Der Studiobilder-Thread

zu #1846:

Sicher kann man im Betrieb eine Knotenpunkt / Summenkarte ziehen und tauschen.

Irgendwo hat jemand ein Steckfeld oder Kreuzschiene versteckt. Erstmal gefunden, lassen sich ganz leicht beide Kanäle zusammenfassen, def. Karte tauschen und gut is, oftmals geht das sogar ganz dicht an der Tonregie selbst.

V800 Regie Beschreibung.jpg
V800 Tonregie mit Steckfeld links.
 
Vorproduktion P13 oder P14 im Anbau, den sie, wohl weil er weiß gestrichen war, "Casablanca" nannten.

Dank fürsorglicher Behandlung der Räumlichkeiten ab ca. 1994 sah es dann später dort so aus:

img.jpg


(Foto: Kai Ludwig, via https://www.radioeins.de/programm/s.../radio_news/beitraege/2014/nalepastrasse.html - generell lesenswert)

Hier auf einem Foto von Jörg Wagner zwischen Redaktionsgebäude E-R und rückseitigem "Techniker-Gang" des Studiokomplex E-T:

20140430_DSC_funkhaus_berlin_0497_600%C3%97399.jpg


(https://www.wwwagner.tv/?p=44651)

Ursprünglich existierte dieser Anbau oder besser Zwischenbau nicht, seine Zuwegung ging dann vom Verbindergang E-R nach E-T seitlich ab.

Dunkel erinnere ich mich, dass nach dem Ende von Radio 100 Teile deren Technik dorthin gerieten und als Selbstfahrplatz für Vorproduktionen verwendet wurden - in welchem Umfang, vermag ich nicht zu sagen.

Heute residiert zwischen zweimal "abrissreif" ganz mutig http://planet-earth-studios.de/de/ da drin.
 
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Mit einem DHD RM5200 geht das auch, sogar Reglerkassetten mit laufendem Audio.
Die Intelligenz steckt im Kern, wenn man da DSP- oder Audiokarten tauschen muss, ist ein Neustart nötig damit der Haufen einmal prüfen kann, ob die Innereien noch bzw. wieder an Ort und Stelle sind.
Da ist also eine gewisse Analogie (sic!) zu modularen Analogpulten.
 
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Soweit war mir das auch bewußt. Wenn ich innerhalb eines digitalen Systems ein Modul entferne, haut mir das Teil eine Fehlermeldung raus, oder stürzt ab.

Ein Kollege der mit DHD arbeitet sagte mir, dass die neuen Pulte mit Netzwerksteckern ausgerüstet sind und sich beim Modultausch selbst an und abmelden.

Wenigstens hat sich da mal jemand Gedanken gemacht und inzwischen klingt das Zeug auch.

Kopfschüttelnd mußte ich sehen, dass selbst in den Anstalten zwischenzeitlich billiges Musiker-Equipment Einzug hielt, damit sogar gesendet wird und ie damals für eine Milliarde angeschafften LAWO-Pulte und Neumann 5000 in den Müll entsorgt werden....
Konnte man das Geld nicht gleich bei Mario Barth verbrennen?

Wenn ich nun höre wer was sendet, kann ich die Entscheidungen nachvollziehen, wenn die Smartphonegeneration Radio macht, dann brauchen die auch keine übertrieben teure Technik.

Einfach über ein Display schmieren und plötzlich sind die jungen Schnellsprecher bei der Radiopreis-Verleihung und beweihräuchern sich selbst....

R.
 
Ein DHD stürzt nicht ab, wenn ein Modul entfernt wird. Fehlermeldung eventuell (aber dafür gibt es normalerweise keine Anzeige am Pult selbst), bei Stagetec ganz sicher.
Bei DHD kommt es auf die Module an, mit welcher Art Stecker sie mechanisch-elektrisch angeschlossen werden, bei den beweglichen Auftischgeräten wie Displays und Kommandosprechstellen ist es in der Tat RJ45, in Wannen eingebaute Kassetten haben intern Flachbandverbinder, die Wanne nach außen auch RJ45. Das Verbindungsprotokoll ist aber etwas proprietäres, das hat mit IP-Netzwerk nur die Steckernorm gemeinsam.
Die Module melden sich nach Tausch aber nur dann selbsttätig bzw. werden erkannt, wenn sie in der Konfiguration vorgesehen sind. Baut man etwas zusätzlich ein, muss dem halt eine Funktion zugewiesen werden - wäre ja auch bedenklich, wenn die Kiste schon weiß, was ich will, ohne es ihr gesagt zu haben ;)
 
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Wenigstens hat sich da mal jemand Gedanken gemacht und inzwischen klingt das Zeug auch.
Wieso "klingt" das? Da "klingt" gar nichts. Zum Glück.

Kopfschüttelnd mußte ich sehen, dass selbst in den Anstalten zwischenzeitlich billiges Musiker-Equipment Einzug hielt, damit sogar gesendet wird und ie damals für eine Milliarde angeschafften LAWO-Pulte und Neumann 5000 in den Müll entsorgt werden....
Wenn das Digitalzeugs 10 bis 15 Jahre gelaufen ist, wirds wacklig. Das geht dann schon damit los, dass der Service des Herstellers abgekündigt wurde. Selbst reparieren kann man ähnlich viel wie bei einem PC im "klassischen" Gehäuse: auf den Platinen eigentlich fast nichts. Wartung beschränkt sich halt auf Fader und Tasten. Nur mit Tongenerator, hochohmigem Kopfhörer und nix weiter kann man an sowas halt keinen Service mehr machen.

Dann läuft mit etwas Pech die Konfigurationssoftware unter weit verbreiteten ;) Betriebssystemen wie OS/2 und man kann den Rechner, der dafür aufm Rollwagen steht, auch nicht ewig wiederbeleben.

Dann fliegts halt raus.

Aber wo wird mit "billigem Musiker-Equipment" gearbeitet? Mir ist ein Fall bekannt, in dem eine Sendung mit sehr hoher technischer Reichweite (da Nachtprogramm) über ein Laptop und ein einfaches analoges USB-Audiointerface realisiert wurde. Hat niemand merken können, weils technisch völlig ok war. Dafür gab es die volle Vielfalt aus dem Archiv eines ausgewiesenen Musikexperten mit Chance auf spontan erfüllbare Hörerwünsche (was sonst unmöglich gewesen wäre, da niemand um diese Zeit greifbar ist, der ins Archiv rennt). Selbst wenn dabei die Audioqualität nicht 99,99%, sondern nur 99% war, rechtfertigt das doch diese Arbeitsweise. Das Video dazu wurde hier vor Jahren verlinkt:


Kaputt gemacht hats jede nehmende Anstalt dann ohnehin bei sich im Schaltraum - mit "professioneller Rundfunktechnik".
 
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Optimod. Die Nachtprogramme waren da doch ein feiner Weg, sich durch die Anstalten zu schalten - und überall klang es anders kaputt.
 
Aber wo wird mit "billigem Musiker-Equipment" gearbeitet? Mir ist ein Fall bekannt, in dem eine Sendung mit sehr hoher technischer Reichweite (da Nachtprogramm) über ein Laptop und ein einfaches analoges USB-Audiointerface realisiert wurde. Hat niemand merken können, weils technisch völlig ok war. Dafür gab es die volle Vielfalt aus dem Archiv eines ausgewiesenen Musikexperten mit Chance auf spontan erfüllbare Hörerwünsche (was sonst unmöglich gewesen wäre, da niemand um diese Zeit greifbar ist, der ins Archiv rennt). Selbst wenn dabei die Audioqualität nicht 99,99%, sondern nur 99% war, rechtfertigt das doch diese Arbeitsweise. Das Video dazu wurde hier vor Jahren verlinkt:


Oh ja spannend, diesen tollen Beitrag hab ich gleich mal zu meiner Playlist für Radioledegenden und Rundfunkgeschichte hinzu gefügt.

Beide Radiomoderatoren da drinnen scheinen aber nicht mehr zu leben, wenn ich das richtig gelesen hab?

Jörg Wagner hat mal eine komplette Sendung mit dem Rodecaster Pro und 2 Laptops gemacht
und das hat sich wirklich brauchbar angehört.

So sah das ganze dann in Aktion aus:


Beste Grüße aus Tegel sende ich
 
Beide Radiomoderatoren da drinnen scheinen aber nicht mehr zu leben, wenn ich das richtig gelesen hab?
Hilfe, nein!

Der Moderator, der die ganze Zeit vom Laptop sendet, war und ist Reinhard Meynen, ausgewiesener Musikexperte, auch auf Seiten der Musikproduktion / Musikindustrie. Und erfreut sich soweit mir bekannt nach wie vor des Lebens. Nur nicht mehr als Moderator beim RBB. Die Sendungen sind aber noch da: https://www.digiandi.de/sammlungen/reinhard-meynen/:D

Das Senden mittels "Consumer-Technik" hatte er schon im SFB begonnen, um flexibel mit Musikwünschen zu sein. Soweit mir bekannt anfangs mit nem normalen PC und Winamp. Diejenigen im Haus, die das aus Gründen der Sendesicherheit verhindern wollten, mussten nach Beweis des Gegenteils zerknirscht eingestehen, dass sie ihn auf diesem Wege nicht davon abhalten können.


Arno Clauss (kommt ab 7:52 am Mikrofon in Aktion, ist vorher ab und an im Hintergrund zu sehen) ist laut Eintrag unter dem Video vor einem Jahr verstorben. Der Wikipedia-Eintrag über ihn meldet das aber bislang nicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Clauss .
 
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Ein schönes Beispiel für die gezwungene Entsorgung funktionierender (und neutral „klingender“) Technik war das Monitora Diamond.
Nach 15 Jahren fallen da schonmal Module mit mechanischen Abnutzungserscheinungen aus, und die Reparatur auf Bauteilebene ist auch im mechanischen Teil nur sehr eingeschränkt machbar. Den Hersteller gab es schon längst nicht mehr, und auch Lawo (die die Serie weitergefertigt hatten) hatte keine Ersatzteile mehr. Da wurden hausintern noch vorhandene Teile weitergereicht oder aus anderen Installationen funktionsfähiges vor dem Schrott gerettet (NDR 2 hatte auch ein Diamond, und war mit der Erneuerung früher dran, von dort gab es Ersatzteilspenden).
SSL Aisys war auch so ein Fall, wo sogar noch innerhalb der Laufzeit der Support vom Hersteller beendet wurde, und es wurde an Teilen alles zusammengefegt was auffindbar war, und von Haus zu Haus weitergereicht.
Das war aber auch ein Sch...haufen an Mischpult, jeder war heilfroh als die Dinger weg waren.
 
Ob ARD-weit gesammelt wurde, weiß ich auch nicht. So ganz abwegig ist das aber nicht, die Pulte waren nicht soo selten im Einsatz.
Beim WDR gab es die Lawo-Variante auch, waren die mit Monitora eigentlich kompatibel?
 
Diamond liefen auch als Erstausstattung in der MDR-Hörfunkzentrale Halle (Einbau 1999, inzwischen durch DHD ersetzt), liefen beim MDR in Erfurt (inzwischen durch Lawo Sapphire / Crystal ersetzt), liefen bei Bayern 1 und Bayern 3 (ersetzt durch Lawo Sapphire), liefen beim WDR, liefen beim SR (dort kamen wohl die allerletzten neu rein). Welche nun Monitora und welche Lawo waren, weiß ich nicht.
 
Fällt mir gerade ein: was es auch mal gab, war Ersatzteilverkauf aus der ARD raus an einen privaten Hörfunkveranstalter. Es ging da um Klotz Vadis. Da gabs auch nix mehr an Ersatzteilen. Eine ARD-Anstalt hatte ein Vadis-System im soweit ich mich erinnere nicht-Sendebetrieb, aber eben auch nur ein System und wäre gern "sortenreiner" geworden. Ein großer privater Hörfunkveranstalter eines anderen Bundeslandes hatte Vadis im Sendebetrieb und hätte gerne Ersatzteile gehabt, die es nicht mehr gab. Man wurde sich da einig.

(Nein, es handelte sich bei dem ARD-Programm nicht um NDR Info. Die hatten einst auch mal Klotz Vadis.)
 
Beim WDR gab es die Lawo-Variante auch, waren die mit Monitora eigentlich kompatibel?
Soweit ich weiß ja. Habe aber nur noch meine Finger an den schon mit „Lawo“ gelabelten gehabt, bei Einslive (als man es noch so schrieb) und WDR 2. WDR 2 damals noch in weiten Strecken technikgefahren, bei Einslive wurde das immer gemacht, wenn‘s komplizierter wurde. Zum Beispiel englischsprachiger Popstar im Studio mit live-Dolmetschung. Da wurde dann vor dem Programmelement in der Musik nahtlos vom Selbstfahrerpult an eine Art „Zentralregie“ übergeben, die im großen Raum im Kölner Media-Park den Studios vorgelagert war, es bestand (auf Abstand) also Sichtkontakt. Dort wurden die aufwendigen Sachen dann gefahren und nach dem Programmelement wieder an den Selbstfahrer übergeben.

Zum Thema “Consumertecknik“ auf Sendung, auch 1live: Klaus Fiehe nutze damals zumindest zwei Technics 1210 mit Pioneer DJM-500-Mixer, an dem auch das Headset angeschlossen war, ein Sennheiser HME 25 - dass er am Vorverstärker als alter Künstler leider oft in die Verzerrung trieb, bis man eingreifen konnte; war teils auch so gewollt. Hing auch analog symmetrisch am Sendepult.
Üblicherweise wurden U87 genutzt, das Headset (wie auch bei Domian) hier wohl für die Bewegungsfreiheit beim Auflegen.
Was er heute nutzt? Keine Ahnung vermutlich identisches Setup...

Randnotiz dazu: Klaus Fiehe hörte so laut ab, dass man in der Technik Angst um die Studioabhören hatte (damals Genelec 1030A), also wurden ihm kurzerhand zwei JBL EON 15“/1“ aktive Beschallungslautsprecher mit zum DJ-Setup ins alte Studio B gestellt.
Fragt nicht, wie das mit der Rotlichtstummschaltung gelöst war, es hat sie zumindest wohl gegeben, da hab ich mir damals gar keine Gedanken drüber gemacht. Mikrofon muss per externem Vorverstärker an einem der ersten beiden Eingängen gehangen haben, die haben Reglerkontakte.

Unter 1live im Kölner Mediapark residierte Radio Köln als Ableger von Radio NRW. Die haben sich dann mal irgendwann um den „Lärm von oben“ beschwert ;)
 
Bremen 1 hatte im alten Funkhaus auch Monitora Diamond, ähnliche Konstruktion aus kleinem Selbstfahrerpult im Studio und einem großen in der Regie, da wurde auch ein Mischbetrieb gefahren.
Lustigerweise mit einer alten DOS-Variante des Radiomax, während Nordwestradio die Windows-Version am vollanalogen Sendepult (auch Monitora) hatte.

A propos Konsumertechnik - in der großen Hörspielregie (P20?) stand ein Behringer DDX3216 auf oder neben dem „richtigen“ Produktionspult. Sofern ich mich richtig erinnere war das für einen Abhör-Submix der Mehrkanal-DAW, das Studio war wohl planerisch nicht für eine Mehrspurmaschine vorgesehen.
War mal in einem Fernsehbeitrag zur Produktion eines Radiotatortes zu sehen.
 
Dann also Diamond Bilder:
 

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