effekt im Stadtgebiet und darüber hinaus auch brächte.
 
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Nö. Das liegt schlicht und ergreifend an der Struktur, sprich Bebauung der Großstadt. Große massive Häuser schirmen ab und verursachen hier und da auch teils erhebliche Reflexionen. Das Problem hat man in jeder größeren Stadt. Nimm dein Radio und begib dich auf irgendeine Dachterrasse in Berlin. Du wirst staunen, was über den Dächern Berlins empfangstechnisch möglich ist. Da geht eine ganze Menge.

Dass auf den Dächern auf Grund von Höhe und freier Sicht einiges an Fernempfängen gehen kann, bestreite ich ja auch nicht. Ich schrieb ja auch, dass eben "ohne Dachantenne" in der Innenstadt in der Regel nichts anderes gut empfangbar ist, als die Berliner Ortssender.

Hätte man aber z.B. einen hohen 100-kw-Brummer vom MDR oder NDR in nur 50 km Entfernung, könnte man dessen Programme ziemlich sicher auch in Berlin-Mitte noch einigermaßen brauchbar hören.
Solche Sender gibt es aber hier in der Nähe nun mal leider nicht.

Entweder sind die Sender zu weit weg (NDR, Ostseewelle, Antenne MV und Polen sind alle über 100 km entfernt und von Wittenberg (MDR) nach Berlin sind es auch 85-90 km), oder es sind so arg schwache Funzeln, wie die von Sender KW, Radio Potsdam oder Power Radio (von "Power" kann man zumindest bei deren Sendeleistungen nicht sprechen).

In anderen Großstädten wie z.B. Hannover, München, Köln oder Frankfurt sieht das ja auch ganz anders aus.
In Frankfurt z.B. gehen neben dem HR doch auch noch der BR und der SWR ganz gut, in Köln der SWR.
In Hannover gibt es z.B. im gesamten Stadtgebiet guten Empfang vom Brocken (MDR) und vom Bielstein (WDR), und sehr oft bekommt man auch in der dicht bebauten Innenstadt sogar noch den HR vom Hohen Meißner brauchbar rein.
In München kann man z.B. den ORF vom Gaisberg bei Salzburg auch mitten im Stadtzentrum noch einigermaßen genießen. Und in Rostock gehen z.B. noch R.SH und Delta Radio aus Schleswig-Holstein ganz ordentlich.
Berlin ist eigentlich die einzige Stadt, die ich kenne, wo zumindest in der City so gut wie nichts von ausserhalb zu empfangen geht.
Nur in den Randbezirken halt, und da kommt eben auch nicht überall das Gleiche, sondern MDR im Südwesten, NDR und PR Stettin nur im Norden. Das hat man in anderen Städten selten so extrem.
 
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Dazu braucht man aber einen Empfänger, der sich nicht "vollstopfen" lässt und der nicht auf jeder beliebigen Frequenz eine Kakophonie aus mehreren anderen Programmen absondert.

Btw., der RBB sollte mal darüber nachdenken, Cosmo gegen Inforadio zu tauschen. Jetzt, wo COsmo wirklich fast nur noch eine weitere Popwelle einer anderen ARD-Anstalt ist, könnte man mal dem hauseigenen Infoprogramm die stärkere Frequenz spendieren. Zumindest sollten sie mal Messfahrten machen, ob es den von mir erhofften Effekt im Stadtgebiet und darüber hinaus auch brächte.

Also selbst mein altes Sony Ericsson w595 kann das, ohne Mühe. Das hat wohl einen exzellenten Empfänger.
Damit lässt sich, sofern man den überhaupt empfangen kann, sogar das schwache Signal von PR Trojka auf 94.1 noch sauber von
94.3 rs2 trennen.

Und warum sollte man für ein Nachrichtenradio eine solche leistungsstarke Frequenz wie die 96.3 opfern ?
Auf der 93.1 knistert es doch häufiger als auf der 96.3 .
Wenn es bei dem Gequatsche mal etwas knistert, stört das doch kaum. Bei guter Musik schon.
99% der Musik, die auf Cosmo läuft, hört man auf anderen Sendern nicht, somit hat der Sender durchaus
seine Daseins-Berechtigung. Und ist immer noch einzigartig.
 
1 km vom Alexanderplatz weg kann man in der 7. Etage kaum die RBB-Wellen vom Scholzplatz hören - die haben dort formal "Fernsendercharakter", ...

Südlich von Berlin z.B. in Luckenalde dürfte es deutlich besser aussehen. Da hat man bei reflexionsfreiem Gelände an einer Rundantenne Scholzplatz, Alexanderplatz und Wittenberg nahezu mit gleichem Pegel und nicht solche Extremwerte.
Die SFB-Frequenzen vom Scholzplatz sind schon kurios - in vielen Teilen der Stadt bzw. genaugenommen der östlichen Stadthälfte mit Einschränkungen empfangbar (wie beschrieben), dafür in der "Fernwirkung", besonders nach Westen (bis Höhe Magdeburg, teilweise entlang der A2 sogar weiter) und Nordwesten (Prignitz) gut bis sehr gut. Und der UKW-Empfang der 80-kW-Sender Richtung Süden/Südosten wurde im Zusammenhang mit der Rückblende auf die DDR-Zeiten auch schon hinreichend beschrieben - de facto genauso gut und weit wie die damaligen Rias-Programme bis vor die "Tore Dresdens" (mit der Einschränkung 92,4 MHz vs. 92,2 MHz).
Ähnliches gilt übrigens für den Schäferberg, der bei Bau und Inbetriebnahme 1964 nicht für UKW-Rundfunk vorgesehen war, sondern in diese "Verlegenheit" erst in den 1990ern rutschte (Umbau Antenne Berlin-Fernsehturm, erforderliche Verlagerung der Frequenz 102,6 MHz).
 
Die 96.3 habe ich neulich in Merseburg, südlich von Halle (155 Kilometer Luftlinie), in meinem alten Sony Ericsson-Handy w595
recht gut hören können. Von den Alexanderplatz-Wellen war jedoch nichts zu hören.
Und vor einiger Zeit habe ich sie auch über einen längeren Zeitraum täglich nahe der tschechischen Grenze bei Sebnitz
(180 Kilometer Luftlinie) mit dem selben Handy über Kopfhörerkabel als Antenne hören können.
Das Empfängsgerät nenne ich deshalb, weil es bei den Sony Ericssons sehr grosse Unterschiede bei Empfindlichkeit und
Trennschärfe gibt. Da hebt sich das w595 im Vergleich ganz besonders hervor.
 
Ja die 96.3 hat ne sehr gute Reichweite vorallem weil sie nahezu überall frei ist.
Auch in Grimma mit etwas Antennenaufwand immer empfangbar.
 
Ja die 96.3 hat ne sehr gute Reichweite vorallem weil sie nahezu überall frei ist.
Auch in Grimma mit etwas Antennenaufwand immer empfangbar.

Ja, das sind ja "nur" 146 Kilometer. Die 88,8 geht eigentlich mindestens genauso weit, ist in Sachsen aber ziemlich häufig überlagert.
In Wernigerode (180 Kilometer Entfernung zum Sender) ist die 88,8 frei und da kann man mit 'nem guten Handy über's Kopfhörerkabel
auch noch ständig Radio Berlin hören. Nicht nur auf'm Berg, sondern auch unten in der Stadt.
 
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